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Prusse» (Par. 1871) zu widerlegen. Nach dem Sturze der kaiserl. Regierung ging Benedetti, der von Napoleon III. 1869 in den Grafenstand erhoben worden war, nach Italien, [* 2] wo er seitdem als Privatmann lebt.
Prusse» (Par. 1871) zu widerlegen. Nach dem Sturze der kaiserl. Regierung ging Benedetti, der von Napoleon III. 1869 in den Grafenstand erhoben worden war, nach Italien, [* 2] wo er seitdem als Privatmann lebt.
Domino (lat., «laßt uns preisen den Herrn»),
eine Formel im kath. Gottesdienst, die namentlich am Schluß der Messe an den Tagen, an welchen das Gloria nicht gesungen wird, an Stelle des: «ite, missa est» (s. d.) gebraucht wird.
Aufruf zum Tischgebet in den Klöstern;
auch der Gesang der drei Männer im Feuerofen (Dan. 3,21),. der als Canticum trium puerorum in das Brevier aufgenommen ist.
s. Benedikt. ^[= # (d. h. der Gebenedeite, Gesegnete), der Name von 15 Päpsten: B. I. (574-578) war bemüht, die ...]
Sir Julius, Pianist, Komponist und Dirigent, geb. zu Stuttgart, [* 3] Schüler von N. Hummel und K. M. von Weber, wurde 1824 Musikdirektor am Kärntnerthortheater in Wien [* 4] und folgte 1825 einem Rufe nach Neapel [* 5] als Kapellmeister an den Theatern San Carlo und Del Fondo. Hier brachte er 1827 seine erste Oper «Ernesto e Giacenta» zur Aufführung, bereiste Italien, Deutschland [* 6] und Frankreich als Klavierspieler und ging 1835 nach London, [* 7] wo er, von der Malibran eingeführt, als Klaviervirtuos wie als Komponist und Musiklehrer auftrat und sich bleibend niederließ. Er wirkte hier als Kapellmeister an der ital. und engl. Oper, dirigierte seit 1845 Musikfeste in verschiedenen Städten Englands, leitete seit 1856 die Vocal Association und begründete 1860 die Monday-Popular-Konzerte.
Später war er Kapellmeister des Covent-Garden und 1876-80 Dirigent der Philharmonischen Gesellschaft in Liverpool. [* 8] Die Königin Victoria [* 9] verlieh ihm 1870 die Ritterwürde. Er starb in London. Als Pianist entwickelte Benedict. Neben einer durchgebildeten Technik Feuer und Ausdruck. Als Komponist ist ihm manches gelungen; außer drei ital. schrieb er die engl. Opern «The gipsy's warning» (1838),
«The brides of Venice» (1844),
«The crusaders» («Der Alte vom Berge», 1846),
«Undine» (1860),
«The Lily of Killarney» (1861),
«Richard Coeur-de-Lion» (1863),
«The bride of song» (1865); außerdem die Kantaten «Undine» (1860),
«Richard Löwenherz» (1863) und «St. Cäcilia» (1866),
das Oratorium «St. Peter» (1870), zwei Sinfonien, verschiedene Konzert-Ouverturen, Klaviersachen, Lieder u. s. w.
oder Benedictionarĭum, ein Buch, worin die in der kath. Kirche üblichen Benediktionen (Segnungen, Weihungen) zusammengestellt sind, die großenteils auch im Rituale (Agende) stehen.
Jacobus de, s. Jacopone von Todi. ^[= das Tuder der alten Umbrer, mittellat. Tudertum, Stadt in der ital. Provinz und im Bezirk Perugia, ...]
