Dorf im preuß. Reg.-Bez. und Landkreis
Cassel, 3 km südöstlich von
Cassel, an der
zur Fulda
[* 3] gehenden Losse und der Linie
Cassel-Waldkappel der
Preuß.
Staatsbahnen,
[* 4] hat (1890) 2226 reform. E., Post,
Telegraph;
[* 5]
Kupferhammer,
Zink- und Messingschmelzerei, Feilenhauerei, Färbereien, Bleichereien und Wäschereien, Fabrikation von
Thonwaren
[* 6] für chem.
Apparate, von
Chemikalien, Äpothekergläsern,
Dachpappe, Zündhölzern,
Buntpapier, Papierwaren, Kartonnagen und
Seife, eine Stockfabrik auf dem ehemaligen Messingwerk, Bierbrauerei
[* 7] auf dem ehemaligen Eisenhammer,
Gärtnereien, drei
Mahl- und eine Lohmühle, Fischzuchtanstalt und
Fasanerie.
Als Bettfedern kommen hauptsächlich die Federn der
Gänse und
Enten
[* 8] in Betracht. Hühnerfedern sind weniger beliebt
und werden nur als geringes Stopfmaterial benutzt. Am höchsten geschätzt sind die
Flaumfedern der Eiderente, im
Handel als Daunen oder Dunen bekannt. Auch Mövenfedern gelangen in neuerer Zeit von
Archangel und
Island
[* 9] aus in den
Handel.
Gänse- und Entenfedern liefern hauptsächlich
Böhmen,
[* 10] Galizien,
Rußland,
Polen und das nördl.
Deutschland;
[* 11] auch
China
[* 12] beteiligt
sich hervorragend an der Einfuhr derselben, allerdings meist in geringern, stark unreinen Sorten.
Eiderdaunen werden von
Norwegen
[* 13] zugeführt. Als Verpackung der Bettfedern werden Säcke, Fässer, Kisten oder
Matten verschiedener
Größe gewählt. Bettfedern bilden im rohen und gereinigten Zustande einen bedeutenden Handelsartikel.
Deutschlands
[* 14] Einfuhr von rohen Bettfedern betrug (1890) 61 590 Doppelcentner im Werte von 12¾ Mill. M.; davon 27 369 Doppelcentner
aus
Österreich-Ungarn,
[* 15] 14659 Doppelcentner aus
China. Die Einfuhr von gereinigten und zugerichteten Bettfedern betrug
(1890) 11 388 Doppelcentner im Werte von 4 135000 M.
Hamburg
[* 16] führte 1890 seewärts über 19000 Doppelcentner ein, darunter 1400 kg
Eiderdaunen (in Säckchen à. 15 kg verpackt) von
Norwegen im Werte von 26 200
M. (S. Federn, tierische.)
eine zum Entfetten, Entstäuben, Auflockern u. s. w.
gebrauchter
Bettfedern dienende Vorrichtung, die am zweckmäßigsten in folgender
Weise konstruiert ist: Den untern
Teil des
Apparats bildet ein Ofen mit einem kleinen Dampfkessel,
[* 17] in welchem der zur
Reinigung der Federn benutzte
Dampf
[* 18] erzeugt wird.
Dem zu diesem Zweck zugeführten Wasser sind verschiedene
Chemikalien zugesetzt, die, indem sie sich mit
verflüchtigen, alle dem Material anhaftenden organischen
Stoffe zerstören, während der dasselbe durchdringende
Dampf den
Staub aufweicht und die
Trennung der zusammengeballten Federn vorbereitet.
Die vollständige
Auflösung der Federballen wird durch eine in einem kastenförmigen Behälter rotierende, mit
Stäben besetzte
Welle oder in einer im Innern mit Daumen besetzten drehbaren
Trommel bewirkt. Um die Federn zu trocknen,
wird durch
Röhren
[* 19] ein
Strom der im Ofen erhitzten Luft zugeleitet. Von den völlig trocknen Federn kann der
Staub leicht abgeklopft
werden, während die schweren Schmutzteile in ein
Sieb fallen und so aus der
Maschine
[* 20] entfernt werden.
Bei den besten derartigen
Konstruktionen erfordert der gesamte Reinigungsprozeß nur 10 Minuten, und es können je nach
der
Größe der
Maschine 100-200 kg Federn in einem
Tage gereinigt werden.
