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(Demonstrieren) ad hominem, d. h. die Gewinnung des Resultats aus Vordersätzen, die derjenige, dem man den Satz beweisen will, anerkennt, deren sachliche Prüfung aber unterbleibt. - Über den in der Mathematik s. Lehrsatz.
(Demonstrieren) ad hominem, d. h. die Gewinnung des Resultats aus Vordersätzen, die derjenige, dem man den Satz beweisen will, anerkennt, deren sachliche Prüfung aber unterbleibt. - Über den in der Mathematik s. Lehrsatz.
Beweisaufnahme, Beweisbeschluß, s. Beweis ^[= # in jurist. Bedeutung. 1) Im Civilprozeß. Beweisen im allgemeinen heißt dem Gericht zur Erlangung ...] (juristisch).
im Civilprozeß Einwendungen, die gegen die Zulässigkeit oder Glaubwürdigkeit von gegnerischen Beweismitteln erhoben werden.
Beweislast.
Wird der
Anspruch des Klägers vom Beklagten bestritten, so muß jener die
Thatsachen beweisen, aus welchen
er den
Anspruch ableitet. Er hat, wenn er eine vom Beklagten besessene Sache als sein Eigentum beansprucht, zu beweisen, daß
und wie er das Eigentum erworben habe. Umgekehrt, behauptet der Beklagte, daß der Kläger sein Eigentum
aufgegeben oder wieder verloren habe, so hat das der Beklagte zu beweisen. Das ist die Beweislast.
Ihre gesetzliche Regelung beruht
auf einer verständigen Beurteilung menschlicher Verhältnisse. Es wird durchgängig davon ausgegangen, daß für die Regel
auch das Regelmäßige und Verständige, der gewöhnliche Lauf der Dinge anzunehmen sei.
Ausnahmen sind zu beweisen. Haben Leute in den gewöhnlichen Formen einen Vertrag geschlossen, so ist anzunehmen, daß sie ernstlich und daß sie das beabsichtigt haben, was aus dem Inhalt ihrer Verabredung hervorgeht. Wer behauptet, es liege eine Simulation vor, oder er habe nur im Scherz versprochen, muß Scherz und Simulation beweisen u. dgl. Daneben stellt das Recht gewisse positive Vermutungen (Präsumtionen) auf, z. B. daß ein innerhalb der gesetzlichen Zeit nach Eingehung der Ehe oder nach deren Auflösung von der Ehefrau geborenes Kind als eheliches, von dem Ehemann der Ehefrau als Vater erzeugtes Kind anzusehen sei. - Im Strafprozeß sollen zwar die Anklagebehörde und der Richter bemüht sein, auch die auf die Entlastung des Angeschuldigten sich beziehenden Thatsachen zu ermitteln. Damit wird aber das thatsächliche Verhältnis nicht aus der Welt geschafft, daß derjenige sich mit dem besten Erfolge um den Nachweis seiner Unschuld bemüht, welcher daran das meiste Interesse hat, das ist der Angeschuldigte selbst.
Beweisurteil, Beweisverbindung, Beweiswürdigung, s. Beweis ^[= # in jurist. Bedeutung. 1) Im Civilprozeß. Beweisen im allgemeinen heißt dem Gericht zur Erlangung ...] (juristisch).
zum ewigen Gedächtnis, s. Sicherung des Beweises. ^[= # in jurist. Bedeutung. 1) Im Civilprozeß. Beweisen im allgemeinen heißt dem Gericht zur Erlangung ...]
Clemens, Maler, geb. in Aachen, [* 2] widmete sich in Düsseldorf [* 3] unter Sohn der Malerei, ging dann nach Antwerpen [* 4] und Paris, [* 5] wo er die Flucht der Maria Stuart (1846) und Romeo und Julia (1844), eins seiner besten Werke, vollendete. Nach Düsseldorf zurückgekehrt, schuf er die großen Gemälde: Tasso sein «Befreites Jerusalem» [* 6] am Hofe von Ferrara [* 7] vorlesend (1850), und Der Sängerkrieg auf der Wartburg (1851), die nach Amerika [* 8] verkauft wurden. Das 1870 gemalte Bild: Judith mit dem Haupte des Holofernes, befindet sich im Städtischen Museum zu Köln, [* 9] Die Enthauptung des Johannes in der Städtischen Gemäldesammlung zu Düsseldorf. Später wandte sich Bewer vorzugsweise der Porträtmalerei zu und erzielte großen Erfolg. Er starb in Bonn. [* 10]
s. Bergbau ^[= die Aufsuchung und Gewinnung nutzbarer Mineralien. Diese kommen in besondern Lagerstätten vor, ...] [* 11] (S. 762a).