Victoria Maria, geborene Bruzelius, schwed. Schriftstellerin, als solche bekannt unter dem Namen Ernst Ahlgren, geb. auf Domme bei Trelleborg (Schonen), heiratete 1871 Christian Benedictsson, Postmeister in Hörby, wo sie seitdem wohnte. Durch inneres und äußeres Leiden [* 10] gebrochen, machte sie in Kopenhagen [* 11] ihrem Leben ein Ende. Mit der Novellensammlung «Från Skåne» (Stockh. 1884),
der erzählenden, scharf satir. Studie «Penningar» («Geld», ebd. 1885; 2. Aufl. 1889),
dem Roman «Fru Marianne» (ebd. 1887; 2. Aufl. 1890),
mit den Sammlungen «Folklif och små berättelser» (ebd. 1887) und «Berättelser och utkast» (ebd. 1888) errang Victoria Benedictsson schnell wohlverdienten Ruhm. Weniger bedeutend sind die (zum Teil in Stockholm [* 12] aufgeführten) Dramen «l telefon» (1887),
«Romeos Julia» (1888),
«Final» (1885, mit A. Lundegård) und «Pyramus och Thisbe», vollendet nach B.s Tode von Lundegård mit dem sie noch «Modern» (Stockh. 1888) veröffentlichte. Aus ihren nachgelassenen Papieren erschien «Efterskörd» (ebd. 1890). Ihr einfacher Stil, ihre treffliche Charakterzeichnung, ihre lebendige Situationsmalerei machte Benedictsson zur hervorragendsten unter den jüngern schwed. Schriftstellerinnen. -
Vgl. Ellen Key, Ernst Ahlgren (Stockh. 1889);
V. Benedictsson. En sjelfiografi, ur bref och anteckningar (hg. von A. Lundegård, ebd. 1890).
der Lobgesang des Zacharias (Canticum Zachariae, Luk. 1,68-79), in der kath. Kirche täglich im Breviergebete gebetet und an Festtagen im Chore gesungen.
(d. h. der Gebenedeite, Gesegnete), der Name von 15 Päpsten:
Benedikt I. (574-578) war bemüht, die durch die Einfälle der Langobarden veranlaßte Not zu mildern.
Benedikt II. (683-685), ein geborener Römer, [* 13] wurde erst ein Jahr nach seiner Wahl vom Kaiser bestätigt, erhielt vom Kaiser Konstantin Pogonatas das Zugeständnis, daß der röm. Bischof gleich nach der Wahl konsekriert werden dürfe, ehe die kaiserl. Bestätigung eingetroffen sei. Die röm. Kirche zählt ihn zu den Heiligen.
Benedikt III. regierte 855-858; unter ihm bildete sich in England durch König Ethelwulf die Sitte, den Päpsten den Peterspfennig (s. d.) zu geben.
Benedikt IV. (900-903) krönte den König Ludwig von Niederburgund zum röm. Kaiser (Ludwig III.).
V., 964 von den Römern gewählt als Gegenpapst Leos VIII., wurde von Otto I. abgesetzt und nach Hamburg [* 14] verwiesen, wo er 966 starb.
Benedikt VI., von Otto I. 972 anerkannt, ward vom Usurpator Crescentius (s. d.) 974 im Kerker erdrosselt.
Benedikt VII. (974-983), von der kaiserl. Partei nach der Flucht Bonifacius' VII. zum Papst gewählt, war ein eifriger Förderer der sog. cluniacensischen Reform und erließ 981 auf einem Konzil zu Rom [* 15] Gesetze gegen die Simonie.
