Chemisch entspricht er der Formel 3Cu2S + 2As2S3 und enthält 39,3 Proz.
Kupfer,
[* 2] 31 Proz.
Arsen und 29,7 Proz. Schwefel. Das Mineral erhielt seinen
Namen durch G. vom Rath, wogegen Wiser als Binnit das
Erz bezeichnet, das man sonst Dufrenoysit nennt.
(lat.), mit oder für beide
Augen zugleich, z. B. binokulares
Sehen.
[* 4]
Daß beide
Augen zusammen ein Sehorgan
vorstellen, wurde zuerst von Joh.
Müller, dann von Hering betont. Denkt man sich die
Augen (mit parallelen
Achsen) auf einen
sehr fernen Gegenstand gerichtet, so werden alle sehr fernen Gegenstände einfach, nahe Gegenstände
aber im allgemeinen doppelt gesehen. Die
Bilder sehr ferner Gegenstände fallen aber unter diesen Umständen in beiden
Augen
auf Netzhautstellen, die sich decken würden, wenn man die beiden
Augen ohne
Drehung ineinanderschieben würde.
Solche Paare von einfach empfindenden Netzhautstellen heißen nach
Müller identische, nach Hering Deckstellen. Hiermit ist
ein
Moment gegeben, das die
Verbindung beider
Augen zu einem Organ beweist. Ein zweites liegt nach Hering darin, daß man nicht
ein
Auge
[* 5] unabhängig vom andern, sondern nur beide zusammen in einer bestimmten von der
Aufmerksamkeit abhängigen
Weise bewegen
kann. Während die
Empiriker, vorzugsweise
Helmholtz, die Entstehung der Raumanschauung aus den Empfindungen
und Erfahrungen bei der Augenbewegung ableiten wollen, nehmen die Nativisten, Hering an der
Spitze, die Raumanschauung als
vorgebildet an. (S.
Stereoskop
[* 6] und
Auge, Bd. 2, S. 107 binokular). -
Vgl.
Helmholtz, Handbuch der physiol.
Optik (2. Aufl., Hamb. 1888);
Hering, Die
Lehre
[* 7] vom binokularen
Sehen (Lfg. 1, Lpz. 1868);
ders. im «Handbuch der
Physiologie», hg. von
Hermann, Bd. 3 (ebd. 1879).
heißt in der Mathematik eine
Größe, die aus zwei
Teilen besteht ( ^[fehlt: «]
ex binis nominibus») z. B.
a + √ c. Man nennt eine solche
Größe auch ein
Binom, sowie eine dreiteilige
Größe ein Trinom u. s. w.
Der Binomische Lehrsatz oder das
Binomial-Theorem lehrt, eine Potenz eines
Binoms durch Potenzen seiner
Glieder
[* 8] auszudrücken;
die erforderlichen Koefficienten heißen Binomial-Koefficienten. Mit ganzen positiven
Exponenten 2, 3, 4... haben successive
ein
Binom schon ältere Mathematiker potenziert, z. B. Stifel, «Arithmetica
integra» (Nürnb. 1544),
Pascal, «Triangle arithmétique» (Par. 1665). Dagegen fand Newton 1666,
wie die Binomial-Koefficienten aus dem
Exponenten gebildet sind und daß der Lehrsatz für alle
Exponenten gilt, nicht
nur für
ganze und positive, sondern auch für gebrochene und negative. Deshalb wird der
Satz gewöhnlich das Newtonsche
Binomial-Theorem
genannt. Er lautet:
^[img]
wobei alle zweiten
Glieder mit Plus- und Minuszeichen behaftet sind. Die entsprechende
Entwicklung der
Potenz eines Polynoms (s. d.) ist bei ihrer
Komplikation von geringerer Wichtigkeit.
oder Simsen nennt man im gewöhnlichen Leben grasähnliche, auf saurem, sumpfigem
Boden oder in stehenden Wassern
wachsende
Pflanzen verschiedener Gattungen mit knotenlosen, unbeblätterten,
biegsamen, meist markerfüllten
Stengeln, die sich zu Flechtwerk, als Matten,
Decken u. s. w., zur Streu, zum Einpacken zerbrechlicher Gegenstände und andern
Zwecken eignen.
