oder
Bandikut (Peramelidae), eine Familie der insektenfressenden
Beuteltiere
[* 2] (s. d.), deren Mitglieder sich
durch eine rüsselförmig zugespitzte Schnauze, große
Ohren, eine an die
Springbeutler erinnernde Körpergestalt und sehr
eigentümliche Zehenbildung auszeichnen. An den Vorderfüßen sind nur die drei Mittelzehen ausgebildet, die übrigen zu
Warzen verkümmert, an den Hinterfüßen die zweite und dritte Zehe bis zur Kralle verwachsen, die vierte
sehr vergrößert,
die erste und fünfte rudimentär. Hierher gehört der
Nasenbeuteldachs(Perameles nasuta Geoffr.,
s.
Tafel:
Beuteltiere 1,
[* 1]
Fig. 2), ein mausfarbenes, langschwänziges, mardergroßes
Tier aus Neusüdwales, das sich von
Insekten
[* 3] und
Pflanzen ernährt und in selbstgegrabenen
Höhlen haust.
(Ossa marsupialia), ein Paar schlanker
Knochen,
[* 5] von denen jederseits einer dem vordern Schambeinrand
des
Beckens bei den
Beuteltieren und Monotremen, in rudimentärer Form auch bei einigen
Raubtieren, aufsitzt und
in die Muskulatur der Bauchwand hineinragt.
Raubbeutler (Dasyurus),
Beuteltiere (s. d.)
Australiens von Dachs- oder Mardergestalt, die durch die spitze,
nackte Scknauze mit langen Schnurren, die scharfen Sichelkrallen an den hinten vierzehigen Füßen und besonders die spitzen
Eckzähne und scharfen, zackigen
Mahlzähne ihre Raubtiernatur zeigen. Zu den typischen Beutelmarder gehört der
Zibethbeutler(Dasyurusviverrinus Geoffr., s.
Tafel:
Beuteltiere I,
[* 1]
Fig. 3), ein sehr verschieden gefärbtes, über 40 cm langes
Tier mit langem, buschigem
Schwanz, gleich
den meisten
Arten seiner Gattung mit weißen Flecken gezeichnet; es bewohntTasmanien und Neusüdwales
und nährt sich räuberisch von kleinen
Tieren.
Eine kurzschwänzige Gruppe mit fünfzehigen Hinterfüßen trägt den
GattungsnamenDiabolus. Hierher gehört der auf
Tasmanien
einheimische
Teufel oder
Beutelbär
(Diabolusursinus Geoffr.), ein wütendes
Tier von gedrungener Gestalt, mit buschigem, dickem
Schwanz, kurzem
Kopf mit kleinen Katzenohren, fast schwarz oder braunschwarz mit heller Brustbinde, das
tags über in hohlen
Bäumen und Erdhöhlen schläft, nachts auf Raub ausgeht, trotz seiner geringen
Größe, da es höchstens 60 cm
lang wird, sogar Schafe
[* 6] anpackt, mit besonderer Gewandtheit aber die Hühnerhöfe beraubt. Die meisten typischen Beutelmarder haben
lange
Schwänze, sind weniger grimmig und lassen sich zähmen.
Zibethbeutler und
Teufel gelangen häufiger
auf den europ. Tiermarkt und sind zuweilen in den Tiergärten zu finden.
Jener wird mit 30 M., dieser mit 150 M. bezahlt.
Ein mäßig großer Raum genügt den trägen
Tieren, und als Futter Pferdefleisch.
In den zoologischen Gärten zu Köln
[* 7] haben
sich beideArten bereits fortgepflanzt.
(Didelphyidae), eine zu den fleischfressenden
Beuteltieren (s. d.) gehörende und rein amerik. Saugetierfamilie
mit mehrern Gattungen und über 40
Arten, unterscheidet sich
von den Verwandten durch die mit nagellosem, abgesetztem Daumen
versehenen Hinterfüße und den langen, nur amGrunde behaarten, übrigens nackten und mit Schuppenringen
besetzten
Schwanz. Der Körperbau ist gestreckt, der
Kopf lang und zugespitzt; die Zahl der
Zähne
[* 8] beträgt 50. Die Füße sind
kurz, mit starken krummen Krallen bewehrt und die
Augen mit einer
Nickhaut versehen.
