ent-620 weder überhaupt (Munitionskolonne,
Transporte aller Art, Lazarette) oder zeitweilig (marschierende
Artillerie) kampfunfähig
sind. Bedeckung von Gefangenentransporten haben gleichzeitig deren Bewachung zu besorgen.
Für Bedeckung sind auch die
AusdrückeEskorte
und
Convoi (s. d.) gebräuchlich.
Sprachen übergegangenes arab. Wort, soviel wie
Ausgleich, Ersatz.
Bedel askjeri, der Militärersatz, ist eine Geldabgabe, durch die die christl. Nationen
der
Pforte von der ihnen nach Aufhebung der
Kopfsteuer (1856) auferlegten militär. Dienstpflicht befreit werden.
die Frist, welche jemand gegeben wird, um eine Entschließung zu fassen. Für das Rechtsgebiet sind Fristen,
welche diesen Zweck haben, teils vom Gesetz geordnet, teils können sie vom
Richter oder von einer
Behörde
gesetzt sein, teils beruhen sie auf privatrechtlicher
Verfügung. Auf Gesetz beruhen unter anderm die
Überlegungsfrist (s. d.)
des als
ErbenBerufenen, ob er die Erbschaft antreten oder ausschlagen will; die Fristen, welche für die Einlegung von
Rechtsmitteln gegen richterliche oder verwaltungsgerichtliche
Entscheidung oder für Beschreitung des Rechtswegs nach
Entscheidung
der Verwaltungsbehörden gestellt sind.
Beim Vertragsschluß behalten sich Parteien wohl den Rücktritt innerhalb bestimmter Frist vor, oder umgekehrt wie beim
Kauf auf Probe die Erklärung über den
Abschluß. Sonst pflegen, namentlich im Handelsverkehr, eigentliche Bedenkfristen ganz
fortzufallen; auch wenn die Vertragschließenden sich an verschiedenen Orten befinden, ist der Offerent
an sein
Angebot gesetzlich nur bis zu dem Zeitpunkt gebunden, an welchem er den Eingang der Antwort bei ordnungsgemäßer,
rechtzeitiger Absendung derselben erwarten durfte (Handelsgesetzbuch Art. 319).
Soll der Offerent länger gebunden sein, so
muß dies entweder von beiden
Teilen ausdrücklich vereinbart oder wenigstens vom Offerenten bei
Abgabe
seiner Erklärung einseitig kundgegeben sein, was bei
Käufen durch Hinzufügung gewisser
Klauseln, z. B. «fest angestellt
bis zum ...», ausgedrückt zu werden pflegt.
Flecken im
Kreis
[* 2]
Lehe des preuß. Reg.-Bez.
Stade,
[* 3] am See von Bederkesa, aus dem die später Medem
genannte
Aue nach N. zur
Elbe und nach S. ein
Kanal
[* 4] zur Weser und Geeste führt, und an der Linie Bederkesa-Geestemünde (im
Bau) der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 5] hat (1890) 1366 evang. E., got.
Kirche, Reste einer alten Ritterburg (1460 von
Bremen
[* 6] erbaut und 1654 von
General Königsmark zerstört), Post,
Telegraph,
[* 7] Steueramt, Oberförsterei, Lehrerseminar mit Internat
(30
Zöglinge); ferner
Landwirtschaft, Gerberei,
Brauerei undBranntweinbrennerei. –
Vgl. Ruete,Sieben Jahrhunderte aus der
Geschichte B.s
(Stade 1877).
Joseph, Edler von Scharberg,Historiker, geb. zu Hermannstadt,
[* 8] studierte daselbst und in
Klausenburg
[* 9] die
Rechte, kam 1827 zur siebenbürg. Hofkanzlei nach
Wien
[* 10] und kehrte 1837 als Oberlandeskommissar nach
Siebenbürgen zurück. Hier nahm er am öffentlichen Leben den regsten Anteil und erwarb sich in schwieriger Zeit die
Achtung
aller Parteien. Er starb zu Hermannstadt. Bedeus veröffentlichte: «Abbildung von zwei alten Mosaiken» (anonym; Hermannst.
1825),
«Historisch-genealogisch-geogr.
Atlas
[* 11] zur Übersicht der Geschichte des ungar.
Reichs» (ebd. 1845‒53),
«Das LucrumCamerae in
Ungarn
[* 12] und Siebenbürgen» (Kronst. 1838),
«Die Wappen
[* 13] und
Siegel der Fürsten von Siebenbürgen und einzelner
ständischer Nationen dieses
Landes» (Hermannst. 1838),
«Die
Verfassung des Großfürstentums Siebenbürgen»
(Wien 1844). Er
hinterließ im Manuskript eine autobiographische «Geschichte meines Lebens und
der mich berührenden Zeitereignisse». –
Vgl. Friedenfels,Joseph Bedeus von Scharberg (2 Bde.,
Wien 1876‒77).
1)
Grafschaft im
South-Midland-Distrikt Englands, im SO. mit den unfruchtbaren Kreidehügeln der Chiltern-Hills
(Dunstable- und
Luton-Downs) und einem ihnen parallellaufenden, aus Grünstein gebildeten Höhenzuge, der
Wasserscheide zwischen
Themse und Ouse, erfüllt, hat 1193,71 qkm und (1891) 160729 E. und ist mit 88 Proz.
