(in der
Schweiz),
[* 2] mit Filiale in Waldshut in
Baden
[* 3] (seit 1885) und Zweigniederlassungen unter der Firma «Benziger Brothers»
in Neuyork
[* 4] (seit 1853), Cincinnati (1860) und
Chicago (1886; begründet 1875 in St. Louis). Die
Besitzer der europ. Häuser
sind: Karl Benziger-Schnüringer, geb. in Schwyz,
Leiter der litterar.-artistischenAbteilung;
Karl Benziger-Gottfried,
geb. Leiter der technischen
Abteilung, und
Joseph Benziger, geb. Leiter der handelsgeschäftlichen
Abteilung.
Leiter der amerik.
Geschäfte sind Louis Benziger-Mächler, geb. und
NikolausKarl Benziger-Stoffel, geb. Dabei
sind die letztern beiden zugleich Kommanditäre der europ. Häuser, wie
die
Besitzer dieser zugleich Kommanditäre der amerik.
Geschäfte sind. Das
Geschäft wurde zu Einsiedeln 1792 von dem
LandammannJosephKarl Benziger, geb. gest. gegründet und
von seinen beiden
Söhnen, dem Kantonslandammann
JosephKarl Benziger, geb. in Feldkirch, gest.
und dem BezirksstatthalterNikolaus Benziger, geb. gest. die es 1833 übernahmen,
bedeutend erweitert.
Die Firma «Gebr.
Karl &
Nikolaus Benziger» ging 1860 an die
Söhne beider über, erhielt 1867 von Papst
PiusIX. den
Titel«Typographen des
HeiligenStuhles» und bestand bis 1887, wo die gegenwärtigen
Besitzer (Urenkel des Gründers)
die heutige Firma annahmen, welche 1888 von Papst
Leo Xlll. zum «Päpstlichen
Institut für christl. Kunst» ernannt wurde.
Der Verlag besteht aus einer reichen Auswahl von Gebet-, Erbauungs- und Andachtsbüchern, auch in fremden
Sprachen, ferner
aus theol. und kirchenmusikalischen Werken, illustrierten Familien-,Volks- undJugendschriften, Schulbüchern,
dem alljährlich in 4
Sprachen erscheinenden «Einsiedler
Kalender» (seit 1840),
dem illustrierten Wochenblatt
«Alte und
Neue
Welt» (seit 1866),
Kuhns
«Allgemeine Kunstgeschichte» (seit 1891 in 25 Lieferungen erscheinend).
Daran schließen sich ein
überaus reichhaltiger Verlag religiöser
Bilder, eine Sortimentsbuch- und Kunsthandlung (seit 1842),
Handel mit Devotionalien,
Kirchenornamenten,
Paramenten und Kirchenschmuck. Zur Herstellung aller dieser Gegenstände sind thätig:
Zeichenatelier, Kolorieranstalt, Kupfer- und Notenstecherei, chromolithographisches und photogr.
Atelier,
Zinkographie,
Stereotypie,
Galvanoplastik
[* 5] (mit mehrern Dynamos, hydraulischen
Pressen und zahlreichen Hilfsmaschinen), Druckerei (mit 21
Buch- und 19 Steindruckpressen),
Kupferdruckerei,
Lithographie,
Photographie und andern Vervielfältigungsverfahren,
Buchbinderei, mechan. Werkstatt, eigene
Gasfabrik (für über 2000 Flammen), eigenes elektrisches Licht.
[* 6] Als Motoren wirken 3 Dampfmaschinen
[* 7] mit
Gas- undPetroleummotor,
[* 8] Wasserkraft, zusammen etwa 75 Pferdestärken.
Mit Einschluß des Zweigateliers in Euthal und Groß und der Hausindustrie sind gegen 900
Personen beschäftigt. An Wohlthätigkeitsanstalten
sind vorhanden: ein Kosthaus für etwa 70 jüngere Angestellte (seit 1873), eine gleiche Anstalt für
Mädchen (seit 1885), eine
Kranken- undAlterskasse (seit 1865) und eine
Unfallversicherung für sämtliche Angestellte auf
Kosten der Firma (seit 1885). Die Häuser in
Amerika
[* 9] verlegen auch engl. Gebetbücher und amerik. Schulbücher; in Cincinnati
erscheint die Wochenschrift «Der Wahrheitsfreund» (gegründet 1836).
Nicht zu verwechseln mit diesem Etablissement ist die Firma «Adelrich
Benziger & Cie.» in Einsiedeln, die 1885 von einem
SohneNikolaus Benzigers, Adelrich Benziger-Koch, geb. 1860-80
Teilhaber des Stammhauses, gegründet wurde und gemeinsam mit dessen
Söhnen Adelrich
AlbertNikolaus Benziger und
AugustKarl
Benziger betrieben wird.
