«Opuscula philologica», Lpz. 1781; deutsch von
W. Ribbeck, ebd. 1857). 1710 hatte er seine kritischen Bemerkungen über «Plutos»
und
«Wolken» des
Aristophanes und unter dem
Namen «Phileleutherus Lipsiensis» seine Verbesserungen der Bruchstücke
des Menander und Philemon erscheinen lassen. Diesen
Arbeiten folgte die
Ausgabe des
Horaz (Cambr. 1711; öfter wiederholt, so
Amsterd. 1728; Lpz. 1826; Berl. 1869-70),
sein vorzüglichstes Werk; ferner die des Terenz und des Phädrus (1726), die von
Hare in einer berühmten
«Epistola critica»
scharf getadelt wurde, und die des Manilius (Lond. 1739). Seine Emendationen zu Plautus gaben heraus
Schröder (ebd. 1880) und Sonnenschein in seiner
Ausgabe von Plautus' «Captivi» (Lpz.
und Lond. 1880);
die zu Kallimachus finden sich in Graevius'
Ausgabe
(Utrecht
[* 2] 1697);
die zu
Lucan in der zu Strawberry-Hill
erschienenen (1760);
In der
Ausgabe des «Paradise lost» von
Milton hat Bentley eigenmächtig
Veränderungen vorgenommen. Eine Gesamtausgabe
der Werke B.s (Bd. 1-3, Lond. 1836-42)
von Dyce ist unvollendet geblieben. Der
Band
[* 3] «Opuscula philologica» (Lpz. 1881)
enthält nur eine Auswahl. B.s
Briefe sind am vollständigsten von Wordsworth (2 Bde., Cambr.
1842) herausgegeben worden. -
Vgl. Monk, «The life of Richard Bentley» (Lond.
1830);
(spr. -li),Rob., engl.
Botaniker, geb. 1823 in Hitchin, studierte in
London
[* 4]
Medizin und
Botanik, wurde 1847 Mitglied
des Royal College of Surgeons, lehrte an den mediz. Schulen des
London-, Middlesex- und St. Mary-Hospitals
Botanik und wurde dann Professor an
Kings College, in der Pharmaceutical
Society of Great Britain und der
London Institution.
Längere Zeit war auch einer der Herausgeber des «Pharmaceutical Journal».
Neben der Mitarbeit an der engl.
Ausgabe von Pereiras «Materia medica and therapeutics»
(Lond. 1854-55) sind seine Hauptwerke: «A manual of botany» (ebd. 1861 und öfter),
«Pricipal plants employed in medicine»
(1875 fg., reich illustriert),
«The
Student'sGuide to structural, morphological and physiological botany» (Lond. 1883),
(spr. bennt'n),ThomasHart, nordamerik. Staatsmann, geb. zu Hillborough in Nordcarolina, ließ
sich in
Tennessee als Rechtsanwalt nieder und wurde Mitglied der Staatsgesetzgebung. Am
Kriege gegen England 1812 beteiligte
er sich als Oberst eines von ihm geworbenen Freiwilligenregiments, nahm nach Beendigung des
Krieges seine
Thätigkeit als Rechtsanwalt 1815 in St. Louis wieder
auf und gründete daselbst die demokratische Zeitschrift «Missouri
Argus». 1820 wurde
er zum Bundessenator für den neuen
Staat Missouri erwählt.
Der
Gedanke einer Ausbreitung der
Civilisation über die Landstrecke zwischen dem Missouri und dem
StillenMeere wurde
durch seine
Beredsamkeit in das amerik. Volksbewußtsein eingeführt. Benton war es auch, der zuerst die unentgeltliche Verteilung
des Bundesdomaniallandes an Ansiedler vorschlug, eine Maßregel, die, von der Sklavenhalterpartei bekämpft, erst 5 Jahre
nach seinem
Tode sich verwirklichte. Als
Anhänger Jacksons war Benton der bitterste Feind der schon damals nach einer
Zerreißung der
Union strebenden Calhounschen
Fraktion der demokratischen Partei. 1850 gelang es der letztern in Missouri,
die Wiedererwählung B.s zum Bundessenat zu verhindern.
Dafür nahm er 1852 die
Wahl zum Repräsentantenhause an und fand hier Gelegenheit, seinen ganzen Einfluß gegen die versuchte
Einführung der
Sklaverei in
Kansas und
Nebraska geltend zu machen. 1854 unterlag Benton seinen vereinigten
Gegnern bei der
Wahl zum
Kongreß, ebenso 1856 als Kandidat für das Gouverneursamt. Er zog sich nun aus dem Parteileben zurück
und benutzte seine Muße zur Ausarbeitung seiner
Erinnerungen («Thirty years' view of the Senate», 2 Bde.,
Neuyork
[* 5] 1854-56) und zur Herausgabe aller seit Errichtung der Republik stattgehabten Kongreßdebatten
in gedrängter Fassung. Benton starb zu
Washington.
