Betelöl,
Betelpfeffer, s. Piper.
Betelpfeffer, s. Piper.
Abgaben, Steuern, s. Bede. ^[= # (oder Bete, niederdeutsch, soviel wie Bitte, weiterhin Gebot, Abgabe; lat. petitio, precaria, ...]
Betfahrten,
s. Bittgänge. ^[= Bußgänge (Rogationes, Supplicationes), in der kath. Kirche Prozessionen, die jährlich ...]
Betwoche, Gangwoche, Kreuzwoche, die zweite Woche vor Pfingsten wegen der darin stattfindenden Bittgänge (s. d.).
die Glocke, mit der zu bestimmten Zeiten das Zeichen zum Beten gegeben wird;
dann auch dieses Zeichen selbst (s. Angelus).
(Bajith, Baith, auch Beit), ein hebr., syr. und arab. Wort, das «Haus» (Tempel), [* 2]
«Ort», auch «Familiengeschlecht» bedeutet und in Zusammensetzung mit andern Wörtern zu geogr. Bezeichnungen dient.
(engl. Bethany), Name dreier Missionsstationen in Südafrika; [* 3]
die eine im Großnamalande, östlich von Angra-Pequena, wurde 1814 gegründet und gehört der Rheinischen Missionsgesellschaft an, die andere im Oranje-Freistaat wurde 1834 von der Berliner [* 4] Mission angelegt, die dritte im Transvaal, 9 km östlich von Rustenburg, ist eine Gründung der Hermannsburger Gesellschaft (1864).
ein 4 km (15 Stadien, Joh. 11,18). von Jerusalem [* 5] entfernter Flecken, an der röm. Straße von dort nach Jericho auf dem Ostabhang des Ölberges gelegen, wird im Neuen Testament als Wohnort des Lazarus (Joh. 11,1). und Simons des Aussätzigen erwähnt, sowie als Quartier Jesu während seines letzten Besuchs in Jerusalem, bekannt durch die Salbung der Maria (Joh. 12,1). Bethanien ist stets von Pilgern besucht worden und hieß seit dem 6. Jahrh. Lazarium (d. i. Ort des Lazarus), arabisiert El-'Azārīje, ein freundlich zwischen Bäumen gelegener Ort mit 40 Häusern, von Moslems bewohnt. Man zeigt jetzt das unterirdische Grab des Lazarus, das Schloß des Lazarus (Kreuzfahrerbau?) und das Haus der Maria und Martha.
(«Gotteshaus», 1 Mos. 28,17),. Name einer Stadt und berühmten Kultusstätte im Westjordanlande an der Straße von Jerusalem nach Sichem, an der Südgrenze des Reichs Israel. Es soll früher Lus geheißen haben. Jerobeam I. machte Bethel zu einem königl. Heiligtum mit Tempel und Gottesbild (1 Kön. 12,26. fg.), dessen verschwenderischen Kultus namentlich der Prophet Hosea als Baals-, d. h. Götzendienst bezeichnete. 722 kam es mit dem übrigen Reich Israel an die Assyrer, wurde aber nach dem Exil von Judäern neu besiedelt. Das alte Bethel ist das heutige Bētīn (400 E.), ein hoch- und freigelegener Ort, 18 km im N. von Jerusalem.
Anstalt für Epileptische, s. Bielefeld. ^[= 1) Landkreis, ohne die Stadt B., im preuß. Reg.-Bez. Minden, hat 261,47 qkm, (1890) 48 130 ...] [* 6]
(d. i. Haus der Barmherzigkeit oder Gnadenort), ein Teich in Jerusalem, der nur im Evangelium des Johannes (Kap. 5) erwähnt wird. In den fünf Hallen oder bedeckten Gängen, von denen er umgeben war, hielten sich viele (Glieder-) Kranke auf, welche, nach des Johannes Bericht, auf die Bewegung des Wassers warteten, um sich darin zu baden. Wahrscheinlich nach einer jüd. Volkssage läßt jene Erzählung diese Bewegung durch einen Engel bewirkt werden, der zu einer gewissen Zeit in den Teich steigt und den Kranken, welcher nach dieser Bewegung zuerst in das Wasser kommt, gesund macht.
Vermutlich war es eine intermittierende Quelle. [* 7] Schon die Kirchenväter, namentlich Nonnus, der dichterische Paraphrast des Johannes, erklären die Erscheinung auf natürliche Weise. Der Teich lag nach den Zeugen des Altertums und des Mittelalters im Norden [* 8] des Tempelplatzes. Seit 1887 hat man in der nordwestl. Umgebung der den Franzosen gehörigen St. Annenkirche eine unterirdische, ursprünglich in den Felsen gehauene hallenartige Teichanlage entdeckt, die später durch Mauerwerk erweitert und mit einer kleinen Kirche überbaut worden ist. Noch jetzt sind fünf Hallen vorhanden, aus denen eine Treppe [* 9] in den Teich hinabführt.
