Verein mit der
Malibran (s. d.), die 1836, nach der Scheidung von ihrem
Manne, seine Gattin wurde. Nach ihrem frühen
Tode ließ
er sich 1836 in
Brüssel
[* 2] nieder. Erst 1840 unternahm er wieder eine Kunstreise nach
Deutschland;
[* 3] 1843 wurde er Professor des
Violinspiels am Konservatorium in
Brüssel. Eine unheilbare
Erblindung nötigte ihn 1852 seine
Stelle niederzulegen;
er starb zu
Brüssel. Seine
Kompositionen,
Konzerte, viele
Airs variés, Etüden, Duette, einige Klaviertrios, viele
Duos für
Violine und
Klavier (meist über Opernmotive mit
Pianisten, wie
Osborne,
Benedict, Wolff u. s. w. verfaßt), sind elegant
und graziös, auch technisch höchst wertvoll, selbst da, wo der musikalische Gehalt gering ist. Aus
diesem
Grunde haben sie für Schulzwecke noch heute großen Wert.
Teil der Eskadron in der deutschen
Kavallerie, mit einem
Unteroffizier oder auch Gefreiten als Berittführer.
Letzterer hat für die militär. Erziehung und Überwachung der ihm unterstellten Mannschaften
und für die vorschriftsmäßige Wartung der
Pferde
[* 7] zu sorgen.
Mehrere Unteroffizierberitte (den Korporalschaften der Infanteriecompagnie
entsprechend) sind öfters zu einem Offizierberitt (den
Inspektionen der Compagnie entsprechend) vereinigt.
1) an der Ilm, Stadt im sachsen-weimar. Verwaltungsbezirk
Weimar,
[* 8] 12 km südwestlich von
Weimar, in 279 m Höhe, an der
NebenbahnWeimar-Berka-Kranichfeld (und
Blankenhain) (25,36 km), von bewaldeten
Bergen
[* 9] und Wiesengründen eingeschlossen,
hat (1890) 1915 E., Post,
Telegraph,
[* 10] Forstinspektion, evang.
Pfarrkirche, ein Jagdzeughaus, Vorschußverein; Sandstein-,
Gips-
und Kalkbrüche und Mühlwerke. 1812 wurde hier eine Schwefel- und eine
Stahlquelle entdeckt und vom
HerzogKarlAugust unter
lebhafter Beteiligung
Goethes Badeeinrichtungen hergerichtet; doch kam Berka erst später seit Einführung von Kiefernadel-,
Moor- und Sandbädern, besonders auch als klimatischer Kurort für Nervenkranke in
Aufnahme (jetzt jährlich 2000 Kurgäste).
Nahebei Gut (ehemaliges
Kloster)
München
[* 11] mit
Ackerbauschule. (Vgl. Pfeiffer,
Thüringens Badeorte, 2. Ausg.,
Wien
[* 12] 1875; Willrich,
Bad
[* 13] Berka, Weim. 1888.) - 2) an der Werra, Stadt im sachsen-weimar. Verwaltungsbezirk
Eisenach,
[* 14] 4 km südlich von
Gerstungen, an der Werra und am nördl. Abhange eines
Ausläufers des
ThüringerWaldes, hat 1083 E., Post,
Telegraph, zwei
Brauereien und bedeutende Holzsägerei.
Perkan,Parkan,
Barakan,
Barrakan (ursprünglich arabisch), ein aus Ziegenhaar und
Wolle oder aus Kamelhaar gewirktes
Zeug, jetzt allgemein ein sehr dichter und schwerer, leinwandartig gewebterStoff mit
Kette aus festem
zweifädigen und Einschlag aus drei- bis sechsfädigem Kammwollzwirn, der, mittels des Kalanders (s.
Appretur) mit einem wellenartigen Schimmer (Moirierung) versehen, namentlich als Möbelstoff Anwendung findet;
doch kommen
unter dieser Benennung auch leichtere, aus ungezwirntem Kammgarn verfertigte und selbst baumwollene Gewebe
[* 15] vor.
Fluß, entspringt in
dem preuß. Reg.-Bez.
Münster,
[* 16] unweit
Billerbeck aus den Baumbergen, durchfließt das Sennegebiet von Koesfeld, wird bei Vreden schiffbar, geht 4 km
unterhalb dieser Stadt in die niederländ.
