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911 wird auch Feldkreuz, Markstein, Bildstock oder Votivkreuz genannt.
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911 wird auch Feldkreuz, Markstein, Bildstock oder Votivkreuz genannt.
Stadt im Kreis [* 2] Meseritz des preuß. Reg.-Bez. Posen, [* 3] 15 km nordöstlich von Meseritz, in einem Thal [* 4] zwischen dem Scharziger und Chlopsee, an der Nebenlinie Meseritz-Rokietnica der Preuß.
Staatsbahnen, [* 5] hat (1890) 1964 E., darunter 383 Evangelische und 62 Israeliten, Post und Telegraph, [* 6] kath. und evang. Pfarrkirche;
ein den
Kaffern verwandter Bantustamm, der im allgemeinen die
Länder zwischen dem
Damara- und Großnamalande
und dem Drakengebirge und seinen nördl.
Ausläufern, zwischen dem
Sambesi und dem
Oranjefluß, doch unvermischt nur
Britisch-Betschuanenland,
das nördlich anstoßende
Reich Khamas und das Basutoland bewohnt. Die Gesamtzahl der Betschuanen
dürfte auf 800000
zu veranschlagen sein. Da sie sich über eine
Fläche von mindestens 1 Mill. qkm verteilen, stellen sie eine äußerst weitzerstreute
Bevölkerung
[* 7] dar, ein
Faktor, der ihre kulturelle wie polit.
Entwicklung wesentlich beeinträchtigte. Von allen Gruppen der Kaffernvölker sondern sie sich am wenigsten scharf von den Bewohnern der Äquatorialgegenden ab. Die Hautfarbe ist dunkler als bei den Zulu, die Gesichtszüge variieren zwischen den plumpsten negerhaften und dem verfeinerten nub. Typus; die Muskulatur ist nur wenig entwickelt. Sie fügen sich mit Schmiegsamkeit den Forderungen und Gewohnheiten der Europäer. Die Missionare fanden unter ihnen die gelehrigsten Schüler.
Ihre Haupttracht ist der «Karoß», ein Fell um die Schultern; außerdem Ringe aus Metall, Elfenbein und Leder. Die Wohlhabenden kleiden sich europäisch. Die beliebteste Waffe ist der Speer; außerdem führen sie Streitaxt und Dolchmesser. Die Hütten [* 8] sind kreisförmig angelegt; das kegelförmige Dach [* 9] senkt sich bis nahe an den Boden herab und bildet so einen schattigen Gang [* 10] um das Haus. In einzelnen Gegenden wohnen die in großen Ortschaften zusammen, die bis zu 15000 Menschen bergen.
Viehzucht
[* 11] ist die Grundlage des Lebens und der
Ernährung aller Betschuane
nstämme; mit dem
Ackerbau beschäftigen sie sich
wenig. Die Betschuanen
zerfallen in
Ost- und Westbetschuanen.
Zu erstern gehören die
Basuto (s. d.) im Basutoland,
die Eingeborenen und die kleinern
Stämme der Batlaka, Bamapela, Bapedi u.s.w. in den beiden Republiken der
Boers, endlich
die früher am
Sambesi mächtigen
Makololo (s. d.);
zu den Westbetschuanen:
die Batlapi und Batlaro (12000) westlich vom Hartfluß,
mit der Hauptstadt
Kuruman;
die Barolong (15000) am Molopo unter dem Häuptling Mankuruane in Mafeking;
die Bangwaketsi und Bakwena (50000) am Notwani mit dem Hauptort Molopolole, früher Kolobeng, einst unter dem zum Christentum bekehrten und durch Livingstone berühmt gewordenen Häuptling Setscheli, die Bamangwato (40000), zwischen dem Ngamisee und dem obern Limpopo, westlich von den Matabele, unter dem getauften Fürsten Khama, dem Nachfolger Sekomis, mit der etwa 20000 E. zählenden Hauptstadt Palapje (früher Schoschong);
die Ba-kalahari (s. d.) vermischt mit Buschmännern in der Kalahariwüste. –
Vgl. Fritsch, Die Eingeborenen Südafrikas (Bresl. 1873);
Ratzel, Völkerkunde, Bd. 1 (2. Aufl., Lpz. 1894).