Acker- und Weidefläche die bestangebaute
Grafschaft. Hauptfluß ist die Ouse mit dem Ivel.
Außer den Produkten des
Acker- und
Gemüsebaues (um und
Biggleswade) und denen der beträchtlichen Viehzucht
[* 14] gehören zu den vorzüglichsten mehrere Kalksorten
und Walkererde.
Die Industrie besteht besonders in Anfertigung von
Spitzen und Strohflechterei. Bedford zerfällt
in die Nord- oder
Biggleswade-Division und die
Süd- oder
Luton-Division mit je einem Parlamentsmitglied. Hauptorte sind Bedford, Dunstable,
Luton und
Biggleswade. –
2) Hauptstadt der
Grafschaft an der von hier ab schiffbaren Ouse, hat (1891) 28023 E., St. Peterskirche (14. Jahrh.),
St. Paulskirche (1879), die Shirehall (1753), eine 100 m lange
Steinbrücke (1811), die eiserne
Brücke
[* 15] (1883) und die Bronzestatue
Bunyans, der hier 12 Jahre gefangen saß, sowie Fabrikation von Ackerbaugerätschaften, Spitzenklöppelei,
Strohhut- und Schuhfabrikation, lebhaften
Handel mit Getreide
[* 16] und Vieh und gute Schulen.
Sir W. Harpur (gest. 1574), Lord-Mayor
von
London,
[* 17] vermachte Bedford einige Grundstücke in
London und aus den Einkünften derselben (damals nur 150,
jetzt aber 15000 Pfd. St. jährlich) werden eine
Lateinische Schule, eine neuere Schule und eine Elementarschule für
Knaben
und ähnliche Schulen für Mädchen sowie
Armenhäuser erhalten.
(spr. béddförrd),Division in der Nordostprovinz der brit.
Kapkolonie, hat (1891) 3173 qkm und 11671 E., darunter 2295
Weiße, und umfaßt die anmutigen und fruchtbaren
Thäler in den Kaga-, Großwinter- und Krommebergen.
Die Hauptstadt am Fuße der Kagaberge hat (1891) 1159 E., darunter 460
Weiße.
großem militär. und diplomat. Geschick weiter, wußte die wertvolle Bundesgenossenschaft
des Herzogs Philipp des Gütigen von Burgund zu gewinnen und erfocht 1421 einen glänzenden Sieg bei Verneuil. Aber vergeblich
suchte er den Umtrieben seines selbstsüchtigen BrudersHerzog Humphrey von Gloucester zu begegnen, der Burgund zu entfremden
und die Kriegführung zu hemmen wußte, sodann erfolgte der große Umschwung in dem Kriegsglück durch
das Auftreten der Jungfrau von Orléans, und auch nach ihrer Hinrichtung, die hauptsächlich auf B.s Betreiben erfolgte, ging
es mit der engl. Macht in Frankreich beständig rückwärts. Bedford starb – Vorübergehend erhielt den Titel eines
Herzogs von Bedford 1469 der Neffe des Grafen Warwick (s. d.), George Neville, sodann verlieh ihn Heinrich Ⅶ.
seinem Oheim Jasper Tudor, Grafen von Pembroke, der ihn erzogen hatte und einer seiner treuesten Helfer bei der Eroberung des
engl. Thrones gewesen war. Mit ihm erlosch 1495 die Herzogswürde und wurde erst nach zwei Jahrhunderten
wieder erneuert.
Den Titel eines Grafen von Bedford erhielt 1550 der unter Heinrich Ⅷ., Eduard Ⅵ. und Maria eine bedeutende Rolle spielende Lord
John Russell (s. d.). Dessen einziger Sohn Francis Russell, zweiter Graf von Bedford, gest. 1585, war unter Elisabeth einflußreiches
Mitglied des GeheimenRats. William Russell, fünfter Graf von Bedford, gest. 1700, wurde zum Marquis
von Tavistock und Herzog von Bedford erhoben. – John Russell, vierter Herzog von Bedford, geb. 1710, ein durch die Angriffe der Briefe
des Junius bekannter Staatsmann, schloß 1762 als Gesandter unter Butes Ministerium zu Fontainebleau den Präliminarfrieden
mit Frankreich, dem 1763 der endgültige Friede zu Paris
[* 19] folgte, durch den Friedrich d. Gr. preisgegeben
wurde. Er starb Seine von Lord John Russell herausgegebene «Correspondence» (3 Bde.,
Lond. 1842‒46) ist wichtig für die Zeitgeschichte. – Francis Russell, siebenter Herzog von A., geb. bis zu
seines VatersTod als Marquis von Tavistock bekannt, war eifriger Whig und verdient durch die Beförderung
eines rationellen Ackerbaues auf seinen Gütern. Er starb Sein einziger Sohn, William Russell, achter Herzog von
Bedford, geb. 1809, war 1831‒41 Unterhausmitglied, wurde gemütskrank und starb 1872. Ihm
folgte sein Vetter Francis Charles Russell, neunter Herzog von Bedford, geb. Lordlieutenant von
Huntingdon, einer der größten Grundbesitzer Londons, gest. in London Zehnter Herzog von Bedford war sein Sohn George
William, geb. gest. dem als elfter Herzog von Bedford sein BruderArthur, geb.
folgte. (S. auch Russell.)