Saverio, ital. Dichter und Schriftsteller, geb. zu
Mantua,
[* 21] ward 1736
Jesuit, lehrte 1739-44 zu
Brescia, 1748-51 zu
Venedig,
[* 22] dann bis 1759 am adligen Jesuitenkolleg zu Parma
[* 23] Geschichte
und schöne Wissenschaften, machte 1755-59
Reisen in
Deutschland und
Frankreich (auch zu
Voltaire), lebte dann in Verona
[* 24] und
als Professor in Modena und zog sich nach der Aufhebung des
Ordens 1773 nach Mantua zurück, wo er litterarisch
thätig war und starb.
Die bedeutendsten seiner vielen
Schriften (Gesamtausgabe, 8 Bde., Vened.
1780; 24 Bde., ebd. 1799-1802) sind: «Il Risorgimento d'Italia“ (2 Bde.,
Bassano 1775), eine ausführliche und meist quellenmäßige Kulturgeschichte
Italiens
[* 25] von 1000 bis 1500,
"Dell' entusiasmo delle
Belle Arti" (2 Bde., Mail. 1769;
deutsch von Werthes, 2 Bde., Bern
[* 26] 1778),
die, gegen den
Dante-Kultus gerichtet, nicht geringen
Widerspruch erregten. Seine sonstige Prosa ist unbedeutender, seine kleinern
Gedichte fein und elegant, besonders die «Versi sciolti»
(s. d.). Parteiische
Biographie von seinem Freunde Napione, berichtigt von Ugoni in seiner Fortsetzung von
Cornianis «Secoli
della letteratura italiana», V
(Tur. 1856).
Thaler mit der
Darstellung des heil. Martin, wie er nach der Legende mit dem Schwerte ein
Stück von seinem Mantel abschneidet, um es einem Bettler zu geben;
geprägt vom
Grafen Philipp von
Horn 1568, vom
GrafenGünther
von
Schwarzburg
[* 27] 1606-8, von mehrern Erzbischöfen von Mainz,
[* 28] von den drei schweiz. Urkantonen
1548-50, der Republik Lucca
[* 29] 1600-1750 u. a.
die
Bekleidung des
Geschützstandes mit Holz
[* 30] oder
Stein, um das Einsinken der
Räder und des Lafettenschweifs
des
Geschützes in den Erdboden zu verhindern. Bei Geschützaufstellungen von längerer
Dauer, wie sie bei dem
Angriff und der
Verteidigung der Festungen vorkommen, sind Bettung notwendig, falls die
Geschütze
[* 31] nicht Rahmlafetten haben. In der
Regel bestehen die Bettung aus Holz; die einfachste Form derselben ist die
Notbettung, bei der eine
Bohle für jedes der beiden
Räder und zwei dicht aneinander für den Lafettenschweif gelegt und mit
Pfählen befestigt werden.
Vollkommener sind die ganzen Bettung, bei denen balkenartige Hölzer (Rippen) mit der Schußrichtung gleichlaufend
in gewissen Abständen voneinander in den Erdboden versenkt und quer darüber
Bohlen durch Nägel
[* 32] befestigt werden; am vollkommensten
jedoch die in
Cement gemauerten Bettung für Küstengeschütze, in denen die Schwenkschienen für die Schwenkräder der Lafetten
genau eingepaßt und befestigt sind. Für Feldmörser und Feldhaubitzen sind vielfach transportable in Anwendung.
braunrote, flügellose Wanze, die in Bettstellen, altem Holzwerk, unter Tapeten u. s. w. lebt und von hier aus den Menschen
nachts überfällt, um Blut zu saugen. Sie soll aus Ostindien
[* 35] stammen, war aber schon im Altertum in Südeuropa bekannt und
ist jetzt fast über die ganze Erde verbreitet. Da sie sehr fruchtbar ist, langandauernden Hunger und
deftige Kälte gut übersteht und in jeder Spalte einen Zufluchtsort findet, in dem ihr schwer beizukommen ist, kann sie nicht
leicht ausgerottet werden. Wo nicht altes Holzwerk jeden Versuch der Vernichtung unmöglich macht, ist Reinlichkeit, insbesondere
häufiges Waschen mit heißem Wasser, starkes und wiederholtes Streichen mit Petroleum sowie das sorgsame
Aufspüren und Vertilgen der Brut das beste Mittel, sich ihrer zu entledigen. Die vielen Mittel, die man zur Vertilgung der
Bettwanze empfiehlt, bewähren sich gewöhnlich nicht, wenn sie nicht giftige Substanzen enthalten, während die wirksamen Giftmittel,
wie z. B. Quecksilber- und Arsenikpräparate, auch für Menschen gefährlich, also nur mit äußerster
Vorsicht anzuwenden sind.