(spr. bjuick), Thomas, der Wiedererwecker der engl. Holzschneidekunst, geb. zu Cherryburn, gest. zu Newcastle, [* 12] war im Kupferstich Schüler von Beilby, im Formschneiden Autodidakt. In letzterer Kunst gewann er zuerst 1775 mit einem in Holz [* 13] geschnittenen Jäger und seinem alten Jagdhunde [* 14] einen Preis. Bewick blieb nun bei der Holzschneidekunst und lieferte eine Naturgeschichte der vierfüßigen Tiere, die nach eigenen trefflichen Zeichnungen 1790 zu Newcastle erschien. Vorzüglich wie diese ist B.s Naturgeschichte der brit. Vögel [* 15] (2 Bde., Lond. 1791-1804 u. o.). Er lieferte außerdem Vignetten zu engl. Klassikern und manches treffliche Einzelblatt aus dem Leben der Tierwelt. Seine Verbesserungen in der Technik sind die Einführung des Weißlinienstiches auf Hirnholz und die Vervollkommnung der Instrumente, die er dem Grabstichel der Kupferstecher näherte. -
Vgl. Memoirs of Th. Bewick by himself (Lond. 1862);
die Bedeckung des Himmels mit Trübungen. Gewöhnlich sind diese Trübungen Wolken (s. d.), sehr häufig werden sie aber auch durch Massen von Staub (s. d.) hervorgebracht. Für das Klima eines Ortes spielt die Bewölkung eine wesentliche Rolle, da von ihr fast alle andern klimatischen Erscheinungen abhängen. Die Bewölkung steht in innigem Zusammenhang mit dem Niederschlag. Zeiten mit häufigen Niederschlagen werden auch diejenigen starker Bewölkung sein, während die trocknen Wetterperioden im allgemeinen auch mit heiterm Himmel [* 16] verbunden sind.
Der Grad der Bewölkung wird gewöhnlich in Zahlen von 0 bis 4 oder noch genauer von 0 bis 10 angegeben. Man hat in den meisten Gegenden eine tägliche und jährliche Periode der Bewölkung feststellen können. Am genauesten ist diese Erscheinung in Europa [* 17] untersucht. Danach haben die Niederungen und mittlern Höhen Mitteleuropas die größte Bewölkung im Herbst und Winter; das Maximum fällt im Westen mehr auf den Herbst, im Osten mehr auf den Winter. Im Hochgebirge zeigt hiervon abweichend sich die größte Bewölkung zur warmen Jahreszeit.
Bezüglich der täglichen Periode hat man in Wien [* 18] gefunden, daß die geringste Bewölkung auf die letzten Stunden vor Mitternacht fällt. Maxima der Bewölkung zeigen sich im Frühling und Sommer in den ersten Stunden nachmittags, während der andern Jahreszeiten [* 19] aber vormittags. Eine umfassende Zusammenstellung der Monats- und Jahresmittel der Bewölkung findet man in den Annalen des Meteorolog. Centralbureaus in Paris (1884, IV: «Metéorologie générale»). Daselbst sind auch sehr instruktive Karten vorhanden, welche klare Bilder über die mittlere Stärke [* 20] der Wolkendecke in den Monaten und im Jahre über der ganzen Erde geben. Es ist schwer, die Aussage dieser Karten kurz darzustellen.
