veröffentlichte. Da dieses vom Standpunkte der strengsten Buchstabengläubigkeit aus verfaßte Werk namentlich in
Deutschland
[* 2] scharfe Kritiken erfuhr, so schrieb in
Leipzig,
[* 3] wo er 1837 und 1838 die
Geschäfte des engl.
Konsulats vertrat, seine «Verteidigung
gegen Dr.
Paulus» (Lpz. 1836). Im
Frühjahr 1837 reiste er mit
Moore nach
Palästina
[* 4] und machte die ersten
Messungen über die Einsenkung des
TotenMeers, 1840‒43 ging er von Tedschura nach
Schoa in Südabessinien, hielt sich ein
Jahr in der
ProvinzGodschamauf und reiste über
Massaua
[* 5] zurück. Die Resultate seiner Forschungen während dieser großen
Reise
wurden in dem «Journal of the Geographical
Society», dem
«Bulletin de la
Sociéte de géographie» und der
Schrift «Abyssinia. A Statement of facts» (Lond.
1846) veröffentlicht. Nachdem er von seiner
Reise zurückgekehrt war, erregte Beke unter anderm durch die
Schriften «Essay on
the
Nile and its tributaries» (Lond. 1847),
«On the sources of the
Nile in the Mountains of the Moon» (ebd.
1848),
«On the sources of the
Nile» (ebd. 1849) sowie durch sein «Mémoire justificatif en réhabilitation
des pères
Paez et Lobo» (Par. 1848) unter den Geographen Aufsehen. Mit
Antoine d'Abbadie wurde er in einen Streit verwickelt,
indem er in den
Schriften «A letter to M. Daussy» (Lond.
1850) und «An inquiry into A. d'Abbadie's journey to
Kaffa» (ebd. 1851) den
Beweis zu führen suchte, daß die
Reise des letztern
zur Entdeckung der Nilquellen (1843‒44) erdichtet sei. Doch hat sich B.s Beschuldigung nicht als richtig erwiesen.
Außer
andern verdienstvollen
Abhandlungen ist noch seine
Arbeit «On the geographical distributions of languages
in Abyssinia» (Edinb. 1849) anzuführen.
In den «Sources of the
Nile, with the history of Nilotic discovery» (Lond. 1860) stellte
er die Ergebnisse seiner Untersuchungen über diesen Gegenstand zusammen, nachdem er 1848 eine Expedition unter Bialloblotzki
über
Sansibar
[* 6] nach den Nilquellen ausgeschickt hatte, die aber in
Sansibar scheiterte.
Von 1849 bis 1853 bekleidete Beke die
Stelle eines Sekretärs bei der National
Association for the protection of
British industry
and capital, gab während dieser Zeit unter anderm Gerrit
De Veers «True description of three voyages by the
North-East towards
Cathay and
China,
[* 7] undertaken by the Dutch in the years 1594, 1595 and 1596» für die
HakluytSociety heraus
(Lond. 1853), lebte dann längere Zeit auf der
InselMauritius, reiste 1861 mit seiner Gattin nach Damaskus, suchte in der
Umgegend das
Harran der
Patriarchenauf und verfolgte den Weg, den
Jakob auf der Flucht von dort nach dem GelobtenLande
eingeschlagen haben soll.
Ein
Buch über diese
Reise, «Jacob's flight» (Lond. 1864), schrieb
seine Gattin; er selbst gab nur einen längern
Bericht in dem Journal der
Londoner Geographischen Gesellschaft (Bd. 32, 1862).
Nach
Ausbruch des
Konflikts mit
Abessinien 1865 erbot er sich zur
Befreiung der Gefangenen, reiste auch nach dem
RotenMeer, die engl. Regierung nahm aber seine Dienste
[* 8] nicht an. Dies gab die Veranlassung zu
seinen:
Buch «The
British captives in Abyssinia» (Lond. 1867). Später besuchte er noch den
Dschebelen-Nur im
Osten des Golfs
von Akaba, den er irrtümlich für den Sinai der Israeliten hielt («A few words
with
Bishop Colenso on the subject of the exodus of the Israelites, and the position of Mount Sinai»,
Lond. 1862; «Discoveries of Sinai in
Arabia and Midian»,
ebd. 1878). Beke starb in
London.
[* 9] ^[]
die Verpflichtung auf religiöse
Bekenntnisschriften
(Symbole). Die kath.
Kirche fordert von
einem jeden Amtsträger beim Amtsantritt die Ablegung des Tridentinischen Glaubensbekenntnisses, jetzt mit einem die
Beschlüsse
des
VatikanischenKonzils betreffenden Zusatz, in eidlicher Form. Auch in der evang.
Kirche wurde früher fast allenthalben
eidliche Verpflichtung auf die
Bekenntnisschriften gefordert. Jetzt ist dies in
Deutschland beseitigt; eine Verpflichtung auf
die
Bekenntnisschriften erfolgt teils überhaupt nicht mehr, teils soweit (quatenus), teils weil (quia)
sie mit der
Heiligen Schrift übereinstimmen. Die Übereinstimmung mit dem
Bekenntnis der
Kirche muß bei jedem Geistlichen
als
Voraussetzung der
Bekleidung eines
Amtes betrachtet werden; ein aber in dem formaljurist.
Sinne der kath.
Kirche widerspricht
dem evang. Grundprincip der freien Schriftforschung.
ein dem
Arabischen entlehntes türk. Wort, soviel wie Junggeselle, dann
Söldner. Als nämlich im 18. Jahrh.
die staatliche Organisation der
Pforte erschlaffte, bildeten sich in den Balkanländern
Banden von Besitzlosen,
die bald vom Raube lebten, bald sich dem Meistbietenden, gleichviel ob für oder ob gegen die Regierung, verdangen und allgemein
gefürchtet waren. Durch die türk. Herrschaft in Südungarn verbreitete sich diese Plage auch
dorthin,
¶
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und es ist dort das südslaw. Betjar noch heute im Sinne des deutschen Wortes Stromer in Gebrauch.