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1781‒1802), streng presbyterianisch, zeichnet klare und schwungvolle Darstellung aus. –
Vgl. J. Finlayson, Life of Dr. Blair (Lond. 1807).
1781‒1802), streng presbyterianisch, zeichnet klare und schwungvolle Darstellung aus. –
Vgl. J. Finlayson, Life of Dr. Blair (Lond. 1807).
(spr. blährgauri), Stadt in der schott. Grafschaft Perth, am Ericht, 24 km im NW. von Perth, hat (1891) 3714 E.;
betrieben wird besonders Flachsspinnerei und Leinweberei.
(spr. bläsŏá), s. Blois. ^[= (spr. blŏá). 1) Arrondissement im franz. Depart. Loir-et-Cher. Das Arrondissement hat 2552,24 ...]
(spr. blehk), Robert, Seeheld der engl. Republik, geb. Aug. 1599 als Sproß einer engl. Kaufmannsfamilie zu Bridgewater in Somersetshire. Nachdem er 9 Jahre gelehrten Studien gelebt, mußte er nach des Vaters Tod mit Unlust die Leitung des in Verfall geratenen Geschäfts übernehmen. Er saß 1640 in dem Kurzen, seit 1645 im Langen Parlament, nachdem er schon im Bürgerkrieg von 1642 auf Seite des Parlaments gegen Karl Ⅰ. getreten war. Besonders zeichnete er sich durch die tapfere Verteidigung von Taunton aus (1644‒45); 1649 erhielt er das Kommando über die Flotte, obgleich er zuvor nie Seemann gewesen war. Er vernichtete zunächst das Geschwader des Prinzen Ruprecht, nahm das Freibeuternest St. Mary auf den Scilly-Inseln, vor allem führte er 1652‒54 den über die Navigationsakte entbrennenden Seekrieg gegen die Holländer; im Kampf mit diesem zuerst weit überlegenen Gegner bildete er sich und seine Flotte aus, bis er in einer dreitägigen Seeschlacht bei La Hague über van Tromp Sieger blieb (Febr. 1653) und schließlich (1654) einen günstigen Frieden ermöglichte.
Okt. 1654 segelte eine große Flotte unter ihm nach dem Mittelmeere und hielt Abrechnung mit denjenigen, die früher den Prinzen Ruprecht gegen die Republik unterstützt hatten; Toscana, der Papst und der Bei von Tunis [* 2] mußten Entschädigungen zahlen, auch Tripolis und Algier seinen Forderungen sich fügen. Nachdem er den Spaniern eine Silberflotte genommen, vernichtete er mit großer Kühnheit ihre Kriegsflotte im Hafen von Sta. Cruz auf Teneriffa Dann segelte er nach England, wo man ihm einen glänzenden Empfang bereitete, aber von Wunden und Strapazen erschöpft, starb er im Angesicht der heimischen Küste In der Westminsterabtei fand Blake seine Ruhestätte. Er gehört zu den größten und reinsten Charakteren seiner Zeit und hat neben und unter Cromwell, zu dem er politisch im Gegensatze stand, das Bedeutendste für England geleistet. –
Vgl. Hepworth Dixons mangelhafte Biographie «Robert Blake» (Lond. 1852),
das ansprechende Charakterbild von Pauli in «Aufsätze zur engl. Geschichte» (Lpz. 1869) und die Biographie von Hannay (Lond. 1886).
(spr. blehk), William, engl. Maler, Kupferstecher und Dichter, geb. zu London, [* 3] gest. daselbst besaß als Mensch und Künstler einen starken Zug für das Phantastische. Von seinen jetzt seltenen Werken sind zu nennen: Die Radierungen zu seinen «Songs of innocence and of experience» (2 Bde., 1789‒94),
zu Youngs «Night thoughts» (1797) und zum Buche Hiob (21 Blätter, 1826). Die von ihm verfaßten Gedichte gab Rossetti (Lond. 1874) heraus. –
Vgl. Swinburne, W. Blake. A critical essay (Lond. 1867);
Gilchrist, Life of Blake (2 Bde., ebd. 1880).