Benedikt VIII. (1012-24), Sohn des Grafen von Tusculum, wurde von seiner Familie auf den päpstl. Stuhl erhoben und von Kaiser Heinrich II. anerkannt, während die Partei des Crescentius (s. d.) den Römer Gregor wählte. 1014 krönte er Heinrich II., entriß Sardinien [* 16] und Unteritalien den Arabern und Griechen und wirkte auf mehrern Synoden für die Reformation der Kirche im Geiste Clugnys. Er starb
Benedikt IX., vorher Theophylact, Neffe des vorigen, als zehnjähriqer Knabe von der tusculanischen Partei 1033 zum Papst gemacht, wurde 1038 wegen sittenlosen Lebens vom Volke vertrieben, durch Konrad II. wieder eingesetzt, 1044 durch den Gegenpapst Sylvester III. förmlich abgesetzt, nach 3 Monaten aber durch Geld wieder als Papst angenommen. Er verkaufte hierauf seine Würde an den röm. Erzpriester Johannes Gratianus (als Papst Gregor VI.), blieb aber trotzdem Papst. Zugleich mit Sylvester und Gregor durch Kaiser Heinrich III. auf der Synode zu Sutri 1046 abgesetzt, gelangte er 1047 durch Geld abermals auf den päpstl. Stuhl, bis er 1048 durch Leo IX. beseitigt wurde und auf seine Burg Tusculum zurückkehrte, wo er um 1055 starb.
Benedikt X., vorher Kardinalbischof Johannes von Velletri, durch Bestechung der toscan. Partei 1058 Papst, mußte nach 9 Monaten dem Einflüsse der Synode zu Siena und namentlich Hildebrands (des spätern Gregor VII.) weichen. ¶
Benedikt XI. (1303 - 4), vorher Nikolaus Bocasini, Ordensgeneral der Dominikaner, Kardinalbischof von Ostia und Velletri, folgte 1303 auf Bonifacius VIII. (s. d.) und wußte durch Milde die ihm von seinem Vorgänger überkommenen Händel mit den ital. Staaten und mit Frankreich zu schlichten. Er söhnte sich mit König Philipp IV. von Frankreich aus und nahm alle von Bonifacius gegen diesen erlassenen Dekrete zurück, starb aber bereits wahrscheinlich an Gift, und wurde von der Kirche als Seliger verehrt. Sein Tag ist der 7. Juli. -
Vgl. Grandjean, Le [* 18] registre de Benoît XI (Par. 1884 fg.);
Funke, Papst Benedikt XI. (Münster [* 19] 1891).
Benedikt XII. (1334 - 42), aus Languedoc gebürtig und von niederer Herkunft, vermochte dem franz. Einfluß gegenüber die Rückkehr von Avignon nach Rom nicht durchzusetzen. Benedikt war um strengere Zucht der Klöster und Mönchsorden bemüht und von Nepotismus durchaus frei; nur in dem Konflikt mit König Ludwig dem Bayern [* 20] zwang ihn der franz. Einfluß zum Widerstände, welcher zur Folge hatte, daß die deutschen Kurfürsten auf dem Tage zu Rense 1338 erklärten, der von ihnen zum röm. König Erwählte bedürfe der päpstl. Bestätigung nicht.
Benedikt XIII. heißen zwei Päpste. Der eine, Peter de Luna aus Aragonien, ward 1394 während des großen Schismas in Avignon gewählt, aber 1409 vom Konzil zu Pisa, [* 21] 1417 vom Konzil zu Konstanz [* 22] als Schismatiker abgesetzt, doch lebte er bis 1424 auf seiner Bergfeste Peniscola im Königreich Valencia, [* 23] von vier Kardinälen umgeben, als wäre er rechtmäßiger Papst.
Vgl. Baluze, Vitae Paparum Avenionensium I. (Par. 1693). -
Der andere, Petrus Franziskus, aus dem Hause Orsini-Gravina, ward als Erzbischof von Benevent 1724 zum Papst gewählt. Mehr Gelehrter als Politiker, zeigte er wenig Geschick, den weltlichen Mächten gegenüber die Rechte der Kirche zu wahren. Er starb -
Vgl. Leben und Thaten B.s XIII. (Frankf. 1731).
