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- | Untergärige | Obergärige | Insgesamt | |
---|---|---|---|---|
Anzahl | Menge bez. Mark Steuer | Anzahl | Menge bez. Mark Steuer | Anzahl | Menge bez. Mark Steuer | |
---|---|---|---|---|---|---|
Malzverbrauch | 27 | 951015 Ctr. | 48 | 393228 Ctr. | 75 | 1344243 Ctr |
Surrogatverbrauch (gezahlte Steuer) | 27 | 36993 M. | 48 | 61545 M. | 75 | 98538 M. |
Produktion | 27 | 1939023 hl | 48 | 1060001 hl | 75 | 2999024 hl |
Die Berliner [* 2] Mühlen [* 3] haben (1891) 191000 t Roggen vermahlen.
In B.Haben ihren Sitz die Berufsgenossenschaften der Feinmechanik und deren 1. und 4. Sektion, der chem. Industrie und deren 1. Sektion, der Gas- und Wasserwerke und deren 1. Sektion, der Töpferei und deren 1. Sektion, der Ziegelei und deren 4. Sektion, der Papiermacher und deren 10. Sektion, der Papierverarbeitung und der Lederindustrie und deren 1. Sektionen, der Müllerei und deren 4. Sektion, der Brennerei und deren 3. Sektion, der Bekleidungsindustrie, der Schornsteinfegermeister des Deutschen Reichs und deren 2. Sektion, der Spedition, Speicherei und Kellerei und deren 3. Sektion, die Knappschafts-, Steinbruchs-, Norddeutsche Textil-, Zucker-, Straßenbahn-, Tiefbau- und Brandenburgische landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft, die Nordöstliche Eisen- und Stahl-, die Nordöstliche Baugewerks-, die Tabak-Berufsgenossenschaft und deren 1. Sektionen, die Norddeutsche Edel- und Unedelmetallindustrie-Berufsgenossenschaft und deren 2. Sektion, die Fuhrwerks-Berufsgenossenschaft und deren 4. Sektion, die Glas-Berufsgenossenschaft und deren 4. und 5. Sektion, die Norddeutsche Holz-Berufsgenossenschaft und deren 3. und 4. Sektion; endlich die Sektionen 2 der Berufsgenossenschaft der Musikinstrumentenindustrie, 6 der Brauerei- und Mälzerei-, und 8 der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft.
Handel. Berlin [* 4] ist trotz seiner Lage im Binnenlande ein Handelsplatz von hervorragender Bedeutung; für einzelne Artikel, wie Getreide, [* 5] Spiritus [* 6] und Wolle sowie für das Bank- und Wechselgeschäft ist es Weltmarkt geworden; der eigene Verbrauch seiner großen Bevölkerung [* 7] bietet den Handeltreibenden einen großen Rückhalt bei ihren Spekulationen. Der Handel erstreckt sich außer auf die Erzeugnisse der vielseitigen einheimischen Industrie besonders auf Mehl, [* 8] Kolonialwaren, Zucker, [* 9] Vieh, Kohlen, Eisen, [* 10] Droguen, Farbewaren, Petroleum, Öle, [* 11] Leder und Holz. [* 12] Der Berliner Getreidemarkt wird hauptsächlich aus den östl. Provinzen, Österreich-Ungarn [* 13] und dem südl. Rußland versorgt und zeigte 1891 folgendes Bild:
Getreidehandel | Weizen | Roggen | Gerste | Hafer | Mehl |
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- | t | t | t | t | t |
Bestand | 5180 | 10024 | 1090 | 1655 | - |
Einfuhr per Bahn | 17632 | 66791 | 46371 | 95391 | 70129 |
Einfuhr zu Wasser | 91220 | 89779 | 7255 | 40180 | 38775 |
Versand per Bahn | 5615 | 10408 | 9064 | 16142 | 43437 |
Versand zu Wasser und Platzverbrauch | 80453 | 153683 | 43761 | 114277 | - |
Außerdem wurden noch 36830 t Mehl vom Moabiter Bahnhof versandt. Die Spirituszufuhr betrug (1891) 41 Mill. l, darunter zu Wasser 8½ Mill. l; durch das Berliner Zollamt gingen ins Ausland 3046308 l. Die Ausfuhr von Kartoffelstärke und -Mehl betrug 147000 Sack. An Wein wurden (1891) eingeführt 7790134 kg, darunter 626389 kg Schaumwein und 245606 kg Wein in Flaschen. Der Viehhandel hatte (1891/92) folgenden Umfang:
Viehhandel | Rinder | Schweine | Kälber | Hammel |
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Auftrieb | 174623 | 675986 | 134722 | 696914 |
Verkauf nach auswärts. | 50789 | 145435 | 8346 | 330988 |
In Berliner Schlachthäusern geschlachtet | 123834 | 530551 | 126376 | 365926 |
Die Bahnen brachten 24109208 kg (6429122 Schock) Eier [* 14] im Werte von 19493097 M.; in Berlin wurden verbraucht 20627858 kg (5500762 Schock) für 16678310 M.
