mit der
Skizze:
Psyche, den schlafenden
Amor belauschend, hervor. 1855 ging er nach
Rom,
[* 2] wo das
StudiumMichelangelos seinem
Talent
eine naturalistische
Richtung gab. In
Rom führte er die
Amor- und Psychegruppe in Marmor aus und einen
Pan,
[* 3] der die
Psyche tröstet,
womit er den ersten
Sieg in seiner realistisch-malerischen
Richtung errang. Nach
Berlin
[* 4] zurückgekehrt,
vollendete er zunächst eine Faunenfamilie, sowie Porträtbüsten und die Façadengruppe der neuen
Börse in
Berlin:
Borussia,
Handel,
Ackerbau und
Industrie beschützend. Im
Frühjahr 1861 folgte er einem Rufe als Professor an die Kunstschule nach
Weimar,
[* 5] legte aber diese
Stelle im Herbst 1862 nieder, lebte später in
Rom, bis er 1866 dauernd nach
Berlin zurückkehrte.
Inzwischen hatte er in der Konkurrenz um das
DenkmalFriedrich Wilhelms Ⅲ. für Köln
[* 6] zwar den ersten Preis gewonnen, aber
die Ausführung nicht erhalten, dafür aber ward ihm für die in
Berlin zu errichtende
Schiller-Statue der erste Preis und
die Marmorausführung zu teil (1863‒71). Sonst sind von seinen Werken hervorzuheben:
Venus tröstet
den von einer
Biene
[* 7] gestochenen
Amor (1864), eine Badende, welche sich trocknet (1865), ein
Pan, der einen
Knaben im Flötenspiel
unterrichtet,
Susanna (1872), die Bronzegruppe Raub der Sabinerin (1876),Merkur
[* 8] die
Psyche entführend (1878; Nationalgalerie
zu
Berlin),
Kentaur,
[* 9] der eine Nymphe auf seinen Rücken hebt (1881). Für die Ruhmeshalle
zu
Berlin schuf er eine Kolossalstatue der
Borussia, zwei röm.
Krieger auf den Treppenwangen und die allegorischen
Statuen der
Städte und der Kriegswissenschaften.
Der kolossale Neptunbrunnen in
Bronze,
[* 10] auf dem
Berliner
[* 11] Schloßplatz, mit den Gestalten der vier preuß.
Ströme (1891),
das
DenkmalA. von
Humboldts in
Berlin, der Sarkophag
[* 12]
KaiserFriedrichs Ⅲ. in dessen
Mausoleum zu
Potsdam
[* 13] (1892), die auf dem neuen
Reichstagsgebäude befindliche kolossale Giebelgruppe
(Germania
[* 14] zu
Pferd)
[* 15] und zahlreiche dekorative
Arbeiten zeigen die Vielseitigkeit
des Künstlers; ebenso eine große Zahl von Bildnisbüsten, wie
Adolf Menzels (1876) undMoltkes (1881)
für die
Berliner Nationalgalerie,
Kaiser Wilhelms Ⅰ. (Museum zu
Breslau),
[* 16] Professor Mommsens, des Kronprinzen
Friedrich Wilhelm
(Ruhmeshalle) u. a. 1892 wurde ihm nach engerm
Wettbewerb die Ausführung des Nationaldenkmals für
Kaiser Wilhelm Ⅰ. in
Berlin übertragen. Begas steht seit 1876 einem Meisteratelier für Bildhauer an der
BerlinerAkademie vor, ist
Mitglied des Senats und der Friedensklasse des
Ordens pour le mérite. –
Karl Begas, geb. zu
Berlin, lernte im
Atelier
seines
Bruders Reinhold und vervollkommnete sich als Bildhauer durch einen längern Aufenthalt in
Italien.
[* 17] Hier entstand die
[* 1]
Figur des Silen mit dem Bacchusknaben auf dem
Schoße, und die Kindergruppe: Die
Geschwister (1878;
Berliner
Nationalgalerie). Maßvoll und edel wie diese sind auch die
Statuen des
Architekten Knobelsdorff in der Vorhalle des
Berliner
Museums und des Columbus und
Aristoteles in der Kieler
Universität, wie seine
Büsten des Malers von Marées (1878;
Berliner
Nationalgalerie) und
Kaiser Wilhelms Ⅰ.
