mehr
Saint-Bernard (Lille [* 2] 1889);
Hofmeister, v. C. (2 Tle., Berl. 1889-90);
Saint-Bernard (Lille [* 2] 1889);
Hofmeister, v. C. (2 Tle., Berl. 1889-90);
von Nordalbingen, s. Basedow. ^[= Joh. Bernh., eigentlich Joh. Berend Bassedau, auch von Nordalbingen, wie er sich oft ...]
Karl, s. Saint-Aubain. ^[= (frz. [spr. ßäng] und engl. [spr. ßent]), heilig. Zusammensetzungen mit S., die man hier ...]
Aug. Ferd., Schriftsteller, geb. zu Berlin, [* 5] studierte zu Halle [* 6] Philologie. Seit 1791 Lehrer am Werderschen Gymnasium in Berlin, kam er in Verbindung mit Tieck, den beiden Schlegel, Schleiermacher und Fichte, [* 7] wurde Theaterkritiker und veröffentlichte mit Tieck die «Bambocciaden» (3 Bde., Verl. 1797-1800), komische Erzählungen und dramat. Darstellungen. 1808 wurde er Direktor des Werderschen Gymnasiums, 1816 Konsistorialrat, im März 1820 Direktor des Friedrich-Wilhelms-Gymnasiums, starb aber schon Bernhardi war seit 1799 mit Sophie, einer Schwester Tiecks, verheiratet, von der er sich jedoch 1805 scheiden ließ. Aus dem Nachlas; beider gab ihr Sohn Wilhelm Bernhardi, Shakespeare-Kenner und Dramatiker, geb. 1800, gest. zu Berlin, «Reliquien. Erzählungen und Dichtungen» (3 Bde., Altenb. 1847) heraus. Bernhardi veröffentlichte noch: «Anfangsgründe der Sprachwissenschaft» (Berl. 1805),
«Sprachlehre» (2 Bde., ebd. 1801-3) und «Ansichten über die Organisation der gelehrten Schulen» (Jena [* 8] 1818).
Karl Christian Sigismund, Gelehrter und Politiker, geb. zu Ottrau in Kurhessen, studierte 1816 -19 Theologie und Philologie zu Marburg, [* 9] war dann Hauslehrer, wurde 1826 zum Universitätsbibliothekar in Löwen [* 10] ernannt und 1829 als Nachfolger J. Grimms zum Oberbibliothekar der Museumsbibliothek nach Cassel berufen, wo er 1831 die Zeitschrift «Der Verfassungsfreund» gründete. Er wurde von mehrern Wahlbezirken zum Abgeordneten für die Ständeversammlung gewählt, doch verweigerte ihm die Regierung stets den Urlaub. Im Mai 1848 trat er als Abgeordneter für den Wahlbezirk Eschwege in die Deutsche [* 11] Nationalversammlung, wo er sich den polit.
Freunden Heinrichs von Gagern anschloß. Hier gab er die «Flugblätter aus der Deutschen Nationalversammlung» heraus. 1867 wurde er in das preuß. Abgeordnetenhaus und in den Norddeutschen Reichstag gewählt, wo er sich der nationalliberalen Partei anschloß; doch legte er 1870 seine Mandate nieder. Bernhardi starb zu Cassel. Außer vielen zerstreuten Aufsätzen und der gekrönten Preisschrift «De excidio regni judaici» (Löwen 1824) veröffentlichte er (Cassel 1842) eine Übersetzung von de Gerandos Werk «Des progrès de l'industrie», «Sprachkarte von Deutschland» [* 12] (ebd. 1844; 2. Aufl. von Stricker, 1849),
«Die Sprachgrenze zwischen Frankreich und Deutschland» (ebd. 1871).
