36 Zähnen, kurzen, fünfzehigen Schwimmfüßen, langem, geringeltem, am Ende seitlich etwas abgeplattetem Schwanze, ohne äußere
Ohren und mit ziemlich langem, sehr beweglichem, rundem Rüssel, an dessen Ende die verschließbaren Nasenlöcher stehen. Unter
der Schwanzwurzel liegt eine Moschusdrüse. Die Tiere leben in selbstgegrabenen Uferhöhlen, deren Ausgang unter das Wasser
geht, schwimmen vortrefflich und nähren sich hauptsächlich von Blutegeln, sowie von allen Arten Gewürm,
Schnecken und Insektenlarven, gelegentlich auch von kleinen Fischen.
Man kennt zwei Arten, die kleine Bisamspitzmaus Nordspaniens (Myogale pyrenaica Geoffr.), von den Spaniern Almizilero genannt, deren Körper
nur 25 cm lang wird, und den Desman oder Wuchuchol (Myogale moschataBrndt.), der Hamstergröße erreicht
und vorzugsweise die Flußgebiete des Don und der Wolga bewohnt. Man fängt das Tier dort mit Netzen im Wasser, namentlich während
des Herbstes, wo die Jungen erwachsen sind, und benutzt das oben rötlichbraune, unten weißlich aschgraue Fell (Bisam) zu
Verbrämungen der Winterkleider. Die eigentümlich vereinzelte geogr.
Verbreitung dieser beiden Arten kennzeichnet sie als letzte Überbleibsel einer einstmals weit verbreitet gewesenen Tiergruppe.
Carlo Felice, ital. Maler, geb. 1825 als Sohn des Malers und Direktors der Albertina zu
Turin, machte daselbst seine künstlerischen und wissenschaftlichen Studien und begab sich dann zu weiterer Ausbildung auf
Reisen. Sein erstes Gemälde war 1850: Cola di Rienzi eine Rede an das röm. Volk haltend, das von König Victor Emanuel angekauft
wurde. Von seinen übrigen, meist histor. Gemälden sind hervorzuheben: Galilei vor dem Inquisitionstribunal
(im Besitz des Herzogs von Genua), Giambellino entdeckt das Geheimnis der Ölmalerei, Die Kindheit von Lodovico Muratori, Giordano Bruno
im Kerker, Medora, Desdemona. Außerdem malte er Landschaftsbilder; hierher gehört: Die Fahrstraße über den Mont-Cenis.
oder Vizcaya, die nordwestliche der drei alten baskischen Provinzen in Spanien, mit dem Titel
El Señorio de Vizcaya, welche 1833 mit kleinen Teilen von Alava und Altcastilien in die Provinz Bilbao verwandelt, seit neuester
Zeit wieder ihren alten Namen führt, umfaßt 2165 qkm mit (1887) 235659 (116500 männl., 119159 weibl.)
E., d.i. 109 auf 1 qkm, und 5 Gerichtsbezirke. Biscaya wird im W. von Altcastilien, im S. von
Alava, im O. von Guipuzcoa begrenzt. Im N. liegt der Golf von Biscaya, eine im W., von Frankreich her, allmählich, an der span.
Küste schroff abfallende, ihrer Stürme wegen gefürchtete Bucht des Atlantischen Oceans.
Die Provinz liegt auf den terrassenförmigen, dichtbewaldeten und zerklüfteten Nordabfällen des Osthügels
des Cantabrischen Küstengebirges, und zerfällt in die Tierra alta (Oberland) und die Encartaciones (die kleinen Flußthäler
und schmalen Küstenebenen); es wird vom Nervion oder Ibaizabal und seinen Nebenflüssen sowie von wilden Waldbächen durchzogen.
Das Klima, unter dem Einflusse der See feucht, nebelig und reich an Niederschlägen, ist mild und gesund,
nur in den engen Thalschluchten wird die Sommerhitze manchmal unerträglich.