(Galerie zu
Cassel).
in
Bezug auf einen Wechsel soviel, als denselben durch Indossieren auf einen andern Inhaber übertragen. Die
kleinen
Banken und
Bankiers begeben die von ihnen diskontierten
Wechsel vielfach wieder an größere weiter, indem sie durch
ihre
Unterschrift mit
Garantie leisten,und sie gewinnen dabei außer der Provision auch die Differenz des
Diskontos. Die Notenbanken setzen meist die weit umlauffähigern
Noten an die
Stelle der Wechsel und halten die letztern als
Deckung eines
Teils der erstern zurück. In der Börsensprache nennt man auch das Ausgeben neuer
Anleihen, besonders die Verteilung
auf die ersten Abnehmer.
Gefecht, das sich aus der
Tiefe der Marschkolonnen gegen einen meist selbst noch im
Aufmarsch begriffenen
Gegner entwickelt. Die Einleitung des
Gefechts ist Sache der
Avantgarde (s. d.). Für den Führer der
Avantgarde kommt es hierbei
darauf an, dem Feinde in der
Entwicklung den
Vorsprung abzugewinnen, dabei aber den
Absichten der höhern
Führung nicht vorzugreifen. Die Durchführung des
Angriffs von seiten des Gros darf durch die
Entwicklung so wenig als möglich
aufgehalten werden; vorausgehende
Entwicklung auf der Grundlinie würde nur zu Zeitverlust führen. Ein gemeinsamer Angriffsbefehl,
die
Aufgaben der einzelnen
Teile zusammenfassender
Befehl wird bei Begegnungsgefecht nur in seltenen Fällen möglich sein;
meist werden, dem
Anmarsch der
Truppen und den über den Feind eingehenden Meldungen entsprechend, die verschiedenen
Befehle
nacheinander gegeben werden müssen.
ein
Ausdruck der ältern
Psychologie, der die Erscheinungen zusammenfaßt, welche sich auf ein
Streben aus der Gegenwart in die Zukunft beziehen, die Begehrungen und Verabscheuungen, Neigungen und
Abneigungen, dann auch die Überlegungen, Entschließungen und Willensakte. Es wurde gesondert einerseits vom Erkenntnisvermögen,
andererseits vom Gefühlsvermögen. Man unterschied außerdem ein unteres oder niederes und ein oberes oder höheres Begehrungsvermögen, indem
man zu jenem die Äußerungen der sinnlichen
Triebe, des instinktmäßigen
Wollens, ebenso die Neigungen und
Leidenschaften, zu diesem das verständige, überlegte, vernünftige sittliche
Wollen rechnete.
In der letztern
Beziehung setzte Kant die praktische, sittlich gesetzgebende
Vernunft dem obern Begehrungsvermögen gleich. Die ganze
Ansicht
vom geistigen Leben jedoch, in welcher die
Annahme eines besondern Begehrungsvermögen wurzelt, hat sich als unzureichend zur Erklärung der
psychischen Vorgänge erwiesen, und die
Psychologie hat es als ihre
Aufgabe erkannt, die verschiedenen
Arten des Begehrens (Wunsch,
Begierde,
Trieb, Neigung, Leidenschaft, Wille) in ihrer individuellen Bestimmtheit und Veränderlichkeit
aus elementaren Erscheinungen und allgemeinen Gesetzen abzuleiten.
Hiernach werden Begehren und Widerstreben als die beiden Grundformen der
Triebe aufgefaßt, als Gefühle der
Lust oder
Unlust in
Verbindung mit mehr oder weniger deutlichen
Vorstellungen und gefolgt von
Bewegungen, welche das vorhandene Lustgefühl
zu vergrößern oder das empfundene Unlustgefühl zu beseitigen bestimmt sind. Dies geschieht dadurch, daß die jenen
Vorstellungen
entsprechenden thatsächlichen Zustände des Körpers herbeigeführt und die dazu erforderlichen äußern
Bedingungen hergestellt
werden.
starke, freudige Erregung, in der man alle Seelenkräfte gesteigert fühlt. Sie
tritt dann ein, wenn etwas
Neues und bisher noch nicht Gewohntes, dabei aber innerlich Wertvolles mit unverhofftem
Glück hervorgebracht
und bewirkt
¶
mehr
wird, sei es in Gedanken, Gefühlen, Bestrebungen oder Handlungen. Daher versetzt alles dasjenige in Begeisterung, was neue, bisher
schlummernde Kräfte in uns in Thätigkeit und unser inneres Leben für neue Ideale in Bewegung setzt, z. B. Kräfte zur Verteidigung
des Vaterlandes, zur Erforschung der Wahrheit, zur Erwerbung von Ruhm und Ehre.