773 Erd-,
Völker- und
Staatenkunde» (Bd. 1–24, Berl.
1830–41; Bd. 25–28, Bresl. 1842–43)
ihre Fortsetzung erhielt.
Anonym erschien «Kritischer Wegweiser im Gebiete der Landkartenkunde»
(7 Bde., Berl. 1828–35). Ferner gab
er den
«Almanach, den Freunden der Erdkunde
[* 2] gewidmet» (Bd.
1–3, Stuttg. 1837–39; Bd. 4–5,
Gotha
[* 3] 1840–41) heraus und ließ von 1849–52 ein «Geogr.
Jahrbuch zur Mitteilung aller wichtigern neuen Erforschungen» erscheinen, aus dem seit 1855 in gleichem Format unter
Petermanns Leitung die monatlichen «Mitteilungen» hervorgingen.
Hermann, Kartograph, Neffe des vorigen, geb. trat, durch seinen Oheim vorgebildet, 1852 in
die geogr. Anstalt von Perthes in
Gotha ein und starb dort Er lieferte, außer vielen
Blättern für
die Stielerschen und Sydowschen
Atlanten, die «Karte des Ötzthaler Gletschergebietes» (Gotha 1861),
Schulatlanten in mehrern
Sprachen und mehrere
Wand-
und Handkarten für ungar. Schulen. Seit 1886 gab er mit Fachgelehrten in neuer Bearbeitung
seines Oheims «Physik.
Atlas»
[* 13] heraus (Gotha 1886–92).
1)
Kreis
[* 14] im preuß. Reg.-Bez. Köln,
[* 15] hat 363,44 qkm, (1890) 42706 (21236
männl., 21470 weibl.) E. und 33 Landgemeinden. –
2) Marktflecken im
Kreis an der Erst, Sitz des Landratsamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht Köln), einer Steuerkasse, eines
Kataster- und Untersteueramtes, hat (1890) 1239 kath. E., Postamt zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 16] kath.
Kirche und Kapelle,
Kloster der armen Dienstmägde Christi mit
Krankenhaus
[* 17] und Pensionat, höhere Privatknabenschule,
Kreisspar- und Darlehnskasse. –
3) Stadt im
Kreis und Kanton
[* 18] Rappoltsweiler des
Bezirks Oberelsaß, 3 km östlich von Rappoltsweiler, an einem linken Zuflusse
der Ill, in reicherWeingegend am Fuße der
Vogesen, hat (1890) 2505 meist kath. E. (130 Israeliten), Post,
Telegraph, röm.
Altertümer, Reste mittelalterlicher Befestigung, got.
Kirche;
Weberei,
[* 19] Hopfen- und
Weinbau (323 ha
Weinberge).
Der bereits 728 als Perechheim erwähnte Ort erhielt 1312
Stadtrecht, war zeitweise
Freie Reichsstadt, wurde 1632 von den
Schweden
[* 20] erobert und kam 1648 an
Frankreich. –
Vgl.
Hans, Urkundenbuch der Pfarrei Bergheim (Straßb. 1894).
oder
Berchem, Nikolaas, niederländ.
Maler, geb. 1620
zu
Haarlem,
[* 21] erhielt den ersten Unterricht von seinem
Vater
Pieter Claesz und setzte dann unter
van Goyen und Weenix dem
Ältern seine
Studien fort. Er hielt sich von 1648 bis 1655 in
Italien
[* 22]
auf und starb zu
Amsterdam.
[* 23] Der Reiz seiner trefflichen Landschaften und Tierstücke besteht in einer leichten,
heitern
Komposition und einem warmen
Kolorit. Er gehört zu den Malern, welche ihre Motive ital. Landschaften entlehnten. Das
bedeutendste seiner wenigen Kabinettsbilder: Handelsherr am Hafenpalast einen
Mohren empfangend, befindet
sich in der
DresdenerGalerie, die außerdem noch zwölf andere Gemälde von ihm besitzt. Daneben hat er auch biblische
Stoffe
(z. B. Ruth und Boas, in der
Galerie zu
Amsterdam) behandelt. Auch hat man von ihm eine Folge von 36 trefflichen Radierungen.
Kräher, eine im Herzogtum
Berg in Westfalen
[* 26] und Rheinland gezüchtete Rasse des Landhuhns, welche ihren
Namen dem eigentümlichen, langausgezogenen Krähen verdankt.
Eisenbahn. Die Stammbahn der 1882 verstaatlichten Bergisch-Märkische Eisenbahn bildete
die auf
Grund der Genehmigung vom erbaute und eröffnete Linie
Elberfeld-Dortmund (58,68 km). Zur Zeit
der Verstaatlichung umfaßte das bereits seit dem vom
Staate durch die königl. Eisenbahndirektion zu
Elberfeld
[* 28] verwaltete Unternehmen 1435,41 km Betriebs- und 194,1 km Baustrecken. Mit dem Erwerb der
Bahn gelangte
der
Staat zugleich in den
Besitz der Hälfte der
Aktien der Braunschw. Eisenbahngesellschaft (s.
Braunschweigische Eisenbahnen),
nachdem ihm die andere Hälfte bereits 1880 bei Verstaatlichung der
Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn (s. d.) zugefallen
war.
Die Bergisch-Märkische Eisenbahn beherrschte mit ihren Linien das Industriegebiet am Niederrhein
und in Westfalen, zum
Teil in Gemeinschaft mit den Linien der Köln-Mindener und der Rheinischen Eisenbahn (s. d.).
Nach W. dehnte sich dieselbe über
Düsseldorf
[* 29] und Ruhrort
[* 30] nach dem linken Rheinufer, Krefeld,
[* 31]
München-Gladbach und
Aachen
[* 32] aus bis an die niederländ. und belg. Grenze. Nach O. vermittelte
die obere Ruhrthalbahn einerseits über Scherfede-Holzminden die unmittelbare
Verbindung mit den Braunschw.
Bahnen, andererseits durch die von der Gesellschaft erworbene frühere
Hess.
¶
mehr
Nordbahn über Cassel und Gerstungen die Verbindung mit der Thüringischen Eisenbahn (s. d.). Das Unternehmen der Bergisch-Märkische Eisenbahn blieb
auch nach der Verstaatlichung der königl. Eisenbahndirektion zu Elberfeld unterstellt; einzelne Linien wurden den Bezirken
der Direktion in Köln zugeteilt, so die Linien im Ruhrkohlengebiet, die seit dem mit den Linien
desselben Gebietes der Köln-Mindener und der Rhein. Bahn von dem Betriebsamte zu Essen
[* 34] der königl. Eisenbahndirektion (rechtsrheinischen)
zu Köln verwaltet werden. (S. Preußische Eisenbahnen.)