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Kirche (St. Laurentius), Rathaus mit Ratskeller, freiwillige Feuerwehr, Wasserleitung, [* 2] Spar- und Vorschußverein;
Eisenerzgruben, Streichholz-, Nägel- und Holzwarenfabriken, deren Erzeugnisse im Wege des Hausierhandels vertrieben werden.
Kirche (St. Laurentius), Rathaus mit Ratskeller, freiwillige Feuerwehr, Wasserleitung, [* 2] Spar- und Vorschußverein;
Eisenerzgruben, Streichholz-, Nägel- und Holzwarenfabriken, deren Erzeugnisse im Wege des Hausierhandels vertrieben werden.
Henry, Graf von Arlington (s. d.). ^[= (spr. ährlingt'n), Henry später Graf von A., Mitglied des engl. Cabalministeriums ...]
James Gordon, amerik. Publizist, geb. in New-Mill (Banffshire, Schottland), ging 1819 nach Amerika [* 3] und gründete, nachdem er fast 16 Jahre in verschiedenen Orten journalistisch thätig war, den «New York Herald», den er durch Geist, Fleiß und Benutzung aller technischen Hilfsmittel zu einem der verbreitetsten und reichsten Blätter der Welt emporhob. Bennett führte zuerst (1837) den «Geldartikel» (Börsenbericht) in die amerik. Presse [* 4] ein und beschaffte Nachrichten auf neuen Wegen, wie durch den Telegraphen [* 5] und besonders durch den ankommenden Schiffen entgegengesandte Boote. Sein Blatt [* 6] warf bis zu B.s Tode in Neuyork) [* 7] etwa 750000 Doll. jährlichen Nettogewinn ab. -
Vgl. Memoirs of J. G. and his Times, by a Journalist (Neuyork 1855). -
B.s gleichnamiger Sohn (geb. meist in Paris [* 8] lebend) führte den «New York Herald» in derselben Richtung weiter. Er entsandte Stanley 1871 zur Aufsuchung Livingstones und 1874 mit dem Londoner «Daily Telegraph» [* 9] zu einer Afrikareise, die den Kongolauf klar stellte. 1879 rüstete er eine unglücklich verlaufene Nordpolexpedition (Schiff [* 10] Jeannette) aus.
John Hughes, engl. Arzt, geb. in London, [* 11] studierte in Edinburgh, wo er 1837 mit der Schrift «Physiology and pathology of the brain» promovierte. Später brachte er zur Fortsetzung seiner Studien 2 Jahre in Paris und 2 Jahre in Deutschland [* 12] zu. Allgemeiner bekannt wurde er (1841) durch seine Anempfehlung des Leberthrane als Heilmittel für Skrofeln, Schwindsucht und verwandte Krankheiten. Bennett wurde 1843 al5 Patholog in dem Royal Infirmary in Edinburgh angestellt und 1848 Professor der Medizin an der dortigen Universität. Hier entdeckte er die als Leukocythämie bekannte Blutkrankheit, die er in der Schrift «Leucocythaemia or white cell blood» (Edinb. 1852) beschrieb, und veröffentlichte mehrere Werke über Lungen- und Nervenkrankheiten, wie «Pathological and historical researches on inflammation of the nervous centres», «Pathology and treatment of molecular consumption», «Treatment of pulmonary consumption», «Pneumonia» u.s.w., die verdiente Beachtung fanden. Sein Hauptwerk «Clinical lectures on the principles and practice of medicine» (Edinb. 1850; 5. Aufl. 1868) wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Später erschien von ihm «Researches into the action of mercury, podophylline and taraxacum on biliary secretions» (Edinb. 1869; 2. Aufl. 1874). Er starb
William Cox, engl. Dichter und praktisch-populärer Nationalökonom, geb. in Greenwich, führte nach dem frühen Tode seines Vaters, eines Uhrmachers, dessen Geschäft fort und beteiligte sich lebhaft an den Angelegenheiten seines Geburtsorts; die Gründung eines volkstümlich-litterar. Instituts, einer höhern Volksschule, billiger öffentlicher Bäder war zum großen Teil seinen Bemühungen zu danken. Er lebt in Blackheath bei London.
