l'organisation et de l'administration des bibliothèques publiques et privées (Par. 1882). -
Über Bibliotheksbau schrieben Schmieden in
«Baukunde der
Architekten» (Berl. 1884) und Kortüm in Durms großem «Handbuch
der
Architektur» (Darmst. 1892). - Von Einzelschriften sind sonst zu nennen: Gottlieb,
Über mittelalterliche
Bibliotheken (Lpz.
1890);
Dziatzko, Instruktion für die
Ordnung der
Titel im alphabetischen Zettelkatalog (Berl. 1886);
Hartwig, Schema des Realkatalogs der königl. Universitätsbibliothek
zu
Halle
[* 3] a. S. (Lpz. 1888);
Wheatley, How to catalogue a library (Lond. 1889). - Zeitschriften: 1840 begann
Naumann sein Serapeum
(bis 1870,
Leipzig,
[* 4] 31 Bde.) und
Petzholdt seinen Anzeiger für Litteratur der Bibliothekswissenschaft, der in verschiedenen
Fortsetzungen, zuletzt als
Neuer Anzeiger für
Bibliographie und Bibliothekswissenschaft bis 1886 bestand und dann in dem 1884 mit Unterstützung
des preuß. Kultusministeriums von O. Hartwig und K.
Schulz begründeten Centralblatt für Bibliothekswesen (1. bis 11. Jahrg.,
Lpz. 1884-94) aufging.
Größere bibliothekswissenschaftlicheAbhandlungen erscheinen in den Beiheften zu diesem Centralblatt
(seit 1888) sowie in Dziatzkos Sammlung bibliothekswissenschaftlicher
Arbeiten
(Berlin,
[* 5] seit 1887). Die amerik.
Bibliotheken
haben ihren Vereinigungspunkt in The Library Journal
(London
[* 6] und Neuyork,
[* 7] seit 1876), die englischen in The Library Chronicle
(London, seit 1889), die französischen im
Bulletin des bibliothèques et des archives
(Paris,
[* 8] seit 1884),
die italienischen in der Rivista delle biblioteche
(Florenz,
[* 9] seit 1888). Seit 1891 erscheint in
Paris auch eine
Revue des bibliothèques.
Altertumskunde oder biblische
Archäologie, die Wissenschaft von den Altertümern, d. h. den
Sitten, Gebräuchen,
bürgerlichen und gottesdienstlichen Einrichtungen der
Völker, unter denen die biblischen
Schriften entstanden
sind, oder auf die sie sich beziehen. Die
Altertümer des israel. und jüd.
Volks bilden den Hauptteil.
Quellen sind das
Alte
und
Neue Testament, die
Bücher des Josephus (s. d.)
«Über jüd.
Altertümer» und «Vom jüd.
Kriege», sowie die des
Philo (s. d.);
die spätere theol.
Die
früheste Bearbeitung der hebr.
AltertumskundeversuchteThomas Goodwin in
«Moses et
Aaron» (englisch, Oxf. 1616; lateinisch
von Reiz,Brem. 1679; deutsch, Zür. 1686). Eine dem modernen
Stande der Wissenschaft entsprechende"Hebr.
Archäologie"schrieb Benzinger (Freib. i. Br. 1894). Vom kath.
Standpunkt schrieb Schegg eine «Biblische
Archäologie» (hg. von Wirthmüller in der «Theol.
Bibliothek», Ser.
I, Bd. 8, Freib. i. Br.
1886-88). In lexikalischer Form bieten den
Stoff die biblischen Realwörterbücher. Zu nennen sind:
De Wette, Lehrbuch der
hebr.-jüd.
Archäologie (Lpz. 1814; 4. Aufl. von Räbiger
1864);
Riehm, Handwörterbuch des biblischen
Altertums (2. Aufl. von
Baethgen, Bielef. 1893 fg.);
Smith, Dictionary
of the Bible (3 Bde., Lond. 1860-63).
In bahnbrechender
Weise
behandelt J. ^[Julius] Wellhausen, Prolegomena zur Geschichte Israels (3. Aufl., Berl.
1886), die religiösen
Altertümer. In der Geschichtsdarstellung sind die israel.
Altertümer mit behandelt von
Stade,
[* 11] Geschichte
des
Volks Israel, Bd. 1 (Berl. 1887);
die jüdischen von Schürer, Geschichte des jüd.
Volks im Zeitalter Christi (2 Bde., Lpz.
1885-90).
Einleitung, die Wissenschaft, welche die Geschichte der einzelnen biblischen
Bücher sowie die Entstehung
der ganzen Sammlung kritisch untersucht. Sie zerfällt in die allgemeine und die besondere Einleitung.
