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Teilnahme am Gottesreiche verbürgt.
Paulus braucht das Wort aber nur von der geschichtlichen Verwirklichung des ewigen Heilsratsschlusses über die Erwählten (Röm. 8,30).
(S. auch Prädestination.)
Teilnahme am Gottesreiche verbürgt.
Paulus braucht das Wort aber nur von der geschichtlichen Verwirklichung des ewigen Heilsratsschlusses über die Erwählten (Röm. 8,30).
(S. auch Prädestination.)
Mittel (Sedativa), diejenigen Heilmittel, welche krankhafte Erregungszustände des Nervensystems herabstimmen oder ganz beseitigen. Man nennt diese Mittel auch besänftigende, kalmierende, lindernde. Die Mittel wirken bald vorzugsweise auf die Gefühlsnerven als schmerzstillende (Anodyna) oder empfindungslähmende (anästhetische Mittel), bald auf die Bewegungsnerven als krampfstillende (Antispasmodika), bald auf das Gehirn [* 2] als schlafmachende (Hypnotika) und betäubende (Narkotika) oder berauschende (Inebriantia). Es gehören hierher teils chemisch und physikalisch, teils psychisch wirkende Mittel. Zu den chemisch-wirkenden zählt man eine große Anzahl narkotischer Arzneien (besonders Belladonna, Bilsenkraut, Cocaïn, Opium und Morphium), dann die ätherartigen oder anästhetischen Mittel (Schwefeläther und Chloroform, Chloralhydrat und Crotonchloral), die spirituösen, berauschenden Mittel, einzelne alkalische Mittel (Bromkali), gewisse ätherisch-ölige Substanzen (Kamille, Baldrian, Asa foetida, Moschus).
Als physikalisch wirkende dienen teils die Kälte, insofern durch sie die entzündliche Spannung der Gewebe [* 3] und die hierdurch bedingten Schmerzen vermindert werden, teils die Wärme [* 4] in der Form feuchtwarmer Umschläge, welche einen regern Blutumlauf und eine wirksame reflektorische Ableitung zur Folge haben. Von den mannigfachen psychischen Beruhigungsmitteln sind zu nennen die methodische Entziehung des Lichts, die Anwendung geistiger und geselliger Unterhaltung, die zerstreuende Beschäftigung mit Arbeit zur Beruhigung eines krankhaft aufgeregten Gemüts (vgl. Kant, Von der Macht des Gemüts, durch den bloßen Vorsatz seiner krankhaften Gefühle Meister zu werden. Mit Anmerkungen von Hufeland, 21. Aufl., Lpz. 1881), endlich der sog. Hypnotismus (s. d.).
soviel wie Mohnsirup (s.d.).
s. Galvanismus. ^[= Voltaismus, Berührungs- oder Kontaktelektricität, bezeichnet den Inbegriff aller Erscheinungen, ...] [* 5]
soviel wie Tangente (s. d.). ^[= (lat., d. i. Berührende), die Gerade, die mit einer krummen Linie zwei im Berührungspunkt ...]
Pflanzengattung aus der Familie der Umbelliferen [* 6] (s. d.).
Sie besteht aus perennierenden Kräutern mit einfach, gefiederten Blättern, vielstrahligen Dolden und vielblütigen Döldchen, mit weißen Blüten und kahlen, eiförmigen Früchtchen.
Die einzige in Deutschland [* 7] und überhaupt in Europa [* 8] vorkommende Art, Berula augustifolia Koch, Berle, ist ein Sumpfgewächs, dessen junge Blätter als Salat gegessen werden.
(spr. -rüll), Peter de, s. Oratorianer.
Dorf im Kreis [* 9] Norden [* 10] des preuß. Reg.-Bez. Aurich, [* 11] hat (1890) 76 E., Amtsgericht (Landgericht Aurich) in der noch erhaltenen Vorburg des im 18. Jahrh. abgebrochenen Schlosses der Fürsten von Ostfriesland.
Nahebei die Orte Berumbur (791 E.) und Berumerfehn (861 E.);
südöstlich ein großes Moor (mit dem seit längerer Zeit trocken gelegten Düvelsmeer), aus dem der Berumer- oder Norderfehnkanal (10,6 km lang) bei Ostermoordorf abgeht und zur Leybucht bei Norden führt.