(spr. blo-, d. i. «der blaue Hügel», wahrscheinlich Übertragung von dem deutschen «Blocksberg» ins Schwedische), Klippe westlich von der schwed. Insel Öland, war in den schwed. Hexenprozessen, Ende des 17. Jahrh., von derselben Bedeutung wie der Blocksberg für die deutschen Hexen. ^[]
(frz.), tadelnswert, schimpflich;
blamieren, bloßstellen, lächerlich machen;
davon ist im Deutschen das nicht frz. Blamage (spr. -ahsch’, frz. nur blâme), Schimpf, Bloßstellung, abgeleitet.
(frz., spr. blahm), im ältern franz. Rechtsleben und Gerichtsverfahren die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte.
s. Blamabel. ^[= (frz.), tadelnswert, schimpflich; blamieren, bloßstellen, lächerlich machen; davon ist im ...]
(spr. -móng, Blancmont; lat. Albus mons; deutsch Blankenberg), Hauptstadt des Kantons Blâmont (236,55 qkm, 32 Gemeiden, 12401 E.) im Arrondissement Lunéville des franz. Depart. Meurthe-et-Moselle, 5 km von der deutschen Grenze entfernt, an der Zweiglinie Igney-Avricourt-Cirey der Franz. Ostbahn, an der Vezouse, hat (1886) 2147, als Gemeinde 2175 E., auf einer Höhe die Ruinen des alten Schlosses, Post und Telegraph, [* 4] Gerbereien, Baumwollspinnerei, Weberei [* 5] und Stickereien, Eisen-, Kurzwaren-, Liqueurfabrikation. – In Blâmont, früher Hauptstadt einer Grafschaft, fand 1573 die Unterredung zwischen Katharina von Medici, dem Herzog von Anjou, Margarete von Navarra und den poln. Gesandten statt. 1587 wurde die Stadt vom Herzog von Bouillon und 1636 von Bernhard von Weimar [* 6] zerstört und verlor ihre Festungswerke.
(frz., spr. blang), gros blanc (spr. gro, «Weißgroschen»),
ältere franz. Silbermünze, die zuerst unter Philipp Ⅵ. von Frankreich 1340 geprägt wurde und an Stelle des gros Tournois (s. d.) trat. Er wurde anfangs aus gutem Silber (daher der Name) geschlagen, später aus Billon (s. d.), galt als grand blanc 10, später 12, als petit blanc 5 bez. 6 Deniers.
Der Blanc hatte Beinamen nach dem Gepräge (à la couronne, à l’étoile, à la fleur de lis).
(frz., spr. blang), sehr kräftige helle Fleischbrühe aus Kalbfleisch und Geflügel für feine Saucen.
Le [* 7] (spr. lĕ blang).
1) Arrondissement im franz. Depart. Indre, hat 1804,34 qkm, (1891) 61002 E., 56 Gemeinden und zerfällt in die 6 Kantone Bélâbre (280,93 qkm, 9008 E.), Le Blanc (372,06 qkm, 15470 E.), Mézières-en-Brenne (328,48 qkm, 7664 E.), St. Benoit-du-Sault (318,64 qkm, 12724 E.), St. Gaultier (286,35 qkm, 8190 E.), Tournon St. Martin (217,88 qkm, 7946 E.). – 2) Hauptstadt des Arrondissements Le Blanc im franz. Depart. Indre, an den Linien Port-de-Piles-Le Blanc (67 km), Mignaloux-St. Savin-Le Blanc (61 km), Montmorillon-La Trimouille-Le Blanc (39 km), Le Blanc-Argenton (35 km) der Franz. Orléansbahn, wird durch die Creuse in zwei Hälften geteilt, hat (1891) 5134, als Gemeinde 7389 E., gut gebaute Straßen und Häuser, Post und Telegraph, Woll- und Leinweberei, Tuchmacherei, Brauerei, Gerberei und ziemlich bedeutenden Pferdehandel. Es ist das alte Finis, später Oblincum, eine gegen Poitou vorgeschobene Festung [* 8] von Berri, zugleich Hauptort einer Baronie der Familie Naillac, deren Namen es im 15. Jahrh. trug.