Jene handelt
über die Sammlung,
Anordnung und das kirchliche Ansehen der biblischen
Bücher als eines abgeschlossenen Ganzen, des
Kanons
(s. d. und
Bibel),
[* 12] über die Handschriften, die alten
Übersetzungen, die
Schicksale des
Textes und die
Mittel, ihn in seiner
ursprünglichen Gestalt wiederherzustellen.
Die besondere Einleitung erörtert Verfasser, Leserkreis, Entstehungsverhältnisse, insbesondere Abfassungszeit und -Ort,
Komposition, Zweck und
Inhalt. Das erste einer Biblische Einleitung ähnliche Werk ist das des Junilius in
Afrika
[* 13] (um 550)
«De partibus legis
divinae». Begründer der neuern Einleitungswissenschaft ist der Katholik Richard
Simon in der «Histoire critique du
VieuxTestament»
(Par. 1678; in
Frankreich unterdrückt, daher dann Rotterd. 1685) und der «Histoire
critique du texte du Nouveau
Testament» (Rotterd. 1689; deutsch von Cramer u. d. T.
«Kritische Historie des
Textes des
NeuenTestaments oder Kritische
Schriften über das
NeueTestament», mit Anmerkungen von Semler, 3 Bde.,
Halle 1776-80). Doch erst durch die freiern Untersuchungen prot.
Theologen, namentlich Semlers (s. d.) um die Mitte des 18. Jahrh.
und unter dem Einflusse Lessingscher
Gedanken, erhielt die Biblische Einleitung ihre jetzige Gestalt als eine histor.-kritische Wissenschaft.
Bahnbrechend wirkten in dieser
Beziehung Eichhorn («Einleitung ins
AlteTestament», 4 Bde., Lpz.
1780-95; 4. Aufl., Gött. 1824; «Einleitung
ins
NeueTestament», 5 Bde., ebd. 1820-27) und namentlich
De Wette («Beiträge zur Einleitung ins
AlteTestament», 2 Bde.,
Halle 1806-7; «Lehrbuch der histor.-kritischen Einleitung in die
Bibel Alten und
NeuenTestaments», Bd. 1, 8. Aufl.,
Berl. 1869; Bd. 2, 6. Aufl.
1860). Zu den gründlichsten Forschungen über das
Neue Testament gehören die Werke K. A. Credners (s. d.). Die
Auffassung
der alten
Orthodoxie suchten zu erneuern Hengstenberg, «Beiträge zur Einleitung ins
AlteTestament» (3 Bde., Berl.
1831-39);
Hävernick, «Handbuch der histor.-kritischen Einleitung in das
AlteTestament» (3 Bde.,
Erlangen
[* 14] 1839-56; der erste
und dritte
Band
[* 15] hg. von
Keil);
Keil, «Lehrbuch der histor.-kritischen Einleitung in die kanon. und apokryphischen
Schriften des AltenTestaments»
(Erlangen 1853; 3. Aufl. 1873);
Guerike, «Histor.-kritische Einleitung in
das
NeueTestament» (Lpz. 1843; 3. Aufl. 1868);
die neue
Bearbeitung von De Wertes «Einleitung ins NeueTestament» von Meßner und Lünemann (1860);
in gewissem Sinne auch V. Weiß, «Lehrbuch
der Einleitung in das NeueTestament» (Berl. 1886).
Völlig neue Gesichtspunkte hat die Wissenschaft der Einleitung ins Alte Testament
gewonnen durch die Ergebnisse der neuern Pentateuchkritik (Vatke, George, Reuß, Kuenen, Wellhausen). Die
Fragen der allgemeinen Einleitung sind in der Weise moderner Wissenschaft behandelt worden von Wellhausen bei der Neubearbeitung
von Bleeks «Einleitung ins AlteTestament» (6. Aufl. 1893). Ed. Reuß («Geschichte
der heiligen Schriften des Alten Testaments», Braunschw. 1881; 2. Aufl. 1890) versucht
die Einleitung im Zusammenhang mit der gesamten Geschichte des israel.
Volks darzustellen. Eine die Resultate der modernen Untersuchungen darstellende Einleitung ins Alte Testament giebt der Holländer
A. Kuenen (deutsch, Tl. 1 u. 2, Lpz. 1885-92); vgl. ferner Cornill, Einleitung in das
Alte Testament (im «Grundriß der theol. Wissenschaften» von Achelis,
Cornill, Ficker u. a., Tl. 2, Bd. 1, 2. Aufl.,
Freib. i. Br. 1892). Besonders hervorzuheben ist noch Holtzmanns «Lehrbuch
der histor.-kritischen Einleitung in das NeueTestament» (Freib. i. Br. 1885; 3. Aufl. 1892).
In England hat Davidson (Lond. 1862) die Einleitung ins Alte Testament wie Neue Testament (1868) behandelt.