Blick für die engen Zusammenhänge mit der neutestamentlichen
Entwicklung getrübt. Zu einer gesundern Betrachtung versucht
zurückzulenken die «Alttestamentliche
Theologie» von Herm.
Schulz (2 Bde., Frankf. 1869; 4. Aufl.
in 1 Bd., 1888). Völlig neue
Gesichtspunkte sind der Behandlung der Biblische Theologie durch die moderne Pentateuchkritik zugewachsen,
aus der sich das Problem ergeben hat, die Entstehung des
Judentums zu begreifen und an dieses das
Christentum
anzuknüpfen.
Auch die Untersuchungen über die
Religionen der Semiten wie überhaupt die religionsgeschichtlichen haben neue
Gedanken zugeführt.
Im modernen
Sinne ist die Biblische Theologie Alten
Testaments teils ganz, teils in einzelnen ihrer
Teile behandelt worden von
Kuenen,
«De Godsdienst
van Israel»
(Haarlem
[* 2] 1869);
«Volksreligion und Weltreligion» (deutsch Berl.
1883);
Wellhausen, «Prolegomena zur Geschichte Israels» (3. Aufl.,
ebd. 1886);
Schürer,
«Geschichte des jüd.
Volks im Zeitalter Jesu Christi» (Lpz. 1885 - 90).
Für das
Neue Testament bezeichnet die sorgfältige
Scheidung der apostolischen Lehrbegriffe, angebahnt durch die
Schriften von
Usteri (1832) und Dähne (1835) über den paulinischen,
Frommann (1839) über den johanneischen Lehrbegriff, einen wesentlichen Fortschritt. Noch entscheidender
sind die neuern Untersuchungen über das apostolische Zeitalter, zu denen F.
Chr.
Baur (s. d.) und die
Tübinger Schule die
Anregung gaben. Wenn auch deren Ergebnisse modifiziert werden mußten, so eröffneten sie doch zuerst ein wirklich geschichtliches
Verständnis vor allem des paulinischen Evangeliums und des spätern Paulinismus, aber auch der judenchristl.
oder urapostolischen Lehrform und der johanneischen
Theologie.
Die
Arbeiten von Holsten, Lüdemann, Pfleiderer über den paulinischen, Köstlin, Hilgenfeld, Scholten über den johanneischen
Lehrbegriff, sowie die zahlreichen Untersuchungen über Leben und
Lehre
[* 4] Jesu haben der neutestamentlichen
Theologie ein völlig
verändertes Ansehen gegeben. Selbst ziemlich konservative Theologen, wieWeiß («Lehrbuch der Biblische Theologie des
NeuenTestaments», Berl. 1868; 5. Aufl. 1888), machten dem kritischen
Standpunkte erhebliche Zugeständnisse. -
Stadt im
Kreis
[* 9] Eckartsberga des preuß. Reg.-Bez.Merseburg, 23 km nordwestlich von
Naumburg
[* 10] a. d.
Saale, in 123 m Höhe, an dem zur
Unstrut gehenden Saubache, hat (1890) 1467 evang. E., Post,
Telegraph;
[* 11] Papierfabrik,
eine Eisenquelle (10 - 12° C.), eine alkalische Salzquelle (10 - 15° C) und seit 1874 ein neues Badehaus
(Aktiengesellschaft).
-Bibra ist sehr alt; 952 schloß
Graf Billung, der zu «Bivora» eine
Burg hatte,
mit
KaiserOtto einen
Vertrag und stiftete ein Benediktinerkloster,
das später in ein Augustinerchorherrenstift verwandelt wurde. 1571 fiel ein
Teil des Stiftungsvermögens an die Stadt Bibra.
Ernst,Freiherr von, Naturforscher und Schriftsteller, geb. zu Schwebheim
in
Unterfranken, studierte zu
Würzburg
[* 12] die
Rechte, dann aber, seiner Neigung folgend, Naturwissenschaften, besonders
Chemie. 1849 unternahm
Bibra eine
Reise nach
Brasilien
[* 13] und
Chile;
[* 14] später lebte er meist in
Nürnberg,
[* 15] wo er auch seine reichen naturhistor. und ethnogr.
Sammlungen aufstellte, und starb Von B.s wissenschaftlichen
Schriften sind hervorzuheben:«Chem.
[* 16] Untersuchungen verschiedener Eiterarten» (Berl. 1842),
«Die narkotischen Genußmittel
und der
Mensch» (Nürnb. 1855),
«Die Getreidearten und das
Brot»
[* 22] (ebd. 1860),
«Die
Bronzen und Kupferlegierungen
der alten und ältesten
Völker»
(Erlangen 1869) und
«Über alte
Eisen- und Silberfunde» (Nürnb. 1873). Mit
«Erinnerungen aus
Südamerika» (3 Bde., Lpz.
1861) begann
B.eine Reihe von belletristischen
Schriften, die sich besonders durch ihre landschaftlichen
Schilderungen auszeichnen.
Dahin gehören u. a. die
Romane «Ein Juwel» (3 Bde.,
Lpz. 1863) und «Hoffnungen in
Peru»
[* 23] (3 Bde., ebd. 1864),
«Reiseskizzen und Novellen» (4 Bde.,
Jena
[* 24] 1864),
a Blüte im Durchschnitt, vergrößert, b Zweigstück mit Beeren, c längs-, d querdurchschnittene
Beere, e Staubgefäße.
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von Oxford, hat (1891) 3343 E., eine schöne, 1126 gegründete, 1862 restaurierte Kirche, Spitzen- und Sackleinwandfabrikation.
In der Nähe röm. Altertümer; 5 km im W. Middleton-Stony mit dem Middletonpark.