(spr. blang), Auguste Alexandre Charles, franz. Kunstschriftsteller, geb. 15. Nov.1813 zu Castres im Depart. Tarn, Bruder von Jean Jos. Louis Blanc, widmete sich anfangs der Kupferstecherkunst und schrieb später Kunstkritiken. Infolge der Februarrevolution wurde er Oberdirektor der bildenden Künste (1848‒52), welchen Posten er auch nach dem übertragen erhielt und 1871‒73 verwaltete. 1868 wurde Blanc Mitglied der Akademie der schönen Künste, 1876 in die Französische ¶
Akademie aufgenommen und 1878 Professor der Ästhetik am Collège de France. Er starb zu Paris. [* 10] Als Kunstschriftsteller ist er vorzüglich bekannt durch seine Mitwirkung an der «Histoire des peintres de toutes les écoles» (14 Bde., 1849‒75),
einem mehr durch geistvolle Darstellung als durch Gründlichkeit ausgezeichneten Prachtwerk. Ferner schrieb er: «De Paris à Venise» (1858),
«L’œuvre de Rembrandt» (2 Bde., 1873 u. ö.),
«Grammaire des arts du dessin» (3. Aufl. 1876),
Hauptwerk des Verfassers, und als Fortsetzung dazu: «Grammaire des arts décoratifs» (1881);
ferner «Ingres, sa vie et ses ouvrages» (1870),
«Les artistes de mon temps» (1876) und «Histoire de la renaissance artistique en Italie» (2 Bde., Par. 1889).
–
Vgl. Massarani, Ch. et son œuvre (Par. 1885).
(spr. blang), Jean Joseph Louis, franz. socialistischer Publizist und Historiker, geb. in Madrid, [* 11] wo sein Vater unter Joseph Bonaparte Oberfinanzinspektor war, studierte seit 1830 zu Paris, wo er in dürftigen Verhältnissen lebte. Vorübergehend war er Schreiber bei einem Advokaten, dann in Arras [* 12] Hauslehrer. 1834 kehrte er nach Paris zurück, war Mitarbeiter an radikalen Zeitungen und 1837‒38 Chefredacteur des Journals «Le bon sens». Sodann gründete er 1839 «La Revue du progrès», worin er vielfach sociale Fragen behandelte: hier erschien auch zuerst seine berühmte Abhandlung «Organisation du travail» (besonders Par. 1840 u. ö.; deutsch, Nordhausen [* 13] 1847). Er schreibt die Not der Massen dem «Individualismus» und der daraus entspringenden Konkurrenz zu und verlangt daher das Aufgehen des Individuums in einem «solidarischen» Verhältnisse, wobei jeder vom Staat so viel erhalten soll, als er nötig hat.
Die Erkenntnis der Notwendigkeit einer Umgestaltung der Gesellschaft fordere eine andere «Organisation der Arbeit»; zunächst sei es Aufgabe des Staates, durch Errichtung socialer Werkstätten (ateliers sociaux, s. Nationalwerkstätten) Abhilfe zu schaffen. Nach Ausbruch der Revolution von 1848 wurde Blanc Mitglied der Provisorischen Regierung und setzte den sog. «Regierungsausschuß für die Arbeiter» ein, dessen Präsident er selbst war. Dieser Arbeiterkongreß vermochte indes nichts Haltbares zu schaffen.
Die ihm von den Arbeitern angebotene Diktatur nahm Blanc nicht an und verlor damit an Geltung. Nach der socialistischen Kundgebung vom 15. Mai, die im Einverständnisse mit ihm geschehen war, entwich Blanc nach Belgien [* 14] und ging von da nach England. Außer einer Anzahl polit. Broschüren und polemischer Schriften gab er von dort eine in Paris erscheinende Monatsschrift, «Le nouveau monde» (1849‒51),
heraus und vollendete seine schon vor 1848 in Paris begonnene «Histoire de la Révolution française» (s. unten) auf Grundlage der reichen Broschürensammlung des British Museum und der Papiere Puisayés und Goupilleaus. Infolge der Ereignisse vom kehrte Blanc nach Paris zurück. Am wählte ihn das Seinedepartement zum Abgeordneten der Nationalversammlung in Bordeaux, [* 15] wo er für die Fortsetzung des Krieges eintrat; später in Versailles [* 16] gehörte er zur äußersten Linken.
