«Über Gesetzgebung und Rechtswissenschaft
als
Aufgabe unserer Zeit» (ebd. 1876),
«Das zwanzigste
Buch derPandekten erläutert» (Heft 1,
Titel 1, ebd. 1877). Bethmann-Hollweg wurde 1840 bei
der Huldigung
Friedrich Wilhelms IV. als einer der bedeutendsten rhein. Grundbesitzer in
den Adelstand erhoben. Schloß Rheineck ließ er neu aufbauen und ausschmücken.
(d. i. Fischhausen),
Name eines Dorfs in
Palästina am See
Genezareth, die
Heimat dreier
Jünger Jesu, des Philippus,
Andreas und
Petrus. Wegen
Mark. 6, 45. setzen viele Gelehrte an das Westufer des Sees (bei Chan Minje,
Tell Hum
oder
Abu Zeni).
Andere halten das Bethsaida der
Evangelien für identisch mit dem am östl. Ufer des
Jordans, das Herodes Philippus
zu einer Stadt mit
Namen Julias (zu Ehren der Julia, Tochter des Auqustus) erhob und von dem wahrscheinlich
die Ruinen el-'Aradsch, el-Mes'adije und
et-Tell im
Osten der Mündung des
Jordans in den See
Genezareth herrühren.
Sean (auch
BethSān), alte Stadt in
Palästina, lange von den Kanaanitern gegen Israel behauptet, eine Zeit lang
von den Philistern beherrscht und erst nach
Saul von Israel unterworfen. Ihr griech.
Name war Skythopolis.
Sie gehörte später zur
Dekapolis und war eine stark heidn. Stadt.
Ihre ausgedehnten Ruinen sowie das daneben liegende Dorf
heißen heute
Beisan oder
Besan und liegen am Rande einer wasserreichen
Terrasse im westl. Jordanthal, schon 100 m unter
dem
Meer. Beth Sean E. ist der Geburtsort des Gnostikers
Basilides und war im 4. Jahrh. christl. Bischofssitz.
Semes, mehrere Orte in
Palästina, von denen die judäische Stadt an der Grenze des Philistergebietes (jetzt Ruinen
von
'Ain Schems) die bekannteste ist.
Die
Lade Jahwes erreichte hier wieder das Gebiet Israels
(1 Sam.
6,12. fg.);
Amazja, König von
Juda, wurde hier durch den König Joas von Israel gefangen genommen
(2Kön. 14, 11,. 13).
1)
Arrondissement im franz. Depart.
Pas-de-Calais, hat 939,44 qkm, (1891) 245 090 E., 142 Gemeinden und zerfällt in
die 8 Kantone Bethune (100,12 qkm, 27 720 E.), Cambrin (116,55 qkm, 23 963 E.),
Carvin-Epinoy (90,60 qkm, 32 770 E.), Houdain (182,03
qkm, 36 467 E.), Laventie (70,55 qkm, 13 856 E.), Lens (141,32 qkm, 63 391 E.), Lillers (107,95 qkm, 19 994 E.), Norrent-Fontes
(130,32 qkm, 26 929 E.). - 2)
Hauptstadt des
Arrondissements Bethune im franz. Depart.
Pas-de-Calais, in der
alten
GrafschaftArtois, an der
Brette und dem Béthunekanal, unweit der
Vereinigung des
Lawe- und Bassékanals, an den Linien
Abbeville-Bethune (94 km),
Amiens-Arras-Calais und Lille-Bethune (36 km) der franz. Nordbahn, ist Sitz eines Civilgerichts
erster Instanz, hat eine schöne got.
Kirche (1533-45 erbaut), ein Kommunalcollege, (1891) 9891, als Gemeinde 11 098 E.,
in Garnison das 73. Infanterieregiment, Leinwandbleichen und
-Webereien, Zucker-,
Salz- und Ölraffinerien, Gerbereien und
ansehnlichen
Handel mit Leinwand, Getreide,
[* 5]
Steinkohlen und
Torf sowie mit Leinsaat und Rüböl. - Die Stadt entstand um das
feste Schloß der Herren von Bethune, war im 12. Jahrh. schon ein
ansehnlicher Ort, kam durch Heirat an die
Grafen von Flandern und stand dann unter eigenen
Grafen, die um die Mitte des 17. Jahrh.
ausstarben.
Gaston von Orleans nahm die Stadt 1645, Prinz Eugen von Savoyen 1710; im
Utrechter Frieden 1713 kam
sie an
Frankreich. In der Nähe liegt das von
Gräben umgebene Schloß des
Herzogs von Roquelaure. Die Sage läßt hier im 12. Jahrh.
die
Artesischen Brunnen erfunden sein, deren die Stadt eine Menge besitzt. -
Vgl.
Beghin, Histoire de la ville de Bethune
(Douai
1874).
Eduard
Georg,
Graf von, konservativer Parlamentarier, geb. auf dem Stammgute Bankau im schles.
Kreise
[* 6] Kreuzburg, studierte zu
Bonn,
[* 7]
Breslau
[* 8] und
Berlin
[* 9] die
Rechte und übernahm 1853 die Besitzungen Bankau und Albrechtsdorf
(im
Kreise Rosenberg). Seit 1856 Kreisdeputierter, 1860 Landesältester und Abgeordneter zum Provinziallandtage,
wurde er 1861 vom Wahlkreise Kreuzburg-Rosenberg in das preuß. Abgeordnetenhaus gewählt,
wo er bis 1863 der konservativen
Fraktion angehörte und energisch die Armeereform vertrat.
Als begeisterter
Anhänger der deutschen Einheit war er zugleich ein eifriger Teilnehmer an den Bestrebungen
des Nationalvereins. Im Aug. 1866 gründete er mit dem
Grafen Renard und Herrn von dem Knesebeck die
Fraktion der
Freikonservativen
(Deutsche Reichspartei),
[* 10] deren Führer er seitdem im Abgeordnetenhause wie im Norddeutschen und
DeutschenReichstage war. 1874-79
fungierte er auch als zweiter Vicepräsident des Abgeordnetenhauses. Im Jan. 1880 erloschen seineMandate
infolge seiner Ernennung zum
Landrat des Kreises Kreuzburg. Aus Gesundheitsrücksichten legte er 1886 auch dies
Amt nieder
und starb zu Bankau.
Baleska, Gräfin, geborene von Reiswitz-Kaderzin, Romanschriftstellerin unter dem
PseudonymMoritz von
Reichenbach,
[* 11] geb. zu Kielbaschin in Oberschlesien, lebt seit ihrer Vermählung 1869 auf
Deschowitz.
Von ihren Veröffentlichungen sind die Novellenbände «Coeurdamen» (Stuttg.
1885),
«Eva in allerlei Gestalt» (Lpz. 1890) und «Unter
der
Maske» (Berl. 1893),