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Sohn der Mark» (Franks, a. O. 1848),
«Die Hand [* 2] des Fremden» (2 Bde., Lpz. 1857),
«Der erste Raub an Deutschland» [* 3]
Sohn der Mark» (Franks, a. O. 1848),
«Die Hand [* 2] des Fremden» (2 Bde., Lpz. 1857),
«Der erste Raub an Deutschland» [* 3]
Alb. Friedr., Kriminalist, geb. zu Straßburg [* 4] in der Ukermark, studierte in Berlin [* 5] Rechtswissenschaft und Philosophie und wurde daselbst im Winter 1844/45 Docent für Strafrecht, 1848 außerord., 1801 ord. Professor. In seinen strafrechtlichen Arbeiten tritt bis 1850 überwiegend der Einfluß der Hegelschen Philosophie, später die Einwirkung der franz. Wissenschaft hervor. Er schrieb: «De divortiis apud Romanos» (Berl. 1842),
«Grundlinien der kriminalistischen Imputationslehre» (ebd. 1843),
«Die Lehre [* 6] von der Teilnahme am Verbrechen und die neuern Controversen über Dolus und Culpa» (ebd. 1847),
«Wirkungskreis des Strafgesetzes nach Zeit, Raum und Personen» (ebd. 1853),
das treffliche «Lehrbuch des deutschen Strafrechts» (Lpz. 1857; 17. Aufl. 1894, in viele Sprachen übersetzt),
«Grundsätze des preuß. Strafrechts» (ebd. 1801),
«Abschaffung der Todesstrafe» (Dresd. 1860),
«De impunitate propter summam necessitatem proposita» (Berl. 1801),
«Strafgesetzgebung in Deutschland von 1751 bis zur Gegenwart» (Lpz. 1867),
«Kritik des Entwurfs eines Strafgesetzbuches für den Norddeutschen Bund» (ebd. 1869),
«Lehrbuch des Deutschen Preßrechts» (ebd. 1876). Auch bearbeitete Berner viele völkerrechtliche Artikel in Bluntschlis «Staatswörterbuch», welchem Gebiete auch die Schrift «Die Orientfrage. Beantwortet durch die Verträge von 1856 und 1878 Bluntschlis (Berl. 1878) angehört. Jüngst erschien "Judentum und Christentum und ihre Zukunft" (Lpz. 1891).
Alpen, [* 7] ein Teil der Westalpen (s. d.). Sie beginnen unmittelbar am Gemmipaß mit einer nordwestl. Reihe von Gipfeln jurassischen Gesteins mit dem Balmhorn 3688, der siebengipfeligen Blümlisalp 3670, dem Eiger 3975, und den Wetterhörnern 3708 in. Zwischen dieser Kalkzone und der Rhone breitet sich eine mächtige Zone von Granit, Gneis und Hornblendegesteinen aus; zu diesen gehören die höchsten Erhebungen der nördl. Alpen, das Vietschhorn 3953, das Aletschhorn 4182, die Jungfrau 4166, der Mönch 4105, das wilde, felsige Schreckborn 4080, und die Pyramide des Finsteraarhorns 4275 m. Die größten unter den etwa 80 benannten Gletschern des Gebietes sind der Tschingel- oder Kandergletscher, der Aletsch- und der Vieschergletscher und die Aargletscher.
Nach N. laufen lange Zweigketten der Jura- und Kreideformation: [* 8] die Faulhornkette 2683, mit dem Paß [* 9] über die Große Scheidegg 1961 m, die Tschuggenkette mit der Kleinen Scheidegg 2069 m, die Schilthornkette, die Niesenkette 2366 m. In den kürzern, südlich zum Rhonethal auslaufenden Ästen des Gebirges ist das Eggischhorn 2934 m, der bekannteste Aussichtspunkt. Jenseit des Haslethals schließt die Gruppe des Dammastockes (s. d.) mit dem Titlis die ab, die somit bis zum Quertal der Reuß [* 10] reichen.
