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Trümmerstätte Chirbet Bir es-Seba', 48 km südwestlich von Hebron; sie hat noch drei sichtbare Brunnen [* 2] (hebr. Beer, arab. Bir ^[Bīr]), von denen zwei an gutem Wasser reich sind, und ausgedehnte Ruinen.
Trümmerstätte Chirbet Bir es-Seba', 48 km südwestlich von Hebron; sie hat noch drei sichtbare Brunnen [* 2] (hebr. Beer, arab. Bir ^[Bīr]), von denen zwei an gutem Wasser reich sind, und ausgedehnte Ruinen.
die durch Gärung reifer Beerenfrüchte (der Heidelbeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren, Himbeeren, Preißelbeeren, Brombeeren sowie der Erdbeeren) erzeugten weinartigen Getränke. Zu ihrer Darstellung verwendet man nur vollkommen reife Beerenfrüchte; von überreifen oder zum Teil faulen Früchten erhält der Wein meist einen Beigeschmack und wird trübe. Die Beeren werden möglichst bald nach der Ernte [* 3] ausgepreßt, und dem Safte je nach dem Säuregrade, der mit Ausnahme der Brombeere gewöhnlich zu hoch ist, eine entsprechende Menge Wasser und Zucker [* 4] hinzugesetzt.
Häufig giebt man vor der Gärung auf den Hektoliter einige Pfund zerstampfte Rosinen oder Cibeben zu, um den Geschmack zu verbessern. Bei der Gärung, die am besten bei 18-20° C verläuft, hält man zur Verhinderung der Essigbildung die Luft sorgfältig von der Oberfläche ab, indem man die zu neun Zehntel gefüllten Fässer verspundet und in den Spund ein Glasrohr einsetzt, dessen nach abwärts gebogenes Ende in ein Gefäß [* 5] mit Wasser mündet. Nach Beendigung der Gärung (nach ungefähr 4-6 Wochen) beginnt der Wein klar zu werden und wird nun in ein gut gereinigtes, schwach geschwefeltes Faß [* 6] abgefüllt und mindestens ein Jahr gelagert.
Zur Darstellung von Beerensekt (Beerchampagner) setzt man dem vergorenen klaren Wein vor dem Einfüllen in Flaschen 16 g Zucker auf das Liter und eine Spur Hefe [* 7] zu und behandelt ihn ähnlich wie echten Champagner. Mitunter wird auch der fertige Wein nur mit Kohlensäure imprägniert. Sorgfältig bereitete Beerweine gewinnen bei längerm Lager [* 8] erheblich an Feinheit und Würze und werden echten Traubenweinen sehr ähnlich; so nehmen z. B. starke Johannisbeer- und Stachelbeerweine mit der Zeit fast den Charakter von Südweinen (Portwein, Sherry u. dgl.) an. Die Fabrikation der hat in den letzten 10 Jahren in Deutschland [* 9] einen großen Aufschwung genommen.
Hauptsächlich ist es der Heidelbeerwein (Beerwein oder Rotbeerwein im engern Sinne), dessen Fabrikation auf Anregung des Pfarrers Frank im Spessart zuerst im großen Maßstabe von der Firma J. ^[oder I.; nicht eruierbar] Fromm in Frankfurt [* 10] a. M. betrieben wurde und jetzt auch in Sachsen [* 11] (speciell in Dresden) [* 12] und Thüringen aufgenommen ist (jährliche Produktionsmenge annähernd 300000 l). Infolge seines Gehalts an Gerbsäure findet derselbe, wo Billigkeit geboten ist, wie in Lazaretten, als verdauungsstärkend Verwendung. (Vgl. Barth, Die Obstweinbereitung mit besonderer Berücksichtigung der Beerenobstweine, Stuttg. 1887.) - Beerwein ist auch eine Art der Traubenweine (s. Weinlese).
Beeskow,
Kreisstadt im
Kreis
[* 13] Beeskow
-Storkow des preuß. Reg.-Bez.
Potsdam,
[* 14] 29 km im
SW. von
Frankfurt
a. O., an der hier
schiffbaren
Spree und der
Nebenlinie Grunow-Beeskow
(8,65 km) der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 15] hat (1890) 3821 E., darunter 65 Katholiken
und 53 Israeliten, in Garnison die 3. und 5. Eskadron des 1. brandenb.
Ulanenregiments Nr. 3
Kaiser
Alexander II. von
Rußland, Post und
Telegraph,
[* 16] Landratsamt,
Amtsgericht (Landgericht
Frankfurt
a.
