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Waterford und mündet nach 162 km östl., nur zuletzt südl. Laufe bei Youghal in den Atlantischen Ocean.
Waterford und mündet nach 162 km östl., nur zuletzt südl. Laufe bei Youghal in den Atlantischen Ocean.
(spr. bläck-), John, s. Blackw. ^[= hinter wissenschaftlichen Namen von Tieren bedeutet John engl. Naturforscher, besonders ...]
(spr. bläckwudd), s. Botanyholz. ^[= (Botanybaiholz). Unter diesem Namen kommen verschiedene Hölzer in den Handel, so z. B. das ...]
(spr. bläckwudd), Frederick Temple Hamilton, engl. Diplomat, s. Dufferin.
& Sons (spr. bläckwudd änd sönns, d. h. Blackwood & Söhne), Verlagsbuchhandlung mit Buchdruckerei in Edinburgh und London, [* 2] im Besitz von William Blackwood, einem Enkel von William Blackwood (geb. 1776, gest. 1834), der das Geschäft 1804 in Edinburgh gründete und dessen Teilhaber und Nachfolger seine Söhne John Blackwood (geb. 1818, gest. 1879), Alexander Blackwood (gest. 1846) und Robert Blackwood waren. Die Zweigniederlassung in London wurde 1840 begründet.
Das Hauptunternehmen des Hauses ist «Blackwood’s Edinburgh Magazine» (seit 1817), eine Monatsschrift für Litteratur, Politik und Philosophie, an der von Anfang an die hervorragendsten engl. Schriftsteller wirkten. In gleicher Richtung bewegt sich der übrige Verlag mit Werken von J. H. Burton, George Eliot, James Ferrier, R. Flint, W. Hamilton, A. W. Kinglake u. a., woran sich noch Klassikerausgaben für engl. Leser («Philosophical Classics», «Ancient Classics» und «Foreign Classics») nebst Schulbüchern anschließen.
oder Blaeuw und Blauw (lat. Caesius), holländ. Gelehrten- und Buchdruckerfamilie. – Willem Janszoon Blaeu, geb. 1571 zu Alkmaar, Schüler von Tycho Brahe, erwarb sich als Mathematiker, Geograph und Astronom, besonders aber durch die aus seiner Offizin zu Amsterdam [* 4] hervorgegangenen Erd- und Himmelsgloben, die an Schönheit und Richtigkeit alle ältern weit übertrafen, wie durch sorgfältige Landkarten [* 5] anerkannte Verdienste. Er starb Seine eigenen Schriften und Sammlungen sind: «Zeespiegel» (1627, auch 1643),
«Onderwijs van de hemelsche en aerdsche globen» (lateinisch 1634, holländisch 1683),
«Novus Atlas, [* 6] d. i. Weltbeschreibung mit schönen neuen Landtafeln» (6 Bde., deren verschiedene Auflagen von 1634 bis 1662 gehen) und «Theatrum urbium et munimentorum» (1619). –
Vgl. Baudet, Leven en werken van W. J. Blaeu (Utr. 1871, Nachtrag 1872).
Jan Blaeu, Sohn des vorigen, erwarb ebenfalls eine sehr gründliche wissenschaftliche Bildung und wurde nach beendigten Studien Doktor der Rechte. Er machte große Reisen, so nach Italien, [* 7] und errichtete zu Amsterdam eine Druck- und Verlagsanstalt, mit der er später die des Vaters vereinigte und die er mit seinem Bruder Cornelius Blaeu bis zu dessen Tod (1650) gemeinschaftlich leitete. Es ist von ihm ein ebenso vollständiger und prachtvoller als für damals vollendeter, noch jetzt beachtenswerter «Atlas magnus» (11 Bde., 1650, 1662; französisch, 12 Bde., 1663, und spanisch, 10 Bde., 1659‒72) vorhanden.