Disputation, das den Sieg der Reformation in Bern [* 11] entscheidende Religionsgespräch vom 7. bis Unter den Vorsitzenden war Joachim von Watt aus St. Gallen, die Wortführer der evang. Partei waren der Münsterpfarrer Berthold Haller und Butzer aus Straßburg, auch war Ulrich Zwingli zugegen. Die Heilige Schrift als alleinige Norm der kirchlichen Lehren [* 12] und Einrichtungen, die Rechtfertigung durch Christi Verdienst allein, die Art der Gegenwart Christi im Abendmahl, das Meßopfer und die Mönchsgelübde waren Gegenstand der Verhandlungen, die für die Reformierten günstig ausfielen.
Nachdem die Berner Geistlichkeit die Beschlüsse («Zehn Schlußreden») unterzeichnet und die Messe und Bilder abgeschafft hatte, erfolgte 7. Febr.1528 ein Reformationsmandat (vgl. Richter, Die evang. Kirchenordnungen des 16. Jahrh., Bd. 1, Weim. 1840), dem sich die Berner Gemeinden anschlossen. Die Originalakten des Gespräches sind noch vorhanden; gedruckt wurden sie 1528 u. ö. -
Vgl. S. Fischer, Geschichte der Disputation und Reformation in Bern (Bern 1828).
Klause (Chiusa di Verona), [* 13] der Engpaß 18 km nordwestlich von Verona, in dem sich die Etsch den Weg aus Val Lagarina nach Val Policella durch das Kalkgebirge gebahnt hat. Von hoben, senkrecht abfallenden Felswänden eingeschlossen, bietet die Schlucht kaum Raum für den reißenden Strom und die teilweise in den Fels gesprengte Straße und Bahnlinie von Roveredo in Südtirol nach Verona. 1155 sperrte hier eine Schar von Veronesen dem heimkehrenden Heere Kaiser Friedrichs I. den Weg, wurde aber von Otto von Wittelsbach, der mit einer Abteilung einen höher gelegenen Felsen besetzte, zur Ergebung gezwungen. Über dem Felsen des rechten Ufers liegt die Hochfläche von Rivoli, bekannt durch die Siege der Franzosen unter Bonaparte, Augereau und Massena über die Österreicher unter Davidovich, und Alvinczy,
Oberlandsbahnen, s. Bern (S. 824a).
Übereinkommen, internationales, über den Eisenbahnfrachtverkehr, s. Eisenbahnrecht und Eisenbahn-Verkehrsordnung.
nach Art von Berni (s. d.), ^[= Francesco, ital. Dichter, geb. 1497 oder 1498 zu Lamporecchio in Toscana, aus armer Adelsfamilie, ...] burlesk.
oder Bhrd., bei botan. Namen Abkürzung für Johann Jakob Bernhardi, geb. 1774, gest. 1850 zu Erfurt [* 15] als Professor der Botanik.
(Sankt), [* 16] zwei bedeutende Gebirgsjoche in den Alpen, s. Sankt Bernhard.
Graf von Anhalt [* 17] und Herzog von Sachsen, [* 18] der Stammvater der jetzigen Herzöge von Anhalt, geb. 1140 als jüngerer Sohn Albrechts des Bären, erhielt bei der Teilung nach dem Tode seines Vaters (1170) Anhalt, bei der Teilung der Lande Heinrichs des Löwen [* 19] noch einen Teil des Herzogtums Sachsen und nannte sich seitdem Herzog von Sachsen. Er starb 1212; sein ältester Sohn Heinrich erhielt das Stammland Anhalt (s. d.), Albrecht das Herzogtum Sachsen. Bernhard ist der Erbauer von Wittenberg. [* 20] -
Vgl. Hahn, [* 21] Die Söhne Albrechts des Bären (Berl. 1869).
