1007 Juli alle Viertelstunden mit starkem unterirdischen Brausen eine bedeutende Menge Wassers ausstößt. Das
Gebirge ist
erst in neuerer Zeit wissenschaftlich durchforscht und vollständig beschrieben worden. –
Vgl. Schmidl, Das an der Grenze
von
Ungarn
[* 2] und Siebenbürgen
(Wien
[* 3] 1863), und Joh.
Hunfalvy, A magyar birodalom természeti viszonyainak leirása (Physik.
Geographie
Ungarns und seiner Nebenländer,
Budapest
[* 4] 1864).
1)
Kreis
[* 5] in
Bosnien,
[* 6] hat 5522,52 qkm und (1885) 158224 E., darunter 71130 Mohammedaner, 80434 Griech.-Orthodoxe, 6502 Katholiken
und 151 Israeliten und zerfällt in die 6
Bezirke Bihatsch (21351 E.), Cazin (30795 E.), Ključ (19534 E.),
Krupa (36731 E.), Petrovac (23776 E.) und Sanskimost (26037 E.). Der
Kreis hat 4
Städte, 8 Märkte und 309 Dörfer. –
2) Hauptstadt des Kreises und
Bezirks Bihatsch, auf einer
Insel der
Una, in 247 m Höhe, hat (1885) 3506 meist mohammed. E.,
darunter 420 Griech.-Orthodoxe, 499 Katholiken und 134 Israeliten, in Garnison 1
Bataillon des bosn.-herzegowin.
Infanterieregiments Nr. 2 und ist Sitz einer Flügelstation des Gendarmeriekorps. –
Bihatsch wurde von
Bela IV. von
Ungarn (1235–70) gegründet, und ihre Umgebung
war in den Jahren 1592, 1717 und 1739 Schauplatz
blutiger Kämpfe. 1850 von den Aufständischen genommen und von
Iskender-Beg im
Sturm erobert,
wurde Bihatsch von den
Arnauten geplündert.
Auch 1878 bei der Occupation durch die
Österreicher bildete die Festung
[* 7] Bihatsch den Schauplatz heftiger Kämpfe. Am 7. Sept. gingen
die
Österreicher mit 6 ¼
Bataillonen und 8
Geschützen gegen die von den Insurgenten (5000 Mann) besetzte
Stadt vor, der
Angriff scheiterte jedoch vollständig unter großen
Verlusten (21 Offiziere, 533 Mann). Am 18. Sept. lieferten
die
Österreicher den Insurgenten ein glückliches
Gefecht, worin sie den wichtigsten
Abschnitt des Vorgeländes von in
Besitz
nahmen; ihr
Verlust belief sich auf 5 Offiziere, 172 Mann. Am folgenden
Tage ergab sich das von Insurgenten
verlassene Bihatsch. Die
Österreicher erbeuteten 5
Geschütze,
[* 8] 1 Mörser und viele Munition.
Landschaft im südl.
Teil der portug.
KolonieAngola in Westafrika, liegt in 1600 m Höhe im Quellgebiet des Kuansa,
Kunene und
Kubango auf einer sehr fruchtbaren Hochfläche.
Die Bevölkerung, an 20000
Köpfe stark, besteht
aus einer Mischung von
Negern der verschiedensten
Stämme und aus
Weißen. Diese Mischrasse ist sehr intelligent, kundig des
Lesens und Schreibens, gewinnsüchtig und in Handelsgeschäften den Portugiesen überlegen.
Das Klima gilt als günstig; nur
in der Regenzeit herrschen
Fieber. Die Hauptorte
Belmonte und Kangombe liegen nahe beieinander.
1)
Bezirk im W. des russ.-sibir. Gouvernements
Tomsk, hat 125730,2 qkm mit 311410 E., ist von den
Ausläufern des
Altai durchzogen,
aber fruchtbar. –
2) Bezirksstadt im
Bezirk Biisk, rechts an der
Bija, unweit der
Vereinigung mit der Katunja, 552 km südlich von
Tomsk, hat (1885) 17560 E., 2
Kirchen;
Gerbereien,
Ackerbau, Viehzucht,
[* 9]
Bienenzucht,
[* 10] lebhaften
Handel mit den benachbarten Kalmücken und
China.
[* 11] Biisk wurde 1747 zum Schutz
der Kolywanschen
Bergwerke gegründet und war bis 1797 mit Festungswerken versehen.
einer der Quellflüsse des Ob, entspringt dem Telezkersee am
Altai, bahnt sich
seinen Weg durch schmale Schluchten
und vereinigt sich nach einem Laufe von 222 km unterhalb der Stadt
Biisk mit der Katunja.
