und Whitadder, drei Nebenflüsse des
Tweed, und die Eye. Etwa 65 Proz. der Oberfläche sind angebaut; im Hügellande herrscht
Schafzucht vor.
Das Klima ist zwar rauh, doch trocken und dem
Landbau förderlich, der in den
Thälern der Bergdistrikte, auf
urbar gemachtem Moorgrund und in den Ebenen auf meist kleinern, aber sehr wertvollen Besitzungen betrieben
wird. Die Fischerei
[* 2] zu Eyemouth, die Baumwollefabrikation in Earlston sind nicht unbedeutend. Berwick sendet einen
Abgeordneten ins Parlament. Greenlaw ist Hauptstadt; außerdem wichtig Lauder, Eyemouth,
Duns, Coldstream und Earlston.
(spr. bérrick),JamesFitzjames,Herzog von, franz. Feldherr, geb. war der natürliche
Sohn des
Herzogs von
York, des nachmaligen Königs
Jakob II., und der Arabella Churchill, der Schwester
des
Herzogs von
Marlborough, und führte anfangs den
Namen Fitzjames. Er wurde in
Frankreich erzogen und beteiligte sich unter
Karl von Lothringen an den Feldzügen gegen die
Türken in
Ungarn.
[* 3] 1687 nach England zurückgekehrt, erhielt
Berwick von seinem
Vater den Herzogstitel und mußte, als 1688 der Prinz von
Oranien landete, mit jenem nach
Frankreich entfliehen.
Von hier aus beteiligte er sich an der Expedition
Jakobs nach
Irland, wohnte 1689 der
Belagerung von
Londonderry und der
Schlacht
am Boynefluß bei, wo er schwer verwundet wurde, trat dann in franz.
Dienste,
[* 4] focht 1691 und 1692 unter Luxembourg in Flandern, später unter Villeroi, und wurde von
Ludwig XIV. zum Generallieutenant
erhoben und naturalisiert. Im
Spanischen Erbfolgekriege führte er 1704 die franz.-span.
Armee in
Spanien,
[* 5] mußte aber 1705 zurückkehren
und das Kommando in Languedoc gegen die Kamisarden übernehmen, die er mit großer Härte behandelte.
Noch 1705 wurde er Commandeur der franz.
Truppen in Savoyen und eroberte Nizza.
[* 6] Hierauf zum Marschall ernannt, befehligte
er wieder in
Spanien, wo er die
Schlacht von Almanza gewann, welche die bourbonische Herrschaft auf dem span.
Throne
begründete. Philipp V. erhob ihn dafür zum
Herzog von
Liria und Xerica. Zu Anfang 1708 befehligte am
Rhein und folgte dann dem Prinzen Eugen nach Flandern, wo er sich mit
Vendôme vereinigte. Infolge von Zwistigkeiten mit diesem
übernahm er jedoch wieder das Kommando in Savoyen und deckte Provence und Dauphiné. 1714 beendete er
den
Spanischen Erbfolgekrieg durch die Einnahme von
Barcelona
[* 7] 11. Sept. Bis dahin der
Gehilfe Philipps V., führte er 1718 die franz.
Armee über die Pyrenäen, um im
Namen der Quadrupelallianz
Spanien in die Grenzen
[* 8] des
Utrechter Friedens zurückzuzwingen. 1733 übernahm
er beim
Ausbruche des
Polnischen Thronfolgekriegs den Oberbefehl am Rhein.
Nachdem er
Kehl genommen, belagerte er 1734 Philippsburg, wo er 12. Juni durch eine Kanonenkugel seinen
Tod fand. Berwick war ein besonnener,
maßvoller und dabei sehr energischer Charakter. Aus der
Ehe mit seiner ersten Gemahlin, Tochter des
Grafen Clanricarde, stammen
die
Herzöge von
Liria in
Spanien. 1699 vermählte er sich zum zweitenmal mit
Miß Bulkeley, durch die er
Vater des ersten
Herzogs von Fitzjames wurde. Die «Mémoires du Maréchal de Berwick» (2
Tle., Haag
[* 9] 1737-38) sind nicht von ihm; doch veröffentlichte später der
Herzog von Fitzjames B.s eigenhändige «Mémoires»
(2
Tle., Par. 1778). -
Vgl. The life of James
Fitz-James, Duke of Berwick (Lond. 1838);
Wilson, Duke of Berwick, Marshal
of
France 1702-34 (ebd. 1883).
(spr. berrick onn twihd), Hafenstadt an der schott.
Grenze in der engl.
