vom untersten Ende liegen. Ein Queueleder soll gleichmäßig aufliegen, fest, aber doch elastisch sein und nicht im geringsten
vorstehen; die Form soll flachrund sein, mit etwas scharfer Kante. –
Vgl.
Coriolis,
Théorie mathématique des effets du
jeu de billard (Par. 1835);
Möley, Unterricht im Billardspiel (Lpz. 1841);
Kranefeldt, Das feine Billardspiel
(Berl. 1874);
Th. An. Thropos, Der elegante Billardspieler (Kolberg
[* 2] 1873);
(spr. bĭjoh warénn),JeanNicolas, franz. Politiker, geb. zu La Rochelle,
trat ohne jeden Glaubenseifer in den
Orden
[* 5] der Oratianer und ward
Lehrer am Collège zu Juilly, verlor
aber sein
Amt und ging 1785 nach
Paris,
[* 6] wo er
Advokat am Parlament wurde. Im Jakobinerklub trat er 1790 als feuriger Redner
auf und war Mitglied der
Pariser Commune. Er galt als einer der Haupturheber der Septembermetzeleien. Im
Konvent
stimmte er für den
TodLudwigs ⅩⅥ. «binnen 24
Stunden».
Die Errichtung des Revolutionstribunals war zum guten
Teil sein Werk. 1793 trug er wesentlich zum
Sturze der
Girondisten sowie
zur
Begründung des Schreckenssystems bei. Von jetzt an entwickelte er im
Konvent eine einflußreiche Thätigkeit; fast alle
seine
Anträge waren
Anklagen. Nachdem er Präsident geworden war, wurden auf seinen
Antrag der
Herzog von
Orléans,
[* 7] Königin Marie Antoinette und viele andere vor das Revolutionstribunal geführt.
Beauftragt, den Wohlfahrtsausschuß
(s. d.) zu organisieren, bekämpfte er die
Anarchie, die er selbst mit Ungestüm hervorgerufen hatte. Er veranlaßte den
SturzDantons und Robespierres, zog dadurch aber auch seinen und seiner
Anhänger Fall nach sich.
Der ihm und seinen Mitangeklagten Collot d’Herbois,
Barère u. a. günstige
Aufstand vom 12.
Germinal beschleunigte
nur ihre
Verurteilung. Billaud-Varennes wurde nach Guayana deportiert. Die
Begnadigung, die ihm
Bonaparte anbot, verschmähte er. 1816 kam
er nach Neuyork,
[* 8] fand aber keine gute
Aufnahme, sodaß er sich einAsyl auf Haïti
[* 9] suchte. Hier bewilligte
ihm Präsident Pétion eine kleine Pension. Billaud-Varennes starb – Die Memoiren seiner Kindheit, 1786 als
«Tableau du premier âge» verfaßt, sind 1888 in der Zeitschrift «La
Révolution française» erschienen; die 1821 erschienenen «Mémoires de
Billaud écrits au
Port-au-Prince» (2 Bde.) sind unecht.
(spr. bĭjoh),AugusteAdolphe Marie, franz.
Advokat und Staatsmann, geb. zu
Vannes, studierte die
Rechte zu Rennes und ließ sich in Nantes
[* 10] als
Advokat nieder, wo er schnell Ansehen erwarb und 1837 zum
Abgeordneten gewählt
wurde. Er stellte sich mit einer kräftigen Rede gegen die ministeriellen
Umtriebe und
Bestechungen bei
den
Wahlen auf die Seite der dynastischen Opposition. Im
KabinettThiers 1840 wurde er
Unterstaatssekretär, trat nach dessen
Auflösung, wieder zur Opposition, näherte sich dann aber der ministeriellen Partei.
In den Februartagen von
1848 schlug er sich zur Linken, stimmte für
Verbannung der
Orléans und gegen das
Zweikammersystem und wurde wegen seiner polit. Unzuverlässigkeit für die Gesetzgebende Versammlung nicht wiedergewählt.
Billault trat in den Advokatenstand zurück, ließ sich aber nach dem
Staatsstreiche vom mit amtlichem
Beistande im Depart.
