Entzündung und
Kongestion der
Lungen, durch Anfüllung der
Brusthöhle mit Wasser,
Blut oder Luft, durch organische
Fehler des
Herzens sowie bei starker Anfüllung des
Magens und übermäßiger Gasansammlung im
Darmkanal. Ferner entsteht die Beklemmung dann,
wenn die einzuatmende Luft entweder zu sehr verdünnt (z. B. auf sehr hohen
Bergen)
[* 2] oder auch durch
Kompression
zu sehr verdichtet (z. B. in der
Taucherglocke) ist. Bisweilen wird das Gefühl der auch durch eine psychische
Affektion, insbesondere
durch deprimierende Gemütsbewegungen veranlaßt. Die Wirkungen der Beklemmung bestehen in dem Gefühl großer
Angst, in mangelhafter
Bildung des
Blutes, in Behinderung der Funktion der
Stimm- und Sprachwerkzeuge, in
Störung des
Blutumlaufsu. dgl.
Matthias, ungar. Geschichtschreiber, geb. zu
Ocsova im
KomitatSohl, studierte seit 1704 in
Halle
[* 4] und wurde daselbst
Lehrer am Waisenhause, kam 1714 als evang. Prediger nach
Neusohl und von da 1719 als Rektor des evang. Lyceums nach
Preßburg,
[* 5] wo er bis zu seinem erfolgten
Tode wirkte. Bél war Mitglied der
Akademien von
Petersburg,
[* 6]
London
[* 7] und
Berlin.
[* 8] Seine Hauptwerke, die sich durch ihren Reichtum
an
Stoff auszeichnen, sind: «Hungariae antiquae et novae prodromus» (Nürnb.
1723),
«Adparatus ad historiam Hungariae» (Preßb.
1735‒46) und «Notitia Hungariae novae historico-geographica» (4 Bde.,
Wien
[* 9] 1735‒42, unvollendet). Auch die unter Maliböis
Namen erschienene
Schrift «Der ungar. Sprachmeister» (Preßb.
1729; 13. Aufl. 1829) ist von Bél verfaßt.
hinter lat. Tiernamen
Abkürzung für
PierreBelon, einen franz. Reisenden und Zoologen, geb. 1517 zu
Souletière in Maine, gest. 1564. Er schrieb u. a.: «Histoire
naturelle de estranges poissons marins, etc.» (Par. 1551) und
«L'histoire de la nature des oyseaux» (ebd. 1555).
Name von vier ungar. Königen aus der Arpádischen Dynastie. Béla Ⅰ. (1060‒63)
stürzte seinen
BruderAndreas Ⅰ. vom
Throne, starb aber schon 1063, als eben ein deutsches
Heer die Grenze überschritten
hatte, um dem Prinzen Salomo, des
AndreasSohne, zu seinem
Rechte zu verhelfen. – Béla Ⅱ., der
Blinde (1131‒41),
hatte mehrjährige Kämpfe mit dem Prätendenten Borics, einem
Sohne seines Oheims Koloman,
zu bestehen, scheint aber dann
die Oberhoheit über
Bosnien
[* 12] und die nördl.
Herzegowina (Rama) gewonnen zu haben. – Béla Ⅲ. (1173‒96), in
Konstantinopel
[* 13] erzogen, führte nach byzant.
Muster namentlich im Kanzleiwesen manche
Reformen ein und benutzte die Wirren im Oströmischen
Reiche, um
die verlorenen kroat.-dalmat. Gebiete wieder
an sich zu bringen. – Béla Ⅳ. (1235‒70), Sohn jenes
Andreas Ⅱ., dem der
Adel die
Goldene Bulle
(Ungarns Magna
Charta) abgedrungen hatte, suchte durch Niederhaltung des
Adels das alte königl. Ansehen
wiederherzustellen und erregte dadurch allgemeine Unzufriedenheit. Als 1239 dieKumanen vor den andringenden
Mongolen nach
Ungarn flüchteten, nahm Béla deren Fürsten
auf und wies den Fremdlingen Wohnplätze an. Dies hatte zur Folge,
daß die Mongolen 1241 in
Ungarn einfielen und den König am Sajóflusse in die Flucht schlugen. Béla fand ein
Asyl in
Österreich,
[* 14] aber erst nachdem er dem
HerzogeFriedrich Ⅱ. seine Schätze ausgeliefert und drei
Komitate abgetreten
hatte.
Als die Mongolen 1242 auf die Nachricht vom
Tode ihres Chans
Ungarn wieder verließen, kehrte in das Land zurück und ließ
es jetzt seine
Sorge sein, durch Wiederaufbau der zerstörten Orte und Herbeirufung neuer Ansiedler die
Spuren der
durch die Mongolen angerichteten Verheerungen zu verwischen. Von seinen zahlreichen spätern
Kriegen waren die um den
Besitz
eines
Teiles der
LänderFriedrichs von
Österreich ganz erfolglos. Auch die über die südl. Nachbarländer erworbene Oberhoheit
blieb eine unsichere und nur die Herrschaft über
Bosnien und das nördl.
Serbien
[* 15] (das MachowerBanat) wurde
behauptet. Béla starb 1270, nachdem noch die Empörungsversuche seines
SohnesStephan ihm die letzten Lebensjahre verbittert
hatten. ^[]
(arab., Plural von Beled), richtiger
Bilâd, soviel als Landgebiet,
Bezirk, kommt oft in arab.-geogr.
Namen vor,
wie: Belâd-Bescharah, eine großenteils von
Drusen
[* 16] bewohnte Gebirgslandschaft im asiat.-türk. Wilajet Damaskus
(Syrien);
Belâd el-Takrûr (d. h.
Land der zum
IslamBekehrten, im Gegensatz zu Belâd el-Madschus,
den südl. Heidenländern) ist Flachsudan oder Nigritien (s.
Sudan).
Die hat in der Regel keine feste Organisation, sondern wird nach Bedarf aus den
Truppenteilen
der Fuß- oder Festungsartillerie gebildet, auch kann Feldartillerie mit zu dem Dienst der Belagerungsartillerie herangezogen
werden.
Zur Zeit der Vaubanschen Belagerungsmanier und der glatten
Geschütze
[* 17] wurden zu Belagerungsgeschütze gerechnet:
12-, 16-, 18-, 24-pfündige
Kanonen;
Notmünzen (s. d.), die in belagerten Plätzen hergestellt wurden, um Zahlungsmittel,
meist zur
Besoldung der
Truppen, zu schaffen; sie sind oft unvollkommen geprägt und bei
Mangel an geeignetem Metall sogar aus
wertlosem Material (Leder,
Pappeu. dgl.) gefertigt worden. So wurden während der
Belagerung von Jülich 1610 durch
den Kommandanten Joh. von Rauschenberg Bruchstücke des silbernen Tafelgeschirrs mit Wertstempeln
versehen und als 1‒10-Guldenstücke
¶
mehr
verausgabt, in ähnlicher Weise während der Belagerung Kolbergs 1807 Pappstücke mit Kommandanturstempel als 2, 4 und 8 Groschen.
–
Vgl. Maillet, Catalogue descriptif des monnaies obsidionales et de nécessité (2 Bde.
u. Atlas,
[* 19] Brüss. 1866‒73).