den übrigen schles. Herrschaften an
Österreich
[* 2] und 1742 an
Preußen.
[* 3] Der
Bergbau
[* 4] auf
Blei
[* 5] und
Silber blühte um Beuthen
[* 6] bereits seit
dem 11. Jahrh., bis er Mitte des 14. Jahrh. wegen der Wasser
erlag. Seit 1697 ist Beuthen Standesherrschaft der
Grafen Henckel von Donnersmarck. Erst im Laufe des 18. und noch
mehr im 19. Jahrh., wo außer
Blei und
Silber noch
Zink,
Kohle und
Eisen
[* 7] Gegenstand des Betriebes wurden, kam Beuthen wieder in Aufschwung
und wurde 1818 Mittelpunkt des Kreises. -
Vgl. Gramer,Chronik der Stadt in Oberschlesien (Beuthen 1863);
3) an der Oder,
Niederbeuthen, Stadt im
Kreis
[* 8] Freistadt des preuß. Reg.-Bez.
Liegnitz,
[* 9] links an der Oder, an der Linie
Breslau-Cüstrin-Stettin
der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 10] Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Glogan), hat (1890) 3387 (1494 männl., 1893 weibl.)
E., darunter 450 Katholiken, Post,
Telegraph,
[* 11] ein Schloß, eine Wasserleitung;
[* 12] Strohhutfabrikation, Korbweidenbau
und
-Handel, Schiffahrt, Kohlenbergbau und ist der Hauptort des mediatisierten Fürstentums
Carolath-Beuthen (s. d.).
Mont- (spr. mong böwräh), ein 810 m hoher Gipfel des Morvangebirges im franz.
Depart. Saône-et-Loire unweit der Grenze des Depart.
Riévre, etwa 12 km westlich von
Autun, zwischen den
FlüssenArroux und Aron gelegen, mit prachtvoller Rundschau und einer
wichtigen
Messe (Anfang Mai). Unfern davon steht das megalithische Druidendenkmal Ruchette-Pertuse. Im Mittelalter lag hier
eine Priorei, ein besuchter Wallfahrtsort. Neuere
Ausgrabungen haben die Reste einer gallischen Ortschaft aufgedeckt
und ergeben, daß hier die Stadt der
Äduer, das alte
Bibracte (s. d.) lag.
(spr. bewannja),Stadt im
KreisSpoleto der ital.
ProvinzPerugia, 8 km westlich von Foligno, am Clitunno
(Clitumnus),
hat (1881) 2747, als Gemeinde 5003 E., 2
Kirchen aus dem 12. Jahrh., Post und
Telegraph,
Handel mit dem
reichen Überfluß der Bodenprodukte, den berühmten Hanf- und Leingeweben,
Braunkohlen und den trefflichen Landweinen (Pizzotello
und Cornata). - Bevagna ist das alte Mevania der
Umbrer, von dem noch Ruinen
(Amphitheater,
Thermen,
Mauern) vorhanden sind.
(spr. béwwerli),Hauptstadt der Landschaft Ost-Riding der engl.
GrafschaftYork, 12 km nordnordwestlich von Hull,
[* 17] am
Kanal
[* 18] Beverley-Beck, der die Stadt mit dem Hull, Nebenfluß des
Humber,
verbindet, hat (1891) 12 539 E., zwei sehr schöne
Kirchen im gor.
Stil, die Kollegiatkirche Beverley-Minster, deren ältester
Teil aus dem 13. Jahrh. stammt, mit dem herrlichen Percy-Schrein im
Chor, und die Marienkirche, eine uralte
lat. Schule; Fabrikation von Ackerbaugerätschaften, Färbereien und
Handel mit landwirtschaftlichen Produkten, Leder und
Kohlen. - Beverley entstand aus einer von St. John von Beverley, der, in der Nähe geboren, als
Bischof von
York 721 starb,
gestifteten Priorei.
Ortschaft in der belg.
