wurde und seitdem in 9. Aufl. (24 Bde.,
1875‒88; Preis 740 M.) vorliegt mit 15759
Artikeln, bearbeitet von 1150 Mitarbeitern. 1851 wurden die Werke
Walter Scotts
erworben und in mannigfaltigen
Ausgaben (auch illustrierten) veröffentlicht. Ferner sind vorhanden die gesamten Werke von
DeQuincey, Poe, einzelne Werke von Lord Cockburn, Farrar («School
and Colleges
Tales»),
Flower, Macaulay,
AdamSmith u. a., Schul- und Reisebücher, Karten und
Atlanten.
(spr. bläckbörn),Municipal-, County- und Parlamentsborough und blühende Fabrikstadt
in der engl.
GrafschaftLancashire, am Flüßchen Blackburn, nahe dem Ribble, in der Nähe reicher Kohlengruben, 37 km im NNW.
von Manchester,
[* 2] in seinen alten
Teilen unregelmäßig gebaut, hatte 1831 nur 21940, 1891 schon 120064 E., ein
Stadthaus, zwei
öffentliche
Parks (Corporation
Park 1857,
Queen’sPark 1887 eröffnet), eine sehr schöne
Börse, eine 1567 gestiftete Lateinschule,
eine 1888 eröffnete
Technische Schule und eine Tuchhalle.
Schon 1650 war Blackburn berühmt durch seine «Blackburn Checks»,
d. i. gemischte Leinen- und Baumwollgewebe, später durch seine ungebleicht gedruckten «Blackburn Grays»,
der Hauptindustriezweig bis zur Erfindung (1767) der Spinn-Jenny durch den in Blackburn geborenen Hargreaves. Jetzt
ist Blackburn einer der größten und wichtigsten Plätze der Erde für
Baumwolle
[* 3] mit etwa 150 großen Fabriken, deren viele
1‒2000
Arbeiter beschäftigen. Außerdem hat Blackburn Zitz-Musseline-Industrie und Maschinenbau. –
(spr. bläckbörn),JamesHarry, engl.
Schachspieler, geb. in Manchester. Seit 1861 in der Schachwelt
genannt, gewann er 1870 in
Baden-Baden
[* 4] mit G. R. Neumann zusammen den dritten Preis, 1873 inWien
[* 5] verlor
er an Steinitz im Stichkampf den ersten Preis. Im Divanturnier von 1876 trug er den
Sieg davon. Auf den Schachkongressen in
Paris
[* 6] 1878, in
Wiesbaden
[* 7] 1880, in
Berlin
[* 8] 1881, in
Wien 1882, in
London
[* 9] 1883, in
Nürnberg
[* 10] 1883, in
Hamburg
[* 11] 1885 und auf den neuesten
engl.
Turnieren, vor allen im internationalen Meisterturnier zu Manchester 1890 befand er sich in den
Reihen der ersten Preisträger.
das der erstern
besteht aus 16
TeilenOpium, 3
Teilen Muskatnuß, 2
Teilen Crocus, 24
Teilen Zucker,
[* 12] mit einem Überschuß
von konzentriertem Essig digeriert und auf 104
Teile abgedampft.
(engl., spr. bläckfiht, d. h.
Schwarzfüße), ein Zweig des großen
Stammes der
Algonkin (s. d.), der aber, wie es scheint, eine Menge fremde Elemente in
sich aufgenommen hat. Denn sowohl in der
Sprache
[* 13] wie in den
Sitten weichen die Blackfeet zum
Teil beträchtlich
von den echten
Algonkin ab. Ihr Gebiet sind die Flußthäler und Prairien an der Ostabdachung der Rocky-Mountains, zwischen
dem Saskatchawan und dem Missouri. Sie zerfallen in die drei
Stämme der
Sitsekai, d. h. die eigentlichen Blackfeet, die
Käna oder
Blutindianer und die Piëkan (Picaneur, Piegan).
Diese bildeten ehemals in Gemeinschaft mit den athabaskischen Sarcees und den sog. Fall
Indians einen großen
Bund, der an 30000 Seelen
umfaßte und sich allen Umwohnern gefürchtet machte. Die Pockenepidemie
von 1836 raffte aber zwei Drittel der
Bevölkerung
[* 14] hin. Für den Rest brachte die Regierung der
Vereinigten Staaten
[* 15] einen Friedensvertrag mit den Nachbarn
zu stande. Nachdem der
Büffel in den Prairien nahezu vollständig ausgerottet worden ist, hat man die Indianer auf
Reservationen
untergebracht, wo die Blackfeet mit anerkennenswertem Erfolge begannen, durch
Ackerbau ihren Lebensunterhalt sich zu verschaffen. 1887 zählte
man auf den drei canad.
Reservationen ungefähr 6000 Indianer (2400 eigentliche Blackfeet, 2800 Käna, 800 Piëkan),
im
Vereinigten Staatengebiet 2300, meist Piëkan. –
Vgl. Maximilian, Prinz zu
Wied-Neuwied,
Reise in das innere Nordamerika
[* 16] in den J. 1832‒34 (Kobl. 1838‒41);
(spr. bläckhihth), von Villen umgebene
Heide (29 ha) in der
GrafschaftKent, 8 km südöstlich von der Paulskirche
in
London, in unmittelbarer Nähe des Greenwichparks, enthält Reste einer Römerstraße, spielte in den Empörungen
WatTylers und Jack
Cades eine Rolle;
jetzt Spielplatz für das
Spiel «Golf» und Vergnügungsort.