Auch lieferte er u. d. T. «Théâtre», «Nouveau Théâtre» und «Theatrum» typogr. Kupferwerke und Städteansichten, die Gründlichkeit mit Pracht verbanden und noch gesucht sind; so von Belgien [* 8] (2 Bde., 1649), Italien (2 Bde., 1663) und Savoyen und Piemont (2 Bde., 1682). Er starb nachdem seine Offizin nebst dem größten Teile der Vorräte verbrannt war. Das Verzeichnis seiner Druckwerke und Karten erschien Amsterd. 1655 u. 1661. Von seinen Söhnen stellten Johann und Peter die väterliche Offizin her und setzten das Geschäft von 1682 bis gegen 1700 fort. Unter ihren Verlagsartikeln haben mehrere Ausgaben klassischer Autoren, namentlich von Ciceros «Orationes» (3 Tle. in 6 Bdn., 1699), noch jetzt Wert.
(spr. -fahr), s. Albinos. ^[= nennt man diejenigen Menschen und Tiere, in deren Körperbedeckung und Augen der dunkle Farbstoff ...]
Münze im Werte von 2 Pf. (s. Plappart).
alleinstehender Berg von 385 m Höhe im Kreise [* 9] Werchoturje des russ. Gouvernements Perm, 22 km östlich des Uralrückens, hat zwei durch einen Sattel voneinander getrennte Gipfel, und berühmte Lagerstätten von Magneteisenstein.
Erzgewinnung (1888) 409447 Doppelcentner.
1) Hauptstadt des russ.-sibir. Amurgebietes, links vom Amur, am Einfluß der Seja in den Amur, hat (1889) 20212 E., ein Mädchengymnasium, ein Progymnasium für Knaben, ein geistliches Seminar, ferner Eisengießerei, [* 10] 4 Dampfmühlen, Stadtbibliothek, städtische Bank, Buchdruckerei (mit russ. und mandschurischer Schrift), Dampfschiffahrt und bedeutenden Handel. 1888 wurden 43849 Pud schwarzen Thees, 93882 Pud Ziegelthee, 49545 Pud Getreide, [* 11] 32308 Pud andere Waren verfrachtet, und aus Rußland trafen 513685 Pud verschiedener Waren ein.
Das Klima schwankt sehr, die Stadt ist häufig Überschwemmungen ausgesetzt. – Blagowjéschtschensk, 1856 unter dem Namen Ust-Sejskaja Staniza gegründet, erhielt 1858 seinen jetzigen Namen (nach der Kirche d. i. Maria-Verkündigung) und wurde zugleich Hauptstadt des Amurgebietes, wobei die Kosakenbevölkerung auswanderte und 7 km stromaufwärts Werchne-Blagowjeschtschensk gründete. – 2) Blagowjéschtschensk, früher großes Kupferhüttenwerk im russ. Gouvernement Ufa, 58 km nördlich der Stadt Ufa, an der Bjelaja, 1756 gegründet, mit 1082 E., fertigt nur noch landwirtschaftliche Maschinen und Mühleneinrichtungen an.
s. Kropf. ^[= # (Ingluvies), bei Vögeln die sackartige, mit eigenartigen Drüsen versehene Erweiterung der ...]
s. Blähungen;
(Flatus), die im Magen [* 13] und Darmkanal befindlichen Luftarten (Darmgase), besonders wenn sie, durch ihren Abgang oder sonst, auffällige Erscheinungen oder Krankheiten hervorbringen. Diese Darmgase sind aber gewöhnlich etwas ganz Normales. Sie stammen teils aus der mit dem Speichel verschluckten Luft, teils aus den genossenen Speisen und Getränken, z. B. Selterswasser und andern kohlensäurehaltigen Wässern, teils werden sie aus den Speisen durch den Verdauungsprozeß entwickelt.