Die Zufuhr von Kohlen hatte folgenden Umfang:
Oberschlesische Steinkohle und Koks | 1094884 t |
---|---|
Niederschlesische " » «221070 »
Westfälische " " " | 111236 " |
---|---|
Sächsische " " " | 8671 " |
Englische " " " | 109766 " |
Böhmische Braunkohle | 251066 " |
Inländische " | 14910 " |
Inländische Briquettes | 753760 " |
Zusammen 2565363 t
Der Wollmarkt war mit 11000 Ctr., gegen 12000 Ctr. im Vorjahre befahren; die Zufuhr zu den Lagern betrug (1891) 21000 Ctr. Im ganzen wurden zum Verkauf gestellt:
Deutsche Wolle, gewaschen | 80000 Ctr. |
---|---|
" " ungewaschen | 35000 " |
Gerberwolle aus Berliner Gerbereien | 7000 " |
Gewöhnliche russ. Wolle | 17000 " |
Außerdem noch 42000 Ballen vom Kapland und Buenos-Aires.
Ein bedeutender Handel wird mit den Hölzern Polens, Rußlands und Skandinaviens betrieben, die meist auf dem Wasserwege über die Ostseehäfen eingeführt und auf den Berliner Lagerplätzen in Brahemünde, Liepe, Spandau [* 15] und Brieskow aufgestapelt werden.
Es kamen (1891) an:
Hölzer | Hafenschleuse Brahemünde | - | Oderberger und Lieper Gewässer | Spandauer See | Briestower See |
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Stück | Festmeter | Stück | Stück | Stück | |
Kieferne | 565862 | 321975 | 510782 | 10697 | 15833 |
Tannene | 15088 | 13103 | 6114 | - | - |
Eichene | 53653 | 33390 | 12110 | 23 | 1207 |
Elsene | 44255 | 28526 | 14561 | - | 446 |
Eschene | 2379 | 1249 | 1039 | - | - |
Birkene | 832 | 632 | 596 | - | - |
Buchene | 1345 | 707 | - | 117 | - |
Wesentlich gefördert wird der Handel durch den 1886 dem Verkehr übergebenen Neuen Packhof an der Spree und den Lehrter Güterbahnhof.
Im deutschen Buchhandel nimmt Berlin als Verlagsort eine hervorragende Stelle ein.
Sehr bedeutend ist auch der Kleinhandel. Zu erwähnen wären hier die Meiereien Hellersdorf, Victoriapark und von Bolle in Alt-Moabit, die ihre Milch und Milchprodukte täglich in den Straßen zum Verkauf herumfahren lassen; letztere beschäftigt 760 Angestellte und verbraucht täglich je nach der Jahreszeit 40-60000 l Milch.