Stammvater des noch jetzt regierenden Fürstenhauses von Sachsen-Meiningen, geb. als Sohn des Herzogs Ernst des ¶
Frommen von Sachsen-Gotha und der altenb. Prinzessin Elisabeth Sophie, studierte in Tübingen [* 23] und Genf [* 24] und vermählte sich 1671 mit der Prinzessin Maria Hedwig von Hessen-Darmstadt. Als sein Vater starb (1675), führte Bernhard mit seinen sechs Brüdern die Regierung gemeinsam. Aber nachdem bereits 1680 Teilungsverträge zwischen ihnen zu stande gekommen waren, ward ein Hauptrozeß geschlossen, durch den auch ein besonderes Herzogtum mit der Residenz Meiningen [* 25] erhielt. Als 1699 sein Bruder Albrecht von Coburg [* 26] starb, ward in einen Erbstreit mit seinen andern Brüdern verwickelt. Er starb nachdem er sein Gebiet durch einige Erwerbungen vergrößert hatte.
Erich Freund, Herzog von Sachsen-Meiningen, geb. 17. Dez. 1800 zu Meiningen, folgte schon seinem Vater, dem Herzog Georg, dessen einziger Sohn er war, unter Vormundschaft seiner Mutter Luise Eleonore, geborener Prinzessin von Hohenlohe-Langenburg (gest. Nachdem er auf den Hochschulen zu Jena [* 27] und Heidelberg [* 28] und durch Reisen nach den Niederlanden, der Schweiz, [* 29] Italien [* 30] und England seine Bildung vollendet hatte, übernahm er die Regierung selbst, worauf er sich 1825 mit Maria, der Tochter des Kurfürsten Wilhelm II. von Hessen, [* 31] vermählte.
Schon 1823 ließ er eine neue Organisation der Landesbehörden und das Grundgesetz landständischer Verfassung ins Leben treten. Als infolge des Aussterbens der sachsen-gothaischen Linie ihm 1826 die Fürstentümer Hildburghausen [* 32] und Saalfeld, [* 33] die Grafschaft Camburg und die Herrschaft Kranichfeld zufielen, unternahm er eine abermalige Organisation des nun aus sehr verschiedenen Bestandteilen zusammengesetzten Landes, die 1829 zu stände kam. Schon Anfang März 1848 gestand er die Forderungen des Volks zu, ehe diese noch in unmittelbar drängender Weise laut geworden waren.
Außerdem erkannte er die Frankfurter Reichsverfassung unbedingt an, trat später der Union bei und beharrte auch nach deren Aufgeben bei den Bestrebungen für Deutschlands [* 34] Einheit. Im eigenen Lande wandte sich indes der Fürst seit dem Herbst 1849 einer wenig konstitutionellen Regierungsweise zu, die namentlich durch häufigen Wechsel seiner Minister auffiel. 1866 stellte er sich auf die Seite Österreichs und war das einzige Mitglied der 12. Kurie, welches in der Bundestagssitzung vom 14. Juni für den österr.
Mobilisierungsantrag gegen Preußen [* 35] stimmen ließ. Infolgedessen besetzten die preuß. Truppen zunächst die Grafschaft Camburg, und als der Herzog während der Friedensverhandlungen in seinem Widerstände beharrte, rückten sie 19. Sept. in Meiningen selbst ein. Aber schon am 20. Sept. dankte der Herzog zu Gunsten seines Sohnes Georg (s. d.) ab, worauf dieser 8. Okt. mit Preußen Frieden schloß. In Zurückgezogenheit verbrachte der Herzog seine letzten Jahre und starb in Meiningen.
Herzog von Sachsen-Weimar, Feldherr im Dreißigjährigen Kriege, geb. zu Weimar, [* 36] war der jüngste der 11 Söhne des Herzogs Johann III. von Sachsen-Weimar. Bereits im ersten Lebensjahre verlor er seinen Vater, im 13. Jahre auch seine Mutter Dorothea Maria, die im Verein mit dem Historiker Hortleder seine Erziehung trefflich geleitet hatte. Er bezog kurze Zeit die Universität zu Jena und widmete sich dann am Hofe seines Vetters, des Herzogs Johann Kasimir zu Coburg, ritterlichen Übungen.
