Befehl des Königs festgehalten, in ungünstiger
Stellung bei
Breslau
[* 2] (22. Nov.) die
Schlacht an, die mit seiner
Niederlage endigte.
Am folgenden Morgen wurde er gefangen, anscheinend nicht gegen seinen Willen. Im Mai 1758 aus der Gefangenschaft zurückgekehrt,
wurde Bevern Gouverneur von
Stettin,
[* 3] wo er gegen die
Schweden
[* 4] und
Russen gute Dienste
[* 5] leistete.
Wieder ins Feld
berufen, erhielt er nach einem siegreichen
Gefecht bei
Reichenbach
[* 6] abermals das Oberkommando in
Schlesien
[* 7] bis zum
Frieden von Hubertusburg. Bevern starb zu
Stettin.
Stadt im
Kreis
[* 8] Hörter des preuß. Reg.-Bez. Minden,
[* 9] 12 km südlich von
Hörter, an der Mündung der
Bever in die hier schiffbare Weser und an den Linien Scherfelde-Holzminden
und Ottbergen-Nordhausen
(Station Lauenförde-Beverungen) der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 10]
Station der Weserdampfschiffahrt (Münden-Hameln),
hat (1890) 1910 E., darunter 250
Evangelische und 113 Israeliten, Post,
Telegraph,
[* 11]
Amtsgericht (Landgericht
Paderborn),
[* 12] kath.
und evang.
Kirche,
Synagoge, Rektoratsschule, kath. und evang.
Volksschule, Rathaus,Krankenhaus;
[* 13] mechan.
Weberei,
[* 14] Fabrikation von Cigarren, Schuhwaren und Leder, zwei Sägewerke, Ziegelei,
Korbflechterei. - Beverungen, unter
Karl d. Gr.
ein Haupthof (villa) und später Drostei des Hochstifts
Paderborn, das 1330 eine
Burg daselbst erbaute und die Stadt befestigte,
erhielt 1447
Stadtrechte und wurde 1632 niedergebrannt. -
Vgl. Giefers, Beiträge zur Geschichte der Stadt
Beverungen (Paderb. 1870).
(spr. -weik),Marktflecken in der niederländ.
Provinz Nordholland, 11 km nördlich von
Haarlem,
[* 15] an der Zweigbahn
Haarlem-Uitgeest der holländ. Eisenbahngesellschaft, durch
Dampfstraßenbahn mit dem Seebad Wijk-aan-Zee verbunden, hat 4114 E., viel
Gartenbau und Parkanlagen. 3 km südlich Velsen,
wo
Bonifacius eine Zeit lang wirkte. Beverwijk besaß schon 1298
Stadtrechte und war im Mittelalter ein blühender
Handelsplatz, verlor aber infolge der Versandung des
Hafens später jede Bedeutung.
[* 16] die
Summe der in einem
Staate oder in einem andern abgegrenzten Gebiete zu einer gegebenen Zeit lebenden
Menschen. Das Wort hat eine mehr numerische Bedeutung, im Gegensatz zu
Volk, das eine Gesamtheit von
Menschen
bedeutet, sofern sie durch
Abstammung,
Sprache
[* 17] oder gemeinsame staatliche Organisation innerlich verbunden ist. Die
Größe
und die wichtigern Eigentümlichkeiten der Bevölkerung eines
Landes und seiner einzelnen
Teile zu ermitteln, ist Sache der
Volkszählungen
(s. d.). Für die hier in Betracht kommenden neuern
Zählungen handelt es sich dabei um die Zahl derjenigen
Personen, die am Zählungstermin an einem bestimmten Ort entweder thatsächlich anwesend (ortsanwesende Bevölkerung) oder
wohnhaft (Wohnbevölkerung) sind. Im erstern Falle werden die am Ort vorübergehend Anwesenden der Bevölkerung zugerechnet,
die vorübergehend Abwesenden dagegen nicht in dieselbe einbegriffen, während im zweiten Falle umgekehrt verfahren wird.
Neuerdings bildet die Ermittelung der ortsanwesenden Bevölkerung die Regel. Übrigens sind die Unterschiede in den
beiderseitigen Ergebnissen
nur für sehr kleine
Bezirke von erheblicher Bedeutung. Neben der durch die periodischen
Volkszählungen
zu bewirkenden Feststellung der an einem gewissen Zeitpunkt gleichzeitig lebenden
Personen
(Stand der Bevölkerung) ist auch die sog.
Bewegung der Bevölkerung, wie sie durch
Geburten, Sterbefälle und Wanderungen verursacht wird, Gegenstand der statist.
Ermittelung (s. unten).
