sind großenteils sein eigenes Werk; zwar sang er auch nach ältern
Weisen, drückte aber diesen stets sein eigentümliches
Gepräge auf. Er dichtete anmutige Naturbilder, Trink- und Liebeslieder, humoristische
Schilderungen des
Stockholmer Volkslebens.
B.s gehaltvollste
Dichtungen stehen in den von ihm selbst veranstalteten Sammlungen «Bacchanaliska
Ordenskapitlets handlingar» (1767-92),
Fredman's epistlar'" (1790). Früher religiös gestimmt, bot er
noch 1787 in
«Zions högtid» psalmenartige
Gedanken über die
Evangelien. Seine dramat. Kleinigkeiten gingen vorüber, die Satire
«Månan» blieb unvollendet. Bellman, durch eigenartige Empfindung,
rege
Einbildungskraft und volkstümlich-natürlichen
Ausdruck ausgezeichnet, ist einer der bedeutendsten und volkstümlichsten
schwed. Dichter. Nach B.s
Tode erschienen mehrere
Ausgaben seiner «Samlade Skrifter» (u. a.
Stockh. 1878, 4 Bde.), von denen
die mit Anmerkungen und
Illustrationen versehene Prachtausgabe von
Carlén (3 Bde., ebd. 1856-61, nebst 1 Bd.
Musik) hervorzuheben ist. Eine Auswahl der Gedichte verdeutschte Winterfeld (Berl. 1856), besser
Willatzen
(Brem. 1892). 1829 ward Bellman im
Tiergarten bei
Stockholm
[* 2] ein
Denkmal (von
Byström), 1872 ein
Standbild
(von Nyström) errichtet. -
Vgl.
Ljunggren, Bellman och Fredmans epistlar
(Lund 1867) und Fredman's Sånger (1791);
Bjorkman, Bellmansforskning
(Stockh. 1893).
Ungünstig über Bellman schrieb Fryxell in «Berättelser ur Svenska Historien»
(Bd. 45, 1878), gegen ihn Eichborn (1879).
Andres, span.-amerik. Schriftsteller, geb. inCaracas, vertrat 1810-28
Venezuela
[* 3] in
London,
[* 4] war seit 1829 Beamter des Finanzministeriums, seit 1834
Staatssekretär des Äußern von
Chile,
[* 5] 1842 der erste Rektor
der
Universität Santiago und starb Er hat eine für
Chile sehr bedeutende Lehrthätigkeit entwickelt, der die
Handbücher «Principios de derecho internacional» (1832; zuletzt hg.
Madrid
[* 6] 1883) und die «Gramática de la lengua castellana, dedicada al uso de los
Americanos» dienen; in der letztern
Schrift führte er mehrfache Änderungen der span.
Orthographie ein (chilen.
Orthographie).
Auch um das
Civilgesetzbuch von
Chile hat er sich sehr verdient gemacht. Seine
«Obras» (8 Bde., Santiago de
Chile) wurden
1881-85 auf Staatskosten gedruckt und neuerdings wieder in der «Colleccion de
escritores castellanos» (Madrid). - Sein Leben beschrieb
Miguel Luis Amunategui (Santiago de
Chile 1882).
neben der altitalischen Nerio die Kriegsgöttin der
Römer,
[* 7] der die griech.
Enyo entspricht. Sie wird als Gemahlin
oder Tochter des
Mars
[* 8] bezeichnet. VonAppius Claudius Caecus war ihr 296
v. Chr. ein
Tempel
[* 9] gelobt und nachher
auch auf dem Marsfelde errichtet worden. Zu unterscheiden von dieser altrömischen Bellona ist die asiat.
Göttin, die unter diesem
Namen aus
Komana in Kappadocien zur Zeit
Sullas nach
Rom
[* 10] eingeführt ward. Die Priester dieser Göttin,
die Bellonarii, verwundeten sich bei ihren Umzügen und Festfeiern zu Ehren derselben an Lenden,
Nacken
und
Armen. - Bellona ist auch der
Name des 28.
Planetoiden.
