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(1890) 125 evang. E. Das früher unweit davon gelegene, 1170 von Kasimir Ⅰ. gegründete Kloster, das bald sehr reich und mächtig wurde, nahm schon 1520 unter dem Abt Joh. Boldewan Luthers Lehre [* 2] an und that viel zur Verbreitung derselben.
(1890) 125 evang. E. Das früher unweit davon gelegene, 1170 von Kasimir Ⅰ. gegründete Kloster, das bald sehr reich und mächtig wurde, nahm schon 1520 unter dem Abt Joh. Boldewan Luthers Lehre [* 2] an und that viel zur Verbreitung derselben.
(spr. -kastéll), Jean Bapt. Gaston Gabriel Louis de Lacoste von, franz. Politiker, geb. zu Toulouse, [* 3] war Zögling der Jesuiten von Vaugirard und studierte die Rechte in Paris. [* 4] Erst 1871 begann er sich an der Politik zu beteiligen und trat als Abgeordneter in die Nationalversammlung. Er machte sich durch seinen religiösen und monarchischen Eifer bemerkbar, war der einzige, der gegen Thiers als Chef der Exekutive stimmte. 1873 setzte er eine Wallfahrt nach Paray-le-Monial in Scene, wo auf seine Anregung der Beschluß zur Errichtung der Sühnekirche auf dem Montmartre reifte. 1875 stimmte er gegen Mac-Mahon und die Verfassungsgesetze, wurde 1876 Senator und stimmte 1877 für Auflösung der Kammer. Bei den Wahlen von 1879 fiel er durch und zog sich vom polit. Leben zurück. Er starb im Jan. 1890. Unter seinen Schriften sind zu nennen: «Iles Canaries et la vallée d'Orotowa» (1862),
«Question romaine au point de vue de la liberté du monde» (Toulouse 1867) u. a.
s. Berg ^[= # vormals ein selbständiges Herzogtum (Ducatus Montensis), jetzt ein Teil der preuß. Rheinprovinz, ...] (Bodenerhebung).
(frz. Ballon), [* 5] deutsche Bezeichnung für einzelne höhere Berge der Vogesen im Oberelsaß und des Schwarzwaldes. Der Belchen im Schwarzwalde ist der zweithöchste Berg dieses Gebirges, ein 1415 m hoher, schroff ansteigender Kegel, mit herrlicher Aussicht über Schwarzwald und Rauhe Alb und nach Vogesen und Alpen. [* 6] Er liegt im Amt Schönau des bad. Kreises Lörrach, am Ausgange des Münsterthals, 20 km südwestlich vom Feldberg. Der 1119 m hohe Belchenpaß führt aus dem Münsterthale in das Wiesenthal. Über die Belchen im Elsaß s. Ballon.
See in den Vogesen, zwischen dem Sulzer Belchen und dem Storchenkopf, liegt in einem tiefen Kessel von 254 m hohen Wänden umgeben, 1060 m ü.
d. M., 801 m über Colmar, [* 7] mit klarem, forellenreichem Wasser. Er ist 22 m tief und steht durch einen 3 m tiefen Kanal [* 8] mit der Lauch in Verbindung. 1740 und 1778 fanden bedeutende Wasserausbrüche aus diesem See statt, die den Ortschaften Gebweiler [* 9] und Isenheim großen Schaden zufügten.
(spr. belltscher), Sir Edward, engl. Seefahrer, geb. 1799, machte, 1825 dem Kapitän Beechey (s. d.) beigegeben, dessen Reise nach der Beringstraße mit, rückte 1829 zum Commandeur auf und wurde 1836 an Beecheys Stelle Befehlshaber der Schiffe [* 10] Sulphur und Starling, mit denen er eine Reise um die Welt ausführte, die bis 1842 dauerte. Während derselben beteiligte er sich auch an den Unternehmungen gegen die Chinesen, indem er den Kantonfluß hinaufsegelte und 28 Kriegsdschonken zerstörte.
Für diese Expedition erhielt er die Ritterwürde und den Rang als Postkapitän. Bald darauf wurde er mit der Korvette Samarang zur Aufnahme der Küsten von Borneo bis Japan [* 11] ausgeschickt. Die letzte Expedition B.s wurde 1852 mit fünf Schiffen zur Auffindung Franklins unternommen, und wenn dieselbe auch in Bezug auf Franklin ohne Erfolg blieb, so wurden doch bedeutende Entdeckungen im arktischen Archipel zwischen 74 und 78° nördl. Br. und 89 und 125° westl. L. von Greenwich gemacht. 1854 kehrte er mit Verlust von mehrern Schiffen nach der Heimat zurück.