Theodor von, Historiker und Diplomat, geb. in Berlin, verlebte seine Jugend in Esthland [* 13] und Petersburg, [* 14] studierte in Heidelberg [* 15] Geschichte und brachte dann längere Zeit auf Reisen in Deutschland und im Auslande zu. 1865 zum preuß. Legationsrat ernannt, nahm am Kriege 1866 als preuß. Militärbevollmächtigter bei der ital. Armee teil, mit dem Auftrage, Lamarmora zu einer erfolgreichern, den preuß. Interessen ernstlich dienenden Kriegführung zu bestimmen, war dann in diplomat.
Aufträgen in Italien [* 16] und 1869-71 in Spanien. [* 17] Seitdem lebte Bernhardi zurückgezogen auf seiner Besitzung zu Kunnersdorf bei Hirschberg [* 18] in Schlesien, [* 19] wo er starb. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: «Versuch einer Kritik der Gründe, die für großes und kleines Grundeigentum angeführt werden» (Petersb. 1849),
«Geschichte Rußlands und der europ. Politik von 1814 bis 1831» (Bd. 1-3, Lpz. 1863-77),
die «Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Grafen von Toll» (4 Bde., 2. Aufl., ebd. 1866),
«Vermischte Schriften» (2 Bde., Berl. 1879),
«Friedrich d. Gr. als Feldherr» (2 Bde., ebd. 1881),
«Reiseerinnerungen aus Spanien» (ebd. 1886). Aus seinem Nachlaß erschien: Aus dem Leben Theodor von B.s (Tl. 1: «Jugenderinnerungen», Lpz. 1893; Tl. 2: «Unter Nikolaus I. und Friedrich Wilhelm IV.», 1893; Tl. 3: «Die Anfänge der neuen Ara», 1894; Tl. 4: «Die ersten Regierungsjahre König Wilhelms I.», 1895).
Bergpaß, s. Bernardino ^[= (San) oder Sankt Bergpaß im schweiz. Kanton Graubünden, einer der ältesten Alpenpäss ...] (San).
von Siena, der Heilige, aus der altadligen Familie der Albiceschi, geb. zu Massa-Carrara, verteilte sein Vermögen an die Armen, pflegte in der Pest 1400 mit Todesverachtung die Kranken und trat 1404 in den Franziskanerorden. Unzufrieden mit der hier herrschenden Laxheit, sonderte sich Bernhardin mit einigen Gesinnungsgenossen ab und gründete kleinere Niederlassungen, wo sie streng nach der Regel des Ordens lebten. Unter Eugen IV. 1438 zum Generalvikar ernannt, führte er wenigstens einen Teil des Ordens zur alten Strenge zurück. Schon zu feinen Lebzeiten gab es 500 Klöster mit Brüdern der strengen Observanz. Bernhardin starb und ward 1450 von Nikolaus V. heilig gesprochen. Als volkstümlicher Prediger gewann er außerordentlichen Beifall. Seine Schriften sind hg. von Peter Rudolf, Bischof von Sinigaglia (4 Bde., Vened. 1591). -
Vgl. Toussaint, Das Leben des heiligen Bernhardin (Regensb. 1873);
Banchi, Bernardino da Siena (3 Bde., Siena 1888).
Hund, s. Doggen.
Mönchsorden, s. Cistercienser. ^[= geistlicher Orden, ein Zweig des Benediktinerordens, erhielt seinen Namen von dem Stammkloster ...]
s. Cnicus.
Bernhardskrebs, s. Einsiedlerkrebse.
