Blanca,
ältere span. Geldrechnungsstufe und Silberscheidemünze - ½ Maravedi de vellon oder 1/68 Real de vellon = etwa 1/8 Pf.
ältere span. Geldrechnungsstufe und Silberscheidemünze - ½ Maravedi de vellon oder 1/68 Real de vellon = etwa 1/8 Pf.
Blanche, Königin von Frankreich, Gemahlin Ludwigs VIII. (s. d.), Tochter des Königs Alfons IX. von Castilien, eine der bedeutendsten Frauen ihrer Zeit. Als ihr Gemahl 1226 starb, führte sie für ihren jungen Sohn Ludwig IX. den Heiligen (s. d.) die Regierung in kraftvoller und kluger Weise. Der Friede von Paris [* 2] 1229, der die Albigenserkriege beendigte sowie die Unterdrückung mehrerer Aufstände der Barone waren ihr zu verdanken. Auch als Ludwig IX. großjährig geworden war, hatte sie auf ihn wie auf ihre andern Söhne, Robert von Artois, Alfons von Poitou, Karl von Anjou, den größten und wohlthätigsten Einfluß. Sie starb als Regentin des Reichs während der Abwesenheit Ludwigs IX. in Palästina. [* 3] -
de baleine (frz., spr. blang dĕ ballähn), s. Walrat.
de fard (frz., spr. blang dĕ fahr), s. Blanc d'Espagne.
de Goslar [* 4] (frz., spr. blang), s. Zinkfulfat.
de Meudon (frz., spr. blang dĕ mödóng) oder Blanc de Troyes, Bezeichnung für Schlämmkreide (s. d.).
d'Espagne (frz., spr. blang despánj), Spanischweiß, auch Blanc de fard, Perlweiß oder Schminkweiß genannt, besteht aus basischem Wismutnitrat oder Wismutoxychlorid.
Diese Schminke wirkt nachteilig auf die Haut [* 6] ein und färbt sich in einer nur Spuren von Schwefelwasserstoff enthaltenden Atmosphäre bräunlich gelb.
de Troyes (frz., spr. blang dĕ trŏá), Schlämmkreide (s. d.).
fixe (frz., spr. blang fix), Permanentweiß, Barytweiß, Neuweiß oder Mineralweiß, ist Baryumsulfat (s. d.) und dient als weiße, weder durch Luft und Licht, [* 7] noch durch chemische Agentien veränderliche Farbe.
Für Ölfarbe ist Blanc fixe nicht geeignet, da es kein besonderes Deckvermögen besitzt.
Dagegen findet es ausgedehnte Verwendung als Wasserfarbe bei der Buntpapier-, Tapeten- und Kartenfabrikation.
Auch als Zusatz zur Papiermasse wird es verwendet.
s. Flore und Blanch
eflor.
hinter wissenschaftlichen Tiernamen Abkürzung für Emile Blanchard (s. d.).
(spr. blännschärrd), Edward Leman, engl. Journalist und Dramatiker, geb. als Sohn des Schauspielers William Blanchard in London, [* 8] gest. daselbst widmete sich früh litterar. Thätigkeit, die er mit unermüdlicher Ausdauer nach den verschiedensten Richtungen entwickelte. Bereits seit 1841 als Herausgeber von «Chambers' London Journal», dann von «Adams' descriptive guides» für England bekannt, bereicherte er im Auftrag von Verlegern und Theaterdirektoren Büchermarkt und Bretter durch viele Handbücher, Erzählungen, Essays, Dramen und Possen; noch 1888 erschien eine von Blanchard bearbeitete «Comic operatic romance» nach dem Französischen «The lyrics of Carina» (auf der Opéra Comiquein London). Er lieferte eine Ausgabe Shakespeares und die Romane «Temple Bar» und «A man without a destiny». Am bekanntesten wurde er durch etwa 100 Weihnachtsspiele für das Londoner Drury Lane, die auf der engl. Bühne beliebten sog. «Christmas pantomimes», meist dramatisierte Märchen grotesk-burlesker Art (sehr beliebt «Sindbad the Sailor», Lond. 1864 u. 1882),
im Stoff an die Kindergeschichte, im Ton oft an die Harlekinade angelehnt. Blanchard war seit 1863 ständiger Mitarbeiter des «Daily Telegraph». [* 9] Ein geistreicher Gesellschafter, versammelte er jeden Freitag Abend in seinem Hause in der Adelphi Terrace in London einen erlesenen Kreis. [* 10] -
Vgl. The life and reminiscences of E. L. Blanchard (hg. von Scott und Howard, Lond. 1891). -
Blanchard ist nicht zu verwechseln mit dem gleichfalls sehr fruchtbaren Publizisten und Erzähler Laman Blanchard (1803-45), einem vertrauten Freunde D. Jerrolds, dessen Arbeiten E. Lytton Bulwer mit Biographie herausgab.
