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Er malte vorzugsweise Stillleben (tote Fische), [* 2] daneben auch reiche, farbenprächtige Frühstückstische, die zu den schönsten Darstellungen dieser Art gehören.
Er malte vorzugsweise Stillleben (tote Fische), [* 2] daneben auch reiche, farbenprächtige Frühstückstische, die zu den schönsten Darstellungen dieser Art gehören.
Insel in der niederländ. Provinz Südholland, bildet den östl. Teil des Hoeksche Waard (Werden) und wird eingeschlossen von der Oude (alten) Maas, der Dordrechter Kil, dem Hollandsch Diep und dem Spui.
Der Boden ist fruchtbar und trägt vornehmlich Flachs.
Unter den Ortschaften hat Oud-Beijerland etwa 5000, Süd-Beijerland etwa 2000 E. Den Namen verdankt Beijerland der Sabina von Bayern, [* 3] der Gemahlin des Grafen von Egmont, der 1557 anfing die Polder einzudeichen.
ein zum Fertighauen oder Ausformen des Holzes dienendes Handwerkszeug. Es ist oft einseitig zugeschärft, so daß die Schneide mit einer Seitenfläche zusammenfällt; es ist von da bis zum Stiele kürzer als die Axt, seine Schneide selbst aber verhältnismäßig länger, der Stiel kurz. Die Richtung der Schneide ist dem Stiele ganz oder nahezu parallel. Der Stiel ist nach der abgeschärften Fläche des Blattes gekrümmt, um ihn gut mit der Hand [* 4] fassen zu können, wenn die Schneidfläche des Beil eben am Holze anliegt.
Die Rückseite des Beil wird gewöhnlich als Hammer [* 5] benutzt, sie ist deshalb verstählt und zuweilen feilenartig aufgerauht. Um Nägel [* 6] zu entfernen, die sich beim Einschlagen verbiegen, hat das Blatt [* 7] des Beil einen schmalen, langen Einschnitt. Einige Arten von Beil kommen je nach der Zuschärfung als rechte oder linke Beil vor. Nach den verschiedenen Gewerben kann man unterscheiden: A. Für Zimmerleute:
1) Breitbeil, auch Zimmer- oder Dünnbeil;
2) Handbeil. Beil. Für Wagner:
1) Richtbeil, auch Rundbeil oder Rundhacke;
2) Stockbeil oder Stockhacke;
3) Spitzhacke;
4) Felgenbeil. C. Für Böttcher:
1) Breithacke oder Binderbarte;
2) Handbeil, deutsches und englisches;
3) Segerz;
4) Spitzhacke;
5) Bindermesser. [* 8] D. Für Tischler:
1) Tischlerbeil oder Schreinerbeil;
2) Handbeil oder Tischlerhacke. E. Für Seeleute: das Kapp- oder Kernbeil (s. Kappen). (S. die einzelnen Artikel und Axt.)
s. Adcitation. ^[= (lat.), ein in frühern deutschen Prozeßrechten vorkommendes Rechtsinstitut, wonach ...]
die Vollziehung der Ehe durch Besteigung des gemeinschaftlichen Lagers, welches ursprünglich öffentlich vor Zeugen erfolgte und erst die rechtlichen Wirkungen der Ehe begründete. Auch die Kirche betrachtete im spätern Mittelalter nicht die Trauung, sondern die Vollziehung des Beilager als Eheschließungsakt. Seit dem 13. Jahrh. wird das Beilager als Anfang der Standesgemeinschaft der Ehegatten und in den Rechten mit Gütergemeinschaft als Beginn dieses Güterrechts anerkannt. Daher die Rechtssprichwörter: «Wenn die Decke [* 9] über den Kopf ist, so sind die Ehegatten gleich reich», und «Ist das Bett [* 10] beschritten, ist das Recht erstritten». Fürstliche Personen ließen auch durch Abgesandte an ihrer Statt mit der Trauung die Ceremonie des Beilager abhalten. Diese symbolische Vollziehung des Beilager hängt mit der Bedeutung desselben für den Eintritt der Standesgemeinschaft zusammen.
Beilânpaß, s. Alexandrette. ^[= (d.i. Klein-Alexandria), türk. Iskanderûn oder Skanderûn (Alexandria ad Issum), türk. Hafenort ...]
s. Pacotille. ^[= (spr.-tíj), Pacotillevertrag, Vertrag, nach welchem sich die Seeleute verpflichten, ...]
in der Schweiz [* 11] eine Urkunde über eine auf ein Grundstück eingetragene Schuld, Hypothekenschein (s. auch Bielbrief).
Seemannsausdruck, s. Beidrehen. ^[= oder das Schiff durch Stoppen der Maschine oder durch Backbrassen (s. d.) zum Stillliegen ...]
Beilngries.