(engl.
Bechuana), Land im Norden
[* 12] der
Kapkolonie in Südafrika,
[* 13] zum
Teil brit. Kronkolonie
und zum
Teil brit. Protektorat. Die Kronkolonie grenzt im
W. an Großnamaland, im
N. an den Molopofluß, im O. an
Transvaal,
im
S. an Griqualand und den
Oranjefluß und hat etwa 184980 qkm und (1891) 60376 E.,
d. i. 0,3 auf 1 qkm. (S. Karte:
Kapkolonien.) Das Protektorat erstreckt sich im W. bis zum deutschen Damaraland, im N. bis zum
Sambesi und im O. bis an die
Grenzen
[* 14] von
Transvaal und
Matabeleland mit einer
Fläche von etwa 550000 qkm und gehört seit zum engl.
Sambesi-Gebiet
(s. d.). Betschuane
nland hatte bis 1884 unabhängig unter
einheimischen Häuptlingen gestanden.
Die Gründung der kleinen Republiken Stellaland und Gosen im südl.
Teil durch Freibeuter aus
Transvaal veranlaßte die engl.
Regierung einzugreifen, das Land mit 4000 Mann unter
General Ch. Warren zu besetzen und Betschuane
nland als Kronkolonie
und Protektorat zu erklären. Die
Truppen wurden später zurückgezogen und es befindet sich nur eine
Schutztruppe von 500
Mann in der Kronkolonie. Dem Gouverneur der
Kapkolonie wurde die Regierung von Betschuane
nland übertragen. Seitdem
hat die Land Exploration Company hier ihre Thätigkeit begonnen. Im Mai 1891 wurde das «Bastardland»,
zwischen dem Molopo und Großnamaland liegend, der
Kolonie einverleibt.
Bei geringen Einnahmen (1891: etwas über 1 Mill. M.) und großen Ausgaben (über 3 Mill. M.) bedarf die Kolonie noch eines beträchtlichen Zuschusses vom Mutterland. – Das Klima ist gesund, Wasser aber, namentlich im Norden und Westen, spärlich vorhanden. Ackerbau wird wenig betrieben, stark dagegen Viehzucht. Die Einwanderung aus der Kapkolonie und den Boersstaaten nimmt rasch zu. Auf den Markt nach Kimberley werden Rinder, [* 15] Häute und Mais gebracht. Vryburg ist Regierungssitz; Taungs und Mafeking sind die einzigen größern Orte, Kuruman Missionsstation; der Bamangwato-Häuptling Khama ist von der frühern Hauptstadt Schoschong nach der am Nordfuße der Tschopoberge errichteten Residenz Palapje (1340 m ü.d.M. mit 20000 E.) übergesiedelt. Er hat eine Armee von 7–8000 Kriegern, darunter 300 Berittene. – Von Kimberley bis Vryburg wurde 1891 eine Eisenbahn und 1892 eine telegr. Verbindung bis Fort Salisbury in Maschonaland hergestellt; wöchentlich geht eine Post von Kimberley über Mafeking, Molopolole und Schoschong bis nach Gubulawayo in Matabeleland und nach Fort Salisbury. –
Vgl. Mauch, Reisen im Innern von Südafrika (Gotha [* 16] 1874);
Holub, Sieben Jahre in Südafrika (2 Bde., Wien [* 17] 1880–81).
(Beczwa), linker Nebenfluß der March in Mähren, [* 18] entsteht in den Beskiden aus der obern und untern Betschwa, durchzieht ein fruchtbares Thal und mündet bei Kremsier in die March. Die Betschwa ist von Wsetin bis zu ihrer Mündung (106,3 km) flößbar.
Sie soll nach dem Plane eines Donau-Oder-Kanals als Verbindung beider Flüsse [* 19] benutzt werden.
einer der größern Flüsse Madagaskars, der mit dem Nebenfluß Ikopa auf den höchsten Teilen der Insel, nördlich und südlich von Antananarivo, entspringt und sich in die Bombetokebai ergießt. Er ist ungefähr 480 km lang.