GrafschaftNorthumberland, an der Nordseite der Mündung des
Tweed, den hier eine enge 1634 erbaute
Steinbrücke
von 15
Bogen
[* 10] und ein großartiger von
Stephenson 1850 erbauter Eisenbahnviadukt von 28
Bogen überspannen,
die Berwick-on-Tweed mit
Tweedmouth und dem Seebade
Spittal am Südufer verbinden. Mit diesen hat die Stadt (1891) 13 378 E. Als
Grenzort war Berwick-on-Tweed früher befestigt, wie die aus der Zeit der Königin Elisabeth erhaltenen Wälle beweisen.
hat ein
Stadthaus (1760) mit
Turm und
[* 11]
Glockenspiel und eine große Getreidebörse; Fabrikation von landwirtschaftlichen
Maschinen, in
Spittal solche von chem. Düngstoffen und noch immer ansehnliche Salmfischerei im
Tweed. Die Einfahrt ist durch
einen großen Steindamm mit
Leuchtturm gesichert, die Docks sind 1873-76 verbessert; doch ist
der Handel nicht bedeutend.
Die Einfuhr betrug (1891) 87 139, die Ausfuhr engl. Waren 25 537 Pfd.
St. Salme nebst Krabben und Hummern, zumeist nach
London,
[* 12] Getreide,
[* 13]
Kohlen und
Whisky bilden die Hauptausfuhrgegenstände. In
Berwick-on-Tweed ist
Belgien
[* 14] durch einen Konsul,
Dänemark,
[* 15] das
Deutsche Reich,
[* 16]
Frankreich,
Italien
[* 17] und
Schweden
[* 18] durch Vicekonsuln vertreten.
hat stets eine große Rolle in den Grenzkriegen zwischen England und
Schottland gespielt; besonders berühmt
ist die
Belagerung 1296 durch den engl. König Eduard I.
ein
Edelstein, der
Aquamarin der Juweliere, findet sich in schönen
Krystallen, die häufig als große, sechsseitige
Prismen mit senkrechter Streifung erscheinen, an denEnden außer der
Basis auch wohl Pyramiden zeigen
und in Granit, in
Glimmerschiefer, auf Eisengängen u. s. w. vorkommen. Seine
Bestandteile sind 67 Proz.
Kieselsäure, 19 Proz.
Thonerde, 14 Proz.
Beryllerde (Be3Al2Si6O18 ), nebenbei finden sich geringe Mengen von
Chromoxyd und
Eisenoxyd; auch enthält das Mineral 1-2½ Proz. Wasser, das erst beim
Glühen entweicht.
Die
Farbe des Beryll geht von
Berggrün und Apfelgrün einerseits ins Himmelblaue, andererseits ins Honiggelbe und Weingelbe. Er
ist gewöhnlich glasglänzend durchsichtig oder halbdurchsichtig, als gemeiner Beryll nur durchscheinend. Eine edle
Abart des Beryll bildet der
Smaragd
[* 19] (s. d.), der dieselbe chem. Zusammensetzung
hat, aber seiner
Farbe und seines
Glanzes wegen als
Edelstein mehr geschätzt wird. Der Beryll findet zu den
verschiedensten Schmuckgegenständen Anwendung.
Gewöhnlich giebt man ihm die Form eines
Brillants, da er wegen seines geringen
Glanzes viele Facetten erhalten muß. Die besten
edeln Beryll liefert der
Ural (Mursinka, Schaitanka, Miask) und
Altai;
Euklas und Phenakit findet. Das Beryllium wurde zuerst 1828 von Wöhler im reinen metallischen Zustande durch Reduktion von
Chlorberyllium vermittelst Natrium in der Glühhitze dargestellt. Zusammengeschmolzen ist es zinkweiß, schmied- und hämmerbar
und oxydiert sich nicht an der Luft und im Wasser. Sein spec. Gewicht ist 2,1. Es zersetzt das Wasser
selbst in der Weißglühhitze nicht; durch verdünnte Säuren wird es mit Leichtigkeit gelöst.
Die Berylliumverbindungen haben manche äußere Ähnlichkeiten mit den Aluminiumverbindungen, weshalb man früher das in die
Aluminiumgruppe einreihte. Aus der neuerdings bestimmten Dampfdichte des Berylliumchlorürs ergiebt sich aber, daß dieser
Körper die Zusammensetzung BeCl2 besitzt. Das Beryllium stellt sich demnach als
zweiwertiges Element dem Magnesium an die Seite. Das Berylliumoxyd oder die Beryllerde hat danach die Formel BeO. Allgemeineres
Interesse hat weder das Beryllium noch seine Verbindungen.