und in einer besondern Schutzhülle im Schlamm überwintern, um im nächsten
Frühlinge wieder die ungeschlechtlich durch
Sommereier sich fortpflanzende Generation zu liefern. In dieser eigentümlichen Fortpflanzungsweise liegt ein doppelter Schutz
für diese
Tiere, indem die außerordentlich starke
Vermehrung während des
Sommers die
Verluste durch die zahlreichen Feinde,
die Produktion der Dauereier die Gefahren der Eintrocknung und Überwinterung auszugleichen bestimmt
ist.
oder geschlagenesFeingold ist ein Fabrikat der
Goldschlägerei. Die
Arbeit des Goldschlagens beginnt mit
dem Ausgießen des
Goldes zu einem Stäbchen oder Zain. Der Goldschläger verwendet das
Gold
[* 2] in der Regel ganz rein, und zwar
in Form von Scheidegold, weil es dann die größte Dehnbarkeit besitzt. Doch kommt es hierbei auf die
Sorte des zu erzeugenden Fabrikats an. Ordinäres Blattgold schlägt man ans
Legierungen von
Gold mit 5/16
Silber und 1/16 Kupfer.
[* 3] Das sog. Parisergold oder
Franzgold wird entweder bloß mit
Silber oder mit 1/20
Silber und 1/80 Kupfer
legiert.
Das
rote Gold wird bloß mit Kupfer legiert. Der Zain von 70 bis 140 g Gewicht wird mehreremal abwechselnd geglüht und kalt
ausgeschmiedet. Dann folgt das
Walzen zu
Goldblech. Der ausgeschmiedete Zain läuft hierbei zwischen zwei
Walzen hindurch, die
man mittels
Stellschrauben nach und nach immer enger zusammenstellt. Die letzte
Arbeit ist das Goldschlagen.
Dieses geschieht mit dem Hammer
[* 4] auf einem glattpolierten
Amboß von Marmor oder Granit, wobei die Goldblättchen die ersten
beiden
Male durch Pergamentblätter (Pergamentformen), die übrigen beiden
Male durch
Goldschlägerhaut (s. d., die Hautformen)
getrennt sind.
Die quadratischen
Stücke (Quartiere) erlangen durch das Hämmern jedesmal eine Seitenlänge von 12 cm
und werden darauf durch kreuzweisen Schnitt in 4 Quadrate von 6 cm Seitenlänge geteilt.
Da man 4 Formen anwendet, so entstehen
aus jedem Goldplättchen schließlich 256 dünne Blättchen. Das fertige Produkt faßt man mit kleinen hölzernen Zangen
und legt es zwischen Seidenpapier, das die
Blätter eines kleinen
Buches von 6 cm im Quadrat bildet; das
Papier ist, um das Hängenbleiben des
Goldes zu verhindern, mit
Bolus oder Rötel eingerieben.
Die
Dicke der Blättchen ergiebt sich zu etwa 1/7000 bis 1/9000
mm. Die dickste Sorte Blattgold ist das sog. Fabrikgold, das zum Vergolden
des
Silberdrahts und Plombieren der
Zähne
[* 5] benutzt wird, und von dem 4
Blätter zu je 12 cm Länge und
Breite
[* 6] so schwer wie ein Dukaten sind. Der
Abfall vom Blattgold heißt
Krätze oder Schawine; er beträgt fast die Hälfte des ganzen verwendeten
StückGoldes und wird wieder eingeschmolzen. Der
Abfall vom dünnsten
Golde dient zerrieben als Malergold
(Goldbronze, Muschelgold, s. d.). Eine besondere Sorte Blattgold entsteht,
wenn man auf
Blattsilber, das in der zweiten Pergamentform geschlagen ist, Blattgold, das schon in der ersten Hautform geschlagen,
also viel dünner ist als das
Silber, legt und diese Doppelplatte weiter schlägt: sie ist dann einerseits
Silber, andererseits
Gold und heißt
Zwischgold. Das unechte Blattgold endlich wird aus
Tombak geschlagen.