C14H10O2 , ein aus dem
Benzoin durch
Oxydation entstehendes
aromatisches Diketon, C6H5.CO.CO.C6H5. Es bildet mit
Hydroxylamin drei Benzildioxime,C6H5.C(NOH).C(NOH).C6H5,
der früher gebräuchliche
Name für
Benzol (s. d.) oder Steinkohlenteerbenzin. Heute bezeichnet man mit ein
Gemenge von
Kohlenwasserstoffen, das aus dem Petroleum gewonnen wird, zwischen 70 und 90° siedet und hauptsächlich
aus
Hexanen und Heptanen besteht. Es ist eine leicht bewegliche, wasserhelle Flüssigkeit von ätherischem, nicht unangenehmem
Geruch, in Wasser unlöslich, in
Alkohol löslich und leichter als Wasser. Infolge seiner Fähigkeit, Fette, Harze,
Kautschuk
zu lösen, verwendet man es als Fleckenwasser, als Terpentinölersatz zu Firnissen, zum Entfetten der
Wolle. Es brennt
mit stark leuchtender Flamme
[* 10] und dient deshalb auch zum
Carburieren des
Leuchtgases. Seine
Dämpfe geben, mit atmosphärischer
Luft gemischt, ein explosives Gemenge, das zum Betrieb von
Benzinmotoren benutzt wird.
Auf einem ein- oder zweisitzigen Wagen mit 3 oder 4 Rädern ist ein zweicylindriger
Benzinmotor aufgestellt, von dem aus der
Antrieb der einen Radachse erfolgt.
Die
Steuerung des Motors geschieht vom Sitze des
Fahrenden aus.
Benzoeharz (Resina benzëes,Asa dulcis), ein offizinelles Harz und
Artikel des Droguenhandels,
bereits seit dem 15. Jahrh. in Europa
[* 11] bekannt. Die Benzoë ist der erhärtete harzige
Ausfluß
[* 12] von
Styraxbenzoin Dryand.,
dem
Benzoebaum, der in Hinterindien
[* 13] wächst und auf den ostind.
Inseln kultiviert wird, in neuerer Zeit auch nach
Brasilien
[* 14] verpflanzt wurde.
Junge, 6-7jährige
Bäume geben die beste Benzoë, alte liefern nur eine dunkle und schwach
riechende Sorte.
Das Harz, das auch selbst austritt, gewinnt man künstlich durch Einschnitte in die Rinde. Im
Handel hat man je nach der Herkunft
drei Hauptsorten:
1) Die Siam-Benzoe, die seltenere und daher teure Sorte, die aber allein offizinell ist; sie kommt
aus Siam und wird über
Bangkok
[* 15] versandt; 1887 kamen 37 200, 1888 dagegen nur 31 300 kg von dort. Es sind flache, rundliche,
gelblichweiße bis braune
Stücke, auf dem
Bruche opalartig-weiß
(Benzoë in lacrimis), von sehr angenehmem
Geruch oder auch
mehr oder minder zusammengeflossene oder zusammengebackene
Blöcke
(Benzoë in massa).
Abfälle, aus kleinen,
rundlichen losen
Körnern bestehend, bilden die «Benzoë in granis». Die Siam-Benzoe
schmilzt bei etwa 75° C. und löst sich bei gelinder Wärme
[* 16] in 5
TeilenWeingeist. Wert 5-9 M. das
Kilogramm.
Java kommend, ist die gewöhnliche Handelsware (jetzt aber von der Pharmakopöe nicht mehr zugelassen); man erhält sie ebenfalls
in großen Stücken, die auf dem Bruche ein porphyrartiges Aussehen zeigen, indem milchweiße, wachsglänzende Körner in einer
rötlichgrauen Grundmasse eingebettet sind (Mandelbenzoe, Benzoë amygdaloides). Bei den bessern Torten sind diese Körner größer
und die Grundmasse tritt zurück, die schlechtesten Sorten zeigen fast gar keine Mandeln. Der Geruch ist bei Sumatra-Benzoe
mehr storaxartig; der Schmelzpunkt liegt erst bei 85° C. Dieser Sorte nahestehend, aber einen mehr glasigen Bruch zeigend,
sind 3) die Penang-Benzoe und die Palembang-Benzoe, Wert 1,5-2 M. das Kilogramm. - Die Benzoë enthält drei
sich wenig voneinander unterscheidende Harze und 12-18 Proz. Benzoesäure (s. d.), welche letztere hauptsächlich in der Sumatrasorte
mehr oder weniger durch Zimmetsäure ersetzt ist.
Man pflegt hiernach die Benzoesorten auch in zimmetsäurefreie und in zimmetsäurehaltige Benzoë einzuteilen, welche
letztern nur zu Parfümeriezwecken verwendet werden. Ob eine Benzoë zimmetsäurehaltig ist, erkennt
man auf folgende Weise: Man pulvert die und erhitzt dieses Pulver mit etwas Soda und Wasser, filtriert und erhitzt das Filtrat
mit etwas übermangansaurem Kalium;