(spr. blangschahr), Emile, franz. Naturforscher, geb. in Paris, bereiste 1844-47 Italien [* 11] und Sicilien zu wissenschaftlichen Zwecken, wurde 1862 Mitglied der Académie des sciences, deren Präsident er 1881 war. Seit 1876 ist er Professor am agronomischen Nationalinstitut. Von ihm neben kleinern Abhandlungen: «Histoire naturelle des insectes orthoptères, neuroptères, hémiptères ect.» (3 Bde., Par. 1840),
«Histoire des insectes etc.» (2 Bde., ebd. 1845),
«L'organisation du règne animal» (38 Lfgn., ebd. 1851-64),
«Preuve de la formation récente de la Méditerranée» (in den «Comptes rendus des Sciences», 1881).
(spr. blangschahr), François, franz. Luftschiffer, geb. 1753 zu Andelys im Depart. Eure, beschäftigte sich von Jugend auf mit dem Problem der Luftschiffahrt. [* 12] Nachdem er die erste Luftfahrt versucht hatte, schiffte er 1785 mit Jefferies von Dover [* 13] nach Calais. [* 14] Bei einer noch in demselben Jahre zu London, unternommenen Luftfahrt bediente er sich zum erstenmal des von Etienne Montgolfier erfundenen Fallschirms, auf dessen Erfindung er Anspruch machte. Er stellte viele Luftreisen in Europa [* 15] und Amerika [* 16] an, wurde aber bei einer solchen Gelegenheit 1793 eine Zeit lang auf die Festung [* 17] Kufstein in Tirol [* 18] gesetzt, weil man ihm schuld gab, revolutionäre Grundsätze verbreitet zu haben. 1807 zählte man 66 glücklich von ihm vollbrachte Luftreisen. Er starb
B.s Gattin, Marie Madeleine Sophie, geb. zu Trois-Canons bei Rochelle, setzte nach seinem Tode die Luftreisen als Erwerbszweig fort und fand ihren Tod in Paris bei ihrer 67. Auffahrt, als ihr Ballon [* 19] durch Feuerwerk, das sie in der Höhe abbrannte, in Brand geriet.
(spr. blangsch), Königin von Frankreich, s. Blanca. ^[= # Königin von Frankreich, Gemahlin Ludwigs VIII. (s. d.), Tochter des Königs Alfons ...]
August Theod., schwed. Dichter, geb. zu Stockholm, [* 20] studierte zu Upsala [* 21] die Rechte, trat in den Staatsdienst, wandte sich aber 1853 der Litteratur zu. Seinen litterar. Ruf begründete Blanche durch eine Reihe von Lustspielen, von denen «Hittebarnet» (1847),
«Rika Morbror» (1845),
«En tragedi i Wimmerby» (1848) Zierden der schwed. Litteratur sind. Auch mehrere seiner ernstern dramat. Dichtungen, wie «Läkaren» (1845),
«Engelbrekt och hans Dalkarlar» (1846) und «Jernbäraren» (1846),
wurden beifällig aufgenommen. Daneben gehört Blanche zu den fruchtbarsten und beliebtesten schwed. Erzählern. Von seinen ¶
Roma-76 nen, die meist verdeutscht wurden, sind «Taflor ochberättelser ur Stockholms lifvet» (neue Aufl., 3 Bde., Stockh. 1856–57),
«Vålnaden» (4 Bde., ebd. 1847),
«Bandite» (1848),
«Flickan i Stadsgården» (1847),
«Sonen af Söder och Nord» (2 Bde., 1851); «Berättelser af Klockaren i Danderyd» (1856; deutsch von Denhardt als «Erzählungen des Küsters von Danderyd», Lpz. 1876) am meisten geschätzt. Viel gelesen werden auch die Novellen «Bilder ur verkligheten», die seit 1857 in der von Blanche herausgegebenen «Illusterad Tidning» erschienen und den Stoff meist dem Stockholmer Volksleben entlehnten (4 Bde., Stockh. 1863–65). In den letzten Jahren war Blanche Mitglied des schwed. Reichstags. Er starb zu Stockholm. Auf seinem Grabe ward ihm ein prachtvolles Denkmal errichtet. B.s «Samlade arbeten» mit seiner Biographie von Hedin erschienen 1870–77 (neue Aufl. 1891).