Kurland
[* 2] wieder, aus welchem russ.
Truppen den von
Polen unterstützten
HerzogKarl vonSachsen,
[* 3] einen Sohn
Augusts Ⅲ., vertrieben.
Am kam Biron zum erstenmal als kurländ.
Herzog nach Mitau,
[* 4] dankte jedoch schon zu Gunsten seines ältesten
SohnesPeter ab und starb – Dieser,
Peter, Reichsgraf von Biron,
Herzog von
Kurland und Sagan,
[* 5] geb. zu Mitau, teilte in der
Jugend das
Schicksal seines
Vaters, wurde 1762 mit ihm zurückgerufen und zum Generalmajor
in der russ.
Armee ernannt.
Seine Regierung (1769‒95) war angefüllt mit Streitigkeiten mit der kurländ. Ritterschaft, welche
endlich dazu führten, daß Biron, als das
SchicksalPolens, dessen
Vasall er war, sich entschied, gegen ein Jahrgehalt
von 50000 Dukaten zu Gunsten
Katharinas Ⅱ. abdankte, sich selbst aber und seinem Hause alle
Rechte souveräner Herren vorbehielt.
Nach seiner
Entsagung lebte er bald in
Berlin,
[* 6] bald auf seinen Herrschaften Sagan und Nachod, und starb zu
Gellenau in
Schlesien.
[* 7]
Aus seiner dritten
Ehe mit
Anna Charlotte Dorothea, geb. Reichsgräfin von Medem (geb.
gest. auf ihrem Gute Löbichau im Altenburgischen), entsprossen 4
Töchter. Die jüngste, Dorothea, geb. 1809 vermählt
mit Edmund,
Herzog von
Talleyrand-Périgord und
Herzog von
Dino inCalabrien, seit durch königl.
Investitur Herzogin
von Sagan, starb worauf ihr ältester Sohn, Napoleon
Ludwig,
Herzog von
Valençay, geb. ihr in dem preuß.
Lehnsfürstentum Sagan, der zweite,
Alexander Edmund, geb. durch Session seines
VatersHerzog
von
Dino, in der Herrschaft
Deutsch-Wartenberg folgte. –
Vgl.
Tiedge,
Anna Charlotte Dorothea, letzte Herzogin von
Kurland (Lpz.
1823).
– Durch den
Bruder des letzten
Herzogs von
Kurland,
Karl Ernst von Biron, geb. den zweiten Sohn desHerzogs ErnstJohann, wurde der Mannsstamm des Hauses fortgepflanzt. Er starb und hinterließ zwei
Söhne. Der älteste derselben,
Prinz Gustav Calixt von Biron, geb. wurde nach der
VereinigungKurlands mit dem
RussischenReiche zum russ. Gardeoffizier
und Kammerherrn ernannt, trat später in preuß. Kriegsdienste und erwarb 1802 die
schles. Standesherrschaft
Polnisch-Wartenberg.
Nachdem er an den Feldzügen der franz.-deutschen
Kriege teilgenommen, starb er als preuß. Generallieutenant und Gouverneur
der Festung
[* 8]
Glatz
[* 9] Aus seiner
Ehe mit Franciska, Tochter des
Grafen von Maltzan, stammten 3
Söhne:
KarlFriedrich Wilhelm,
geb. gest. Calixt Gustav
Hermann, geb. gest. der seinem
Bruder in den Herrschaften
Polnisch-Wartenberg und Perschau folgte;
Peter
Gustav
Hermann, geb. der als preuß. Offizier starb.
Chef des Hauses ist der Sohn Calixts, Gustav, Prinz Biron vonKurland, geb. in
Dresden,
[* 10] preuß.
Lieutenantà la suite der
Armee.
Staatsbahnen,
[* 13] hat (1885) 850 kath. E., Post,
Telegraph
[* 14] und liegt in
vulkanischer Gegend, in der Mühlsteine
[* 15] gebrochen werden.
In der Nähe, 1,5 km thalaufwärts rechts der
Kyll, entspringt der
starke Sauerbrunnen Birresborn
(jährlicher Versand: 11000 Krüge)
[* 16] und ihm gegenüber der
Brubbeldries, eine
Mofette, der kohlensaure
Gase
[* 17] entströmen. ^[]
66,4 km langer, linker Zufluß des Rheins in der
Schweiz,
[* 18] entsteht im Kanton Bern
[* 19] bei der Juraklause
Pierre Pertuis (792 m), nimmt die Tramme auf, durchfließt im tiefen Engpaß die kurze, zweite Thalstufe, das
Val Moutier
(Münsterthal)
und gelangt durch eine
Klause in das
Thal
[* 20] von Délémont (Delsberg), wo ihr rechts die Scheulte, links
die Sorne zugehen. Durch eine neue Schlucht zwängt sie sich in das Laufenthal, empfängt links die Lützel, rechts die Lüssel
und bildet den sehenswerten Fall von Laufen. Bei
Äsch erreicht sie die Rheinebene, bei Birsfelden den Rhein. Durch das ganze
Birsthal führt jetzt die Jurabahn.
russ.
Birshi, poln.
Birže, Flecken im
KreisPonewjesh des russ. Gouvernements Kowno, an der
Vereinigung der Oposchtscha
mit der Aglona und am See Schirwen, gehört dem
Grafen Tyszkiewicz und hat 2400 E., Post, 1 russ., 1 kath., 2 evang.
Kirchen, 4 israel. Bethäuser. In der Umgegend bilden sich nicht selten infolge der Auslaugung des Gipsuntergrundes
Höhlen
und kraterähnliche Öffnungen, die sich zum
Teil mit Wasser füllen. Das Ende des 16. Jahrh. erbaute
feste Schloß wurde 1625 von Gustav
Adolf, 1704 von
Karl Ⅻ. von
Schweden
[* 25] erobert; kam hier der Allianzvertrag zwischen
Peter Ⅰ. und
August Ⅱ. von
Polen gegen die
Schweden zu stande. In der Nähe, rechts der Aglona, liegt das Stammschloß der
FürstenRadziwill; ein neues 1862 auf der
«Insel» erbautes Schloß enthält eine
Bibliothek (5000
Bände)
und ein Museum. –
Vgl. Tyszkiewicz,Birže, rzut oka na przeszłość (Petersb. 1869).
linker Nebenfluß des Rheins, entspringt 17 km südwestlich von Basel,
[* 26] am Fuße des
Rämel im Jura, fließt bald auf
deutschem, bald auf schweiz. Gebiete der
Birs parallel und mündet, im Unterlaufe kanalisiert, in
Groß-Basel
in den Rhein.
1)
Kreis im NW. des russ. Gouvernements
Ufa, hat 24615,3 qkm mit 428761 E., meist
Baschkiren, dann Meschtscherjaken,
Teptjaren,
Russen (23 Proz.), die sich mit Anfertigung von Holzwaren,
Bienenzucht,
[* 27] Jagd beschäftigen. – 2) Kreisstadt
im
Kreis Birsk, 110 km nordwestlich von
Ufa, an der Mündung der Solicha in die
Bjelaja, hat (1889) 8091 E., Post,
Telegraph, 4 russ.
Kirchen, 1
Kloster, 6 Kapellen, 1 Lehrerseminar für Eingeborene,
Ackerbau und Kleinhandel. Birsk, im 16. Jahrh. zum
Schutz gegen die
Baschkiren gegründet, wurde 1781
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