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Mafra entstanden, welcher sich auf einer Karte aus dem 16. Jahrh. befindet;
doch giebt es in diesen Gegenden keine derartige Bergbezeichnung mehr.
Mafra entstanden, welcher sich auf einer Karte aus dem 16. Jahrh. befindet;
doch giebt es in diesen Gegenden keine derartige Bergbezeichnung mehr.
(spr. biahdscho), Vincenzo di, s. Catena. ^[= eigentlich Vincenzo di venet. Maler, welcher nach 1531 in Venedig starb, nimmt unter ...]
(frz., spr. bĭäs'máng), das Abweichen von der geraden Linie, Winkelzug;
biaisieren, von der geraden Linie abweichen.
1) Bezirkshauptmannschaft in Galizien, im ehemaligen Herzogtum Auschwitz (s. d.), hat 657,51 qkm, (1890) 92 211 (43 789 männl., 48 422 weibl.) E. (13 509 Deutsche, [* 2] 148 Ruthenen, 77 640 Polen), darunter 2389 Evangelische, 6089 Israeliten; ferner 11 861 Häuser, 19 117 Wohnparteien, 69 Gemeinden mit 38 Ortschaften und 40 Gutsgebieten und umfaßt die Gerichtsbezirke Biala, Kenty und Oswiecim. - 2) Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft Biala sowie eines Bezirksgerichts (232 qkm, 41 690 E.), rechts an der in die Weichsel fließenden Biala, die die Grenze zwischen Galizien und Österreichisch-Schlesien bildet, und über die eine steinerne Brücke [* 3] nach der gegenüberliegenden Stadt Bielitz (s. d.) führt, an der Linie Bielitz-Kalwarya der Ferdinands-Nordbahn, hat (1890) 6069, als Gemeinde 7622 E., darunter 5493 Deutsche, Post, Telegraph; [* 4] bedeutende Leinwandweberei, Fabrikation von Wagen, Maschinen, Drahtstiften, Schrot, Papier, ätherischen Ölen, Spiritus, [* 5] sowie Nagel- und Hufschmieden und beträchtlichen Handel. Biala ist der Hauptsitz der galiz. Tuchfabrikation, deren Produkte, insbesondere buntgefärbtes Tuch nach dem Orient, schwarzes nach der Schweiz [* 6] und Amerika [* 7] ausgeführt werden. Auch ist Biala nächst Brody Hauptspeditions- und Handelsplatz für Schweine [* 8] in Galizien.
russ. Stadt, s. Bjela. ^[= oder (poln. Biała). 1) Kreis im O. des russ.-poln. Gouvernements Sjedlez, hat 1492,1 ...]
Stadt im Kreis [* 9] Johannisburg des preuß. Reg.-Bez. Gumbinnen, [* 10] 17 km südöstlich von Johannisburg, nahe der russ. Grenze, an der Linie Lyck-Johannisburg der Preuß.
Staatsbahnen, [* 11] hat (1890) 1819 evang. E., darunter 700 Polen, Post, Telegraph, Amtsgericht (Landgericht Lyck), [* 12] Zoll-, Steueramt;
Spiritusfabrikation, [* 13] Getreide- und Viehhandel;
Darlehnskasse, 4 Jahr- und Viehmärkte.
Der Name Bialla rührt wahrscheinlich von einer nahen, jetzt zerstörten Heidenburg Pial her.
Heide, s. Bjelowjesher Heide. ^[= oder Bialowiezer (nicht: Bialowiczer) Heide (russ. Bělowěžskaja pušča), ein größtenteils ...]
s. Bjelostok. ^[= poln. Białystok 1) Kreis im W. des russ. Gouvernements Grodno, hat 2904 qkm mit ...]
Gewebe [* 14] aus Bast [* 15] (s. d.). ^[= # früher in der Pflanzenanatomie die gewöhnliche Bezeichnung für den Teil des Gefäßbündels ...]
der 218. Planetoid. ^[= Asteroiden oder kleine Planeten, die Gruppe der sich zwischen Mars und Jupiter bewegenden Planeten. ...]
Cappello, s. Cappello, ^[= (Capello), Bianca, Geliebte, später Gattin des Francesco I. de' Medici, geb. um 1548 aus venet. ...] Bianca.
das alte Inessa, Stadt im Kreis und in der Provinz Catania auf Sicilien, am Südwestabhange des Ätna, [* 16] eine 1480 gegründete albanesische Kolonie, hat (1881) 13 319 E., eine elegante Hauptkirche und Lavapflaster auf den Straßen.
Die Südseite trägt Wein, das gut bewässerte Land ist ergiebig an Korn.
Alle Baumwollgewebe dieses Teils von Sicilien heißen Biancavilla-Zeuge.
(spr.-ki), Bianca, eigentlich Bertha Schwarz, Opernsängerin, geb. zu Heidelberg, [* 17] erhielt ihre Ausbildung vom Musikdirektor Wilczek daselbst und von Frau Viardot-Garcia in Paris [* 18] auf Kosten Pollinis, der sie 1873 für 10 Jahre engagierte. Sie sang für dessen Rechnung in London, [* 19] verpflichtete sich jedoch 1876, da sie den in ihrer Minderjährigkeit abgeschlossenen Kontrakt nicht für bindend hielt, für Mannheim, [* 20] dann für Karlsruhe [* 21] und 1880 für die Hofoper in Wien. [* 22] Die Stimme der Bianchi ist ein hoher Sopran; für eine ihrer besten Leistungen gilt die Nachtwandlerin. - Nach ihr heißt der 218. Planetoid Bianca.
