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scharfrandig ist. Die über den größten Teil der Erde verbreiteten Arten (etwa 160) leben amphibisch am Ufer der süßen Gewässer auf und von Pflanzen.
scharfrandig ist. Die über den größten Teil der Erde verbreiteten Arten (etwa 160) leben amphibisch am Ufer der süßen Gewässer auf und von Pflanzen.
altes Geschlecht, dessen
Glieder
[* 2] seit dem 12. Jahrh, als Herren zu und Teschow in
Mecklenburg
[* 3] bekannt sind.
Andreas Gottlieb von Bernstorff, geb. 1640, wurde in
den Reichsfreiherrenstand erhoben und starb 1726 als hannov. Staatsminister.
Da er keine
Söhne besaß, so vererbte er das
von ihm gestiftete Familienfideikommiß Gartow-Wotersen auf
seinen Schwiegersohn und Neffen
Freiherrn Joachim von Bernstorff auf
Rüting
(1678-1737). Dessen
Söhne, Joh. Hartwig Ernst von Bernstorff (s. d.)
auf
Wotersen und
Andr. Gottlieb von Bernstorff auf
Gartow (1708 -1768), wurden mit ihren Nachkommen
in den Lehnsgrafenstand erhoben. Joh. Hartwig Ernst starb ohne Nachkommen;
Andr. Gottlieb hinterließ zwei
Söhne, die
Stifter
der beiden Linien des Geschlechts.
Die ältere oder gartowsche Linie wurde von Graf Joachim Bechtold von Bernstorff (geb. 1734, gest. begründet. Sein Enkel war Graf Bechtold von Bernstorff (geb. gest. 24./25. Juni 1890), bis 1866 erbliches Mitglied der hannov. Ersten Kammer und Mitglied des Staatsrats, Reichstagsabgeordneter; dessen Sohn, Graf Joachim von Bernstorff, geb. ist seit dem Tode seines Bruders Ernst (gest. 1892) Haupt der Linie; sein Bruder, Berthold Graf von Bernstorff (geb. ist seit 1893 Mitglied des Reichstags (Welfe).
Die jüngere oder wotersensche Linie hatte den zweiten Sohn von Andr. Gottlieb, Andr. Peter von Bernstorff (s. d.), zum Stifter. Er hinterließ fünf Söhne:
1) Johann Hartwig Ernst, Begründer der Speciallinie Gyldensteen-Wotersen, jetzt durch dessen Enkel, den Grafen Johann von Bernstorff, geb. vertreten.
2)
Graf
Friedrich von Bernstorff (geb. gest.
stiftete die Speciallinie Dreylützow-Stintenburg, an deren
Spitze jetzt sein Enkel,
Graf
Hermann von Bernstorff, geb. steht.
Dieser Linie gehört auch
Graf
Albrecht von Bernstorff (s. d.) an. 3)
Graf Magnus
Karl von Bernstorff, Erbherr auf
in Seeland und dän. Oberst,
gest. von dem noch ein Enkel, Magnus, geb.
preuß.
Oberstlieutenant
a. D., lebt.
4) Der preuß. Minister Graf Christian Günther von Bernstorff (s. d.).
5) Graf Joachim Friedrich von Bernstorff, geb. starb als dän. Geh. Konferenzrat und Gesandter am österr. Hofe.
Albr.,
Graf von, preuß.
Diplomat und Minister, Neffe des preuß. Ministers
Christian
Günther von Bernstorff, geb.
stammte aus der Linie Dreylützow-Stintenburg. Er begann seine diplomat. Laufbahn
1832 als
Attaché der
preuß. Gesandtschaft in
Hamburg,
[* 4] kam dann nach dem Haag,
[* 5]
München,
[* 6]
Petersburg
[* 7] und
Paris,
[* 8] und nachdem er 1840 in besonderer Mission
nach Neapel,
[* 9] 1842 nach
Paris gesandt worden, arbeitete er bis 1845 als vortragender
Rat im auswärtigen Ministerium und ging
dann als Gesandter nach
München, 1848 nach
Wien.