Provinz Gelderland und mündet bei Zütphen (Zutfen) in die
Yssel.
(spr. börkli),Marktflecken in der engl.
GrafschaftGloucester, am Little
Avon, 2,5 km
östlich von des letztern Mündung in das
Ästuarium
[* 17] des Severn, in einem fruchtbaren
Thale, hat (1891) 6277 E., Fabrikation
und Ausfuhr von berühmter
Butter und
Käse (Double
Gloucester). In Berkeley impfte 1796 der daselbst geborene Dr. Jenner zuerst die
Schutzpocken ein; sein Grabmal befindet sich in der
Pfarrkirche St. Mary. Das südöstlich der Stadt hoch
gelegene, durch König
Heinrich II. 1150 vollendete
Berkeley-Castle war 1327 Schauplatz der Ermordung Eduards II. Von Sharpneß-Point,
nahe Berkeley, geht der für Schiffe
[* 18] bis zu 500 t schiffbare
Berkeley-Gloucester-Kanal aus.
(spr. börkli),George, engl.
Philosoph, geb. zu Kilerin bei Thomastown in
Irland,
besuchte die
Universität Dublin,
[* 19] ward 1707 Mitglied des Trinity College daselbst und unternahm 1713 und 1714 eine
Reise nach
Italien,
[* 20] das er, wie
Sicilien und
Frankreich, später nochmals als Begleiter der
Söhne desBischofs von Clogher bereiste. Aus
Italien zurückgekehrt, beschäftigte ihn der
Plan, auf den
Bermuda-Inseln eine Lehranstalt zur
Bekehrung
der Wilden zu errichten. Da sich auch der König dafür interessierte, so wurde Berkeley vom Minister
Walpole eine ansehnliche
Summe
zur Unterstützung desselben zugesagt. Berkeley reiste nach Rhode-Island, mußte jedoch, von der Regierung im
Stiche gelassen, nach
Aufopferung eines großen
Teiles seines Vermögens unverrichteter Sache wieder nach
London
[* 21] zurückkehren.
Hier schrieb er eine
Abhandlung gegen die Freidenker
«Alciphron or the minute philosopher» (1732), welche ihm durch die Gunst
der Königin Karoline (Gemahlin
Georgs II.) den Bischofsitz zu Cloyne in
Irland eintrug (1734). Seit 1752 lebte er zu Oxford,
[* 22] wo sein zweiter Sohn studierte, bezog jedoch sein bischöfl. Gehalt fort. Er starb daselbst
Berkeley gehört zu den sog. Spiritualisten oder Idealisten, indem er eine Existenz der
Außendinge außerhalb der einzelnen geistigen Wesen leugnet. Er kennt nur die einzelnen geistigen Wesen (Seelen), ihre Ideen
und Gott, der die Seelen und ihre Ideen geschaffen hat. Berkeley unterscheidet jedoch zwischen
jenen Ideen, die in ihrem Auftreten vom Willen des geistigen Wesens abhängig sind, und jenen, die in der Reihenfolge ihres
Auftretens im
Bewußtsein durch Gott bestimmt und daher vom
Subjekt unabhängig sind; die erstern sind die
Vorstellungen, die
letztern die Wahrnehmungen; aber auch die wahrgenommenen Dinge bestehen nur, insofern sie wahrgenommen,
also subjektiv gegeben sind. Seine hauptsächlichsten Werke sind: «Essay towards a new theory of vision» (1709),
worin er
zu zeigen versucht, daß
Größe,
Lage, Entfernung der Gegenstände nicht unmittelbar wahrgenommen werden, sondern Sache des
Urteilens und Schließens sind;
«Treatise concerning the principles of human knowledge», sein grundlegendes
Werk (1710; deutsch von
Überweg in Kirchmanns
«PhilosophischerBibliothek», Berl. 1369),
(spr. börkli),MilesJoseph, engl. Botaniker, geb. 1803 in Biggin, studierte in ChristCollege zu Cambridge,
wurde Pfarrverweser in Margate, dann in Weldon bei Market-Harborough, 1868 Vikar in Sibbertoft in Leicestershire.
Er starb daselbst im Juli 1889. Berkeley veröffentlichte «Gleanings ofBritishalgae» (1833),
«BritishFungi, consisting of dried specimens» (4 Tle., 1836–43, als Ergänzung zur «EnglishFlora»
von Smith),