[* 6] -
Staatsbahnen,
[* 10] Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Meseritz),
Zoll- und Steueramtes,
hat (1890) 3172 E., darunter 1307 Katholiken und 160 Israeliten, Post,
Telegraph,
[* 11] ein Schloß mit
Park;
Stärkefabrik, zwei
Dampfschneidemühlen, Hopfenbau und Hopfenmarkt.
(spr. bängtsóng),Th., franz. Romanschriftstellerin, mit ihrem eigentlichen
Namen Marie
ThéréseBlanc, geborene
de
Solms, geb. zu
Seine-Port (Seine-et-Marne), veröffentlichte ihren ersten bemerkenswerten
Roman «Un divorce» (1871)
im «Journal des Débats“, dann, meist in der
"Revue des Deux Mondes», eine Reihe anderer Erzählungen:
«La vocation de Louise» (1873),
«Le parrain d'Anette»
(1893) u. a. Auch schrieb sie für dieselbe Zeitschrift kritische
Aufsätze über engl., deutsche und amerik. Romanlitteratur
(«Littérature et mœurs étrangères», 2 Bde., 1882;
«Les nouveaux romanciers américains», 1885; «Contes
de tous les pay», 2. Aufl. 1890), übersetzte auch z. B.
Novellen von
Aldrich (s. d.).
IhreRomane sind Schöpfungen einer gemütvollen Natur. 1871 erhielt sie den
Akademiepreis Vitets. - Vgl.
Nuova Antologia, März 1879.
Mor. Aug.,
Graf von, Abenteurer, geb. 1741 (nicht 1746) zu Werbo im
Komitat Neutra, diente als kaiserl.
Lieutenant
im siebenjährigenKriege bis 1758 und ging dann auf
Reisen, wandte sich nach
Polen, trat der
Konföderation
gegen die
Russen bei und wurde Oberst, Befehlshaber der
Kavallerie und Generalquartiermeister. Von den
Russen 1769 gefangen,
ward er 1770 nach
¶
mehr
Kamtschatka verwiesen. Benyowszky veranlaßte daselbst die Erbauung eines öffentlichen Schulhauses, machte den Vorschlag, mit seinen
Mitverbannten die südl. Landspitze Kamtschatkas anzubauen, und erhielt dafür seine Freiheit sowie die Hand
[* 14] der Tochter des
Statthalters Nilow. Inzwischen hatte er den Plan entworfen, mit mehrern Mitverschworenen zu entfliehen. In Begleitung seiner
Gattin Aphanasia verließ er Kamtschatka im Mai 1771 mit 96 Personen, nachdem es ihm gelungen war, das
gegen ihn abgeschickte Kommando zurückzuschlagen, sich der Festung
[* 15] Botscherezk und der hier befindlichen 1 ½ Mill. Piaster
zu bemächtigen. Er segelte nach Formosa, dann nach Macao, wo viele von seinen Begleitern starben, unter ihnen auch
Aphanasia.
Darauf verdang er sich auf ein franz. Schiff,
[* 16] kam so nach Frankreich, erhielt ein Infanterieregiment und dann den Auftrag,
auf Madagaskar
[* 17] eine Niederlassung zu gründen. 1774 begründete er die zu Foul-Point und wußte zugleich das Vertrauen verschiedener
einheimischer Stämme zu gewinnen, die ihn 1776 zu ihrem König ernannten. Als er, nach Europa
[* 18] zurückgekehrt,
um der Kolonie neue Unterstützung zu verschaffen, auf seiten des franz. Ministeriums kein Entgegenkommen
fand, trat er wieder in österr. Dienste.
[* 19] 1783 suchte er in England und Baltimore
[* 20] Unterstützung für eine Expedition nach
Madagaskar und reiste im Okt. 1784 dahin ab. Als er indes hier 1785 Feindseligkeiten gegen die Franzosen
begann, schickte die Regierung von Mauritius aus Truppen gegen ihn. In einem Gefecht mit diesen, ward er tödlich
verwundet. Seine Autobiographie gab Nicholson heraus (2 Bde., Lond.
1790; französisch Par. 1791), deutsch von Förster (2 Bde.,
Lpz. 1791) und Ebeling i2 Bde., Hamb.
1791), ungarisch von M. Jókai (Budapest
[* 21] 1888). Kotzebue hat in seiner «Verschwörung in Kamtschatka»
(1795) Benyowszky auf die Bühne gebracht, Luise Mühlbach Benyowszky zum Helden eines Romans (4 Bde., Jena
[* 22] 1865), Slowacki zu dem eines Epos
(1841) gemacht.