O.), Liebfrauenkirche aus dem 13. Jahrh., Reste alter Befestigungen; ferner eine bedeutende
Stärkefabrik, sowie Dampfmahl- und Schneidemühle. Die Herrschaft Beeskow
wurde 1368
durch
Karl IV.
Böhmen
[* 17] unterworfen und kam 1558 an
Kurbrandenburg.
Beeskow-Storkow,
Kreis (Landratsamt in Beeskow
) im preuß. Reg.-Bez.
Potsdam, hat 1246,31 qkm, (1890) 43561 E., 3
Städte, 118 Landgemeinden
und 66 Gutsbezirke.
s. Blumenbeet. ^[= nennt man im allgemeinen eine jede in ihren Grenzen mehr oder weniger regelmäßig gehaltene ...]
oder Beetpflügen, Bezeichnung für eine Bearbeitung des Feldes mit dem Beetpfluge, welcher ein feststehendes Streichbrett besitzt. Die Beete werden durch Auseinander- oder Zusammenpflügen geschaffen, und indem man damit abwechselt, läßt sich die gleiche Wölbung derselben erhalten. Schmale Beete werden aus 4-8 Furchen, breite von 10 bis 20 und mehr Furchen gebildet. Ursprünglich sollten die Wölbungen der Beete und die zwischen denselben befindlichen Furchen zu große Nässe von den angebauten Feldern abhalten, dieser Zweck läßt sich aber sicherer durch Drainage [* 18] erreichen. Nachteile der Beete sind, daß auf den Beetrücken die fruchtbare Ackerkrume allmählich angehäuft wird, um so mehr, je schmäler sie sind, weshalb man heute möglichst breite Beete vorzieht.
Ludw. van, der größte neuere deutsche Tondichter, geb. in Bonn, [* 19] wo sein Großvater Ludwig van Beethoven Kapellmeister, sein Vater Johann van Beethoven Tenorist in der kurfürstl. Kapelle war, zeigte früh ein auffallend musikalisches Talent. Seine Schulbildung erhielt Beethoven auf dem Bonner Tirocinium. Unter seinen ersten musikalischen Lehrern ragt der Opernkomponist und Musikdirektor Neefe hervor, der das große Talent des Knaben sofort erkannte und in außerordentlichster Weise förderte.
Durch ihn wurde Beethoven bereits 1783 (in Cramers Magazin) der musikalischen Welt als zweiter Mozart vorgestellt, auf seine Veranlassung erhielt er 1785 sein erstes Amt als zweiter Hoforganist. Neefe vermittelte auch die Herausgabe seiner Kompositionen. 1787 ging Beethoven nach Wien, [* 20] um Mozarts Schüler zu werden. Die Krankheit der Mutter, die bald auch starb, rief ihn zurück. 1792 schickte ihn der Kurfürst zum zweitenmal nach der Kaiserstadt und in die Lehre [* 21] zu J. Haydn. Außer bei Haydn fand Beethoven bei Schenk, dem Komponisten des «Dorfbarbier», Unterweisung, auch machte er nach Haydns Abreise nach England 1794 bei Albrechtsberger einen theoretischen Kursus durch und erhielt von Salieri noch Anleitung zur Gesangskomposition.
Durch die Empfehlungen des Kurfürsten wurde er in die aristokratischen Kreise [* 22] eingeführt. Der Fürst K. Lichnowski nahm ihn in sein Haus, Graf Rasumowski stellte ihm sein Quartett, Fürst Lobkowitz seine Kapelle zur Verfügung. So wurde Beethoven bald heimisch in Wien, das er mit Ausnahme einer Reise nach Prag [* 23] und Berlin [* 24] (1796) und einer Badereise nach Teplitz (1812) nicht wieder verließ. Den Sommer brachte er gewöhnlich in der Nähe von Wien auf dem Lande zu, wo er im ungestörten Genuß der freien Natur, die er leidenschaftlich liebte, Erholung und Anregung fand.