Ariége zum Deputierten wählen, worauf ihn Napoleon zum ersten Präsidenten des Gesetzgebenden Körpers
ernannte.
Auf diesem Posten wirkte er nun zur Herstellung des Kaiserreichs mit, das er auch befestigen half, als er im Juli 1854 an
PersignysStelle Minister des Innern wurde. Im Dez. 1854 erhielt er die Senatorwürde. Im Febr. 1858 trat er das Ministerium
des Innern an Espinasse ab, erhielt es aber im Nov. 1859 zurück. Ende 1860 wurde er zum Minister ohne
Portefeuille ernannt, um die Politik des
Kaisers im Gesetzgebenden Körper zu verteidigen. Er löste diese
Aufgabe in der geschicktesten
Weise. Am mit dem neugebildeten
Staatsministerium betraut, wirkte er insbesondere zur Entkräftung der Thiersschen
Opposition. Billault starb zu Grésillières bei Nantes Er gehörte nebst Rouher und
Baroche unter Napoleon Ⅲ. zu den parlamentarisch gewandtesten bonapartistischen Staatsmännern. – Huet gab seine
Plaidoyers und polit. Reden als «Œuvres de M. B.,
précédées d’une notice biographique» heraus (2 Bde.,
Par. 1864, nicht im
Buchhandel).
Thun., Pflanzengattung aus der Familie der
Bromeliaceen (s. d.), mit etwa 20
Arten, sämtlich dem tropischen
Amerika
[* 11] angehörend. Es sind krautartige
Pflanzen mit meist linearen oder schwertförmigen
Blättern, nicht selten auf alten
Baumstämmen wachsend. Die meist in
Ähren oder Rispen gestellten
Blüten haben ein sechsteiliges Perigon, 6 Staubfäden und 3 Narben,
die
Frucht ist eine dreifächerige
Beere. Von der in Mexiko
[* 12] einheimischen Billbergia tinctoria Mart.
wird die
Wurzel
[* 13] zum
Gelbfärben benutzt und von der in
Brasilien
[* 14] wachsenden Billbergia variegata Mart.
finden die Bastfasern der
Blätter, wie die mehrerer anderer
Bromeliaceen, Verwendung bei Herstellung von Geweben.
CarlSteenAndersen, dän. Politiker, aus altem dän.
Adel stammend, geb. zu Nykjöbing auf Seeland, studierte die
Rechte und begann 1851 die Herausgabe des
«Dagbladet». Als Redacteur hat er sich um die
Entwicklung der dän. Tagespresse sehr
verdient gemacht. Der nationalliberalen Partei angehörend, wurde er 1861 Mitglied des Folkethings und machte sich bemerkbar
als ein stets schlagfertiger Redner. 1864 wurde er des Hochverrats angeklagt,
weil er das Erbfolgerecht
des Königs
Christian Ⅸ. in Zweifel gezogen hatte, jedoch vom Höchstengericht freigesprochen. Nach Verkauf des
«Dagbladet»
(1872) war er 1880‒84 Geschäftsträger und Generalkonsul in den
Vereinigten Staaten.
[* 17] Zurückgekehrt wurde er 1886 zum
Amtmann
in Holbaek auf Seeland ernannt. Hauptwerke: «Tyve
Aars Journalistik» (3 Bde., Kopenh.
1873‒77) und «Erindringer fra Rejser i
Italien»
[* 18] (2 Bde., ebd. 1878).
in Westfalen,
[* 19] Stadt im
Kreis
[* 20] Koesfeld des preuß. Reg.-Bez.
Münster,
[* 21] nahe der
¶
mehr
Quelle
[* 23] der Berkel und den Billerbecker Hügeln (Baumbergen), hat (1890) 1519 kath. E., Post, Telegraph,
[* 24] 2 kath. Kirchen, eine
Rektorats- und eine landwirtschaftliche Winterschule, Sparkasse;
bedeutende Molkerei und Leinweberei, Kalk- und Ziegelbrennerei.