Nachdem er 1843 und 1845 anonym Gedichte herausgegeben und zu Zeitschriften poet. Beiträge geliefert hatte, erschienen «Poems» (Lond. 1850; 2. Ausg. 1862),
«Verdicts» (ebd. 1852),
«War songs» (ebd. 1855),
«Queen Eleonor's vengeance, and other poems» (ebd. 1857),
«Baby May» (ebd. 1859; neue Ausg. 1875),
«Songs by a songwriter» (ebd. 1859; 2. Aufl. 1876),
«The worn wedding-ring» (ebd. 1861),
«Our glory-roll» (ebd. 1866),
«Songs for sailors» (ebd. 1872; darin «A fisher-wife's song», «Sea songs» (ebd. 1878),
«Songs for soldiers» (1879),
«The lark: songs, ballads and recitations for the people» (1885; vorher 1883-84 als Monatsschrift erschienen). In «Prometheus, the fire-giver» (1877) suchte Bennett den ersten (verlorenen) Teil der Trilogie des Äyschylus wiederherzustellen. Ferner schrieb er: «Endowed Parish Schools and High Church Vicars. Roans School: past, present and future» (Lond. 1868; 2. Ausg. 1879).
Sir William Sterndale, engl. Komponist und Pianist, geb. zu Sheffield, [* 13] wurde Sängerknabe am King's College zu Cambridge und kam dann nach London auf die Royal Academy of Music. 1836 ging er zu weiterer Ausbildung nach Deutschland. In Leipzig [* 14] komponierte er die Ouvertüre «Die Waldnymphe», eins seiner besten Werke, das 1839 unter großem Beifall aufgeführt wurde. Kurz darauf kehrte er nach London zurück, ging 1842 wieder nach Deutschland, gründete 1849 in London die Back Society, die er bis 1862 leitete, war 1856-67 Dirigent der Philharmonischen Konzerte, wurde 1856 von der Universität Cambridge zum Professor der Musik ernannt, 1868 zum Principal (Direktor) der Royal Academy of Music erwählt und erhielt 1870 von der Königin von England die Ritterwürde. Bennett starb zu London.
Sein
Leichnam wurde in der Westminsterabtei zu
London beigesetzt. B.s
Kompositionen, von denen über 40 Werke im Druck erschienen,
schließen sich an Mendelssohns
Weise an, zeigen Feinsinnigkeit, mitunter auch interessante harmonische
Kombinationen und reibende
Klangwirkungen, sind aber oft monoton und gedankenarm. Hervorzuheben sind: das Oratorium «The
woman of Samaria», die in England sehr beliebte Kantate «The may queen»
,
eine
Sinfonie, die Ouvertüren «Die
Najade», «Die Waldnymphe», zu
Moores «Paradies und Peri» und
Byrons «Parisina», vier Klavierkonzerte,
Stücke für
Klavier und verschiedene Kammermusiksachen, einige Gelegenheitskantaten, Lieder u. s. w.
(spr. nihwis), höchster Berg Großbritanniens in der schott. Grafschaft Inverneß, östlich vom Fort William, hat eine Basis von 38 km Umfang und auf dem Gipfel (1343 m) seit 1883 eine Meteorolog.
Astronom, s. Apianus. ^[= # Petrus, eigentlich Bienewitz oder Astronom und Geograph, geb. 1495 zu Leisnig in ...]
von Loefen, Karl, Landschaftsmaler, geb. zu Thorn, [* 15] trat 1849 in das Atelier von W. Schirmer in Berlin [* 16] und dann in das von Alb. Zimmermann in München. [* 17]
Nach Reisen in Schottland, Tirol [* 18] und Oberitalien [* 19] begann er Landschaften zu malen, besonders Motive aus der Norddeutschen Tiefebene, Mark, dem Odergebiet und der Ostseeküste.