Provinz Limburg,
[* 19] 22 km nordwestlich von Hasselt, hat (1889) 1105 E., Post und
Telegraph;
in der Nähe seit 1835 das ständige
Übungslager (2400 ha) des belg.
Heers. Von der Gesamtfläche entfallen 360 ha auf
Gebäude,
Wege und Anpflanzungen. Die
Baracken bestehen aus einem Infanterielager für 12
Bataillone, einem Kavallerielager
für 6 Schwadronen und einem Artillerielager für 3
Batterien. Außerdem sind
Spitäler,
Magazine und
Bäckereien sowie Pavillons
für den König, den Kriegsminister und die Generalität vorhanden. Das Lager
[* 20] wird jetzt außer zu taktischen
Übungen in
größern
Verbänden zu Versuchsschießen mit Infanteriegewehren benutzt.
Staates Massachusetts, 28 km nordöstlich von
Boston
[* 21] all einer Meeresbucht,
ist mit dem gegenüberliegenden Salem durch eine 460 m lange
Brücke
[* 22] verbunden, hat einen guten
Hafen, etwa 40 Schuhfabriken,
betreibt Lederbereitung und andere
Industrie sowie Fischfang und zählt (1890) 10 821 E.
Marktflecken im
Kreis Holzminden des Herzogtums
Braunschweig,
[* 23] an der
Bever, 5 km nordöstlich
von Holzminden, hat mit der
Domäne Forst
[* 24] (135 E.) 1890: 2578 E., Postagentur,
Telegraph und ein Schloß, in dem sich jetzt
das Wilhelmstift, eine herzogl. Erziehungsanstalt (292 E.) für verwahrloste
Kinder, befindet. - Bevern wurde 1666 Residenz der
NebenlinieBraunschweig-Bevern, die 1735 zur Regierung des Herzogtums gelangte.
Aug.Wilh.,Herzog von
Braunschweig-Lüneburg-Bevern, preuß.
General der Infanterie, geb. zu
Braunschweig
aus der apanagierten
Nebenlinie des Hauses Wolfenbüttel,
[* 25] trat 1731 in preuß. Kriegsdienste und machte 1734 den
Feldzug am Rhein mit. Im ersten und zweitenSchlesischen Kriege focht er als Oberst und Commandeur eines
Infanterieregiments mit großer Auszeichnung und ward bei Mollwitz verwundet. Bei Hohenfriedberg führte er als Generalmajor
eine
Brigade und wurde 1747 Gouverneur von
Stettin.
[* 26] Im Siebenjährigen
Kriege trug er zur
Entscheidung der
Schlacht bei Lobositz
wesentlich bei, schlug selbständig den
Grafen von Königseck bei
Reichenberg
[* 27] und
befehligte bei
Prag
[* 28] (6. Mai) einen
Teil des rechten Flügels; in der
Schlacht von Kolin
[* 29] (18. Juni) führte er den rechten Flügel der
Armee des Königs und rettete diese durch seine feste Haltung vor gänzlicher Vernichtung. Als der König imAugust
aus der
Lausitz nach
Sachsen
[* 30] eilte, übergab er Bevern den
Befehl über das Korps, das er zur
DeckungSchlesiens zurückließ. Mit
diesem zog sich Bevern nach dem
Gefechte von
Moys(7. Sept.) über
Liegnitz auf
Breslau
[* 31] zurück und nahm, durch den bestimmten
¶
mehr
Befehl des Königs festgehalten, in ungünstiger Stellung bei Breslau (22. Nov.) die Schlacht an, die mit seiner Niederlage endigte.
Am folgenden Morgen wurde er gefangen, anscheinend nicht gegen seinen Willen. Im Mai 1758 aus der Gefangenschaft zurückgekehrt,
wurde Bevern Gouverneur von Stettin, wo er gegen die Schweden und Russen gute Dienste
[* 33] leistete. Wieder ins Feld
berufen, erhielt er nach einem siegreichen Gefecht bei Reichenbach
[* 34] abermals das Oberkommando in Schlesien
[* 35] bis zum
Frieden von Hubertusburg. Bevern starb zu Stettin.