1)
Bezirksamt im bayr. Reg.-Bez. Oberpfalz, hat (1890) 28864 (13732
männl., 15132 weibl.) E., 101 Gemeinden mit
255 Ortschaften, darunter 3
Städte. – 2) Bezirksstadt im
Bezirk Beilngries
, 1 km von
der Mündung der
Sulz in die
Altmühl, am
Ludwigskanal und an der
Nebenlinie Neumarkt-Beilngries
(27,1 km) der Bayr.
Staatsbahnen,
[* 12] Sitz des
Bezirksamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht
Eichstätt),
[* 13] hat (1890) 1874 kath. E., Post,
Telegraph;
[* 14] Getreidebau, Bierbrauereien,
Branntweinbrennereien und Holzhandel. In der Nähe ein an
Stelle des Stammschlosses des ausgestorbenen
Grafengeschlechts Hirschberg
[* 15] 1162 erbautes Jagdschloß.
Mineral, s. Nephrit.
Stadt im Oberamt Marbach des württemb.
Neckarkreises, südöstlich von Heilbronn, [* 16] an der zur Murr gehenden Bottwar und der Schmalspurbahn Marbach-Beilstein, hat (1890) 1564 evang. E., Post, Telegraph, alte roman. Magdalenenkirche, Lateinschule, Revieramt und Weinbau.
Auf einem Hügel die Ruinen der Burg Beilstein mit einem aussichtsreichen fünfeckigen Turm [* 17] («Langhans»).
Friedr. Konrad, Chemiker, geb. in Petersburg, [* 18] studierte in Heidelberg, [* 19] Göttingen [* 20] und München, [* 21] arbeitete 1858‒59 im Laboratorium [* 22] von Wurtz in Paris, [* 23] wurde dann Assistent am Laboratorium des Professors Löwig in Breslau [* 24] und 1860 Assistent Wöhlers in Göttingen. Hier habilitierte er sich 1860; 1866 wurde er Professor an der Technischen Hochschule in Petersburg, bald darauf auch Lehrer an der Militär-Ingenieurakademie und Chemiker des Handels- und Gewerberats im russ. Finanzministerium.
Seit 1886 ist Beilstein Mitglied der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Petersburg. Die Arbeiten B.s betreffen größtenteils das Gebiet der organischen Chemie, und zwar vorwiegend die aromatischen Verbindungen, und dann das der analytischen Chemie. Seine Hauptwerke sind: «Anleitung zur qualitativen chem. Analyse» (Lpz. 1867; 7. Aufl. 1892; übersetzt ins Russische, [* 25] Englische, [* 26] Französische, Holländische, [* 27] Italienische),
«Die chem. Großindustrie auf der Weltausstellung in Wien [* 28] 1873» (ebd. 1873),
«Handbuch der organischen Chemie» (Hamb. 1880‒83; 3. Aufl., 3 Bde., 1892 fg.). Dieses Handbuch ist seit den Werken von Gmelin (1848‒70) und Gerhardt (1853‒56) der erste höchst verdienstvolle Versuch, das mächtig angeschwollene Material der organischen Chemie übersichtlich zusammenzustellen.
Wind heißt die Lage eines Schiffs so nahe am Winde, [* 29] daß die scharf nach einer oder der andern Seite angeholten Segel noch gerade voll stehen. Dies ist bei größern mit Rahen versehenen Schiffen durchschnittlich noch der Fall, wenn die Zielrichtung derselben mit der Windrichtung einen Winkel [* 30] von 67½° oder 6 Kompaßstrichen bildet. Bei diesen Verhältnissen kann ein Schiff [* 31] bei segelbarem Winde und nicht zu bewegtem Wasser noch vorwärts segeln. Darüber hinaus kommen die Segel los, weil sich die Rahen und mit ihnen die Segel wegen der Einrichtung der Takelage nicht schärfer anholen lassen. Bei kleinern Schiffen, die keine Rahen, sondern nur Gaffeln oder dergleichen haben, läßt sich dieser Winkel bis zu fünf, ja auch vier Kompaßstrichen (56¼ und 45°) verkleinern, wodurch dieselben beim Kreuzen gegen den Wind schneller zum Ziele kommen. Von letztern sagt man, sie liegen «höher beim Winde».
im allgemeinen Bezeichnung für jeden Knochen [* 32] (wie in den Wörtern Gebein, Beinhaus, Elfenbein), besonders aber für die zum Gehen und Laufen dienenden Gliedmaßen, also bei den Säugetieren alle ¶
vier, beim Menschen nur die beiden untern Extremitäten, im Gegensatz zu den obern, den Armen. Das Bein, welches eine feste und dennoch bewegliche Tragstütze für das Gewicht des Stammes bildet, besteht aus dem Oberschenkel, Unterschenkel und Fuß. Ersterer hat einen einzigen Knochen, den längsten und stärksten des ganzen Skeletts, den Oberschenkelknochen (os femoris), welcher durch seinen kugeligen, überknorpelten Kopf in dem Pfannengelenk des Beckens befestigt ist und an seinem untern Ende durch zwei starke überknorpelte Knorren im Knie mit der Kniescheibe die Verbindung mit dem Unterschenkel im Kniegelenk vermittelt.
