Vézelois zur Sicherung der Eisenbahn nach
Delle. Die nach S. gerichteten Befestigungen liegen auf der Hochebene von Brévilliers:
die
BatterienHaut
[* 2]
Bois, Bromont und das an
Stelle der frühern
Batterie Bermont erbaute
FortBois d’Oye. Weitere
Batterien bei
Sevenans, Dorans und
Botans bestreichen die
Straße nach Montbéliard, die Eisenbahn nach
Besançon
[* 3] und
das
Thal
[* 4] der Savoureuse. Diese südl. Befestigungsanlagen stehen in
Verbindung mit dem
Fort La Chaux, das im
NO. von Montbéliard
auf einer nach allen Seiten steil abfallenden Höhenkuppe liegt und das breite
Thal des St. Nicolas-Flusses mit dem Rhein-Rhône-Kanal
beherrscht.
ImSW. von Belfort,
[* 5] auf dem hohen Bergkegel Mont-Vaudois, nördlich vom Dorfe Héricourt, ist
ein gleichnamiges
Fort erbaut, welches die großen sich hier vereinigenden
Straßen nach Champagney, Lure,
Vesoul und
Besançon
beherrscht. Zwischen diesem
Fort und dem zur alten Befestigung gehörenden
FortBellevue westlich vom Faubourg de
France liegen
die neuen
Batterien Pitou, Urcery ^[richtig: Urcerey] und Châtelet, welche die Hochebene zwischen Mandrevillars
und Chalonvillars unter
Feuer halten.
Die stark bewaldete Höhe im NW., der Mont de Salbert, ist mit einem
Fort gekrönt, welches in
Verbindung mit einigen benachbarten
Redouten das Vorgelände auf weite Entfernungen beherrscht, namentlich auch die von Belfort über Champagney, Lure
und
Vesoul nach Langres führende Eisenbahn und die am Fuß des Mont de Servance entlang führende Zweigbahn
von Lure nach
Epinal. Etwa 10 km nördlich von an der Kreuzung der Straßenzüge von Lure, Champagney und Rougemont, im obern
Thal der Savoureuse, liegt das große
Fort Giromagny mit der
BatterieTête de Planches, durch welches, sowie
weiterhin durch die
FortsBallon
[* 6] de Servance, Château Lambert, Rupt, Remiremont und
Arches, im obern Moselthal, das verschanzte
Lager
[* 7] von Belfort mit demjenigen von
Epinal in
Verbindung steht. Südlich von Belfort, 28 km entfernt, liegt nahe der
Schweizer Grenze
der Höhenzug des
Lomont (s. d.) mit starken Befestigungen, die gegen einen
von der
Schweiz
[* 8] her geführten
Angriff gerichtet sind und die
Verbindung mit
Besançon, dem rechten Flügel der zweiten Verteidigungslinie,
herstellen.
indisch auch
Belgam (ursprünglich kanaresisch Wennugrama, «Bambus-Dorf oder -Stadt»,
engl.
Belgaum).
1) Distrikt in der Süddivision der indobrit. Präsidentschaft
Bombay,
[* 9] zwischen 15" 22’ bis 16° 56’
nördl.
Br. und 74° 4’ bis 75° 35’ östl. L., grenzt im N. an die
Staaten Miradsch und Dschath, im
NO. an den Distrikt
Kaladgi, im O. an die
Staaten Dschamkhandi und Mudhol, im
S. und SO. an die Distrikte Dharwar und
Nord-Kanara und den
Staat Kolapur, im
SW. an das portug. Gebiet von Goa, im
W. an die
Staaten Sawantwari und Kolapur (viele
Exklaven in den genannten
Vasallenstaaten, und viele Enklaven dieser im Distrikte und hat 12061 qkm, (1891) 1013261 E. (1881: 864014, darunter 746286
oder 86,38 Proz.
Hindu, 66262 oder 7,67 Proz. Mohammedaner, 44991
Dschain, 6322
Christen, 89
Juden, 64 Pârßi).
Die meisten Bewohner sind Landbebauer, ein beträchtlicher
TeilWeber; die reichen Leute sind fast alle Mârwârî oder
Brahmanen,
in der Stadt auch einige Mohammedaner. Gesprochen wird Mahrattisch,
Hindustani und
Kanaresisch, letzteres auch als
amtliche
Sprache;
[* 10] die Pârßi sprechen Gudschrati. Die bedeutendern
Städte sind: Belgaon (s. unter 2), Gokak (10307
E.), Athni (11186 E.), Nipani (9777 E.). In Belgaon liegt der berühmte
Hindu-Wallfahrtsberg der Göttin Jellâma; hier werden
beim
Vollmond des April und November große Jahrmärkte abgehalten, zu denen 15‒40000 Pilger zusammenströmen.