Dampfer von geringem Tiefgange können die Betsiboka bis etwa 145 km stromauf befahren.
der Sonntag Rogate (s. d.). ^[= (lat. dies solis), der schon im vorchristl. Altertum nach der Sonne benannte erste Tag in der ...]
[* 20] im weitern Sinne jede zum Ruhen in liegender Stellung bereitete, insbesondere die mit Polstern, Decken u.dgl. versehene Lagerstätte zum Schlaf. Ursprünglich hatte in den indogerman. Häusern das Bett wahrscheinlich seinen Platz über ¶
dem Herde in einer Art Hängeboden, wie dieses in vielen ländlichen Gebäuden noch heute üblich ist. Im Sommer errichtete man das Lager [* 22] auf dem Fußboden des Wohnraumes, wo es in Pompeji [* 23] zumeist als einfache Aufmauerung erscheint. Je nach dem Kulturstande und den Sitten änderte sich die Form des Lagers. Es bleibt entweder eine in einer gewissen Höhe über dem Fußboden angebrachte, mehr kastenartige Vorrichtung, wie die Bühne oder Bucht des niedersächsischen, die Hochwand des bremischen Bauernhauses, der Müchás der Griechen, oder es wird zum mehr oder minder auf dem Fußboden beweglichen Geräte.
Ist dieses ganz aus Holz [* 24] gezimmert, so daß nur durch Polster das Lager weicher gestaltet wird, und dient es zugleich zum Sitzen, so nennt man es Bank;
sind an Stelle des Sitz- oder Liegebrettes Gurte angeordnet, die eine Matratze tragen, so entsteht die Pritsche oder bei reicherer Ausstattung der Diwan;
ist das Lager mehr zum Ausruhen in halbsitzender Stellung bestimmt und daher mit Kopf- und Seitenlehne versehen, so wird es zur Chaiselongue, dient es außerdem zum Sitzen für mehrere und zum gestreckten Ausruhen, so bildet sich das Sofa oder Kanapee;
erst wenn sich Fuß- und Kopflehne vorfinden und das Lager für das Schlafen, namentlich in der Nacht, bestimmt wird, nennt man es in engerm Sinne Bett. Die noch meist hohen, durch Tritte zugänglichen Bett der alten Ägypter besaßen zur Schonung des Haarputzes noch besondere Kopfstützen.
Ebensolche findet man in Japan. [* 25] Man pflegt hier, wie in allen südl. Ländern, das Bett zum Schutz gegen Insekten [* 26] mit einem Netze zu umgeben. Bei den Griechen scheint die Kline zumeist sowohl als Nachtlager als für den Gebrauch bei Tage gedient zu haben. Zu Homers Zeiten aß man noch sitzend, später aber führte sich die Sitte allgemein ein, halb liegend zu speisen. Somit wurde die Kline neben dem Tisch zum wichtigsten Hausgerät der antiken Wohnung. Dementsprechend war sie, wie in Pompeji erhaltene Beispiele lehren, kostbar geschmückt, in Bronze [* 27] gegossen mit edlen Stoffen eingelegt.
Großen Wert legte man auf die Schönheit der Kissen und Decken. Die Römer [* 28] unterscheiden zwischen dem Schlafbett (lectus cubicularis), dem Ehebett (lectus genialis), dem niedrigen Krankenlager (scimpodium), dem Paradebett des Toten (lectus funebris), ferner dem hauptsächlich bei der Mahlzeit benutzten kostbaren lectus tricliniaris. Im Mittelalter benutzte man die Wandbänke, die zum Teil gemauert wurden, oder den Boden zum Ausbreiten von Kissen für das Lager; ferner Spannbetten nach Art der Pritschen, die auf vier Füßen (Stollen) standen und am Sitz durch Querleisten (Spangen) zusammengehalten wurden.