Der Unterschenkel besteht aus zwei langröhrigen Knochen, dem starken Schienbein (tibia) und dem viel dünnern Wadenbein (fibula), von denen jedes nach unten in einen der Knöchel ausläuft, welche gabelförmig das Gelenk der Fußwurzel eng umfassen. Diese, welche den größten Bestandteil, und zwar die ganze hintere Hälfte des Fußskeletts bildet, besteht aus sieben kurzen und dicken Knochen, aus dem mit dem Unterschenkel artikulierenden Sprungbein, dem Fersenbein, Kahnbein, den drei Keilbeinen und dem Würfelbein, welche in Verbindung mit den fünf Mittelfußknochen ein Gewölbe [* 34] darstellen, auf dessen höchstem Punkte die Last des Körpers ruht und welches sich mit nur drei Punkten auf den Boden stützt: mit dem Höcker des Fersenbeins sowie mit dem Köpfchen des ersten und fünften Mittelfußknochens. (S. Tafel: Das Skelett [* 35] des Menschen, [* 33] Fig. 1, 46‒55; 2, 35‒47.) Die Wölbung des Fußgelenks, welche für die Elasticität des Ganges von großer Bedeutung ist, wird hauptsächlich durch die Spannung eines kräftigen Bandapparats erhalten; nur bei krankhafter Erschlaffung desselben giebt die Wölbung nach (der sog. Plattfuß, s. d.). An die Mittelfußknochen schließen sich die einzelnen Zehen an, die nicht zur Unterstützung des Körpers verwandt werden, aber für die Balancierfähigkeit, namentlich beim Gehen, sehr wichtig sind.
Entsprechend seiner Bedeutung als Bewegungsorgan besitzt das Bein einen mächtig entwickelten Muskelapparat. Vorn am Oberschenkel liegen die starken Strecker des Unterschenkels, welche zu einer gemeinsamen, an der Kniescheibe befestigten Strecksehne verschmelzen; an der innern Seite die sog. Zuzieher, welche die beiden Bein einander nähern; an der hintern Seite die Beuger des Kniegelenks, nach hinten und außen endlich die Gesäßmuskeln, welche den Oberschenkel teils im Hüftgelenk strecken, teils nach außen rollen. Am Unterschenkel springen besonders die kräftigen Wadenmuskeln hervor, welche sich mittels einer gemeinsamen Sehne, der Achillessehne, am Fersenbein befestigen und den Fuß strecken. (s. Tafel: Die Muskeln [* 36] des Menschen, [* 33] Fig. 1, 35‒45; 2, 36‒49 und Die Bänder des Menschen, [* 33] Fig. 2, 3, 4 und 9.)
Die Pulsadern der Bein stammen von der großen Schenkelpulsader (arteria femoralis), welche unter dem Leistenband an der vordern obern Fläche des Oberschenkels deutlich pulsierend zu fühlen ist und sich unterhalb der Kniekehle in die vordere und hintere Schienbeinpulsader teilt (s. Tafel: Die Blutgefäße des Menschen, [* 33] Fig. 1, 11‒17; 2, 27‒31), die Nerven [* 37] hauptsächlich vom großen Hüftnerven (nervus ischiadicus), dem breitesten und stärksten Nerven des menschlichen Körpers, welcher durch den großen Hüftbeinausschnitt die Beckenhöhle verläßt, an der Hinterseite des Oberschenkels verläuft und sich gleichfalls in der Kniekehle in seine beiden Endäste teilt, in den Wadenbein- und den Schienbeinnerven.
An der vordern Fläche des Oberschenkels verläuft der Schenkelnerv (nervus cruralis), welcher verschiedene Haut- und Muskeläste und die innere Gegend der Wade abgiebt. (S. Tafel: Die Nerven des Menschen, [* 33] Fig. 3, 5‒17.) Verletzungen der großen Schenkelpulsader durch Stich-, Schnitt- oder Schußwunden können schnell durch Verblutung zum Tode führen und erheischen deshalb bis zum Eintreffen ärztlicher Hilfe sofortiges energisches Aufdrücken des Daumens auf die Wunde oder festes Umschnüren des Gliedes vermittelst Tücher, Binden oder elastischer Gurte oberhalb der verletzten Stelle. ^[]
Krumme Bein nennt man im gewöhnlichen Leben sowohl die krankhaften Verkrümmungen des Oberschenkels wie der Unterschenkelknochen als auch die abnorme winklige Stellung derselben zueinander. Die häufigste Ursache derartiger Verkrümmungen und Knickungen sind schlecht geheilte Knochenbrüche (s. d.) sowie die Englische Krankheit (s. d.), viel seltener ist die wirkliche Knochenerweichung (s. Osteomalacie). Die gewöhnlichsten Formen der Verkrümmung sind das sog. X-Bein oder Bäckerbein (genu valgum) sowie das O-Bein oder Säbelbein (genu varum, s. Bäckerbein).