August, Forstmann, geb. zu Sobernheim a. d. Nahe, studierte auf der Forstakademie Eberswalde, [* 20] wurde 1864 Oberförster zu Lützel in Westfalen [* 21] und 1869 Mitglied der Prüfungskommission in Berlin. Er kam 1871 als Forstinspektionsbeamter nach Metz, [* 22] wurde in demselben Jahre Dirigent des forstlichen Versuchswesens in Eberswalde, zugleich Lehrer an der Akademie daselbst; 1872 wurde er zum Forstmeister und 1878 als Oberforstmeister zum Direktor der Forstakademie Münden ernannt. Er starb daselbst Bernhardt war seit 1873 Mitglied des preuß. Abgeordnetenhauses, wo er der nationalliberalen Partei angehörte. Er schrieb: «Geschichte des Waldeigentums, der Waldwirtschaft und Forstwissenschaft in Deutschland» (3 Bde., Berl. 1872-75),
sein Hauptwerk;
ferner «Die Haubergswirtschaft im Kreise [* 23] Siegen» [* 24] (Münster [* 25] 1867),
«Die Waldwirtschaft und der Waldschutz» (Berl. 1869),
«Die forstlichen Verhältnisse von Deutsch-Lothringen» (ebd. 1871),
«Forststatistik Deutschlands» [* 26] (ebd. 1872),
«Eichenschälwald-Katechismus» (ebd. 1877),
«Chronik des deutschen Forstwesens», die Bernhardt begründete (bis zu seinem Tode fünf Jahrgänge).
(Bernard), Rosie, genannt Sarah, franz. Schauspielerin, geb. zu Havre [* 27] (oder zu Paris). [* 28] Ihre Mutter war eine deutsch-jüd. Musiklehrerin; ihr natürlicher ¶
Vater, ein franz. Beamter, ließ sie taufen und in einem Kloster erziehen. Sie trat 1858 ins Pariser Konservatorium, wo sie mehrere Preise erhielt, und wurde, nachdem sie Gymnasium, in der Porte-Saint-Martin und im Odéon gewirkt und als Königin in V. Hugos «Ruy Blas» Ruf gewonnen hatte, 1872 Mitglied, dann Teilhaberin der Comédie francaise, wo sie sich durch eine zur Vollkommenheit entwickelte sentimental-tragische Darstellung die reichste Gunst des Publikums erwarb.
Ihre Rollen [* 30] (Phèdre, Andromaque, Zaire, Cherubin in «Le [* 31] Mariage de Figaro», Dona Sol in «Hernani» u. s. w.) gehören zu den ergreifendsten, die je auf dem Théatre francais geboten wurden. Im April 1880 verlieft sie kontraktbrüchig Paris, ging nach Amerika, [* 32] wo sie viel Beifall erntete, unternahm Gastreisen durch ganz Europa, [* 33] außer Deutschland, und kehrte dann wieder nach Paris zurück, wo sie an der Porte-Saint-Martin auftrat, eine Zeit lang auch, in Gemeinschaft mit ihrem natürlichen Sohn, Maurice Bernhardt, selbständig eine Direktion führte. Ihre neuesten Rollen waren «La Tosca» von Sardou (1887),
«Jeanne d'Arc» von Barbier (1889) und «Kleopatra» von Sardou und Moreau (1890). Eine Kollegin, Marie Colombier, griff sie an in den scharfen Pamphleten «Le voyage de Sarah en Amérique» (1882; neue Ausg. 1888) und «Les mémoires de Sarah Barnum» (1. bis 63. Aufl., 1884),
woran sich ein von der Bernhardt gewonnener Prozeß schloß. Im April 1882 heiratete sie den Schauspieler Daria (eigentlich Jacques d'Amala, gest. 1889). Sie versuchte sich auch als bizarre und eitle Schriftstellerin («Dans les nuages, impressions d'une chaise», Par. 1878 u. 1883, über eine Fahrt im Ballon captif; [* 34] das vieraktige Lustspiel «L'épingle d'or»; das einaktige Lustspiel «L'aven», 1888), als Malerin und Bildhauerin. Ihre Reklamesucht ist sprichwörtlich geworden. Für wildes Pathos reicht ihre zarte Natur, besonders ihre weiche Stimme nicht aus. -
Vgl. Clamant, S. Bernhardt, ses débuts, sa vie (1879);
Castaner und Rivas, Vida de S. Bernhardt, por dos de sus admiradores (Madr. 1882).