Hatte Beethoven bald nach seiner Ankunft in Wien als Virtuose den ersten Platz eingenommen, den er auch, namentlich durch sein geniales freies Phantasieren, behauptete, solange er als Klavierspieler sich hören ließ, so trat er gleich mit dem ersten größern Werke, das er veröffentlichte, drei Klaviertrios, 1795 ebenbürtig und vollberechtigt in die erste Reihe der großen Komponisten. Von da an gab eine lange Reihe mannigfacher Kompositionen Zeugnis von der ¶
stetigen, nach allen Seiten vordringenden, in Form und Inhalt gleichmäßig fortschreitenden, durch unerschöpflichen Reichtum wahrhaft neuer Erfindungen immer wieder überraschenden Entwicklung seiner Schöpferkraft. In einem planmäßigen Entwicklungsgange bemächtigte sich Beethoven zuerst der verschiedenen Formen der Kammermusik von der Klaviersonate, die er zu ihrer vollen künstlerischen Bedeutung ausbildete, bis zum Quartett (deren er 16 geschrieben hat), um das auf diesem Gebiete Gewonnene auf die Orchestermusik zu übertragen, und bildete die gesamte Instrumentalmusik in einem neuen großen Stile aus. Mit sicherer Hand [* 26] ergriff er alle Mittel des musikalischen Ausdrucks, welche Mozart und Haydn überliefert hatten, und erweiterte und bereicherte sie, indem er ihren Gehalt vertiefte und die architektonischen Formen ausbaute. Das innere Leben und die äußere Erscheinung von Sinfonie und Sonate, die ganze Instrumentalmusik trat so durch Beethoven auf eine neue, höhere Stufe.
Mit der dritten Sinfonie, der «Eroica» (1804), ist diese Richtung vollständig entschieden, die von da an in jeder neuen Komposition eigentümlich sich ausspricht. Namentlich sind es die Sinfonien in B-dur (1806), in C-moll, die Pastorales ^[richtig: Pastorale] (1807-8) und dann die in A-dur und F-dur (1812), welche wie Marksteine den Gang [* 27] des Meisters bezeichnen. Ihnen reihen sich die zwei großen Leonoren-Ouverturen in C-dur (1805 und 1806; beide das Op. 72 bildend), die drei russ. Streichquartette (1806, Graf Rasumowski gewidmet) und die großen Konzerte für Klavier und Violine an. Auch auf dem Gebiete der Gesangsmusik blieb Beethoven nicht unthätig.
Neben Liedern und kleinern Stücken schrieb er 1803 die Kantate «Christus am Ölberg», 1805 folgte die Oper «Fidelio», welche damals und in abgekürzter Form 1806 wenig Erfolg hatte, aber 1814, teilweise umgearbeitet, Beifall und von da an einen dauernden Platz auf allen deutschen Bühnen errang. Es war die erste Leistung seit Mozarts «Zauberflöte», die eine weitere Entwicklung ankündigte. Doch kam Beethoven trotz wiederholter Anläufe nicht wieder dazu, eine Oper zu schreiben. Nur noch zwei Festspiele, die er zur Eröffnung des Theaters in Pest 1812 komponierte: «König Stephan» und «Die Ruinen von Athen», [* 28] ferner das Ballett «Die Geschöpfe des Prometheus» (1801),
die Musik zu Goethes «Egmont» (1810) und die Ouvertüre zu Collins «Coriolan» (1807) bilden die weitern dramat. Arbeiten B.s.
Als 1809 Beethoven als Kapellmeister des Königs von Westfalen [* 29] nach Cassel berufen wurde, traten der Erzherzog Rudolf (B.s Schüler und Freund), Fürst Lobkowitz und Graf Kinsky zusammen und sicherten ihm ein Jahrgeld von 4000 Fl. gegen die einzige Bedingung, Österreich [* 30] nicht zu verlassen. Zwar schmälerten der Staatsbankrott 1811 und der bald darauf eingetretene Konkurs des Fürsten Lobkowitz wie der Tod des Grafen Kinsky dieses Einkommen, doch sicherte es dem in der Vollkraft des Schaffens stehenden Künstler eine unabhängige Stellung.
Das Kongreßjahr 1814 fand ihn auf der Höhe seines Ruhms: großartige Aufführungen seiner siebenten und achten Sinfonie, der Sinfonie «Die Schlacht bei Vittoria» und einer Gelegenheitskantate «Der glorreiche Augenblick», die Wiederaufnahme des «Fidelio» hatten ihn zu einer Berühmtheit Wiens gemacht. Allein Beethoven war nicht im stande, eine solche Anerkennung vollkommen zu empfinden, da sich eine schon früh aufgetretene Harthörigkeit seit 1802 zu hochgradiger Taubheit gesteigert hatte.