Berumerfehn, s. Berum. ^[= Dorf im Kreis Norden des preuß. Reg.-Bez. Aurich, hat (1890) 76 E., Amtsgericht (Landgericht ...]
1) Alt-Berun, Stadt im Kreis Pleß des preuß. Reg.-Bez. Oppeln, [* 12] an der Straße Breslau-Krakau, hat (1890) 1977 poln. E., darunter 36 Evangelische und 72 Israeliten, Post, Telegraph; [* 13]
Fabrikation von Sprengstoffen, Zündwaren, Zündhütchen und Sprengkapseln. - 2) Neu-Berun, 7 km südöstlich von Alt-Berun, 2 km von der österr.
Grenze, an der Linie Cosel-Myslowitz-Oswiecim der Preuß.
Staatsbahnen, [* 14] ein zu drei Gemeinden gehöriger Häuserkomplex mit Rittergut Sciern und Kopcziowitz, hat (1885) 210 kath. poln. E., Post, Telegraph, Handel und Ackerbau.
Abu Naihân Muhammed ibn Ahmed al-, Mathematiker, Astronom, Chronolog, Historiker und Philosoph des Islam, geb. 973 in der Vorstadt von Chwarism, wo er in seiner frühen Jugend die Unterstützung der Ma'mun'schen Fürstenfamilie genoß. Mehrere Jahre verlebte er am Hofe des Fürsten Kabus in Dschordschan (Hyrkanien), wo seine wissenschaftlichen Arbeiten bedeutend gefördert wurden. Als seine Heimat vom Ghasneviden Mahmud erobert wurde, nahm der Eroberer mit vielen andern Gelehrten auch Bêrûnî nach Ghasna mit (1017);
hier bot sich ihm reiche Gelegenheit zur Vertiefung und Ausbreitung seiner Studien, namentlich zur Abfassung seines berühmten Werkes über die Geschichte, Altertümer, Sitten und Religionen Indiens, dessen Sprache [* 15] er auch erlernte. Bêrûnî schrieb seine Werke in arab. Sprache;
er starb 1048. Seine beiden bedeutendsten Werke sind durch Ed. Sachau herausgegeben und mit erklärenden Noten ins Englische [* 16] übersetzt worden: «Chronologie orient. Völker» (Lpz. 1878; englisch Lond. 1879);
«India» (Lond. 1887; englisch, 2 Bde., ebd. 1888).
(spr. -wik), Charles Clément, franz. Kupferstecher, geb. in Paris, [* 17] war ein Schüler von J. G. Wille, wurde 1784 Mitglied der Akademie und starb Seine Werke sind gewissenhaft gezeichnet und meisterhaft in der technischen Durchführung, doch ohne malerische Wirkung.
Hauptblätter sind: das Bildnis Ludwigs XVI. in ganzer [* 1] Figur nach Callet, Die Erziehung Achills nach Regnault (1792) und Die Entführung der Dejanira nach Guido Reni (1789).
schwed. Musikerfamilie, aus der hervorzuheben sind: Johann Fredrik Berwald, geb. zu Stockholm, [* 18] bildete sich unter Abt Vogler als Komponist, Violin-, Klavier- und Orgelspieler aus, unternahm 1817-19 große Konzertreisen, wirkte 1823-49 als Kapellmeister in Stockholm und starb daselbst Er komponierte Sinfonien, Konzerte, Streichquartette u. s. w. - Sein Vetter Franz Adolf Berwald, geb. zu Stockholm, war 1835-40 Vorstand eines orthopäd. Instituts in Berlin, [* 19] betrieb in Norrland eine Glashütte und wurde später Lehrer der Komposition am Konservatorium in Stockholm, wo er starb. B.s Oper «Estrella di Soria» kam in Stockholm und Wien [* 20] zur Aufführung, die Operette «Der Verräter» in Berlin; auch komponierte er mehrere von Frische und Originalität zeugende Sinfonien, Kantaten, Ouvertüren und Quartette.