Beim Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges machte Bernhard 1622 die Schlachten [* 37] von Niesloch und Wimpfen, 1023 die bei Stadtlohn mit, ging hierauf auf Reisen nach Holland und England, diente als Oberst unter Christian IV. von Dänemark [* 38] und erlangte nach dessen Niederlage die kaiserl. Begnadigung, kämpfte jedoch alsbald wieder unter Friedrich Heinrich von Oranien vor Herzogenbusch mit. Als Gustav Adolf in Deutschland erschien, war Bernhard einer der ersten deutschen Fürsten, die sich ihm zuwandten. Er zeichnete sich in dem Treffen bei Werben so aus, daß ihn der König mit drei Reiterregimentern nach Hessen schickte. Danach zog Bernhard mit Gustav Adolf gegen Mainz, [* 39] machte siegreiche Streifzüge im frank., schwäb. und bayr. Kreis [* 40] und vereinigte sich, zum Generallieutenant befördert, mit dem König wieder im Lager [* 41] vor Nürnberg, [* 42] wo er an den Kämpfen gegen Wallenstein (3. und ruhmvollen Anteil nahm. Nach Gustav Adolfs Aufbruch blieb Bernhard zur Deckung Frankens zurück, stieß aber von neuem zum Könige, als dieser im Oktober gegen Wallenstein nach Sachsen zog. In der Schlacht bei Lützen, [* 43] befehligte er den linken Flügel der Schweden, [* 44] übernahm nach dem Tode des Königs das Kommando und behauptete, obgleich selbst schwer verwundet, schließlich das Schlachtfeld.
Anfang 1633 übertrug ihm Oxenstierna neben Horn den Befehl über die Armee. Bernhard nahm Bamberg, [* 45] Kronach, Höchstädt [* 46] und Eichstätt [* 47] ein und erhielt von Oxenstierna (mit Zustimmung der durch den Heilbronner Vertrag verbündeten oberdeutschen Stände) das schon von Gustav Adolf ihm zugesicherte Herzogtum Franken als schwed. Lehn. Nach Niederschlagung einer gefährlichen Meuterei rückte er an der Donau Aldringer entgegen, der kaiserl. Truppen nach Schwaben führen wollte.
Aldringer vermied aber jede Schlacht, und Bernhard zwang Regensburg [* 48] durch eine furchtbare Beschießung zur Kapitulation Er drang hierauf in Bayern [* 49] ein, unterhandelte mit Wallenstein und machte nach dessen Ermordung 1634 einen vergeblichen Versuch, dessen Truppen zu gewinnen. Um Nördlingen [* 50] zu entsetzen, wagte Bernhard, dem Widersprüche Horns zum Trotz, eine Schlacht mit dem weit stärkern österr. Heere unter Gallas und König Ferdinand erlitt aber eine schwere Niederlage, durch welche ihm sein Herzogtum Franken verloren ging.
Nur langsam konnte er eine neue Armee sammeln, mit der er vor der Übermacht bis zum Rhein zurückweichen mußte. Nach dem Allianzvertrage Schwedens mit Frankreich vom wurde Bernhard Oberfeldherr des franz. Hilfsheers, erlitt aber am Rhein erhebliche Niederlagen durch die Kaiserlichen. Nach längern Verhandlungen brachte er 17./19. Okt. 1635 Richelieu in St. Germain zu einem Vertrag, durch den ihm 4 Mill. Livres jährlicher Hilfsgelder zur Erhaltung eines Heers von 12000 Mann deutscher Fußvölker und 6000 Reitern nebst der nötigen Artillerie, die er unter franz. Hoheit befehligen sollte, ein bedeutender Jahrgehalt auf Lebenszeit und insgeheim als Belohnung die Landgrafschaft Elsaß und die Ballei Hagenau [* 51] zugesagt wurden. Er eroberte noch 1636 Zabern [* 52] im Elsaß und andere feste Plätze, hielt den mit einem Heere von 40000 Mann in Frankreich eindringenden Gallas bei Dijon [* 53] auf und besiegte endlich im Juni 1637 die Kaiserlichen unter Karl von Lothringen so entscheidend, daß ihm jetzt der Weg zum Rhein offen stand. 1638 brach er schon ¶