Maldenon-the-Hudson (Neuyork),
[* 2] wurde 1839
Advokat in Neuyork, wandte sich bald der Journalistik zu und trat 1850 als
Miteigentümer
und Mitredacteur (bis 1861) in W. C.
Bryants «New
York Evening Post» ein. 1861 wurde er Konsul der
Vereinigten Staaten
[* 3] in
Paris
[* 4] und 1865 Gesandter daselbst. Bigelow bekleidete diesen wegen der franz.
Intervention in Mexiko
[* 5] schwierigen Posten sehr geschickt bis Nach Neuyork zurückgekehrt, wurde er
Staatssekretär
von Neuyork (1867-68), leitete die «New
YorkTimes» und wurde für 1877-78 abermals von der demokratischen Partei zum
Staatssekretär
von Neuyork gewählt. Bigelow entdeckte in
Frankreich bei der
Witwe Le
[* 6] Veillard die Urhandschrift von
Franklins
Selbstbiographie, die er für 25000
Frs. erstand und 1868 herausgab (neue Ausg. 1874
u. 1879; 1891 in der «Minerva Library»;
vgl.
S. A. Greens
Story of a famous Book,
Boston
[* 7] 1871).
Franklins Werke gab er 1887 fg. heraus. Von B.s
Schriften sind zu nennen:
«Jamaica in 1850 or the effects of sixteen years of Freedom
on a Slave Colony», «Life of Frémont» (1856),
(spr. bigglswehd),Stadt in der engl.
GrafschaftBedford, am rechts zur Ouse gehenden, hier schon schiffbaren
Ivel, 12 km im SO. von
Bedford, hat (1891) 4943, als Distrikt 27085 E., Strohflechterei,
Draht- und Spitzenfabrikation sowie
Handel mit Getreide,
[* 11]
Bauholz undKohlen.
1) Sandschak des türk. Wilajets
Konstantinopel,
[* 12] umfaßt die Halbinsel zwischen dem Golf von Edremid, den
Dardanellen und dem
Marmarameer, also ungefähr die alte Landschaft
Troas, hat 7500 qkm und (1888) 129000 E. - 2) Bigha (unter den
Byzantinern Pegae,
während der frank. Herrschaft
Spigast), Hauptstadt des gleichnamigen Sandschaks, am Bighasu, welcher
nordwärts in das
Marmarameer fließt, 70 km von den
Dardanellen, zählt etwa 6000 E. 1288 erlitten die
Tataren hier eine
Niederlage
durch
SultanAli-Eddin III.
(spr.
binjo),Louis von, Baritonist, geb. zu
Pest, studierte die
Rechte und bildete zugleich seine schöne
Stimme auf dem Konservatorium aus.
Nachdem er noch in
Wien
[* 14] Unterricht
im
Gesang genommen hatte, wurde er 1861 für die ungar.
Bühne daselbst, 1864 für die
Wiener Hofoper engagiert,
an der er, wesentlich unterstützt durch elegantes
Spiel, in lyrischen Baritonpartien Vortreffliches leistete. 1882 kehrte
Bignio nach
Pest zurück.
(spr. binjong),LouisPierre Edouard,
Baron, franz.
Diplomat, Publizist und Geschichtschreiber, geb. zu
Guerbaville im Depart. Seine-Inférieure als Sohn eines Färbers, studierte
zu
Paris im Collège Lizieur, trat während der Revolution als Gemeiner ins
Heer und schlug 1797 die diplomat.
Carriere ein. 1801 war
er als Legationssekretär, 1802 und 1803 als Geschäftsträger in
Berlin,
[* 15] 1804-6 als
bevollmächtigter Minister am
CasselerHofe thätig.
Nach dem Einrücken der franz.
Truppen in
Berlin wurde er franz.
Kommissar bei den preuß.
Behörden, leitete
bis 1808 die
Verwaltung der
Domänen und
Finanzen in den besetzten
Ländern, ging 1809 als
bevollmächtigter Minister nach
Baden,
[* 16] wurde darauf franz. Generaladministrator in
Österreich
[* 17] und erhielt 1810 eine schwierige Sendung mit geheimen
Aufträgen nach
Warschau.
[* 18] Bei der Eröffnung des Feldzugs von 1812 wurde er
Kommissar bei der franz. Regierung in Wilna,
[* 19] und mit dem Rückzuge aus
Rußland löste er de
Pradt im Gesandtschaftsposten zu Warschau ab. Nach Napoleons
Sturz lebte er
auf dem
Lande und schrieb ein «Exposé comparatif de l'état financier, militaire,
politique et moral de laFrance et des principales puissances de l'Europe» (Par. 1815). Während der
Hundert Tage
ernannte ihn Napoleon zum
Unterstaatssekretär im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten.