Bank- und Versicherungswesen. Als Sitz der Hauptbörse Deutschlands [* 16] und einer der bedeutendsten der Welt hat ein sehr bedeutendes Wechsel-, ¶
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Fonds- und Geldgeschäft, welches durch eine große Zahl Banken, Geld' und Kreditinstitute unterstützt wird. An der Börse, die täglich von etwa 4000 Personen besucht wird, wurden Ende 1891 die Kurse von 1400 verschiedenen Werten notiert. An der Spitze der Banken steht die Reichsbank (s. d.), deren Umsatz (1890) 108,6 Milliarden M. betrug, wovon auf Berlin 31,50 Proz. kommen, und die Bank des Berliner Kassenvereins (1890: Inkasso 11864 Mill., Reingewinn 694148 M., 7¼ Proz. Dividende); die nächst bedeutendem sind die königl. Seehandlung, Diskontogesellschaft (Reingewinn 13,153 Mill. M., 11 Proz. Dividende), Deutsche Bank [* 18] (1891: Umsatz 25½ Milliarden M., Jahresertrag 9,376 Mill. M.), mit Filialen in Bremen, [* 19] Hamburg [* 20] und London, [* 21] Deutsche Genossenschaftsbank (1891: Reingewinn 1,477 Mill. M., 6 Proz. Dividende), Dresdener Bank, Berliner Handelsgesellschaft (1891: Reingewinn 4,464 Mill. M., 7½ Proz. Dividende), Nationalbank für Deutschland, [* 22] Bank für Handel und Industrie (Reingewinn 8,445 Mill. M.), Gebrüder Schickler, S. Bleichröder, Delbrück Leo & Co., Mendelssohn & Co., F. W. Krause & Co., Rob. Warschauer & Co., von denen mehrere noch Zweiggeschäfte in der Stadt haben; ferner noch eine Anzahl Kredit- und Hypothekenbanken, wie die Preußische Bodenkreditbank, Mitteldeutsche Kreditbank, Preußische Centralbodenkredit-Aktiengesellschaft, Preußische Hypothekenaktienbank (1891: Reingewinn 793612 M., 6½ Proz. Dividende) u. a.
Über den Stand des Versicherungswesens giebt folgende Zusammenstellung der Geschäfte (1891) der größern Versicherungsanstalten Auskunft:
Versicherungsanstalten | Versicherungssumme | Prämieneinnahme | Schadensumme | Gewinn | Divid. | ||||
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a. Feuer- | M. | M. | M. | M. | % | ||||
Berlinische | 1393890430 | 2117448 | 727166 | 228000 | - | ||||
Deutsche | 553455620 | 1172530 | 233166 | 150195 | 16 | ||||
Preußische | 1083744023 | 2178548 | 771917 | 49864 | 7 | ||||
Union | - | 1812955 | 485390 | 207127 | 10 | ||||
Aachen und Münchener | 5675292457 | 8122004 | 3364285 | 2035517 | - | ||||
Magdeburger | 8888755016 | 22321399 | 10060073 | 1010000 | - | ||||
Gothaer | 4366513400 | 13627798 | 2112441 | 10058679 | - |
berlin Hagel-
Norddeutsche | 582928375 | 8243828 | 8267224 | - | - |
---|---|---|---|---|---|
Berliner | 77172058 | 788746 | 1085376 | - | - |
c Lebens-
Berlinische | 145080000 | 4895681 | 2329446 | 1001452 | - |
---|---|---|---|---|---|
Preußische | 91344431 | 3580737 | 1344518 | - | - |
Victoria | 207863050 | 8577087 | - | 707512 | - |
Nordstern | 103266553 | 3692581 | 975722 | 517123 | - |
Außerdem bestehen noch eine Anzahl Land- und Wassertransportversicherungen, wie die Berliner Fortuna, Deutscher Lloyd, die Deutsche und die Transatlantische Güterversicherungsgesellschaft.
Verkehrswesen. Eisenbahnen. hat außer den Bahnhöfen und Haltestellen der Berliner Stadt- und Ringbahn (s. d.) sowie der eröffneten neuen Wannseebahn (s. d.) 7 Bahnhöfe [* 23] für Personen- und Güterverkehr, in die 12 Linien von auswärts einmünden, nämlich Anhalter Bahnhof für die Linien Berlin-Jüterbog-Dresden (187,7 km), Berlin-Jüterbog-Halle (161,70 km), Berlin-Elsterwerda-Dresden (174,8 km), Potsdamer Bahnhof für Berlin-Magdeburg (141,9 km) und Berlin-Blankenheim (195 km), Lehrter Bahnhof für Berlin-Wittenberge-Hamburg (286,1 km) bez. Berlin-Wittenberge-Buchholz (268,50 km), Berlin-Stendal-Hannover (256 km), Stettiner Bahnhof für Berlin-Stettin-Stargard (169,9 km) und Berlin-Neubrandenburg-Stralsund (224,2 km), Schlesischer Bahnhof für Berlin-Schneidemühl (245,90 km) und Berlin-Sommerfeld (156,73 km), Görlitzer Bahnhof für Berlin-Cottbus-Görlitz (207,9 km) und der Militärbahnhof für die Militärbahn Berlin- Zossen-Schießplatz (46 km); die früher selbständigen Bahnhöfe Hamburger und Ostbahnhof sind als solche für den Personenverkehr eingegangen; Abfertigung desselben erfolgt auf dem Lehrter und Schlesischen Bahnhof.