Benedikt XIV. (1740-58), vorher Prospero Lambertini, geb. 1675 zu Bologna, ward zu Rom Konsistorialadvokat, später Promotor fidei, 1727 Bischof von Ancona, [* 24] 1728 Kardinal, 1732 Erzbischof von Bologna und 1740 Papst. Durch weise und maßvolle Politik gelang es ihm, nicht nur die kath., sondern auch die prot. Fürsten zufrieden zu stellen. Den Streit über die «Monarchia Sicula», d. h. über die Besetzung der sicil. Bischofsstühle, brachte Benedikt durch das mit Neapel 1740 geschlossene Konkordat zum Abschluß. Benedikt stiftete Akademien zu Rom, erhöhte die Blüte [* 25] der Akademie zu Bologna, ließ einen Meridiangrad messen, die Kirche St. Marcellin nach einem selbst entworfenen Plane erbauen, die schönen Gemälde in St. Peter in Mosaik ausführen, engl. und franz. Werke ins Italienische übersetzen, auch den Druck eines Verzeichnisses der vatikanischen Handschriften beginnen. Den Jesuiten war er abgeneigt. Benedikt starb Seine wichtigste Schrift ist die von den Synoden (libri octo de Synodo dioecesana). Ausgabe seiner Werke von de Azevedo (12 Bde., Rom 1747 - 51; 15 Bde., Vened. 1767; 8 Bde., Rom 1853 fg.). -
Vgl. seine Briefe an den Kanonikus Franc. Peggi, hg. von Kraus (Freib. i. Br. 1884; 2. Aufl. 1888);
Brosch, Geschichte des Kirchenstaates, Bd. 2 (Gotha [* 26] 1882).
von Aniāne, eigentlich Witiza, Graf von Magelone, 750 in Languedoc geboren, wurde 774 Benediktinermönch und gründete 779 am Flusse Anianus auf seinem väterlichen Erbe ein Kloster, dessen Abt er ward. Sein Hauptbestreben war, die zerfallene Klosterzucht durch eine strengere Ordensregel wiederherzustellen, die eine Verbesserung derjenigen B.s von Nursia war. Ludwig der Fromme machte ihn zum Obervorsteher aller fränk. Klöster und ließ 817 auf dem Reichstag zu Aachen [* 27] seine verbesserte Regel für alle Benediktinerklöster verbindlich erklären. Benedikt starb 821 und wurde selig gesprochen; sein Tag ist der 12. Febr. Seine wichtigsten Schriften sind: «Codex regularum» (hg. von Holstein, Rom 1666; verbessert von Brockie, Augsb. 1759) und «Concordia regularum» (hg. von Menard, Par. 1638). -
Vgl. Foß, Benedikt von Aniane (Berl. 1884).
von Nursĭa, der Heilige, geb. um 480 zu Nursia (jetzt Norcia). In Rom wissenschaftlichen Studien ergeben, aber abgestoßen durch das lasterhafte Leben seiner Genossen, ging er schon in seinem 14. Lebensjahre in die Einsamkeit. Als Heiliger und Wunderthäter verehrt, ward er 510 von den Mönchen des Höhlenklosters von Vicovaro zum Abt erwählt, welches Amt er jedoch bald wieder aufgab, als den Mönchen seine Strenge nicht behagte und sie sich seiner mit Gift zu entledigen gedachten.
Nachdem er in die Einsamkeit zurückgekehrt war, sammelte sich um ihn eine Anzahl von Asceten, welche er in Gemeinschaften (Cönobien)von je 12 Mönchen in der Umgegend von Subiaco ansiedelte. 529 begründete er auf dem Monte-Cassino bei Neapel nach einer eigenen von ihm verfaßten Ordensregel ein neues Kloster, das der Ausgangspunkt des Benediktinerordens (s. Benediktiner) wurde und als dessen erster Abt er 21. März 543 starb. B.s Leben, voll von Wunderberichten, hat Gregor d. Gr. beschrieben. -
Vgl. die Benediktinerausgabe der Werke Gregors, Bd. 2, ferner Grützmacher, Die Bedeutung B.s von Nursia und seiner Regel in der Geschichte des Mönchtums (Berl. 1892).