Berwickshire (spr. bérrickschir), Grafschaft im südöstl. Schottland, durch den Tweed von England (Northumberlaud) geschieden, umfaßt 1202,52 qkm mit (1891) 32 406 E. Die Küste (31 km) ist felsig und steil, St. Abbs Head das bedeutendste Vorgebirge. Der nördl. Teil ist durch die im Seenes Law 534 m hohen Lammermuir-Berge (s. d.) erfüllt; im S. erstreckt sich die fruchtbare Thalgegend Merse, und im W. Lauderdale oder das Thal [* 21] des Lauder. Die Hauptflüsse sind Lauder, Blackadder ¶
und Whitadder, drei Nebenflüsse des Tweed, und die Eye. Etwa 65 Proz. der Oberfläche sind angebaut; im Hügellande herrscht Schafzucht vor. Das Klima ist zwar rauh, doch trocken und dem Landbau förderlich, der in den Thälern der Bergdistrikte, auf urbar gemachtem Moorgrund und in den Ebenen auf meist kleinern, aber sehr wertvollen Besitzungen betrieben wird. Die Fischerei [* 23] zu Eyemouth, die Baumwollefabrikation in Earlston sind nicht unbedeutend. Berwick sendet einen Abgeordneten ins Parlament. Greenlaw ist Hauptstadt; außerdem wichtig Lauder, Eyemouth, Duns, Coldstream und Earlston.
(spr. bérrick), James Fitzjames, Herzog von, franz. Feldherr, geb. war der natürliche Sohn des Herzogs von York, des nachmaligen Königs Jakob II., und der Arabella Churchill, der Schwester des Herzogs von Marlborough, und führte anfangs den Namen Fitzjames. Er wurde in Frankreich erzogen und beteiligte sich unter Karl von Lothringen an den Feldzügen gegen die Türken in Ungarn. [* 24] 1687 nach England zurückgekehrt, erhielt Berwick von seinem Vater den Herzogstitel und mußte, als 1688 der Prinz von Oranien landete, mit jenem nach Frankreich entfliehen.
Von hier aus beteiligte er sich an der Expedition Jakobs nach Irland, wohnte 1689 der Belagerung von Londonderry und der Schlacht am Boynefluß bei, wo er schwer verwundet wurde, trat dann in franz. Dienste, [* 25] focht 1691 und 1692 unter Luxembourg in Flandern, später unter Villeroi, und wurde von Ludwig XIV. zum Generallieutenant erhoben und naturalisiert. Im Spanischen Erbfolgekriege führte er 1704 die franz.-span. Armee in Spanien, [* 26] mußte aber 1705 zurückkehren und das Kommando in Languedoc gegen die Kamisarden übernehmen, die er mit großer Härte behandelte.
Noch 1705 wurde er Commandeur der franz. Truppen in Savoyen und eroberte Nizza. [* 27] Hierauf zum Marschall ernannt, befehligte er wieder in Spanien, wo er die Schlacht von Almanza gewann, welche die bourbonische Herrschaft auf dem span. Throne begründete. Philipp V. erhob ihn dafür zum Herzog von Liria und Xerica. Zu Anfang 1708 befehligte am Rhein und folgte dann dem Prinzen Eugen nach Flandern, wo er sich mit Vendôme vereinigte. Infolge von Zwistigkeiten mit diesem übernahm er jedoch wieder das Kommando in Savoyen und deckte Provence und Dauphiné. 1714 beendete er den Spanischen Erbfolgekrieg durch die Einnahme von Barcelona [* 28] 11. Sept. Bis dahin der Gehilfe Philipps V., führte er 1718 die franz. Armee über die Pyrenäen, um im Namen der Quadrupelallianz Spanien in die Grenzen [* 29] des Utrechter Friedens zurückzuzwingen. 1733 übernahm er beim Ausbruche des Polnischen Thronfolgekriegs den Oberbefehl am Rhein.
Nachdem er Kehl genommen, belagerte er 1734 Philippsburg, wo er 12. Juni durch eine Kanonenkugel seinen Tod fand. Berwick war ein besonnener, maßvoller und dabei sehr energischer Charakter. Aus der Ehe mit seiner ersten Gemahlin, Tochter des Grafen Clanricarde, stammen die Herzöge von Liria in Spanien. 1699 vermählte er sich zum zweitenmal mit Miß Bulkeley, durch die er Vater des ersten Herzogs von Fitzjames wurde. Die «Mémoires du Maréchal de Berwick» (2 Tle., Haag [* 30] 1737-38) sind nicht von ihm; doch veröffentlichte später der Herzog von Fitzjames B.s eigenhändige «Mémoires» (2 Tle., Par. 1778). -
Vgl. The life of James Fitz-James, Duke of Berwick (Lond. 1838);
Wilson, Duke of Berwick, Marshal of France 1702-34 (ebd. 1883).