Stadt in Wales, s. Bangor. ^[= (spr. bängörr). 1) Stadt, Seehafen und Badeort in der Grafschaft Carnarvon in Wales, das älteste ...]
Haram (auch Beth Haran), Name einer israel.
Stadt im Ostjordanlande, im Gebiete des Stammes Gad, heute die Ruinenstätte Tell er-Rame am Südrande des Wadi Hesbān.
Herodes Antipas erweiterte den Ort und nannte ihn zu Ehren der Kaiserin (Livia) Julia, der Gemahlin des Augustus, (Livias) Julias.
In der syr. Landessprache hieß er damals Beth Ramtha.
Horon, das «untere und obere» (Jos. 16,3, 5),. im heutigen Arabisch Bet 'Ur et-Tahta und Bet 'Urel-Foka, zwei auf dem Westrande des Gebirges von Palästina [* 10] nahe bei einander gelegene Dörfer, die die ehemals wichtigste, noch heute vorhandene Straße aus der Küstenebene in das mittlere Bergland beherrschten und daher in den Kriegen Israels gegen die Kanaaniter und gegen die Philister, der Juden gegen die Syrer und gegen die Römer [* 11] wiederholt der Schauplatz erbitterter Kämpfe gewesen sind. Die Reste aus dem Altertum sind unbedeutend.
Stadt im County Northampton des nordamerik.
Staates Pennsylvanien, zwischen Allentown und Easton nordwestlich von Philadelphia, [* 12] an der Nordseite des Lehigh, ist Sitz eines Bischofs und der episkopalen Lehigh-Universität, Kreuzungspunkt der beiden Bahnen des Lehigh-Thals mit der Philadelphia- und Reading-Bahn, hat (1890) 6762 E., Kohlengruben und Seidenfabriken, und in der Umgebung Niederlassungen der Herrnhuter und Mährischen Brüder.
Auf der andern Seite des Flusses liegt South-Bethlehem mit 10 302 E., Eisen- und Zinkgießereien.
Stadt in Palästina, die Heimat der großen Männer des Stammes Juda, besonders des David, daher die Stadt Davids genannt (Luk. 2,4, 11). Bethlehem lag an der Gebirgsstraße nach Ägypten [* 13] und wurde deshalb von Rehabeam befestigt. Nach dem Exil wurde es neu besiedelt, doch sind seine Bewohner im 4. Jahrh. v. Chr. nicht mehr Judäer, sondern Nachkommen Kalebs, die von Hebron aus nach Norden vorgedrungen waren. Da es zur Landschaft Ephrat gerechnet wurde, so wird es 1 Mos. 35,19. geradezu so genannt.
Der Ruhm B.s gründet sich darauf, daß nach den Evangelien des Matthäus, Lukas und Johannes Christus dort geboren worden ist. Die Herberge Luk. 2,7. ist seit der Mitte des 2. Jahrh. als eine Höhle bekannt, die wahrscheinlich schon unter dem Kaiser Konstantin mit einer schönen, ziemlich gut erhaltenen Basilika [* 14] (im Osten des jetzigen Dorfs) überbaut wurde und noch jetzt, freilich in einer seit dem 8. Jahrh. völlig veränderten Gestalt, gezeigt wird. Die ursprüngliche Länge der Basilika (Atrium, Vorhalle und Schiffe [* 15] mit Apsis) betrug 108,50 m, die Breite [* 16] 28,50 m. Jetzt ist nur noch der östlichste Teil, die durch Säulen [* 17] geteilten Schiffe mit einem spitzen Balkendach, in einer Länge von 58 m erhalten. Das Mittelschiff, neben dem zwei niedrigere und schmälere Seitenschiffe laufen, wird von einem gleich breiten Querschiff durchschnitten, dessen Enden (S. und N.) ebenso wie das Ende des Langschiffs (O.) in Apsiden ¶
auslaufen. Unter der Kreuzung, dem Chore, befindet sich die Geburtsgrotte Christi, zu der man auf mehrern Treppen [* 19] hinabsteigen kann. Sie ist von 32 Lampen [* 20] erhellt, mit Marmor, Teppichen und Gemälden überreich ausgeschmückt. Die Geburtsstätte ist durch einen silbernen Stern auf dem Boden einer Nische bezeichnet. Nach W. stoßen verschiedene Felsengemächer an, darunter das Grab und die Kapelle des heil. Hieronymus; nach S. und N. sind Klöster der Armenier, Griechen und Lateiner an die Kirche angebaut. Bethlehem (Bet Lahm) liegt 10 km südlich von Jerusalem, mit dem es jetzt durch eine Fahrstraße verbunden ist, hat 5000 meist christl. E., die sich von Acker- und Weinbau, von Viehzucht [* 21] und durch Schnitzarbeiten (Steine und Perlmutter) ernähren. Eine alte Wasserleitung [* 22] von den sog. Salomonischen Teichen nach Jerusalem giebt von ihrem Inhalt auch an ab. (S. Stätten, heilige.)