Die Matratze lag auf Gurten (Strangen), ein Betttuch (Leilachen), eine Decke [* 29] (Kulter), ein Kissen (Pfellel, Ohrkissen) gehörten zur vollständigen Ausrüstung. Die Bettvorhänge wurden in der frühern Zeit des Mittelalters meist an der Decke oder an eisernen Armen, die von der Wand ausgingen, befestigt. In der got. Epoche aber bildete sich das Bett zum Himmelbett aus, und zwar in doppelter Weise, indem es entweder ganz mit Geweben umschlossen und oben desgleichen gedeckt wurde, oder indem es sich in einen rings von hölzernen Wänden umgebenen Kasten verwandelte, der einem kleinen Zimmer glich und vorn eine Öffnung als Eingang hatte.
Im 16. Jahrh. war, zumal bei den Vornehmen, das mit Schnitzwerk verzierte Himmelbett sehr beliebt. Federbetten als Decke kamen erst im 18. Jahrh. auf. Doch verschwand das Himmelbett in dieser Zeit, das Bett wurde wieder offen, behielt aber noch als Staatsbett der Vornehmen die vier Pfosten mit Umhängen, woneben aber auch die Form des halben Himmels bestand, welchem die Pfosten am Fußende fehlten. Dieses mit zurückgeschlagenen Vorhängen vorn offene Bett wurde Staats- und Paradebett sowohl am franz. Hofe wie in der vornehmen Gesellschaft.
Auf demselben liegend empfing die Dame des Hauses in einem besondern Paradegemach (chambre de lit) ihren Besuch. Später nahmen die Könige von Frankreich diese Sitte im sog. Lever auf. Während in Frankreich das Bett heute noch zumeist mit einem halben Himmel [* 30] versehen wird und allezeit zu den Hauptstücken der Ausstattung gehörte, auf dessen Schmuck besonderer Wert gelegt wird, war es im verarmten Deutschland, [* 31] immer mehr zum Gebrauchsgegenstand werdend, immer kleiner und unscheinbarer ausgebildet worden.
Erst mit dem wachsenden Wohlstande in diesem Jahrhundert ist es wieder zu Ehren gekommen. Man liebt in Deutschland jetzt zumeist das Kastenbett aus Holz, welches etwa 1-2 m mißt. Kopf- und Fußteil werden kunstvoll verziert, Himmel selten angeordnet, da sie die Lüftung erschweren. Die Sprungfedermatratzen haben sich jetzt fast überall eingeführt und haben nebst den Steppdecken und Wolldecken die schweren und dumpfen Federkissen verdrängt. Nur auf die Füße deckt man besondere Federkissen (Plumeaus).
Die Engländer und Amerikaner ziehen Metallbetten vor, die leichter zu bewegen und sicherer gegen Ungeziefer zu bewahren sind. Durch Verzierung mit getriebenen und gegossenen Messing- und Kupferteilen erhalten diese ein schmuckes Ansehen. Überall bildet jetzt das Bett den Gegenstand der Aufmerksamkeit für das Kunstgewerbe sowohl wie für die Technik, namentlich sind auch für die Krankenbetten mit ihren besondern Vorrichtungen zur Hebung, [* 32] Lagerung und Wartung der Kranken zahlreiche Neuerungen eingeführt worden, wobei man im allgemeinen von der Ansicht ausgeht, daß ein flaches, nicht zu weiches, aber elastisches, zugfreies, den Luftwechsel gestattendes Bett das gesundeste Nachtlager biete.
Die Sprungfedermatratzen, welche den Luftwechsel nach unten erschweren und viel Raum zur Absetzung von schädlichen Stoffen bieten, hat man in neuerer Zeit mit Erfolg durch ein großmaschiges, elastisches Netz aus Draht, [* 33] resp. federnden Drahtspiralen ersetzt. Wegen seines reichen künstlerischen Schmuckes ist berühmt das Himmelbett König Ludwigs XIV. im Schlosse Versailles, [* 34] unter Ludwig Philipp erneuert und unter König Ludwig II. von Bayern [* 35] für Schloß Herrenchiemsee nachgebildet.
[* 20] im Maschinenbau, speciell bei den horizontal angeordneten Dampfmaschinen, [* 36] den Metallhobelmaschinen, den Drehbänken u. s. w. soviel wie Gestell.