Unter den
Arten, welche Nordamerika
[* 9] bewohnen, ist die bekannteste und größte die virginische Beutelratte
oder das Opossum (Didelphys virginiana Shaw), von Mexiko
[* 10] bis
Pennsylvanien und
Canada verbreitet, 50 cm lang ohne den 30 cm
langen
Schwanz. Der wertlose Pelz ist schmutzigweiß, bald mehr ins Gelbliche, bald ins Gräuliche und an den Füßen und
Augen, über welchen letztern ein weißlicher Fleck steht, in rußiges
Braun übergehend. Die großen,
dünnhäutigen, schwärzlichen
Ohren, der unbehaarte, bleich-fleischfarbene Wickelschwanz, die vorstehenden
Augen und die eigentümliche,
starke, unangenehme
Ausdünstung machen das Opossum zu einem widerlichen
Tier. Es verschläft den
Tag in hohlen
Bäumen und geht
des nachts auf die Jagd nach
Vögeln, kleinen Säugetieren, Reptilien undInsekten, dringt aber auch in
die Hühnerställe, wo es alles tötet, was es erreichen kann. Um bei Verfolgungen sich zu retten, rollt es sich in einen
Knäuel zusammen und behauptet, wenn es aufgefunden wird, hartnäckig, selbst gegen
Stöße und Verwundungen, den Schein des
Totseins.
Die 12-16
Jungen, welche sehr unvollkommen als kleine, formlose, nur 80 g wiegende Klumpen geboren werden,
hängen sich in der Beuteltasche an die Zitzen der
Mutter, wo sie sich festsaugen und in etwa 50
Tagen die nötige Ausbildung
erlangen. Das Fleisch ist zwar weiß, zart und fett, besitzt aber einen widrigen
Geruch und wird nur vonNegern
gegessen. Eine zweite Art dieser Gattung, die surinamische Beutelratte (Didelphys dorsigeraL.), ist besonders dadurch merkwürdig,
daß sie die
Jungen auf dem Rücken herumträgt und ihnen dabei den
Schwanz zum
Anhalt
[* 11] darbietet, weil sie statt einer Beuteltasche
nur eine flache Hautfalte hat.
Sie ist graugelb, an
Stirn und
Wangen weiß, etwa 20 cm lang ohne den 18 cm langen
Schwanz, und lebt in
Surinam, Guayana und dem nordöstl.
Brasilien.
[* 12] Eine dritte, gleichfalls brasil. Art, die graue Beutelratte (Didelphys cinerea
Temminck, s.
Tafel:
Beuteltiere I,
[* 1]
Fig. 4), hat 50 cm Länge, wovon 28 cm dem
Schwanz zukommen. In der Gefangenschaft findet
man in der Regel nur die virginische Beutelratte, die mit 25 M. bezahlt und mit Pferdefleisch ernährt wird. Besondere Freude
bereitet sie ihrem Pfleger nicht, da sie den ganzen
Tag über still daliegt und, aufgescheucht, nur die
Zähne zeigt.
Jagstkreises, 11 km östlich von
Schorndorf, nahe der Mündung der
Beutel in die Rems, hat (1890) 1467 E., darunter 67 Katholiken, Postagentur,
Telegraph;
[* 13]
Die alte
Kirche des 1321 nach
Stuttgart
[* 14] verlegten Heiligenkreuzstifts enthielt die Grabstätten der
Grafen
von
Württemberg
[* 15] bis 1320. Auf dem Kapellberge die Ruine der Beutelsburg, der 1311 zerstörten Stammburg
des württemb.
kegelförmige, spitze Schnäbel, deren hinten abgeflachte Firste eine breite Stirnplatte bildet, starke Füße mit langen
Zehen und scharfen Krallen daran, lange Flügel und Schwänze haben und sich durch einen besonders künstlichen Nestbau auszeichuen.
Der bekannteste Vertreter ist der Schapu der Brasilianer (Cassicuscristatus Daud.), mit einem steifen Schopfe
auf dem Hinterhaupt, einförmig schwarz bis auf fünf citronengelbe Steuerfedern jederseits im Schwanze.
Die langen, beutelförmigen, sehr künstlich gewebten Nester, die man nicht unpassend mit Schrotbeuteln verglichen hat, werden
gesellig an Zweige von Uferbäumen, oft sehr nahe über dem Wasserspiegel der Flüsse
[* 19] aufgehängt. Die Beutelstare sind lebhafte Vögel,
sehr kühn gegen Raubvögel,
[* 20] ahmen allerlei Töne nach, jagen gesellig nach Insekten und kleinen Wirbeltieren,
fressen aber auch Früchte und Beeren und werden dadurch den Pflanzungen oft schädlich. In den zoolog. Gärten und bei den
Vogelhändlern trifft man zumeist den Spottvogel oder die Gelbsteißkassike (CassicuspersicusL.) und die Rotrückenkassike
(Cassicus haemorrhous L) an. Dieselben sind wie der Schapu schwarz, die Gegend der Schwanzwurzel
ist bei ersterer gelb, bei der zweiten rot. Das Paar kostet 50 M. Bei dem gewöhnlichen Starfutter - eingeweichtes Weißbrot,
geriebene Möhren und Eier,
[* 21] gehacktes Fleisch, Ameiseneier in nicht zu feuchter Mischung, und etwas Sämereien, wie Hanf - halten
sie viele Jahre aus, sind auch gegen unsern Winter nicht sehr empfindlich, wenn sie nur mitunter sich
in einen frostfreien Raum zurückziehen gönnen. Verwandt ist der Baltimorevogel (s. Stärlinge).