Nach der
Schlacht bei Waterloo
[* 20] wurde er Minister dieses Departements. Nach der zweiten Restauration 1817 zum
Abgeordneten gewählt,
sprach er gegen die
Ausnahmegesetze und für die Zurückberufung der Verbannten; auch war er ein eifriger
Verteidiger des
Wahlgesetzes.
In den Julitagen 1830 ward er von der Provisorischen Regierung zum Minister des
Auswärtigen und 11. Aug. von
Ludwig Philipp zum Mitgliede des Ministerrats ernannt, aus dem er schon im November schied. Nach dem
Siege der Doktrinärs
trat er entschieden zur Opposition über. Er wurde 1837 zum Pair erhoben und starb zu
Paris.
Viel Aufsehen machten seine publizistischen und polit.
Schriften, wie
«Coup d'oeil sur les démelés des cours de
Bavière et
de
Bade» (Par. 1818),
«Les cabinets et les peuples» (ebd. 1822). Napoleons
letztem Wunsche gemäß schrieb Bignon «Histoire de
France. Ire époque. Depuis le 18 brumaire jusqu'à la paix de
Tilsit»
[* 21] (7
Bde., Par. 1827-38; deutsch von Hase,
[* 22] 6 Bde.,
Lpz. 1830-31) und «IIme époque. Depuis la paix de
Tilsit jusqu'en 1812» (4 Bde., Par. 1838 -.
deutsch von
Alvensleben, 6 Bde.,
Meiß. 1838-40); Gesamtausgabe von A. Ernouf als «Histoire de
France sous Napoléon» (14 Bde.,
Par. 1838-50). Nach seinem
Tode gab
Mignet heraus:
«Souvenirs d'un diplomate», nebst einer
Biographie B.s (Par. 1864).
L., Pflanzengattung aus der Familie der
Bignoniaceen (s. d.). Sie besteht aus etwa 150 aufrechten
und kletternden Holzgewächsen des tropischen
¶
mehr
und subtropischen Amerikas, welche zu den charakteristischsten Pflanzenformen der Neuen Welt gehören und sich durch Größe
und Schönheit der Blüten auszeichnen. Die Bignonien haben gegenständige zusammengesetzte Blätter, eine große, trichterförmig-zweilippige
oder fast regelmäßige Blumenkrone, vier fruchtbare Staubgefäße
[* 24] nebst einem unfruchtbaren, und eine vielsamige, zweiklappige
Kapsel, deren Scheidewand den Klappen parallel ist. Die meisten Arten sind kletternde Sträucher mit oder
ohne Ranken an den Blättern und achselständigen, in Trauben und Rispen gestellten Blüten; sie eignen sich vorzüglich zu
Wandbekleidungen, Lauben, Guirlanden in warmen und temperierten Häusern und gehören zu den schönsten Ziergewächsen.
Die am längsten kultivierte Art istBignonia capreolataL., ein kletternder Baum aus Carolina, mit stachligen
Zweigen, zwei- und dreizähligen Blättern, von denen die obern Ranken besitzen, und 2-5 gestielten Blüten in den Blattwinkeln,
deren Blumenkrone auswendig orangerot, inwendig gelb ist. Diese schöne Schlingpflanze gedeiht in milder Lage auch im freien
Lande, wenn sie während des Winters zugedeckt wird. Alle übrigen Arten sind Warmhauspflanzen. Sie verlangen
Heideboden und werden durch Ableger oder importierten Samen
[* 25] vermehrt. Zu den schönsten gehören Bignonia speciosa Hook, aus Buenos-Aires,
mit großen, lilafarbenen, dunkellila geäderten Blumen, Bignonia floribundaKth. aus Mexiko mit purpurroten Blütensträußen, BignoniaChicaHumb. aus Südamerika,
[* 26] ebenfalls purpurrot blühend, Bignonia venustaKer. aus Brasilien,
[* 27] mit endständigen Sträußen
orangegelber Blumen, Bignonia ClematisKth. aus Caracas, mit weißen, inwendig gelben Blumen, deren Zipfel rot oder purpurviolett gefärbt
sind, u. a. m.
Das sehr harte und schwere Holz der
[* 28] in Südamerika und Westindien
[* 29] vorkommenden baumartigen Bignonia leucoxylonL. kommt als grünes
oder gelbes Ebenholz (s. d.) in den Handel und wird wegen seiner schönen grünen Farbe und seiner Dauerhaftigkeit
zu feinen Tischlerarbeiten verwendet, auch soll dasselbe in den Heimatländern zum Grünfärben gebraucht werden. Aus den
BlätternBignoniaChicaHumb. wird durch Auskochen eine zinnoberrote Farbe, Chica, Chicarot oder Caracuru, gewonnen, die zum Färben
von Zeugen dient und von den Indianern zum Bemalen ihrer Haut
[* 30] benutzt wird.