Das trotz aller Heilversuche immer wachsende Übel verdüsterte seinen von Kindheit an zur Melancholie neigenden Sinn, machte ihn mißtrauisch und ließ ihn vereinsamen. Eine neue Quelle [* 31] von Widerwärtigkeiten und Kümmernissen entstand 1815, als er die Erziehung des von seinem verstorbenen Bruder Karl hinterlassenen Sohnes übernahm, seine äußern Verhältnisse verschlimmerten sich, selbst seine Schaffenskraft stockte. Die Ernennung des Erzherzogs Rudolf zum Erzbischof von Olmütz, [* 32] die 1818 bekannt wurde, erregte in Beethoven den Gedanken, zu dessen Installation eine Messe zu schreiben; die mit der hingebendsten Begeisterung ausgeführte Komposition nahm ihn bis 1822 in Anspruch.
Während eine früher für den Fürsten Esterházy komponierte Messe (1808) im wesentlichen den Haydn-Mozartschen Charakter festhält, sind in diesem neuen Werke, das nach Ausdehnung, [* 33] Mitteln und Intentionen die gewöhnlichen Dimensionen überschreitet, die religiösen Empfindungen mit leidenschaftlicher Inbrunst ausgesprochen. Nach Vollendung dieser «Missa Solemnis» machte sich Beethoven mit gleichem Eifer an die Ausführung eines lange gehegten Plans, einer Sinfonie, deren letzter Satz mit Chören über Schillers Lied an die Freude schließt.
Anfang 1824 war auch dieses Werk, das ebenfalls durch Ausdehnung und technische Schwierigkeiten, namentlich in den Gesangspartien, ungewohnte Ansprüche machte, vollendet. Diesem folgten, zum Teil unter schweren körperlichen Leiden [* 34] geschrieben, fünf große Quartette, die auch heute noch mehr ein Gegenstand des Studiums als des allgemeinen Genusses sind. Beethoven starb nach längern Leiden an Wassersucht. Denkmäler von Beethoven befinden sich in Bonn (Erzstatue von Hähnel, errichtet 1845) und Wien (von Zumbusch, 1880). Die sämtlichen Werke B.s erschienen bei Breitkopf & Härtel (24 Serien, Lpz. 1862-64). Ein chronol. Verzeichnis der Werke veröffentlichte Thayer (Berl. 1865), ein thematisches mit histor. Nachweisen über die Entstehung lieferte Nottebohm (Lpz. 1868; 2. Aufl. des Breitkopf & Härtelschen Verzeichnisses). Ein Beethoven-Museum befindet sich in B.s Geburtshaus zu Bonn.
Litteratur. Wegeler und Ries, Biographische Notizen über Beethoven (Kobl. 1838);
Schindler, Biographie von L. van Beethoven (Münst. 1840; 4. Aufl. 1881);
von Lenz, Beethoven, eine Kunststudie (5 Tle., Kassel [* 35] und Hamb. 1855-60);
Marx, L. van Beethoven Leben und Schaffen (Berl. 1859; 4. Aufl. 1884);
Ulibischeff, Beethoven, ses critiques et ses glossateurs (Lpz. 1857; deutsch von Bischoff, ebd. 1859);
Nohl, B.s Leben (3 Bde., Wien u. Lpz. 1864-77);
ders., Beethoven, nach den Schilderungen seiner Zeitgenossen (Stuttg. 1877);
Nottebohm, Ein Skizzenbuch von Beethoven (Lpz. 1865);
ders., Beethoveniana (ebd. 1872);
ders., B.s Studien, Bd. 1 (ebd. 1873);
ders., Zweite Beethoveniana (ebd. 1886);
Hiller, L. van Beethoven (ebd. 1871);
Thayer, Ludwig van B.s Leben (deutsch von H. Deiters, 3 Bde., Berl. 1866-79);
ders., Ein kritischer Beitrag zur Beethoven-Litteratur (ebd. 1877);
von Breuning, Aus dem Schwarzspanierhause.
Erinnerungen an Beethoven (Wien 1874);
Jahn, L. van Beethoven (2. Aufl., Elbing [* 36] 1875);
Wilder, Beethoven, sa vie et son œuvre d'après les documents authentiques et les travaux les plus récents (Par. 1883);
Frimmel, und Goethe (Wien 1883);
ders., Neue Beethoveniana (ebd. 1888; Neuausg. 1890);
von Wasielewski, L. van Beethoven (2 Bde., Berl. 1887);
Kalischer, Die «Unsterbliche Geliebte» B.s (Dresd. 1891). ¶