1799 in
Ostindien,
[* 2] 1800 Oberst m
Irland. Vom
Kap der Guten Hoffnung, an dessen Eroberung er 1805 teilnahm, ward er mit dem Range
eines Brigadegenerals nach
Buenos-Aires gesandt, nahm die Stadt, mußte aber bald kapitulieren, blieb sechs
Monate in Gefangenschaft,
entwich aber dann und kam 1807 in England an. Er erhielt das Kommando der Landtruppen bei der Expedition
nach Madeira
[* 3] und wurde nach der Eroberung der
Insel zum Gouverneur ernannt, jedoch schon 1808 nach
Portugal
[* 4] abberufen, begleitete
hierauf
Sir John
Moore nach
Spanien, wo er der
Schlacht von Coruña beiwohnte und die Einschiffung der fliehenden
Truppen deckte.
Im März 1809 wurde er zum Feldmarschall und Generalissimus der portug.
Armee ernannt, in welcher
Stellung er sich um die Reorganisation der
Truppen sehr verdient machte.
Mit 12000 Mann schlug er am obern Douro das franz. Korps unter Loison. In der
Schlacht bei
Albuera, zeigte er wenig
Feldherrentalent, aber große persönliche Tapferkeit.
In den J. 1812 und 1813 hatte er in der
Armee Wellingtons
das Kommando über drei engl. Divisionen des Centrums und zeichnete sich namentlich bei
Salamanca, Vittoria,
Bayonne und
Toulouse
[* 5] aus. Die portug. Regierung verlieh ihm die Herzogswürde (von Elvas). Die brit.
Regierung übertrug ihm nach Beendigung des
Krieges mehrere polit.
Sendungen nach
Brasilien,
[* 6] von denen Beresford stets wieder auf seinen militär. Posten nach
Portugal zurückkehrte. Die Revolution
entfernte ihn 1820 aus dem aktiven Dienste,
[* 7] und 1823 wurde er als
AnhängerDomMiguels verbannt. Seit 1810 repräsentierte
Beresford seine Geburtsgrafschaft
Waterford im engl.
Unterhause, wo er sich zu den
Tories hielt. 1814 unter dem
TitelBaron Beresford zum
Peer von England erhoben, nahm er seinen Sitz im Oberhause. Außerdem ward Beresford 1823 zum Viscount, 1825 zum
brit.
General und 1828 zum
General-Feldzeugmeister ernannt, von welchem
Amte er 1830 beim
Sturz des Ministeriums Wellington zurücktreten
mußte. 1826 ging er nochmals an der
Spitze brit. Hilfstruppen nach
Portugal, kam jedoch nicht mehr zur
Thätigkeit gegen den
Aufstand. Er starb auf seinem Landgute
Bedgebury-Park in
Kent.
Von seinen meist in russ.
Sprache geschriebenen Werken sind zu nennen: ein
Supplement zu Kasem-Begs türk.
Grammatik (Petersb.
1846; deutsch von
Zenker, Lpz. 1848),
«Bibliothek orient.
Historiker» (3 Bde., Kasan 1849-51),
Fluß im russ. Gouvernement Minsk, einer der bedeutendsten Nebenflüsse des
Dnjepr, entspringt im
Kreis
[* 12]
Borissow
und erreicht, nachdem er seine
Richtung von O. nach S. verändert, nach einem Laufe von 535 km den
Dnjepr, 27 km
oberhalb
Retschiza. Die Beresina ist ein Niederungsfluß, sehr wasserreich und schon 50 km unterhalb der
Quelle
[* 13] schiffbar; das von
ihr beherrschte Gebiet ist sumpfig und schwer zugänglich. Durch das
Beresinische Kanalsystem (s. d.) ist die Beresina mit der Düna
verbunden.
Berühmt wurde die Beresina durch den Übergang des franz.
Heers auf dem Rückzuge von
Moskau
[* 14] 26. bis
die sog.
Schlacht an der Beresina. Von Kutusow nur saumselig verfolgt, aber von Wittgenstein in der Flanke bedroht und in
Gefahr, durch
Tschitschagow abgeschnitten zu werden, mußte Napoleon I. seinen Rückzug beschleunigen,
soweit es die Unordnung, der
Mangel an
Pferden und der Frost erlaubten. Am 22. Nov. näherte sich das
Heer der Beresina, doch hatte tags
zuvor die Division Lambert des Tschitschagowschen Korps
Borissow besetzt.
Oudinot überfiel 23. Nov.Borissow und trieb die Division Lambert über den
Fluß; doch wurde hierbei die
Beresinabrücke zerstört. Napoleon hatte unterdessen 25. Nov. bei Studianka heimlich den
Bau zweier
Brücken
[* 15] beginnen lassen.
Eine
Vereinigung von
Tschitschagow und Wittgenstein würde die franz.
Armee, die nur noch 30000 Streitfähige zählte, vernichtet
haben; aber Wittgenstein blieb nach der Erstürmung von
Borissow unthätig, und so wurden unter großer Anstrengung
durch die franz.
Artillerie26. Nov. die beiden
Brücken vollendet.
Über die erstere ging das 2.
Armeekorps (Oudinot), über die zweite zuerst die Gardeartillerie, worauf das Neysche Korps und
am 27. Napoleon mit den Garden folgte. Die übrigen Korps sollten nachrücken, das 9. (Victor) die Nachhut bilden. Aber schon
drängten auch die Unbewaffneten nach den
Brücken, und bald entstand eine grauenhafte Verwirrung, bei
der eine ungeheure Anzahl
Menschen den
Tod fanden. Unterdessen hatte die Division Partouneaux in
Borissow vor Wittgensteins
Übermacht die Waffen
[* 16] strecken müssen.
Marschall Victor deckte den Übergang noch während des ganzen 28. Nov. mit seinem anfangs nur 1700 Mann
starken, dann aber durch eine von Napoleon wieder auf das linke Ufer geschickte Division auf 4000 Mann gebrachten Korps gegen
die fast fünffache Überzahl. Aber die russ.
Artillerie fing nun an, die
Brücken wirksam zu beschießen, und vermehrte dadurch
die Verwirrung. Während Wittgenstein gegen Victor bei Studianka kämpfte, griff
Tschitschagow das Oudinotsche
Korps, dem Napoleon die Garden zur Reserve gestellt hatte, bei Stachow an, wurde jedoch abgeschlagen.
Abends 9
Uhr
[* 17] begann Victor seinen
Abzug; bis gegen 1
Uhr nachts überschritt das 9. Korps, mit Zurücklassung einer kleinen Nachhut,
die
Brücken. Noch in der Nacht zum 29. Nov. gingen 2 franz.
Batterien ungestört über den
Fluß. Eine
Masse
von Erschöpften,
Kranken und Verwundeten blieb zurück und benutzte nur zum kleinsten
Teile die nun völlig frei gewordenen
Brücken, die endlich abgebrannt werden mußten.
Bald darauf erschienen die Kosaken und machten außer 5000 Gefangenen eine
unermeßliche
Beute. Nur Kutusows
Fehler retteten das franz.
¶
mehr
Heer auf seinem weitern Rückzüge. Im Gemälde wurde der Übergang über die Beresina dargestellt von P. von
Heß (Petersburg,
[* 19] Kaiserl. Winterpalast) und von Nikutowsky (Karlsruhe,
[* 20] Kunsthalle).