Den größten Teil des Fernverkehrs besorgen jedoch die Bahnhöfe der Berliner Stadtbahn, namentlich Bahnhof Friedrichstraße. Hatten die Kanalbauten des 17. und 18. Jahrh. die Lage B.s zwischen Elbe und Oder ausgenutzt, so ist die Stadt jetzt, obgleich geographisch durchaus nicht central gelegen, durch die Entwicklung des deutschen und europ. Eisenbahnnetzes ein Hauptverkehrsmittelpunkt geworden. Hier laufen nicht nur die Linien von Bremen, Hamburg, Stettin, [* 24] Danzig, [* 25] Königsberg, [* 26] von Breslau, [* 27] Görlitz, [* 28] Dresden [* 29] und Leipzig, [* 30] von Magdeburg, [* 31] Cassel, Frankfurt [* 32] a. M. und München [* 33] zusammen, Berlin ist auch Schnittpunkt der internationalen Linien von Paris [* 34] und London nach St. Petersburg [* 35] und Moskau, [* 36] von Kopenhagen [* 37] und Stockholm [* 38] nach Wien [* 39] und Konstantinopel [* 40] und nach.
Italien. [* 41] Die Eisenbahnen beförderten im J. 1891 auf an den Schaltern der Stadt- und Ringbahn gelösten Fahrkarten im Stadt- und Ringverkehr 29833862 und im Vorortverkehr 3494917 Personen. (S. Berliner Stadt- und Ringbahn.) Ferner wurden (1890) befördert 86618 Pferde, [* 42] 401288 Stück Rindvieh, 908567 Schafe, [* 43] 1153869 Schweine [* 44] und 2706350 Stück Geflügel; endlich 72102 t Bier, 591614 t Braunkohlen und Briquettes, 18998 t Fische, [* 45] 12830 t Fleisch und Speck, 268964 t Getreide einschließlich Lein- und Ölsamen und andere Sämereien, 5784 t Kaffee, Kakao, Thee, 100821 t Kartoffeln, 148261 t Mehl und Mühlenfabrikate, 1300619 t Steinkohlen und Koks, 51192 t Spiritus, Branntwein und Essig, 12641 t Wein und 2808176 t andere Güter.
Dampfstraßenbahnen (s. Straßenbahnen) führen vom Nollendorfplatz nach Halensee und Hundekehle, sowie nach Friedenau-Steglitz und von der Zwölfapostelkirche nach Wilmersdorf-Schmargendorf. Dieselben beförderten 1892: 2317627, 1893: 3010059 Personen. Das Dampfstraßenbahn-Konsortium verfügte im J. 1892 über 12 Lokomotiven, 88 Anhänge- und 30 mit Dampf [* 46] getriebene Wagen. Die Länge der Linien der Dampfstraßenbahnen beträgt 4800 m.
Neuerdings wird von der Firma Siemens & Halske zu Berlin der Bau einer elektrischen Hochbahn geplant, welche vornehmlich die südl. Stadtteile erschließen soll. Nach dem bisherigen Entwurf soll sie im Osten an der Warschauer Brücke [* 47] in der Nähe des Schlesischen Bahnhofes beginnen und in westlicher Richtung über das Hallesche Thor zunächst bis zum Bahnhof Zoologischer Garten [* 48] geführt werden. Außerdem wird von der Allgemeinen Elektricitätsgesellschaft nach dem Vorgange der Londoner elektrischen Untergrundbahn beabsichtigt, eine die Stadt von N. nach S. durchschneidende elektrische Untergrundbahn anzulegen.
Post und Telegraph. [* 49] hat (Ende 1893) 113 Stadtpostämter, ferner 2 Telegraphenämter (627 ¶