Seine Bilder Weiher vor Sonnenaufgang, Märkischer Frühling, Herbstnebel, Waldsee im Spätherbst u. a. verraten ein feines Naturgefühl. Bennewitz lebt seit 1856 in Berlin.
altes niedersächs. Adelsgeschlecht, das sich wahrscheinlich am Ende des 13. Jahrh, von der noch blühenden Familie von Jeinsen abzweigte ¶
und sich nach der von ihr erbauten Burg Bennigsen bei dem Pfarrdorfe gleichen Namens im hannov. Kreise [* 21] Springe benannte. Hier erscheinen die Bennigsen urkundlich zuerst 1311 als Vasallen der Grafen von Schaumburg. Mit den Söhnen Johanna von Bennigsen, gest. 1618, entstanden die beiden noch gegenwärtig blühenden Linien zu Banteln und zu Bennigsen. Der (ältern) Linie zu Banteln gehörte der 1813 in den russ. Grafenstand erhobene russ. General Levin Aug. Theophil von Bennigsen (s. d.) an. Sein Sohn ist Graf Alexander Levin von Bennigsen (s. d.), ehemaliger hannov. Minister. Zur (jüngern) Linie zu Bennigsen gehören der kursächs. Generallieutenant Gustav Adolf von Bennigsen, der im Bayrischen Erbfolgekriege die kursächs. Armee in Böhmen [* 22] befehligte, der gegenwärtige Besitzer des Ritterguts Bennigsen, Rudolf von Bennigsen (s. d.), sowie der Zweig der von Bennigsen-Foerder.
Alexander Levin, Graf von, hannov. Staatsmann, Sohn des folgenden, geb. zu Zakret bei Wilna, [* 23] kam 1818 nach Hannover, [* 24] studierte seit 1826 zu Göttingen [* 25] Jurisprudenz, trat dann in den Staatsdienst und ward 1835 dem Ministerium des Innern zugeteilt, nahm aber 1840 aus Gesundheitsrücksichten seine Entlassung. 1841 trat er in die Erste Kammer der hannov. Ständeversammlung und wurde in demselben Jahr zum Mitgliede des Obersteuerkollegiums und der Generaldirektion der indirekten Steuern ernannt. 1848 beauftragte ihn der König mit der Bildung eines neuen Ministeriums, in dem er außer dem Präsidium das Portefeuille des Auswärtigen und des königl. Hauses übernahm.
Mit Stüve vertrat er in demselben gemäßigt liberale Anschauungen. Ende Febr. 1850 wurde Bennigsen mit einer Sendung nach Wien [* 26] in betreff der deutschen Angelegenheiten betraut. Am 28. Okt. trat das Ministerium zurück. Bennigsen, der bereits 1849 von den größern Grundbesitzern des 9. Wahlbezirks in die Erste Kammer gewählt worden war, wurde 1851 deren Präsident; 1856 trat er für Osnabrück [* 27] in die Zweite Kammer und wurde auch hier zum Präsidenten gewählt. Aber da er mit großer Energie die ständischen Rechte gegen die reaktionären Bestrebungen des Ministeriums Borries vertrat, verweigerte die Regierung ihm als pensionierten Staatsminister den Urlaub zur Teilnahme an der Ständeversammlung. Erst 1864 nahm Bennigsen als Vertreter der Hauptstadt wieder seinen Sitz in der Zweiten Kammer ein, die ihn abermals zum Präsidenten wählte. Nach der Annexion Hannovers schloß sich Bennigsen der wölfischen Partei an und war als Reichstagsmitglied (1881-83) Hospitant der Centrumspartei. Er starb in Banteln (Reg.-Bez. Hildesheim). [* 28]
Levin Aug. Theophil, Graf von, russ. Feldherr, Sohn des braunschw. Oberst Bennigsen, geb. zu Braunschweig, [* 29] wurde 1755 Page am kurhannov. Hofe, 1759 Fähnrich in der hannov. Fußgarde und rückte im Lauf des Siebenjährigen Krieges, erst 17 J. alt, zum Kapitän auf, nahm aber schon 1764 den Abschied. 1773 als Premiermajor in der russ. Armee angestellt, focht Bennigsen 1774 unter Rumjanzow gegen die Türken, 1788 als Oberst unter Potemkin bei dem Sturm von Otschakow.
Als Brigadier zeichnete er sich 1792 in Litauen im kleinen Kriege aus. In dem poln. Kriege 1793-94 führte ein Kommando mit solchem Erfolge, daß ihm die höchsten Orden [* 30] und ein Ehrensäbel zu teil wurden. In dem Kriege gegen Persien, [* 31] 1796, trug er wesentlich zur Eroberung von Derbent bei. Unter Kaiser Paul wurde er 1798 Generallieutenant, fiel dann aber in Ungnade und beteiligte sich infolgedessen an der gegen das Leben des Kaisers gerichteten Verschwörung. Er führte in der Nacht vom die Verschworenen in das Schlafzimmer des Kaisers und trug durch seine Energie das meiste zum Gelingen der Mordthat bei.