Erwähnt möge nur werden, daß Europa unter allen Kontinenten die stärkste Bewölkung aufzuweisen hat. Es wird dies hauptsächlich durch die Nachbarschaft des Atlantischen Oceans bedingt, der sich ebenfalls durch besonders stark bewölkten Himmel auszeichnet. Im allgemeinen besteht zwischen der und der Verteilung des Luftdrucks, wie derselbe aus synoptischen Wetterkarten (s. Meteorologische Kartenwerke) ersichtlich ist, ein entschiedener Zusammenhang. Die Gegenden hohen Drucks zeichnen sich durch geringe Bewölkung aus, während Gebiete niedern Drucks meist stark bewölkt sind. (S. Himmelsbedeckung, Isonephen, Wolken, Wolkenspiegel, Wolkenzug.)
s. Abputz. ^[= Putz oder bei Gebäuden der Überzug von Kalkmörtel, Cement, Gips oder Lehm, womit ...]
die Aufhebung des Selbstbewußtseins, jener höchst entwickelten Form des ¶
Bewußtseins, welche dem gesunden Menschen im völlig wachen Zustand zukommt und sich kundgiebt in der Fähigkeit, richtige Vorstellungen von der Außenwelt zu bilden, innere Vorgänge (Gedanken, Gefühle u. s. w.) als solche zu erkennen und willkürlich die Aufmerksamkeit innern oder äußern Vorgängen zuzuwenden. Während der gewöhnliche Sprachgebrauch unter Bewußtlosigkeit im wesentlichen Zustände versteht, wo keinerlei Zeichen von Wahrnehmung äußerer Eindrücke, insbesondere keine den Charakter der Willkür tragenden Bewegungen und Handlungen vorhanden sind, wendet die mediz., besonders die gerichtliche Psychologie diesen Ausdruck auch an für Zustände, bei welchen noch Vorgänge im Bewußtsein (Phantasievorstellungen, Gefühle, Hallucinationen) stattfinden und sich in eventuell selbst komplizierten Handlungen äußern, bei denen aber die Fähigkeit, sich eine richtige Vorstellung von den jeweiligen innern und äußern Erlebnissen zu bilden, und die Kontrolle der Gedanken durch äußere Wahrnehmungen aufgehoben ist und demnach die Fähigkeit zu freiem, zweckmäßigem Handeln fehlt.
Das Prototyp der Bewußtlosigkeit im erstern Sinn und gleichzeitig die einzige im normalen Leben vorkommende Form von Bewußtlosigkeit ist der völlig traumlose tiefe Schlaf. Hier fehlt nach dem Erwachen jede Erinnerung an innere (Träume) oder äußere Vorgänge während der Zeit des Schlafens, was das wesentlichste, aber keineswegs immer völlig zuverlässige Merkmal für stattgehabte Bewußtlosigkeit ist. Die zweite Form wird z. B. repräsentiert durch den von lebhaften Träumen beunruhigten Schlaf, in welchem den willkürlichen gleichende Handlungen (aus dem Bett [* 22] springen, Nachtwandeln) ausgeführt werden können.
Ähnliche Zustände kommen vielfach vor bei krankhaften Zuständen des Nervensystems, besonders des Gehirns, als desjenigen Organs, welches das Selbstbewußtsein vermittelt, z. B. bei Entzündungen im Schädelinnern, bei Epilepsie, Hysterie, bei Vergiftungen durch im Körper entstandene (Harn-, Gallenbestandteile) oder von außen einverleibte Gifte, besonders Narkotika, Alkohol u. s. w., bei fieberhaften, insbesondere typhösen Krankheiten, endlich auch schon bei Einwirkungen, welche heftigen Schmerz (Geburt) oder hochgradige Affekte (Schreck, Angst) mit sich bringen.
Diese meist als Delirien bezeichneten Zustände beeinträchtigten Selbstbewußtseins, bei welchen nach dem Erwachen (Genesen) die Erinnerung völlig fehlt oder lückenhaft ist, gehen ohne scharfe Grenzen [* 23] über in die Bewußtlosigkeit mit Abwesenheit aller Zeichen von Bewußtseinsvorgängen, welche sich bei Einwirkung der nämlichen Schädlichkeiten einstellen, sofern die letztern eine höhere Intensität erreichen, wie nach Hirnerschütterung, bei hochgradiger Blutarmut des Hirns, bei Blutungen in demselben u. dgl. Diese Form von Bewußtlosigkeit, welche von der klinischen Medizin meist als Coma bezeichnet wird, findet sich auch als Teilerscheinung der gewöhnlichen Ohnmacht. Eine besondere Modifikation von Bewußtlosigkeit wird beim Hypnotismus (s. d.) beobachtet. (S. auch Ohnmacht, Scheintod, Schlafsucht, Delirium, Schlaftrunkenheit, Nachtwandeln, Ekstase, Betäubung, Anästhesieren.)