Die meisten der mit dem
Namen Binsen bezeichneten
Pflanzen gehören den Familien der Cyperaceen und Juncaceen an.
^[]
Singvögel aus der Gattung der Rohrsänger (s. d.),
13,3 cm lang, oben braungelb, unten weißlich, mit schwarzem, in der Mitte gelblichem Scheitel und weißem
Streifen über
jedem
Auge. Er ist in
Deutschland
[* 10] nicht häufig und als Käfigvogel nicht leicht zu halten;
viel
Ameiseneier
und Mehlwürmer sind Haupterfordernis.
oder Riau (Riouw), in
Niederländisch-Ostindien die 1178 qkm große Hauptinsel eines nach ihr genannten Archipels,
zwischen 0° 52' bis 1° 18' nördl.
Br. sowie 103° 52' bis 104° 30' östl. L. von Greenwich, zu dem in
geogr.
Beziehung auch die
InselSingapur
[* 11] (s. d.) gehört. Der Bintangarchipel mit der mehr südlich sich
anschließenden Gruppe der
Lingga-Inseln und selbst den noch südlicher liegenden zinnreichen
InselnBanka (s. d.) und
Billiton
(s. d.) erscheint in geolog.
Hinsicht als eine größtenteils submarine Fortsetzung der die Malaiische Halbinsel von NNW. nach SSO. durchziehenden
Gebirgskette, ist nicht vulkanisch, hat eine minder üppige und mannigfaltige
Vegetation als die
Sunda-Inseln und
Molukken und
auch eine ärmere Fauna. Die Hauptinseln sind Bintang,
Battam, Bulang, Rampang, Tjambat, Sugi und Galang oder Galat. Die Bintanginseln
bilden die
Tandjung Pinang genannte
Abteilung der niederländ. Residentschaft Riau und Zubehör, welche auch
die Gruppen der Lingga-, Tambelan-, Anamba-,
Natuna-Inseln u. s. w., wie auch das
Reich von Indragiri und die Landschaften
Manda und Reteh auf der Ostküste von
Sumatra, im ganzen 6514 qkm mit (1889) 95000 E., darunter 147 Europäer und 21142
Chinesen,
umfaßt.
Der Sitz des Residenten und der andern niederländ.
Behörden ist Rio
[* 12] oder
Tandjung Pinang auf der
Insel
Bintang. Die Zahl der
Bevölkerung
[* 13] von letzterer ist nicht näher bekannt. Die Malaien, in füherer Zeit sehr gefährliche und gefürchtete
Seeäuber auf den
Gewässern dieser Weltgegend, leben jetzt hauptsächlich von Schiffahrt, Fischfang und
Handel; die
Chinesen
von
Landbau. Hauptgegenstand der Bodenkultur istUncaria (Nauclea)
Gambir Roxb.,
die Mutterpflanze des
Gambir (s. d.), welches einen bedeutenden Ausfuhrartikel hauptsächlich
nach
Singapur und
Batavia
[* 14] bildet. Nachdem die Engländer ihre
Niederlassung auf
Singapur gegründet und zum
Freihafen erklärt
hatten, wurde auch Rio
Freihafen, der Handelsverkehr daselbst kann aber auch nicht annähernd mit dem von
Singapur wetteifern.
Ant. Jos., kath. Theolog, geb. zu
Düsseldorf,
[* 15] trat daselbst 1796 in den Franziskanerorden, erhielt 1802 die Priesterweihe und nach der Aufhebung der Klöster 1805 die
Pfarrei in
Bilk, einer Vorstadt
Düsseldorfs, die er bis zu seinem erfolgten
Tode¶
mehr
ver-14 waltete. Binterim war ein streng ultramontaner Theolog und zeigte sich als solcher auch schriftstellerisch
bei dem Streite der preuß. Regierung mit dem Erzbischof Droste zu Vischering (s. d.) – er verbüßte 1838 eine sechsmonatige
Festungsstrafe zu Wesel
[* 17] – und bei Gelegenheit der Wallfahrt nach Trier
[* 18] zum heiligen Rock 1844. Außer vielen
kleinen Schriften veröffentlichte er: «Die alte und neue Erzdiöcese Köln»
[* 19] (4 Bde.,
Mainz
[* 20] 1828–30, mit Mooren zusammen),