Nordbahn über
Cassel und
Gerstungen die
Verbindung mit der
Thüringischen Eisenbahn (s. d.). Das Unternehmen der Bergisch-Märkische Eisenbahn blieb
auch nach der Verstaatlichung der königl. Eisenbahndirektion zu
Elberfeld
[* 2] unterstellt; einzelne Linien wurden den
Bezirken
der Direktion in Köln
[* 3] zugeteilt, so die Linien im Ruhrkohlengebiet, die seit dem mit den Linien
desselben Gebietes der Köln-Mindener und der Rhein.
Bahn von dem Betriebsamte zu
Essen
[* 4] der königl. Eisenbahndirektion (rechtsrheinischen)
zu Köln verwaltet werden. (S.
Preußische Eisenbahnen.)
später als die zahlreichen andern, welche in den verschiedenen Völkern des
Kaukasus aufgingen, im
Kaukasus
eingewanderte
Juden; sie sollen am Ende des 8. oder zu Anfang des 9. Jahrh. in die
Gegend nördlich von Derbend, und erst zu Ende des 16. Jahrh. nach dem benachbarten Madshalis
gekommen sein. Ein anderer Zuzug fand um 1170 aus
Jerusalem
[* 5] und
Bagdad statt. Die Bergjuden leben etwa 30000
Köpfe stark in kleinern
oder größern Gemeinden zerstreut. Die größte Gemeinde findet sich in
Kula, Gouvernement
Baku.
Theod.,Philolog, geb. zu
Leipzig,
[* 6] Sohn des als Übersetzer und populärphilos. Schriftsteller bekannten
JohannAdam Bergk (geb. 1773 zu Havnichen bei Zeitz,
[* 7] gest. zu
Leipzig), studierte zu
LeipzigPhilologie, wurde 1835
Lehrer an der Lateinschule des Waisenhauses zu
Halle,
[* 8] 1838 am
Gymnasium zu Neustrelitz,
[* 9] 1839 am Joachimsthalschen Gymnasium zu
Berlin,
[* 10] 1840 am Gymnasium zu
Cassel. 1842 wurde er zum ord.
Professor der
Philologie an die
UniversitätMarburg
[* 11] berufen.
Nach der Märzrevolution war er während des Jahres 1848 teils in
Frankfurt
[* 12] als einer der 17 Vertrauensmänner, teils
auf dem kurhess. Landtage in gemäßigt-liberalem
Geiste thätig. 1852 übernahm er eine Professur zu Freiburg
[* 13] i. Br. und 1857 in
Halle,
legte 1869 sein
Amt aus Gesundheitsrücksichten nieder und begab sich nach
Bonn,
[* 14] wo er auch als akademischer
Docent thätig
war. Er starb zu Ragatz. Besondere Verdienste hat sich Bergk um die Kritik und Erklärung
der griech. Dichter erworben. Seinen Ruf begründete er mit einer
Ausgabe des
Anakreon (Lpz. 1834), den «Commentationes de
reliquiis comoediae atticae antiquae» (ebd. 1838) und der Sammlung der Bruchstücke des
Aristophanes (Berl. 1840). Diesen
Arbeiten folgte die
Ausgabe der
«Poetae lyrici Graeci» (3 Bde.,
Lpz. 1843; 4. Aufl. 1882 fg., eine Art
Auszug aus denselben die «Anthologia lyrica», 1853; 4. Aufl.,
besorgt von Hiller, ebd. 1889); ferner eine Untersuchung über des
Aristoteles «Libellus de Xenophane,
Zenone et Gorgia» (Marb.
1843),
«Beiträge zur lat.
Grammatik» (gegen Ritschl, 1. Heft,
Halle 1870),
«Griech. Litteraturgeschichte» (Bd.
1, Berl. 1872; Bd. 2‒4, hg. von Hinrichs
und Peppmüller, ebd. 1883‒87;
Register 1894),
die kritische Bearbeitung des
«Monumentum Ancyranum» (Gött. 1873),
«Inschriften
röm. Schleudergeschosse» (Lpz. 1876).
Von 1843 bis 1853 gab er mit
Cäsar die «Zeitschrift für Altertumswissenschaft» heraus. Seine
«Kleinen philol.
Schriften» erschienen
in 2
Bänden
(Halle 1885‒86); dem 2.
Band
[* 15] ist «Das Leben
Th. Bergks» vorgedruckt. Ferner erschienen nach seinem
Tode «Fünf
Abhandlungen zur Geschichte der griech.
Philosophie»
(Lpz. 1883) und «Zur
Geschichte und
Topographie der Rheinlande in röm. Zeit» (ebd. 1882).
Seine Hauptverbreitung hat der an Resten einer Meeresfauna oft außerordentlich reiche in
Belgien,
[* 16]
Irland, Wales,
Rußland und
Nordamerika.
[* 17]
Manche Kalksteine in
Rußland u. s. w. bestehen gänzlich aus Fusulinen, ziemlich großen
Foraminiferen.