(spr.beins),
Anna, die berühmteste vläm. Dichterin des 16. Jahrh., geb. 1494 zu
Antwerpen,
[* 12] gest. daselbst Sie wurde von ihren Zeitgenossen die brabantische
Sappho genannt.
IhreSprache
[* 13] ist bilderreich und wohlklingend, noch heute entzücken ihre Verse durch die
kraftvolle Ausdrucksweise und die erstaunliche
Technik, so namentlich die «Refereinen» (Antw.
1528). Der
Reformation abgeneigt, griff sie die
Lutheraner heftig an.
Ihre Werke wurden nach 1668 vergessen und erst in unserer
Zeit neu gedruckt (Bd. 1, Gent
[* 14] 1886),
die «Refereinen», mit Erläuterungen von
van Helten und
Jonckbloet
(1875
u. 1880) herausgegeben.
(frz., spr. bischut'rih, von bijou,Kleinod), Bezeichnung für denjenigen
Teil der
Goldschmiedekunst
[* 15] (s. d.),
die sich vorzugsweise mit der Herstellung von Schmuckgegenständen aus edlen Metallen beschäftigt.
Seit den ältesten
Zeiten
sind Gegenstände der Bijouterie: Diademe
[* 16] und sonstiger Haarschmuck, insbesondere
Nadeln;
[* 17]
1) Vasallenstaat des IndobritischenReichs, zu der Agentschaft Dschaipur der polit. Agentschaft Radschputana
gehörig, zählt auf 57859 qkm (1881) 509021E., darunter 436190
Hindu, 50874 Mohammedaner, 21943
Dschain;
1891 insgesamt 831210
E. Der Nordwesten und ein
Teil des Nordens liegen in der großen Tharwüste;
Die regierende Familie ist aus dem Rahtorstamme der Radschputen.
–
2) Hauptstadt des
Staates Bikanir, liegt unter 28° nördl.
Br. und 73° 22' östl. L. auf hartem, steinigem
Boden und macht mit
der Ringmauer und seinen
Türmen aus der Ferne einen gewaltigen Eindruck. hat (1891) 56252 E., darunter 41008
Hindu
und 10490 Mohammedaner.
(Vikélas), Demetrios, neugriech. Schriftsteller, geb. 1835 auf
Syra, ging nach Vollendung seiner
Studien nach
London,
[* 18] wo sich seine Eltern als Kaufleute niedergelassen hatten, und lebt seit 1874 in
Paris.
[* 19] Sein Erstlingswerk ist ein Bändchen
griech. Gedichte («Stichoi», Lond.
1862; 2.Ausg.,
Athen
[* 20] 1885). später widmete er sich mit Eifer und Erfolg der
Aufgabe, die
DramenShakespeares
durch metrische
Übersetzungen (die auch in
Athen, Smyrna,
Alexandria und
Konstantinopel
[* 21] aufgeführt wurden) in
Griechenland
[* 22] bekannt
zu machen.
Bis jetzt erschienen «Romeo und Julia»,
«Othello», «König Lear» (1876),
die ersten fünf auch in Volksausgaben (1885–90). Von Bikélas' Prosaschriften
behauptet
die ersteStelle die Erzählung «Lukis
Laras» (1879 in der
Athener«Hestia»),
[* 24]
die in 13
Sprachen übersetzt ist (deutsch
von
Wagner, Hamb. 1879; von Lange, in Reclams
«Universalbibliothek»). Dazu kommen griech. Novellen
(Athen 1887; französisch
von Queux de St.-Hilaire, Par. 1887; zum
Teil deutsch von
Boltz [in
«Hellen.
¶
mehr
Erzählungen», Halle
[* 26] 1887] und Baronin Meysenbug). Reisebriefe von Bikélas erschienen französisch als «De Nicopolis a Olympie»
(Par. 1886; griechisch, Athen 1886). Von Bikélas' zahlreichen Beiträgen zur neugriech. Geschichte ist zu nennen eine «Studie über
die Griechen des Mittelalters» (Lond. 1874; deutsch von Wagner, Gütersl. 1878) und «Le
[* 27] Grèce byzantine
et moderne» (Par. 1893). Zeitgeschichtlich bedeutsam ist der Essay «Le
role et les aspirations de la Grèce dans la question d'Orient» (Par. 1885). Auch veröffentlichte
Bikélas Teile einer Odysseeübersetzung ins Neugriechische u. a. Seine " ^[Abb]»
erschienen in Athen (1893).