Der Distrikt bildet eine große Ebene mit einzelnen, meist mit dichtem
Unterholz zum
Teil auch mit gut
kultivierten Forsten bestandenen Hügelreihen und mit höhern Einzelbergen, die öfters mit kleinen, gut gebauten
Forts gekrönt
sind. Vom höchstliegenden
Teile im Westen und
Süden, längs der West-Ghat, senkt sich die Ebene kaum merklich nach
Osten;
im Norden
[* 11] und
Osten ist sie offen und gut bebaut und, abgesehen von den genannten
Bergen
[* 12] und Hügelreihen,
ohne jegliche
Erhebung oder
Senkung.
Die Hauptflüsse sind: Kistna im Norden, Ghatprabha in der Mitte, Malprabha im
Süden. In der heißen Jahreszeit trocknen
sie, außer dem Kistna, großenteils aus; keiner ist innerhalb des
Bezirks schiffbar. Das Land gehört der
Trapp- oder Hornfelsformation an, die mit Lateritgerölle bedeckt ist, doch finden sich auch Sandstein- und Quarzfelsen,
grauer Granit,
Glimmerschiefer und Laterit in großen Mengen, stellenweise sogar
Eisen.
[* 13] Die umfangreichen Waldgebiete sind
durch die Raubwirtschaft der Eingeborenen (Ackerbodengewinnung durch Abbrennung eines
StücksWald) stark gelichtet; jetzt
wird diesem Übel nach Kräften gesteuert.
Von wilden
Tieren kommen vor:
Antilopen, Wildschweine, Hyänen, Panther, im
Süden und Südwesten auch
Tiger. Die
Büffel im Norden
und die aus Maisur eingeführten Rinder
[* 14] sind gut und geben viel
Milch; das übrige einheimische Vieh ist von schlechter Rasse.
Das Klima ist im allgemeinen gesund, obwohl im April und Mai die Hitze sehr groß ist und am Ende
der Regenzeit
Fieber häufig sind. Der Regenfall beträgt jährlich etwa 90‒100 cm.
Der Ackerbau ist bedeutend; besonders
fruchtbar sind die Reisfelder und Gärten.
Gebaut werden Getreide,
[* 15] Hülsenfrüchte, Ölsamen und
Textilpflanzen. Der Außenhandel ist bei dem
Mangel an Eisenbahnen und
schiffbarenFlüssen von geringer Bedeutung; Hauptausfuhrartikel ist
Baumwolle;
[* 16] europ. Waren werden über
Bombay bezogen. Die Handstuhlweberei ist der wichtigste Gewerbzweig, ferner Färberei und Gerberei; die Industrieerzeugnisse
bleiben fast sämtlich im
Lande. Die Stadt Gokak hatte früher berühmte Färbereien; jetzt werden hier fast nur noch grobes
Papier in
Massen und Holz-,
Stein- und Erdfigürchen angefertigt. Belgaon bildet einen
Teil des unter dem
Namen
Dharwar vom Mahratten-Peschwa im Juni 1818 an die Engländer abgetretenen Gebietes; 1836 wurde der jetzige Distrikt Belgaon von
Dharwar als selbständiger Verwaltungsbezirk abgetrennt. – 2) Hauptstadt des Distrikts Belgaon, 15° 51⅗’
nördl.
Br., 74° 34’ östl. L., in 760 m Höhe in fast kreisförmiger Ellipse
[* 17] auf einer von
Wald umgebenen Lateriterhebung zwischen einem
Fort und dem Militärkantonnement, ist von Bambusbäumen umgeben,
daher ihr
Name, und hat (1881) 23115, (1891) einschließlich des Kantonnements 40737 E., darunter 27240
Hindu, 8645 Mohammedaner, 1613
Dschain, 3184
Christen
und 55 Pârßi. Seit der Besitzergreifung durch die Engländer (1818) hat an
Bevölkerung
[* 18] und Wohlstand
bedeutend zugenommen. Auf 300 Webstühlen werden Baumwollzeuge angefertigt.
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