Die Fruchtbarkeit des Bodens ist sehr verschieden. Der Getreidebau deckt den Bedarf keineswegs; dagegen werden zur Genüge
Mais, Hülsenfrüchte, Wein, Äpfel, Kastanien, Pomeranzen, Citronen, Nüsse und Hanf erzeugt. Die Rindviehzucht steht der Schaf-
und Ziegenzucht nach. Die Hauptreichtümer bestehen in den Produkten der See, in dem Holze der üppigen
Waldungen und in dem Überfluß an Eisen, das neben Zink und Blei, Alaun und Schwefel am meisten und besten in den Bergen von
Somorrostro ausgebeutet wird.
Die Industrie liefert nächst Eisenfabrikaten auch Tauwerk, Woll- und Lederwaren. Die Bewohner sind baskischen Stammes.
Die Hauptstadt des Landes ist Bilbao (s. d.). Das alte Biscaya bildete während seiner Selbständigkeit
eine seit 1379 mit Castilien vereinigte Herrschaft, deren Regent den Titel Herr von Biscaya führte. Die gesetzgebende Gewalt übten
der Herr und die Junta der von allen Bürgern gewählten Abgeordneten, die sich regelmäßig alle 2 Jahre, aber
auch in außerordentlichen Fällen unter dem Schatten eines alten Baums in der Nähe von Guernica versammelten.
Die vollziehende Gewalt hatten der vom Herrn ernannte Corregidor und die von der Volksjunta auf 2 Jahre gewählte Diputacion
von zwei Beisitzern. Die Richter ernannte der Herr; die Städte und Dörfer wählten ihre Gemeindebeamten.
Auch betreffs der Steuern, des Kriegsdienstes und der Truppenverpflegung hatte Biscaya Rechte und Freiheiten (Fueros) wie die andern
baskischen Provinzen; sie bildeten den Grund der Widersetzlichkeit gegen die Einführung der Cortes wie der spätern Zwistigkeiten.
(spr. bischéllje;Vigiliae der Römer), Stadt im Kreis Barletta der ital. Provinz Bari, 32 km
im NW. von Bari, am Adriatischen Meere und an der Linie Bologna-Otranto des Adriatischen Netzes, Bischofssitz, hat (1881) als Gemeinde 23877 E., 2 Kirchen
aus dem 12. Jahrh., einen kleinen Hafen und ein zerfallenes normann.
Kastell, stattliche Paläste und freundliche Villen in der
Umgebung, sowie Industrie, Weinbau und Handel.
nebst den Hadendoa die Nachkommen der bei den arab. Geographen und Historikern
oft erwähnten Bedja (Bedscha) oder Budja, die nördlich von Abessinien an den Ufern des Nils gewohnt haben sollen. Ihre Sprache,
die auch außerdem von einem Teile der Beni-Amer gesprochen wird, ist unter der Bezeichnung To-bed-jauijeh
bekannt. Ihr Verbreitungsgebiet liegt zwischen dem Roten Meere und dem Nil von Oberägypten bis an den Fuß des abessin. Nordrandes.
Sie gehört (nach F. Müller) zur äthiop. Gruppe des hamitischen Sprachstammes, ist also mit der Sprache der Saho, Bogo, Galla,
Somal und Danakil verwandt.
Die Bischarin sind ungemein unsauber und haben in ehelicher Hinsicht sehr lockere Vorschriften. Sie sind Nomaden und
züchten Pferde, Dromedare, Buckelrinder, Ziegen und Schafe. Von Ackerbau kann kaum die Rede sein. Die Bischarin waren dem ägypt.
Reich unterthan, bis sie durch den Aufstand des Mahdi (s. d.) von demselben losgerissen wurden. Der am
nördlichsten wohnende Stamm der Ababdeh ist nicht zahlreich, scheu und bewohnt Höhlen. –
Vgl. Almkvist, Die Bischari-Sprache
Tū Bedāwie in Nordostafrika, Bd. 1 (Upsala 1881);
Hartmann, Die Bedschah (in der «Zeitschrift für Ethnologie», 1882).