Die von der Commune aufgestellte Forderung municipaler Freiheiten erkannte er als berechtigt an, verdammte aber ihre Auflehnung gegen die Versailler Regierung. Noch 1878 sprach er sich für Abschaffung des Amtes eines Präsidenten der Republik, des Senats, des Kultusbudgets, für Absetzbarkeit sämtlicher Beamten, für absolute Preß- und Vereinsfreiheit und allgemeine Amnestie aus. Mit dem Antrag auf Amnestierung sämtlicher Communarden drang er zuletzt durch. Er starb in Cannes und wurde 12. Dez. auf Staatskosten unter großen Feierlichkeiten in Paris auf dem Friedhof Père-Lachaise beerdigt.
Als demokratischer Historiker zeigte sich in «Histoire de dix ans, 1830‒40» (5 Bde., Par. 1841‒44; 13. Aufl. 1883), die außerordentlichen Beifall fand, sodaß in Frankreich vier Ausgaben zu gleicher Zeit, in Deutschland [* 17] ebensoviel Übersetzungen (von Buhl, 5 Bde., Berl. 1844, Bd. 1 in 2. Aufl.; Fink, 5 Bde., 2. Aufl., Zür. 1847, u. a.) erschienen. Das Werk war der populärste Ausdruck aller Klagen und Beschwerden der Opposition gegen die Julidynastie. Geringern Erfolg hatte «Histoire de la Révolution française» (12 Bde., Par. 1847‒62; illustr. Ausg. in 2 Bdn. 1881), deren erster Band, [* 18] eine Reihenfolge histor. und litterar.
Abhandlungen, den socialistischen Staat für die nächste Zukunft in Aussicht stellte und die ersten Keime der Revolution von 1789 noch in die Zeit vor Luther verlegte. Eine Auswahl der zahlreichen Korrespondenzen, die Blanc aus London für Pariser Journale lieferte, bieten die «Lettres sur l’Angleterre» (4 Bde., Par. 1866‒67),
eine Gesamtausgabe «Dix années de l’histoire d’Angleterre» (10 Bde., ebd. 1879‒81) Unter seinen letzten publizistischen Arbeiten sind zu erwähnen: «Histoire de la Révolution de 1848» (2 Bde., 1870),
«Questions d’aujourd’hui et de demain» (5 Bde., Par. 1873‒84),
seine Artikel im «Rappel» und «Homme libre», welches Journal er 1876 gegründet hatte. –
Vgl. Fiaux, L. (in den «Portraits politiques contemporains», Bd. 2, Par. 1883);
Ch. Hugo, Les hommes de l’exil (ebd. 1874).
Ludw. Gottfr., Romanist, geb. zu Berlin, [* 19] aus einer Familie der franz. Kolonie, besuchte das Französische Gymnasium daselbst, studierte an dem damit verbundenen theol. Seminar Theologie und wurde 1806 Prediger der reform. Gemeinde zu Halle. [* 20] Auf den Verdacht, einer Verschwörung zum Umsturz der westfäl. Regierung anzugehören, ward er 1811 verhaftet und in Cassel gefangen gehalten, bis ihn ein russ. Streifkorps befreite. Als Feldprediger machte er im Blücherschen Korps die Feldzüge 1814‒15 mit. 1822 wurde er außerord., 1833 ord.
Professor der roman. Sprachen in Halle und 1838 (‒60) zweiter Prediger an der Domkirche. Er starb zu Halle B.s Sprachstudien sind umfassend und gründlich, namentlich die auf Dantes Werke und die Erläuterungslitteratur dazu bezüglichen. Seine Hauptwerke sind: «Grammatik der ital. Sprache» [* 21] (Halle 1844),
der erste Versuch einer Entwicklungsgeschichte der Formen und Gesetze dieser Sprache;
die Artikel «Ital. Sprache», «Dante», «Petrarca» u. a. in Ersch und Grubers «Encyklopädie», «Vocabolario Dantesco» (Lpz. 1852) und der «Versuch einer bloß philol. Erklärung mehrerer dunklen und streitigen Stellen der Göttlichen Komödie» (2 Bde., Halle 1860‒65; ital. von Occioni, Triest [* 22] 1865);
eine reimlose Jamben-Verdeutschung der «Göttlichen Komödie» mit Erläuterung (Halle 1864).
Außer Predigten ist noch das «Handbuch des Wissenswürdigsten aus der Natur und Geschichte der Erde und ihrer Bewohner» (1824; 8. Aufl., 3 Bde., Braunschw. 1867‒69) zu nennen.
(spr. blang), Marie Thérèse, franz. Romanschriftstellerin, s. Bentzon, Th. ¶