7 gest. Mit dessen
SohneMagnus, gest. erlosch der Mannsstamm der und
KaiserHeinrich Ⅴ. verlieh das
Herzogtum an den
Grafen Lothar von Supplinburg, der nachmals selbst die
Kaiserkrone erlangte. Die
Güter der Billunger gingen durch
Töchter teils auf die
Welfen, teils auf die Askanier über. –
Benjamin, Musikdirigent, geb. zu
Liegnitz,
[* 4] wurde vom dortigen Stadtmusikus früh zum praktischen
Musiker
gebildet, ging dann auf kurze Zeit nach
Wien
[* 5] und war 1842–67 Stadtmusikus in
Liegnitz, wo er das Orchester
auf eine solche Höhe brachte, daß er 1867 gelegentlich der Weltausstellung in
Paris
[* 6] glänzende Erfolge errang. Hierauf ließ
er sich in
Berlin
[* 7] nieder, wo er im Winter fast täglich
Konzerte gab und im
Sommer Konzertreisen machte. Vom
DeutschenKaiser
zum Hofmusikdirektor ernannt, zog er sich April 1885 ins Privatleben zurück. Die Leistungen der B.schen
Kapelle zeichneten sich durch technische Vollendung aus. Um das
Berliner
[* 8] Musikwesen hat sich Bilse namhafte Verdienste erworben,
durch regelmäßige Pflege der Klassiker sowohl wie durch Einführung neuer
Talente.
(spr. billst'n),Marktstadt in der engl.
GrafschaftStafford, 16 km im NW. von
Birmingham,
[* 11] hat (1891) 23453 E.,
Tau- und Malzfabriken, große Steinbrüche für Mühl-
und Schleifsteine und sehr bedeutende
Eisen- und Kohlenindustrie (Metallgießereien und lackierte Eisenwaren).
Im Kirchspiel
Bradley brennt seit 80 Jahren ein
Kohlenlager («Fiery Holes» genannt), dessen Schlacke zum
Straßenbau verwendet wird.
auch Bilwisschneider,Pilwizschnitter,
Bilmesschnitter,
Pilmasschnitter,
Binsenschnitter, ein Dämon des deutschen
Volksglaubens, als mythische Gestalt bis ins 13. Jahrh. zu verfolgen, ist namentlich in
Bayern,
[* 12]
Franken,
Sachsen,
Schlesien
[* 13] bekannt.
Der
Name ist dunkel. J.
Grimm u. a. bringen ihn mit angelsächsisch bilvit zusammen und erklären ihn als den,
der das Billige anstrebt, als einen guten
Geist. Allein er tritt fast überall als Nebengestalt der
Hexeauf und ist deshalb wie diese ursprünglich die personifizierte Seele eines bösen
Menschen. Er erscheint oft auf schwarzem
Bocke in der Mitternacht (besonders vor Johannis und Walpurgis) auf dem Felde des Nachbars, nackt, am Fuße eine Sichel.
Zaubersprüche hersagend
durchschreitet er die Felder und vernichtet einen
Teil der reifenden Saat, die er in seine Scheune
bringt.
In den Saaten zeigen fußbreite verwüstete
Streifen, der
Bock- oder
Bilwisschnitt, seine
Spuren. Den
Menschen verfitzt
der Bilwis das
Haar.
[* 14] Getreidespende kann ihn fern halten. –
Vgl. Schönwerth, Aus der Oberpfalz, Ⅰ (Augsb.
1857).
zum deutschen Schutzgebiet
Kamerun (s. d.) gehörende kleine Landschaft an der
Bai von Biafra, erstreckt sich
in ihrem größern südl.
Teile als Halbinsel zwischen der Kriegsschiffbucht
(Man ofWarBay) im Westen
und der Mündung des
Flusses Bimbia, des nördlichsten Stromarmes im Kamerundelta, im
Osten. Das im
Besitz der Plantagengesellschaft
Woermann+Thormählen befindliche Gebiet wird von dem südlichsten
Ausläufer des
Kamerungebirges, dem
Gebirge Bimbia, durchzogen,
welches namentlich im westl.
Teil mit dichtem
Urwalde bestanden ist, viel Wild beherbergt und im
Süden
mit dem
Kap Bimbia endet. Auf der Südostküste der von den Bimbia (Isubu) bewohnten Landschaft, gegenüber der
dem
Hamburger Hause C. Woermann gehörenden Nicollsinsel, liegt der Ort Bimbia oder
King-Williams-Town, mit einer schlechten
Reede.
Bums, eine schwammige oder schaumige
Abart des Obsidians, einer glasartigen Lava, also
ein vulkanisches Produkt, entstanden durch das Durchströmen von
Gasen oder
Dämpfen durch glutflüssige trachytische Laven,
wobei die erstarrende
Masse jenes charakteristische zellig-blasige Gefüge annahm. Er schwimmt infolgedessen auf dem Wasser,
sinkt aber im gepulverten Zustand unter (spec. Gewicht 2,3 bis 2,5). Die langfaserigen, bisweilen wie
Seide
[* 15] glänzenden Bimsstein sind gewöhnlich reicher an
Kieselsäure als die rundporigen.
Bisweilen liegen in der
Masse größere
Krystalle von Feldspat ausgeschieden (im sog. Bimssteinporphyr, z.B. in der Tokaier
Gegend). Das Vorkommen des Bimsstein ist an die
Vulkane
[* 16] gebunden, wo er sich teils in Form loser
Auswürflinge,
teils in
Verbindung mit rhyolithischen, trachytischen oder andesitischen Obsidianlavaströmen findet, so auf den Liparischen
Inseln, auf
Teneriffa, auf
Island,
[* 17] in
Ungarn,
[* 18] in Mexiko,
[* 19] in der
Auvergne und in Form eines Bimssteintuffs (als
Traß oder Duckstein)
im
Brohl- und Nettethale bei Neuwied.
Man braucht den Bimsstein zum Abreiben
(Schleifen) von
Pappe, Holz,
[* 20] Metall, das Pulver zum Abschleifen der verschiedensten
Materialien. Der rhein. Bimssteintuff ist ein vortreffliches Baumaterial. Seife, in frischbereitetem,
dickflüssigem Zustande (als Seifenleim) mit sehr feinem Bimssteinpulver vermengt,
Bimssteinseife, ist ein vortreffliches
Reinigungsmittel für die
Hände. KünstlicherBimsstein, von Hardtmuth in
Wien erfunden, wird durch scharfes
Brennen eines
Gemenges von scharfem, feinem Quarzsand mit feuerfestem
Thon bereitet und von den Tischlern zum
Schleifen des Holzes gebraucht.