Gebirgskette im südwestl.
Teile von
Dakota (s. d.) und im nordöstl. Wyoming,
unter 43° 30’ bis 45° nördl.
Br. und 103 bis 105° westl. L. von Greenwich, ist etwa 160 km lang
und 96 km breit und bildet die Fortsetzung des von dem Felsengebirge sich abzweigenden
Big-Horn- und Snowgebirges.
IhreBasis
liegt 760‒900 m
ü.
d. M.; ihr höchster Punkt ist der
Harney-Pik (2350 m). Etwa ein Drittel der Black-Hills ist von Waldungen bedeckt.
Goldbergbau ist nicht unbeträchtlich. Reichlich kommt
Blei,
[* 17]Kohle,
Eisen,
[* 18]
Salz
[* 19] und Petroleum vor.
(spr. bläckĭ),JohnStuart, engl.
Philolog und Dichter, geb. im Juli 1809 in
Glasgow,
[* 20] studierte in
Aberdeen,
[* 21] Edinburgh, Göttingen
[* 22] und
Berlin, bereiste
Italien
[* 23] und würde 1834
Advokat in Edinburgh. 1834 durch eine
Übersetzung von
Goethes«Faust Ⅰ.» (2. Aufl. 1880) als tüchtiger Kenner des
Deutschen (vgl. auch seine
Schrift «The wisdom of
Goethe», 1883) und gewandter Übersetzer bekannt geworden, wurde er Mitarbeiter an «Foreign
Quarterly Review»,
«Blackwood’sMagazine», «Westminster Review» und andern Zeitschriften, 1841 Professor
der lat. Litteratur am
Marishal College in
Aberdeen, 1852 der griechischen zu Edinburgh. Seit 1882 lebt er inLondon
und war u. a. auch Präsident der
GoetheSociety für 1890/91. Zu B.s bekanntesten
Arbeiten auf dem Gebiete der klassischen
Philologie gehören eine
Übersetzung des
Äschylus (2 Bde., Oxford
[* 24] 1850), «The
pronunciation of Greek, accent and quantity» (Edinb. 1852),
«Discourses on beauty, with an exposition of the theory of beauty
according to
Plato» (ebd. 1858),
«Homer and the Iliad» (4 Bde., ebd. 1866) und
«Horae hellenicae, essays
and discussions on some important points of Greek philology and antiquity» (Lond.
u. Edinb. 1874).
Schon in den vierziger Jahren
an der beginnenden
Bewegung für die
Reform der schott.
Universitäten hervorragend beteiligt, wirkte er
nach dieser
Richtung unermüdlich weiter, bis 1859 durch Parlamentsbeschluß eine
Reform durchgesetzt und auch die Anwendung
der
Testakte auf die Professoren aufgehoben wurde;
¶
mehr
z. B. in «Classical literature in its relation
to the 19th century and Scottish University education» (1852) zeigt er sein Programm, das er noch in «A
letter to the people of Scotland on the reform of their Academical Institutions» (1888)
verficht. Als Dichter trat Blackie auf in «Lays and legends of
ancient Greece, with other poems» (Edinb. 1857; 2. Aufl. 1880),
«Lyrical poems, English and Latin» (ebd. 1860),
«Musa burschicosa, a book of songs for students and university men» (ebd.
1869),
«A song of heroes» (1890). Daneben hielt er gemeinverständliche Vorlesungen,
die meist seine engere Heimat betrafen, schrieb auch über «The language and literature of the Scottish
Highlands» (Edinb. 1876),
«The Scottish Highlanders and the land laws» (Lond.
1885),
«Scottish song: its wealth, wisdom and significance» (Edinb.
1889) u. a. sowie eine Biographie von Burns (ebd. 1888). Während des Deutsch-FranzösischenKrieges veröffentlichte
er «War songs of the Germans» (ebd. 1870), eine zum Teil vortreffliche Übersetzung deutscher vaterländischer Lieder, mit geschichtlichen
Erläuterungen, worin er sich als eifriger Freund deutschen Wesens zu erkennen gab. Seine philos. Ansichten legte er in «Four
phases of morals: Socrates, Aristotle, christianity, utilitarianism» (Edinb. 1871) nieder; diesen folgten
«Essay on self-culture, intellectual, physical and moral» (ebd. 1873; 2. Aufl.
1880; deutsch von Kirchner, 2. Aufl., Lpz. 1891),
«The natural history of atheism» (Lond. 1877),
«The wise men of Greece, in a series of dramatic dialogues» (Edinb.
1877),
«Lay sermons» (1881),
«Altavona: Fact and fiction from my life in the Highlands» (1882),
«Essays on subjects of moral
and social interests» (1890). Seine polit. Vorlesungen «The constitutional
association» (1867),
«On Democracy» (1867; 2. Aufl. 1885) und die
«Political tracts» (1868) zeigen ihn als Freund maßvollen Fortschritts.