[* 10]
Nach der
Konvention von
Olmütz
[* 11] auf
Veranlassung des Fürsten
Schwarzenberg, dessen Politik er bekämpfte, zurückberufen, vertrat
er im Winter 1851-52
Berlin
[* 12] als Mitglied der Ersten Kammer. Als preuß. Gesandter kam er 1852 nach Neapel, 1854 als
Nachfolger
Bunsens nach
London.
[* 13] Im Okt. 1861 wurde Bernstorff Minister des
Auswärtigen und ging, als 1862 das liberale
Kabinett zurücktrat, in das konservative Ministerium von der
Heydt-Roon über. Er
schloß die Handelsverträge mit
China
[* 14] und
Japan ab, und seiner Thätigkeit war es auch wesentlich zuzuschreiben, daß der Handelsvertrag mit
Frankreich zum
Abschluß
kam.
Auch in den kurhess. Verfassungsstreit griff er mit Erfolg ein; vor einem
entschiedenen Vorgehen gegen
Österreich
[* 15] scheute er freilich zurück. Nach dem Rücktritt des Herrn von der
Heydt im Sept. 1862 reichte
auch
Graf Bernstorff seine Entlassung ein und kehrte auf
seinen Botschafterposten nach
London zurück, wurde Ende 1867 zum
Botschafter
des Norddeutschen
Bundes daselbst ernannt und 1871 in gleicher Eigenschaft für das
Deutsche Reich
[* 16] bestätigt.
Bernstorff starb zu
London. - Sein Sohn,
Andreas
Graf von Bernstorff (geb. ist seit 1893 Mitglied des
Reichstags, in
welchem er der
Reichspartei angehört.
Andr. Peter, Graf von, dän. Staatsmann, Bruderssohn von Joh. Hartwig Ernst von Bernstorff, geb. zu Gartow im Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, trat, nach Vollendung seiner Universitätsstudien und mehrfachen Reisen in England, der Schweiz, [* 17] Frankreich und Italien, [* 18] 1759 in dän. Dienste. [* 19] Schon 1767 war sein Vater, zugleich mit dem Oheim, in den dän. Grafenstand erhoben; 1769 wurde der jüngere Bernstorff zum Geheimrat ernannt, bei Struensees Eintritt ins Ministerium erhielt aber auch er seine Entlassung.
Nach des letztern
Sturz 1772 zurückgerufen, stieg er bald zum Minister auf.
Er brachte im
Vertrag von
Zarskoje-Selo die
schon von seinem Oheim begonnenen Unterhandlungen wegen Austausch des gottorpschen Anteils von Holstein
gegen Oldenburg
[* 20] und Delmenhorst zu einem günstigen
Abschluß und bewirkte das
Bündnis zwischen
Dänemark,
[* 21]
Rußland
und
Schweden,
[* 22] genannt die «bewaffnete
Neutralität». Als aber infolge einer gleichzeitig mit England getroffenen Übereinkunft
Rußland sich wiederum verletzt fühlte, überwarf sich Bernstorff mit der zu
Rußland haltenden
Königin-Witwe Juliane
Marie und dem
Staatssekretär Guldberg, weswegen er (Nov. 1780) seine Entlassung nahm; doch wurde er nach
der Mündigkeitserklärung
Friedrichs VI. 1784 wieder in seine frühere
Stellung zurückberufen, die er nun bis zu seinem erfolgten
Tode innebehielt. Sein Wirken als Minister ist dadurch ausgezeichnet, daß er den im 18. Jahrh.
auf
tauchenden humanen
Anschauungen praktische Geltung zu verschaffen suchte. Er setzte die von seinem Oheim und einigen Gleichgesinnten
begonnene
Befreiung des dän.
Bauernstandes durch (Gesetz vom und bereitete die Aufhebung der
Leibeigenschaft in
Schleswig
[* 23] und Holstein vor, die nach feinem
Tode erfolgte. Auch trat er jeder
Beschränkung
der persönlichen und Gedankenfreiheit energisch entgegen; ebenso eifrig förderte er den innern Wohlstand
Dänemarks,
Handel
wie
Industrie und
Ackerbau. -
Vgl. Eggers, Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Staatsministers von Bernstorff (Kopenh. 1800).
