Zur Geschichte vgl. außer den Publikationen des
Vereins für die Geschichte B.s: BerlinischeChronik nebst Urkundenbuch (22
Lfgn., Berl. 1868-84; nebst der Fortsetzung Lfg. 23-26:
«Stammbäume der Mitglieder der franz.
Kolonie»
und «Vermischte
Schriften», 1885 fg.) und
Schriften des
Vereins für die Geschichte B.s, Heft 1-31 (ebd. 1865-94);
Geppert,
Chronik von Berlin seit Entstehung der Stadt (ebd. 1837-41);
Fidicin, Histor.-diplomat.
Beiträge zur Geschichte der Stadt Berlin (1.-5.
Teil, ebd. 1837-42); Klöden,
Über die Entstehung, das
Alter und die früheste Geschichte der
Städte und
Kölln. Ein Beitrag zur Geschichte der Germanisierung der slaw. Gegenden (ebd. 1839);
Vom Fischerdorf zur Weltstadt (4. Aufl., 2 Bde.,
ebd. 1893);
Geiger, Berlin 1688-1840. Geschichte des geistigen Lebens der preuß. Hauptstadt
(ebd. 1893 fg.).
[* 2]
NilsJohan, schwed. Chemiker, ein
Schüler von
Berzelius, geb. zu Hernösand, studierte in
Upsala,
[* 9] ward 1845 zum
außerord. Professor der
Pharmakologie, 1847 zum Professor in
Lund, 1864 zum Generaldirektor des Medizinalamtes inStockholm
[* 10] ernannt. Seit 1883 lebt er in
Stockholm pensioniert. Auch an dem polit. Leben hat sich Berlin als Abgeordneter der Ersten Kammer
1867-73 beteiligt. Seine Lehrbücher: «Organisk kemi» (3. Aufl.
1870) und «In pharmacopeam Suecicam et militarem commentarius medico-practicus»
(4. Aufl. 1869) erlangten großes Ansehen, noch mehr aber die als Preisschriften
verfaßten gemeinverständlichen Werke: «Lärobok i naturläran» und «Läsebok
i naturläran», die zu Hunderttausenden auch in norweg., dän.,
finn. und deutscher
Sprache
[* 11] verbreitet wurden.
Professor der
Augenheilkunde an die
Universität Rostock.
[* 18] hat seine
Arbeiten, die unter anderm die in den Glaskörperraum eingedrungenen
Fremdkörper, die Exstirpation des Thränensackes, den Einfluß der Konvexgläser auf das excentrische
Sehen,
[* 19] die Sehnervendurchschneidung,
die sog. commotio retinae, Netzhautablösung beim
Pferde,
[* 20] die Pathologie und
Anatomie der
Thränendrüse
u. s. w. betrafen, in verschiedenen Fachzeitschriften veröffentlicht.
Außerdem bearbeitete er für den sechsten
Band des
[* 21] von
Gräfe und
Sämisch redigierten «Handbuchs der gesamten
Augenheilkunde»
(Lpz. 1880) die
«Krankheiten der Orbita». Berlin betrieb zuerst systematisch die
Augenheilkunde in vergleichender
Weise und giebt
seit 1882 eine «Zeitschrift für vergleichende
Augenheilkunde» heraus, in welcher er eine Reihe von
Arbeiten
über den physik.-optischen
Bau des Pferdeauges, über den normalen Augenhintergrund des
Pferdes, über
Star und
Staroperationen
bei
Tieren, über
periodische Augenentzündung u. a. veröffentlichte. Mit Rembold begründete er in seinen
«Untersuchungen über den Einfluß des Schreibens auf
Auge
[* 22] und Körperhaltung des Schulkindes» (Stuttg. 1883) die physiol.
Zweckmäßigkeit der rechtsschiefen Handschrift.
Eisenbahn, 1882 verstaatlichte, aus der 1836 gegründeten «Berlin-Sächs.
Eisenbahngesellschaft» hervorgegangene
Bahn. Sie umfaßte zur Zeit der Verstaatlichung 430,68 km eigene und 151,14 km gepachtete
Linien der Oberlausitzer Eisenbahn (Kohlfurt-Falkenberg), die 1887 vom preuß.
Staate erworben wurde.
Die erste Teilstrecke
Berlin-Jüterbog-Wittenberg (94,19 km) wurde 1841 eröffnet. Die Linien der Berlin-Anhaltische Eisenbahn, von
der Reichshauptstadt ausgehend, sind an dem Verkehr mit dem Königreich
Sachsen,
[* 23] insbesondere mit
Dresden,
[* 24]
Leipzig
[* 25] und dem westlichen
sächs. Industriegebiet, und darüber hinaus mit
Österreich-Ungarn,
[* 26]
Bayern,
[* 27] der
Schweiz
[* 28] und
Italien
[* 29] noch heute hervorragend
beteiligt. In
Halle
[* 30] an die
Thüringische Eisenbahn (s. d.) anschließend, vermittelte sie
den Verkehr mit
Thüringen und als
Glied
[* 31] der alten mitteldeutschen Linie mit
Frankfurt
[* 32] a. M. und dem Südwesten
Deutschlands.
[* 33] Durch die Stammbahn ist
Berlin mit dem Herzogtum
Anhalt
[* 34] und durch die Oberlausitzer
Bahn mit der
ProvinzSachsen verbunden. Die
Berlin-Anhaltische Eisenbahn ist jetzt, mit Ausnahme der zum Eisenbahndirektionsbezirk
Berlin gehörenden Vorortstrecke
Berlin-Groß-Lichterfelde-Süd,
der Königl. Eisenbahndirektion zu
Halle unterstellt. (S.
Preußische Eisenbahnen.)
Stadt im
Kreis
[* 35]
Soldin
[* 36] des preuß. Reg.-Bez.
Frankfurt, 32 km nördlich von Landsberg
[* 37] a. W., am
Ausfluß
[* 38] der
Plöne aus dem Nipperwitzsee, an den Privatbahnen
[* 39]
Stargard-Cüstrin und
Glasow-Berlinchen (18,01 km), hat (1890) 5405 E., darunter 93 Katholiken
und 99 Israeliten, Post zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 40]
Amtsgericht (Landgericht Landsberg),
Zoll- und Steueramt
erster
Klasse, Stärkefabriken, Eisengießerei,
[* 41] Fabrik landwirtschaftlicher Geräte,
Weißgerberei, Böttcherei, Holzindustrie,
Getreide-,
Spiritus- und bedeutenden Holzhandel, jährlich fünf Pferdemärkte und ansehnlichen Krebsversand.
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