Die nächste und wichtigste
Aufgabe der Zählung ist die Feststellung der Zahl der vorhandenen Individuen als solche. Diese
Zahl wird als die absolute Bevölkerung bezeichnet, im Gegensatz zu der relativen oder specifischen Bevölkerung, unter
der das Verhältnis jener Zahl zu der
Größe des betreffenden Gebietes zu verstehen ist. Dieses Verhältnis, auch
Dichtigkeit
der Bevölkerung genannt, giebt also an, wie viele
Menschen durchschnittlich auf der Flächeneinheit, z. B. auf 1 qkm des Gebietes vorhanden
sind.
Die Angaben über die Bevölkerung eines großen
Teiles derLänder in den außereurop. Erdteilen sind, weil noch
auf Schätzungen beruhend, unsicher. Man hat die Bevölkerung der Erde folgendermaßen berechnet (vgl.
Wagner-Supan, Die Bevölkerung der Erde, Gotha
[* 18] 1891):
Die teilweise außerordentlich großen Verschiedenheiten in der Dichtigkeit der Bevölkerung werden teils durch
natürliche Ursachen (Klima,
[* 20] Bodenbeschaffenheit u. s. w.), teils durch eigentümliche sociale Verhältnisse
(in Volkswirtschaft, Recht, Sitte u. s. w.) hervorgerufen. Indessen ist klar, daß Länder von sehr verschiedenem Flächeninhalt
nur bedingungsweise miteinander verglichen werden können. Innerhalb großer Staaten können die Unterschiede in der Dichtigkeit
des Zusammenwohnens ganz erheblich sein, so daß manche Bezirke derselben ebenso stark, bez. schwach bevölkert
sind wie selbständige Staaten gleicher Größe. So entfielen z. B. 1890 auf 1 qkm im Königreich Sachsen
[* 21] 233, in der Rheinprovinz
[* 22] 174, im Großherzogtum Hessen
[* 23] 129, in der ProvinzPommern
[* 24] 50,5, in Mecklenburg-Schwerin 43,5 und in Mecklenburg-Strelitz 33,4
E., so daß thatsächlich dem Reichsdurchschnitt nur wenige Gegenden entsprechen. Zu einer genauen Untersuchung
der Bevölkerungsdichtigkeit bedarf es daher des Zurückgehens auf kleine, möglichst gleich große Bezirke. Dabei führt
die Betrachtung in letzter Linie auf die Gestaltung der einzelnen Wohnplätze, auf die Frage nach ihrer Größe und ihrer
Lage zu einander.
Den gemeinverständlichsten Ausdruck findet dieses Problem in dem Gegensatz von Stadt und Land. Eine statistisch
brauchbare Abgrenzung dieser beiden Begriffe ist schwierig. Heutzutage bezeichnet man gewöhnlich die Orte mit mehr als 2000 E.
als städtische, die übrigen als ländliche. Weiter geht die Unterscheidung der Wohnorte in 1) Großstädte, von
mehr als 100000 E., 2) Mittelstädte, von 20 bis 100000 E., 3) Kleinstädte, von 5 bis 20000 E.,
4) Landstädte, von 2 bis 5000 E., und 5) Orte und Wohnplätze von weniger als 2000 E. Im DeutschenReiche betrug die Zahl
der vier ersten Kategorien nach der Volkszählung von:
1871
1875
1880
1885
1890
1. Großstädte
8
12
14
21
26
2. Mittelstädte
75
88
102
116
135
3. Kleinstädte
529
591
641
683
733
4. Landstädte
1716
1837
1950
1951
1997
Zusammen
2328
2528
2707
2771
2891
Die
Bevölkerung verteilte sich auf die fünf Gruppen in folgender Weise:
In den vorstehenden Zahlen kommt u. a. der moderne, übrigens hinlänglich bekannte Zug
der kleinstädtischen und
ländlichen in die größern Städte deutlich zum Ausdruck. Für die Anhäufung der in mehr oder minder großen Wohnplätzen
ist, nach dem Vorgange franz. Statistiker, die Bezeichnung «Agglomeration» gebräuchlich geworden.
Das ungefähre Gleichgewicht in der Zahl der männlichen und weiblichen Individuen ist keineswegs zufällig,
vielmehr an größern Bevölkerungsmassen stets beobachtet worden und beruht auf dem Zusammenwirken verschiedener konstant
thätiger Faktoren. Als solche kommen in erster Linie die Geburts- und Sterblichkeitsverhältnisse in Betracht (s. Geburtsstatistik
und Sterblichkeitsstatistik). Im allgemeinen überwiegen die Geburten der Knaben an Zahl die der Mädchen.
Die größere Sterblichkeit des männlichen Geschlechts auf den niedern Altersstufen, die schon in der stärkern Beteiligung
der Knaben an den Totgeburten zum Ausdruck¶