Bei Luftschiffern treten diese Erscheinungen erst in größerer Höhe als bei Bergbesteigungen ein, da bei jenen ein Hauptmoment,
die Körperanstrengung, fehlt. Die
Ursache dieser Erkrankung liegt in der Wirkung der verdünnten Luft auf den
Blutkreislauf,
[* 20] insbesondere darin, daß bei der Einatmung sehr dünner Luft der beim Aufenthalt in solcher Luft schon
hohe negative Druck auf das
Herz noch gesteigert wird, wobei sich der Blutzufluß vom
Herzen in die großen
Blutgefäße vermindert,
der große
Blutkreislauf sich von
Blut entlastet, der kleine
Kreislauf
[* 21] aber über die Norm mit
Blut überfüllt wird.
Für einen
Teil der Erscheinungen vermag der
Grund, außer im verminderten Luftdruck, in manchen andern
Einwirkungen, z. B. in der Kälte, dem
Grade der Trockenheit der Luft, der heftigern Körperbewegung, ferner im Sauerstoffmangel
der Luft und dem grellen
Sonnenlicht bestehen. Die Indianer in
Brasilien
[* 22] suchen sich bei Ersteigung hoher
Berge durch
Kauen der
Cocavor der Bergkrankheit zu schützen. Bei Eintritt der
Krankheit wendet man Belebungs- und Riechmittel, Einflößen von Franzbranntwein,
von
Cremor Tartari und kalter Limonade an, bei kräftigen
Personen Blutentleerungen. Zur Vorkehrung nehmen Luftschiffer
Apparate,
sog. Aspirateurs mit, die mit Sauerstoff gefüllt sind; auch benutzt man dabei transportable
pneumatische
Apparate zur Einatmung verdichteter Luft, wie
Waldenburg,
[* 23] Hauke u. a. angegeben haben. (S.
Komprimierte Luft.)
[* 24]
die reinste Modifikation der
Kieselsäure oder des Quarzes (s. d.), findet sich ursprünglich immer krystallisiert,
oft in außerordentlich großen
Krystallen, die meist sechsseitige
Säulen
[* 25] bilden, die durch eine sechsseitige Pyramide (häufig
in
Verbindung mit andern kleinern
Flächen) zugespitzt sind, kommt aber auch in runden
Kieseln, sog. Geschieben
und Geröllen, in
Flußbetten, im aufgeschwemmten
Lande u. s. w. vor. Im reinsten Zustande ist Bergkrystall vollkommen wasserhell,
optisch durch seine Cirkularpolarisation ausgezeichnet; ist er rauchgrau oder
¶
mehr
nelkenbraun, eine Farbe, die ihm durch die Gegenwart geringer Mengen von flüchtigem Kohlenwasserstoff zuteil wird, so heißt
er Rauchtopas, auch Rauchquarz, den schön gelben nennt man Citrin und den schwarzen Morion. Der Bergkrystall ist durchsichtig, zeigt
Doppelbrechung,
[* 27] einen muscheligen Bruch ohne hervortretende Spaltbarkeit und besitzt das spec. Gewicht 2,65. Seine
Härte erreicht die der Edelsteine
[* 28] nicht, ist aber größer als die der meisten andern Mineralien.
[* 29] Sehr häufig enthält er
fremdartige Substanzen, wie Chlorit, Strahlstein, Turmalin, Epidot,
[* 30] Amiant, Rutil,
[* 31] Eisenglanz u. s. w., in haarförmigen Krystallen
eingeschlossen und führt dann den NamenHaar- oder Nadelstein.
Bisweilen findet man auch kleine Flüssigkeitseinschlüsse in dem Bergkrystall, die in den meisten
Fällen aus Wasser, bisweilen aber auch aus flüssiger Kohlensäure bestehen. Die Fundorte des Bergkrystall sind außerordentlich häufig.
Schöne und große Krystalle kommen namentlich in Drusenräumen oder Höhlen (Krystallkammern) der Hochgebirge vor, in den
Alpen
[* 32] der Dauphiné, den Karpaten, namentlich aber auf der InselMadagaskar
[* 33] und auf Ceylon.
[* 34] Die sog. Marmaroscher,
Zabeltitzer, Mutzschener Diamanten sind ebenfalls Bergkrystall. Man verwendet den Bergkrystall zu Ring-
[* 35] und Nadelsteinen, Ohrgehängen, Petschaften,
Stockknöpfen, Dosen, Gemmen
[* 36] und andern Schmucksachen.
[* 37]
Nachdem man ihm die erforderliche Form im Rohen erteilt, wird er auf einer kupfernen oder bleiernen Scheibe mit Schmirgel
und Wasser geschliffen und auf einer zinnernen mit Tripel, Zinnasche, Bolus u. s. w. poliert. Gewöhnlich
giebt man ihm die Form der Brillanten, Rosetten oder Tafelsteine, nur die Haarsteine schneidet man halbkugelig. Gefaßt werden
die à jour, oder man setzt sie in einen schwarzen Kasten. Der Wert dieses Minerals hat seit der massenhaften Einführung
aus Madagaskar bedeutend abgenommen. Für kleinere Stücke bezahlt man kaum mehr als den Schleiferlohn,
nur die großen und reinen Stücke sowie die Haar- und Nadelsteine haben noch einen ziemlich hohen Preis. Neuerdings fertigt
man auch aus Bergkrystall Gewichtssätze für chem. Wagen.