Alexander I. ernannte ihn 1802 zum General der Kavallerie. In den beginnenden Kämpfen mit Frankreich erhielt Bennigsen das Kommando der sog. Nordarmee, die aber 1805 nicht zur Verwendung kam; 1806 bildete dieses Korps wieder unter B.s Befehlen einen Teil der Armee in Preußen. [* 32] Am gelang es Bennigsen, bei Pultusk die Angriffe des Marschalls Lannes zurückzuschlagen. Durch die blutige Schlacht bei Evlau (s. d.) gewann A. den Ruhm, zum erstenmal den Zauber der Unüberwindlichkeit Napoleons gebrochen zu haben. Am erlitt er jedoch bei Friedland eine entscheidende Niederlage.
Nach dem Tilsiter Frieden lebte Bennigsen einige Jahre auf seinen Gütern in Litauen; 1812 erschien er ohne Amt wieder bei der Armee, wo er den thätigsten Anteil an den Intriguen gegen Barclay (s. d.) nahm. Unter Kutusow wurde er Chef des Generalstabes. Als solcher focht er 7. Sept. in der Schlacht bei Vorodino. Am 18. Okt. kämpfte er bei Tarutino mit Glück gegen Murat. Von Kutusow nur mangelhaft unterstützt, klagte er diesen bei Araktschejew und beim Kaiser an, er habe Moskau [* 33] ohne alle Notwendigkeit dem Feinde überlassen und 18. Okt. den Erfolg absichtlich hintertrieben.
Der Kaiser sendete B.s Denunziationen Kutusow selber zu, und Bennigsen erhielt darauf von diesem den Befehl, die Armee augenblicklich zu verlassen. Nach Kutusows Tode wußte es aber Bennigsen wieder dahin zu bringen, daß er das Kommando der in Polen gebildeten Reservearmee erhielt. Mit dieser sog. Polnischen Armee marschierte er im Aug. 1813 nach Böhmen und von dort mit der Hauptarmee nach Sachsen. [* 34] In der Schlacht bei Leipzig 18. Okt. führte er die dritte Hauptkolonne, 59000 Mann stark, focht siegreich und wurde am Abend dieses Tages vom Kaiser Alexander in den Grafenstand erhoben.
Dann wurde ihm die Belagerung Hamburgs aufgetragen, das die Franzosen aber erst nach dem Frieden räumten. Nach dem Frieden erhielt er 1815 das Kommando der zweiten Armee im südl. Rußland; Kränklichkeit nötigte ihn, 1815 seine Entlassung zu nehmen. Er starb erblindet, auf seinem Stammgut Banteln bei Hannover. Bennigsen ist auch als militär. Schriftsteller aufgetreten in «Gedanken über einige Kenntnisse, die einem Offizier der leichten Kavallerie nötig sind» (Wilna 1805). Seine handschriftlichen Memoiren sind bis jetzt nicht veröffentlicht.
Rudolf von, Politiker, geb. zu Lüneburg, [* 35] wo sein Vater, Generalmajor Karl von in Garnison stand, studierte 1842-45 zu Göttingen und Heidelberg [* 36] die Rechte, wurde 1846 Amtsauditor in Lüchow, später in Osnabrück, 1850 Justizkanzleiassessor in Aurich [* 37] und Osnabrück, dann Vertreter des Staatsanwalts beim Obergericht in Hannover, 1854 Richter am Obergericht zu Göttingen. Als ihm 1855 und 1856 vom Justizminister der Urlaub zur Ausübung eines Abgeordnetenmandats verweigert wurde, trat er von seiner amtlichen Stellung zurück und unterzog sich der Bewirtschaftung seines väterlichen Gutes Bennigsen Bei den Neuwahlen von 1856 ward er von Göttingen in die Kammer gewählt und stellte sich hier an die Spitze der wenigen Oppositionsmitglieder. Als ¶