Röhre, ein chirurg.
Instrument zur Stillung von
Blutungen aus den Nasenhöhlen,
[* 11] benannt nach seinem Erfinder,
dem franz.
ChirurgenJean Louis Belloq (geb. 1730, gest.
(spr. belloh-), der enge, kurze
Kanal
[* 12] im
Arktischen Nordamerika,
[* 13] zwischen der
Boothiahalbinsel und Nordsomerset,
in 72° nördl.
Br., der den Boothiagolf mit der Franklinstraße verbindet. Er ist von seinem Entdecker, dem
Kapitän Kennedy,
nach dem franz. Marinelieutenant
Joseph Rene Bellot (geb. 1826 in
Paris)
[* 14] benannt, der sich 1852 der Expedition
Kennedys zur Aufsuchung
Franklins angeschlossen hatte, 1853 auch die
Inglefield-Expedition begleitete und dabei im
Eise umkam.
(spr. -ohs)HenryWhitney, amerik. Geistlicher, geb. in
Boston,
[* 15] wurde 1838 Pfarrer der Allerseelenkirche
in Neuyork,
[* 16] wo er bis zum
Tode lebte. Bellows war ein Redner und Schriftsteller von ungewöhnlicher
Schärfe und Frische
der
Auffassung und gehörte der liberalen, mehr rationalistischen Seite der amerik. Theologen an. Er
war Begründer des
«Christian Inquirer'» und veröffentlichte außer einigen theol.
Schriften eine Reihe von Vorträgen u. d. T.
«Treatment of social diseases» (1857),
von denen der bekannteste «The Relation of public Amusements to public Morality»
behandelt. Reiseerinnerungen aus Europa
[* 17] legte er nieder in «The
old world in its new face» (2 Bde., Neuyork 1869). Während
des Bürgerkrieges war er Präsident der wirksamen
United States Sanitary Commission und machte sich als Mitglied der
Union
League verdient um
Land undHeer.
(spr. -ohs fahls),Stromfälle des Connecticut im County Windham des amerik.
Staates Vermont. Der unweit oberhalb derselben über 100 m breite
Strom drängt sich hier durch eine Felsenspalte
von 6 m. Die Bellows-Falls werden durch einen in den Felsen gesprengten für kleine Dampfboote
schiffbaren
Kanal mit neun Schleusen umgangen. An ihm liegt die Fabrikstadt Bellows-Falls mit (1890) 3092 E.
(spr. -loá),PierreLaurent Buyrette de, franz. Dramatiker, geb. zu
St. Flour in der
Auvergne, fand nach seines
VatersTode an einem Oheim, einem berühmten
Advokaten, Stütze und wurde zum Rechtsgelehrten
bestimmt. Doch trieb ihn eine starke Neigung zur
Bühne; er entwich und trat unter dem
Namen Dormont als Schauspieler im
Ausland auf, besonders in
Petersburg,
[* 18] wo ihn Kaiserin Elisabeth begünstigte. Nach
Frankreich 1758 zurückgekehrt, errang er
einen großen Erfolg mit der
Tragödie «Le
[* 19] siège de
Calais»
[* 20] (1765). Darauf fuhr er mit geringerm
Glück fort, mit besonderer
Anlehnung an
Corneille vaterländische oder mittelalterliche geschichtliche
Stoffe zu behandeln: «Gaston et
Bayard» (1771),
«Gabrielle de Vergy» (aufgeführt 1777). Seit 1771 war Belloy Mitglied
der
Akademie; er starb zu
Paris. Seine «?uvres» gab Gaillard (6 Bde.,
Par. 1779), eine Auswahl Auger (2 Bde.,
ebd. 1811) heraus.
(d. i. Glockenfels) oder Inch-Cape, höchst gefährliche Felsenbank an der Ostküste
der schott.
Grafschaft Forfar, 7,5 km im SO. von
Arbroath, ragt nur bei niedrigster Ebbe über die Meeresfläche hervor. 1808-11
wurde hier ein 37 m hoher
Leuchtturm erbaut.