(spr.-ki), Francesco, ital. Maler der Ferraresischen Schule, gest. 1510. Seine Thätigkeit entfaltete er hauptsächlich in Modena, wo noch in der Galerie eins der wenigen ihm sicher angehörigen Bilder, eine Verkündigung, aufbewahrt wird.
Dieses, wie ein großes Madonnenbild im Louvre, zeigt die herbe Strenge und Derbheit der ältern ferraresischen Meister. Bianchi soll der erste Lehrer Correggios gewesen sein.
(spr. -ki), Francesco, ital. Komponist, geb. 1752 zu Cremona, wurde 1775 Cembalist am Théatre italien zu Paris, war seit 1780 an verschiedenen ital. Theatern Kapellmeister, dann Organist des Domes San Marco in Venedig, [* 23] hielt sich seit 1796 in London auf und starb zu Bologna. Bianchi schrieb über 30 seiner Zeit sehr beliebte Opern im Stil Paisiellos und Cimarosas.
(spr. -ki), Nicomede, ital. Geschichtsforscher, geb. in Reggio in der Emilia, studierte in Parma [* 24] und Wien Medizin, ward 1848 Mitglied der provisorischen Regierung von Modena und Reggio, zog sich 1849 ins Privatleben zurück, wurde dann Professor der Geschichte in Nizza, [* 25] später in Turin, [* 26] 1864 Sekretär [* 27] beim Unterrichtsministerium und 1871 Direktor der piemont. Staatsarchive. Er starb in Turin. Bianchi schrieb: «La Geografia storica comparata degli stati antichi d'Italia» (Tur. 1850),
«I Ducati Estensi (2 Bde., ebd. 1852), »Storia documentata della diplomazia europea in Italia dal 1861" (8 Bde., ebd. 1865-72),
sein Hauptwerk, dem seit 1877 die quellenmäßige und unparteiische «Storia della monarchia piemontense dal 1773 al 1861» (6 Bde., ebd. 1877 fg.) zur Seite trat; außerdem eine lange Reihe polit., histor. und biogr. Schriften, wie «Medaglie del terzo risorgimento italiano, 1748-1848» (ebd. 1881) und «Le [* 28] carte degli archivii piemontesi» (ebd. 1881).
(spr. -ki), Vinzens Ferrerius Friedr., Baron von Bianchi, Herzog von Casalanza, Österr. Feldmarschalllieutenant, geb. zu Wien, studierte auf der Ingenieurakademie daselbst und wohnte 1788 als Ingenieuroffizier dem Feldzuge gegen die Türken bei. Hierauf stieg er in den Kriegen von 1792 bis 1800 zum Obersten auf, führte 1809 eine Brigade und zeichnete sich besonders in der Schlacht von Aspern [* 29] aus. Nach dem Frieden war er Generalinspektor in Ungarn [* 30] und führte im Feldzuge von 1812 die Reservedivision beim Schwarzenbergschen Korps, 1813 die 2. Armeedivision, an deren Spitze er sich in den Schlachten [* 31] bei Dresden, [* 32] Kulm und Leipzig [* 33] hervorthat. Im Feldzuge von 1814 erhielt er den Befehl über die nach dem südl. Frankreich entsendeten Streitkräfte, mußte denselben aber nach dem Siege von Macon an den Erbprinzen von Hessen-Homburg abtreten. 1815 übernahm er den Oberbefehl in Italien [* 34] gegen Murat und schlug diesen 2. Mai entscheidend bei Tolentino.
Nachdem er 20. Mai in Casalanza (s. d.) eine Konvention zur Wiederherstellung der alten Dynastie geschlossen hatte, zog er 22. in Neapel [* 35] ein. Schon 18. Juni erhielt Bianchi indessen Befehl, mit seinem Armeekorps nach Südfrankreich zu marschieren. Vom König Ferdinand IV. zum Herzog von Casalanza erhoben, bekleidete er nach dem Frieden das Amt eines Hofkriegsrates und lebte seit 1824 im Ruhestand auf seinem Landgute bei Treviso. Wiewohl er sich bei dem Aufstande von 1848 neutral verhielt, wurde er doch ¶
953 auf Befehl der provisorischen Regierung nach Treviso gebracht, wo er erst zwei Monate später durch den Angriff der Österreicher die Freiheit wieder erhielt. Er starb zu Sauerbrunn bei Rohitsch. – Sein Sohn, Friedrich Bianchi, geb. zu Preßburg, [* 37] trat im Alter von 17 J. als Unterlieutenant in die österr. Armee und befand sich bei dem Ausbruch der Revolution von 1848 in Venedig als Oberst in Garnison. Er kämpfte bei Somma, Custozza [* 38] und Volta. Im ital. Feldzuge von 1849 zeichnete er sich bei Novara aus. Später befehligte er als Generalmajor in den Schlachten bei Naab, Acs und Komorn eine Brigade, nahm jedoch 1854 als Feldmarschalllieutenant seinen Abschied und starb zu Ems. [* 39]