Ihre chem. Zusammensetzung ist je nach der Beschaffenheit der Nahrung verschieden; bei vorwiegend pflanzlicher Nahrung bestehen sie hauptsächlich aus Kohlensäure und Wasserstoff, während bei Fleischkost überwiegend Stickstoff, Kohlenwasserstoffe und Schwefelwasserstoffgas gebildet werden. Ihre Gegenwart in den Därmen ist notwendig, nicht nur für die Verdauung, sondern auch für das Atemholen, für die Aufrechthaltung des Rumpfes, für alle Entleerungsakte, z. B. Stuhlgang, Gebären, Urinlassen, Husten, Erbrechen. Denn durch diese Darmgase allein werden die Gedärme in ein elastisches Luftkissen verwandelt, welches, von den Bauchmuskeln und dem Zwerchfell zusammengepreßt, den obengenannten wichtigen Funktionen dient. Allerdings ¶
können sich zu viel solche Blähungen entwickeln, besonders nach allzu reichlichem Genuß von kohlensäurereichen oder gärenden Dingen, besonders von Most, jungem, hefenhaltigem Bier, Sauerkraut, oder zur Gärung geneigten Pflanzenspeisen, z. B. Kohl, Bohnen und andern grünen Gemüsen u. s. w., welche man deshalb blähende nennt. Aber auch hier hilft sich ein gesunder Magen bald, indem die Gase [* 15] nach oben (durch Aufstoßen, s. d.) oder nach unten (als Winde) [* 16] entweichen.
Sie erregen aber Beschwerden bei schwachen oder empfindlichen Verdauungswerkzeugen, noch mehr bei wirklichen Krankheiten der Darmschleimhäute, z. B. bei Katarrh derselben, Darmgeschwüren, Darmverengerungen, und hier reicht dann oft schon eine geringe Menge solcher Winde oder solcher leicht gärender Speisen hin, um heftige Beschwerden zu verursachen. Diese, die sog. Blähungsbeschwerden (Blähsucht, Flatulenz, Meteorismus, Tympanitis), bestehen besonders in Austreibung der Därme, in absatzweisen, heftig kneipenden oder schneidenden Schmerzen (Windkolik, Bauchkneipen), in Beklemmung und Atemnot, in hartnäckigem Kopfweh, Schwindel und Ohnmacht, Gemütsverstimmung u. s. w. In manchen Fällen sind jedoch diese Zufälle nur ein Zeichen dafür, daß der Darmkanal an irgend einer Stelle verengt (eingeklemmt, z. B. durch einen Bruch), oder daß er in weiterer Ausdehnung [* 17] geschwächt und gelähmt ist; denn einen gelähmten, d. h. seines Zusammenziehungsvermögens beraubten Darm [* 18] treiben die Darmgase sehr bedeutend auf.
Oft sind auch die sog. Blähungsbeschwerden, besonders die sog. Vapeurs der hysterischen Frauen und der Hypochonder, nichts anderes als Nervenschmerzen und stellenweise Krämpfe im Unterleibe. Die Behandlung erfordert vor allem sorgsamste Regelung der Diät, insbesondere die gewissenhafte Vermeidung aller blähenden, leicht gärenden Speisen, und da die Flatulenz oft von Schlaffheit der Bauch- und Darmmuskeln bedingt ist, so erweisen sich regelmäßige Bewegung, viel Spazierengehen sowie die Gymnastik, zumal das Turnen, dagegen sehr nützlich. Auch methodische Friktionen (Massage) des Unterleibes und die hydropathischen Mittel (kalte Umschläge auf den Bauch, [* 19] Kaltwasserklystiere u. s. w.) zeigen sich oft heilsam.
Die sog. blähungtreibenden Mittel (Carminativa) sind hauptsächlich ätherisch-ölige Pflanzenmittel, welche die Darmbewegung anregen und der Gärung Einhalt thun: besonders Kamillen, Fenchel, Anis, Kümmel, Pfeffer- und Krauseminze, Kalmus, Muskatnuß, Baldrian u. dgl., welche man teils in Theeaufgüssen, teils in Tinkturen (oder Liqueuren) einnimmt. (S. Aromatische Mittel.) Oft braucht man auch ihre ätherischen Öle [* 20] (z. B. als Ölzucker, Plätzchen), oder man wendet diese äußerlich an, als Einreibung oder Pflaster. Besonders beliebt ist Muskatbalsam und Karbenöl. Bei Kindern sind die Blähungen meist durch Darmkrankheit oder durch Säure, unverdaute Milch und gärenden Darminhalt hervorgerufen; daher helfen hier oft Magnesia mit Rhabarber, Klystiere und andere ausleerende Mittel.