Christian Günther, Graf von, dän. und preuß. Staatsmann, geb. in Kopenhagen [* 24] als Sohn des dän. Ministers Grafen Andreas von Bernstorff, der ihn schon 1787 in die diplomat. Laufbahn einführte. Von 1789 bis 1794 war er in Berlin zuerst Legationssekretär, dann Gesandter, ging dann in gleicher Stellung nach Stockholm, [* 25] wurde 1797 nach dem Tode seines Vaters Staatssekretär und 1800 Minister der auswärtigen Angelegenheiten, die er bis 1810, in einer für die dän. Politik wenig glücklichen Zeit, leitete. ¶
Von 1811 bis 1815 vertrat er mit Unterbrechungen Dänemark am Wiener Hofe, von 1817 bis 1818 in Berlin. Auf den Rat des Polizeiministers Fürsten Wittgenstein schlug ihn Hardenberg im Mai 1818 dem Könige Friedrich Wilhelm III. zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten vor, und trotz mancher Verstimmung über die Berufung des Ausländers wußte er sich doch nach seiner im Sept. 1818 erfolgten Berufung Sympathien zu erwerben, wenngleich seine wenig energische und bedeutende Politik das Ansehen und die Stellung Preußens [* 27] im nächsten Jahrzehnt nicht sonderlich förderten. Die Karlsbader Beschlüsse, die Verschleppung des Verfassungswerkes bat er nicht gehindert; aber er hielt sich doch von den Auswüchsen der Demagogenverfolgung fern. Selbständiger gegenüber Österreich und erfolgreicher leitete er die preuß. Politik in der orient. Frage von 1825 an. 1832 trat er zurück und starb
Joh. Hartwig Ernst, Graf von, dän. Staatsmann, «das Orakel von Dänemark», wie ihn Friedrich d. Gr. nannte, geb. zu Hannover, [* 28] trat in den dän. Staatsdienst und kam schon 1737 als Gesandter an den Reichstag zu Regensburg, [* 29] wo er die Aufnahme Holsteins unter die alternierenden altfürstl. Häuser erwirkte, und 1744 nach Paris, ward 1749 Staatssekretär und Geheimrat und 1751 Minister des Auswärtigen. Die Klugheit und Beharrlichkeit, mit welcher er die während und nach dem Siebenjährigen Kriege wegen Holstein-Gottorp entstandenen Mißhelligkeiten zwischen Rußland und Dänemark auszugleichen wußte, belohnte Christian VII. mit der Erhebung B.s und seiner Familie in den Grafenstand.
Das Vertrauen des Königs genoß er, bis es dessen neuem Günstlinge Struensee gelang, ihn aus seiner Stellung zu verdrängen. Nach Struensees Fall wurde er auf die auszeichnendste Weise zurückberufen; doch im Begriff nach Kopenhagen zurückzukehren, ereilte ihn der Tod zu Hamburg. Für den Wohlstand des dän. Staates sorgte Bernstorff auf jede Weise; der Handel erhielt durch ihn neuen Aufschwung und Kunst und Wissenschaft eifrige Unterstützung. So veranlaßte er eine wissenschaftliche Expedition nach dem Orient, deren Resultat in Niebuhrs Beschreibung vorliegt; gleichzeitig lud er eine große Reihe berühmter Männer nach Dänemark, darunter Klopstock, der bei ihm die gastlichste Aufnahme fand.
Außerordentliche Thätigkeit entwickelte er ferner für das Armenwesen; die Errichtung des Pflegehauses in Kopenhagen erfolgte nach seinem Plane. Zu dem allgemeinen Hospital ebendort legte er 1760 den Grundstein, und die erste Hebammenschule in Dänemark verdankt ihm ihre Entstehung. Gegen die Armen war er überaus mildthätig und überwies ihnen jährlich den vierten Teil seiner Einkünfte. Auch gab er, von seinem Neffen Andr. Peter Bernstorff (s. d.) angeregt, durch die Befreiung der Bauern seines Guts von der Leibeigenschaft und den Feudallasten ein vortreffliches Beispiel. -
Vgl. En Brevverling mellem og Hertugen af Choifeul, hg. von P. Vedel (Kopenh. 1871);
Correspondance minisrérielle du comte Bernstorff, hg. von demselben (2 Bde., ebd. 1882);
de Barthélemy, Histoire des relations de la France et du Danmark sous le ministère du compte Bernstorff (ebd. 1887).