Deshalb vor ein Kriegsgericht gestellt, wurde er freigesprochen und verteidigte sich später in der Schrift «The last of the Arctic voyages» (2 Bde., Lond. 1855). Er wurde 1864 Konteradmiral der roten Flagge und 1866 Viceadmiral und starb zu London. [* 12] Belcher schrieb «Narrative of a voyage round the world» (2 Bde., Lond. 1843),
«Voyage of the Samarang to the Easter Archipelago» (2 Bde., ebd. 1846),
«The great equatorial current, misnamed the Gulf-Stream» (1871).
(spr. -tschihte), Distriktsstadt in der span. Provinz Saragossa [* 13] in Aragonien, links von dem zum Ebro gehenden Flusse Aguas-vivas, in 465 m Höhe, hat (1887) 3328 E. In den Tagen vom 16. bis erstürmte Marschall Suchet das hier befindliche befestigte Lager der Spanier unter Blake.
altes, ursprünglich oberital. Adelsgeschlecht, jetzt in Mähren [* 14] und Schlesien [* 15] begütert. Der Chef des Hauses ist Edmund, Graf von Belcredi, geb. Sein älterer Bruder, Egbert, Graf von Belcredi, geb. war wiederholt als Vertreter des feudalen Großgrundbesitzes Mitglied des mähr. Landtags. Der Landgemeindenbezirk Brünn-Wischau wählte ihn 1873 in den Reichsrat, dem er als «Deklarant» fern blieb; 1879 wurde er aus der Kurie des mähr. Großgrundbesitzes in den Reichsrat gewählt. Er starb
Sein jüngerer Bruder Richard, Graf von Belcredi, geb. wurde 1861 zum Leiter der Landesbehörde in Schlesien, 1862 zum Landeschef von Schlesien, 1863 zum Vicepräsidenten der böhm. Statthalterei, 1864 zum Geh. Rat und Statthalter von Böhmen ernannt. 1860 in den böhm. Landtag und von diesem in das Abgeordnetenhaus gewählt, wohnte er der ersten Reichsratssession 1861 und 1862 bei. Am wurde Belcredi zum Staatsminister und Ministerpräsidenten ernannt, bildete das sog. Dreigrafenkabinett und sistierte im Sept. 1865 die Verfassung («frei ist die Bahn!»).
Der von Belcredi geplante außerordentliche Reichsrat kam nicht zu stande, und Belcredi fiel infolge der Opposition der verfassungstreuen Landtage und der unglücklichen Ereignisse von 1866, da der Kaiser die Wiederherstellung der Februarverfassung und die Herstellung des Ausgleichs mit Ungarn [* 16] beschlossen hatte. Er erhielt seine Entlassung und lebte hierauf zu Gmunden. Nach fast 15jähriger Zurückgezogenheit wurde Belcredi im Sept. 1881 zum Präsidenten des Verwaltungsgerichtshofs und im Nov. 1881 zum lebenslänglichen Mitgliede des Herrenhauses des österr. Reichsrats ernannt.
1) Kreis [* 17] im W. des russ. Gouvernements Ufa, hat 22162,8 qkm mit 368201 E. (65,7 Proz. Baschkiren und nur 15,7 Proz. Russen).
– 2) Kreisstadt im Kreis an der Belebejka und an der Staatsbahn Samara-Ufa, ursprünglich eine Ansiedelung der Tschuwaschen, hat (1889) 4464 E., Post und Telegraph, [* 18] 2 griech. Kirchen, 1 Moschee;
Ackerbau und Bienenzucht. [* 19]
Flecken im preuß. Reg.-Bez. und Kreis Arnsberg, [* 20] an der bei Neheim von rechts in die Ruhr fließenden Möhne, 24 km im ONO von Arnsberg, an der Nebenbahn Warstein-Lippstadt, hat (1890) 1146 kath. E., ein Puddlings- und Drahtwalzwerk nebst Drahtzieherei, Hornsteinbrüche, Bergwerke, ferner eine besuchte Solbadeanstalt.
Wer Rechnung (s. d.) zu legen hat, muß auch, soweit dies geschäftsüblich und möglich ist, für ¶
seine Einnahmen und Ausgaben dem Geschäftsherrn Belege vorlegen, damit der Geschäftsherr übersehen kann, was, wofür, wann, von wem und an wen der Verwalter eingenommen und ausgegeben hat, daß die Einnahme vollständig eingetragen und daß die Ausgabe in dieser Höhe thatsächlich gemacht ist. Der Geschäftsherr ist nicht gezwungen, sich auf einen ihm vom Verwalter, Beauftragten u. s. w. über eine nicht belegte Ausgabe zugeschobenen Eid einzulassen, er braucht dieselbe nicht anzuerkennen, wenn der Rechnungspflichtige keinen Beweis erbringt.