Ganz auf dieselbe
Weise wie Blattgold entstehen andere
Blattmetalle wie echtes
Blattsilber,
Blattplatin und unechtes
Blattsilber, das
aus Zinn oder mit
Zink und
Antimon legiertem Zinn geschlagen wird. Neuerlich kommt auch Blattaluminium vor. Mit
Blattmetall
im
engern
Sinne bezeichnet man sonst alle unechten und die mit unechten stark legierten echten zu
Blättern
geschlagenen Metalle. Die Verwendung aller dieser Fabrikate zum Vergolden und Versilbern des Holzwerks, in der Portefeuillefabrikation
und
Buchbinderei u. s. w. ist bekannt. In neuerer Zeit hat man anstatt der Handhämmer Schlagemaschinen
eingeführt, die eine Mehrleistung erzielen. Die wichtigsten Fabrikationsplätze für echte und unechte
Blattmetalle sind
Nürnberg,
[* 7]
Fürth,
[* 8]
Dresden
[* 9] und
Berlin.
[* 10] Die Ausfuhr von
Blattmetall aus
Deutschland
[* 11] belief sich 1890 auf 106900
kg im Werte von 320700 M., die Einfuhr auf nur 2100 kg im Werte von 63000 M.
Blatthörner (Lamellicornia), heißt eine in etwa 7000
Arten über die ganze Erde
(zwischen den
Wendekreisen in großer Häufigkeit) verbreitete Käferfamilie, in welcher sich die größten und auffallendsten
Formen der ganzen Ordnung finden (Gattung
Dynastes, s. Nashornkäfer).
[* 12] Die sieben- bis elfgliedrigen Fühler bilden eine quergestreckte
Keule, die seitlich stehenden
Augen sind durch den Wangenrand mehr oder weniger geteilt, und die
Beine,
wenigstens die vordern, besitzen eine bei Männchen nur in wenigen Ausnahmen, bei Weibchen nie fehlende mit
Dornen bewehrte,
zum
Graben eingerichtete Schiene, welche die
Tiere zum
Bergen
[* 13] ihrer
Eier
[* 14] gebrauchen. Am
Kopf und
Hals der Männchen finden sich
vielfach sehr merkwürdig gestaltete
Hörner und
Zacken. Die
Käfer
[* 15] nähren sich von Pflanzenstoffen oder
von
Dünger, wenige auch von toten
Tieren. Die sechsbeinigen, mit ziemlich langen Fühlern versehenen Larven, deren typische
Gestalt durch den Engerling der Maikäfer repräsentiert wird, leben an
Wurzeln, im Holze oder im
Dünger, einige auch in den
Nestern der
Ameisen (Cetonia).
(Chrysomelidae), eine gattungs- und artenreiche Familie kleiner, meist sehr lebhaft, oft metallisch gefärbter
Käfer, von denen man gegenwärtig über 10000
Arten kennt, mit perlschnurförmigen Fühlern und nur vier Gliedern an dem letzten
Fußgliede, die häufig eine stark gewölbte Körpergestalt und zum
Sprunge eingerichtete kurze, verdickte Hinterfüße haben.
Die mit deutlich entwickelten
Beinen versehenen Larven sind, falls sie dem Lichte ausgesetzt sind, ziemlich
intensiv gefärbt.
Blattkiemer - Blattnas
* 16 Seite 53.92.
Sie leben größtenteils auf der Oberfläche phanerogamischer Gewächse, deren saftreiche
Teile sie verzehren. Viele dieser
Larven haben die Eigentümlichkeit, ihre
Exkremente zum Schutz für ihren Körper aufzutürmen oder sie zur Anfertigung von
Gehäusen zu verwenden. Von den Einheimischen sind viele arge Verwüster zahlreicher
Garten- und Feldpflanzen.
Zu den nichtspringenden gehören der goldgrüne
Ampferkäfer(Chrysomela s.
Gastrophysaraphani Fab.), die
Furchtkäfer
(Galleruca)
auf
Schneeballen
(Gallerucaviburni Payk.)
und
Ulmen
(Gallerucaxanthomelaena Schr.),
der
Lilienpfeifer(Crioceris merdigeraL.), feuerrot, unten schwarz, der, zwischen den Fingern gehalten, einen pfeifenden
Ton von sich giebt, und dessen Larve verschiedene Liliengewächse frißt, sowie die ähnlichen, gefleckten
Spargelkäfer (CriocerisasparagiL. und duodecimpunctataL.). Verwandt ist die Gattung der Rohrhähnchen ( Donacia, s. d.).
Zu den springenden Blattkäfer gehören die Erdflöhe (s. d.). Sehr bekannt
wurde
¶
mehr
in jüngster Zeit durch seine Verwüstungen an den Kartoffeln in Nordamerika
[* 17] der Coloradokäfer (s. d.).