Mohrenapotheke in
München, die er seit 10 Jahren verwaltet hatte. Bedall war dann 12 Jahre lang Vorsteher des Apothekergremiums
von Oberbayern und ist seit 1875 Mitglied der Prüfungskommission für Apotheker an der
UniversitätMünchen
[* 2] sowie der Prüfungskommission
für Apothekerlehrlinge. Auch ist er pharmaceutisches Mitglied des bayr. Obermedizinalausschusses.
Er schrieb über Kossoblüte und Kossin, giebt eine bayr.
Supplement-Arzneitaxe und eine «Handverkaufs-Taxe»
(5. Aufl.,
Münch. 1894) heraus.
(spr. -ĭöh),Hauptstadt des Kantons Bédarieux (152,63 qkm, 8 Gemeinden, 13939 E.)
im
ArrondissementBéziers des franz. Depart. Hérault, 37 km nördlich
von
Béziers, am linken Ufer des Orb und an den Linien Béziers-Bédarieux-St. Sévérac-Rodez und
Castelnaudary-Castres-Bédarieux
der
Franz.
Südbahn, hat (1891) 5948, als Gemeinde 6578 E., Post und
Telegraph,
[* 3] ein Kommunal-Collège, Hospital, Fabrikation
von
Tuch,
Kattun, Leder, Leim, Papier;
(spr. -ohs),ThomasLovell, engl. Dichter, Sohn des als
Arzt und Naturforscher bekanntenThomas Beddoes (geb. gest. geb. in
Clifton, kam 1817 auf die
Charterhouse-Schule in
London,
[* 8] wo er sich dichterisch auszeichnete, bezog 1820 die
Universität Oxford
[* 9] und veröffentlichte 1821 anonym «The improvisatore», Gedichte, die
er später durch Ankauf aller zugänglichen Exemplare der
Verbreitung entzog. 1822 erschien das
Drama «The bride's tragedy».
Um
Medizin zu studieren, ging er 1825 nach Göttingen,
[* 10] 1829 nach
Würzburg.
[* 11] Im
Besitz eines bedeutenden Vermögens, führte
Beddoes seit 1831 ein planloses Wanderleben, lebte 1833‒41 meist in
Straßburg
[* 12] und Zürich,
[* 13] 1841‒45 in
Baden,
[* 14]
Frankfurt
[* 15] und
Berlin,
[* 16] dann in England. 1846‒48 nahm er, meist von
Frankfurt aus, durch Verkehr mit den Parteiführern und Zeitungsaufsätze
lebhaft an der deutschen demokratischen
Bewegung teil, so daß er wiederholt ausgewiesen wurde. Er starb zu Basel.
[* 17] In
Beddoes' Nachlaß fand sich das
Drama«Death's jestbook, or the fool's tragedy» (1850) nebst lyrischen und dramat.
Bruchstücken. Diese zeigen Fülle der
Phantasie und große Selbständigkeit des
Denkens, aber das Gepräge eines unsteten,
düstern
Geistes. Kelsall gab «The posthumous and collected poems of T.L. Beddoes» (2
Bde., Lond. 1851) mit
Biographie und
Briefen, E. Gosse «The poetical works of T.L. Beddoes» (2
Bde., ebd. 1890) mit Memoir heraus.
(oder
Bete, niederdeutsch, soviel wie Bitte, weiterhin Gebot,
Abgabe; lat. petitio, precaria, tallia u. s. w.),
die im Mittelalter übliche Bezeichnung für die aus einer ursprünglich freiwilligen Unterstützung der Vögte,
Grafen und
Herren hervorgegangene älteste deutsche direkte
Steuer, die kraft öffentlichen
Rechts, nämlich kraft
der gräfl. Gerichtsbarkeit von den
Insassen der Gerichtsbezirke in früherer, und kraft der landesherrlichen Gewalt in
späterer
Zeit erhoben wurde und bis zu einem gewissen
Grade als Heersteuer für die Übernahme der Landesverteidigung durch den Landesherrn
anzusehen ist.
Die Bede, anfangs in
Naturalien, später (seit dem 13. Jahrh. überwiegend) in
Geld entrichtet, ist eine
Art
Grund- und
Gebäudesteuer und lastete auf den Gemeinden, die ihrerseits den ihnen auferlegten Betrag auf die bedepflichtigen
Personen ihres
Bezirks verteilten. Die ritterlichen Besitzungen waren ganz, die geistlichen teilweise von der Bede befreit. Den
Städten wurde eine gewisse Bevorzugung eingeräumt. In manchen Gebieten, namentlich im
Osten, ging die
Bede den Landesherren schon frühzeitig verloren, während sie in andern
bis in den Anfang des 19. Jahrh. hinein erhalten blieb.
–
Vgl. Eichhorn, Deutsche
[* 18]
Staats- und Rechtsgeschichte, Bd. 2, §. 306 (5. Aufl.,
Gött. 1843);
Zeumer, Die deutschen Städtesteuern, insbesondere die städtischen Reichssteuern im 12. und 13. Jahrh.
(in Schmollers «Forschungen», Ⅰ, 2, Lpz. 1878);
Waitz, Deutsche Verfassungsgeschichte, Bd. 8 (Kiel
[* 19] 1878),
S. 394 fg.
Gelände, ein Gelände, auf dem sich Gegenstände befinden, die die freie Umsicht und Waffenwirkung,
in gewissemGrade auch die
Bewegung hindern, z. B.
Wälder, Ortschaften, Fruchtfelder, Hütten,
[* 20] Weingärten
u. dgl.
oder Occultation, in der
Astronomie
[* 21] das Unsichtbarwerden eines Himmelskörpers durch das Vortreten eines
andern, der Erde näher stehenden, dadurch, daß letzterer so zwischen die Erde und den entferntem Himmelskörper tritt,
daß er in gerader Linie zwischen beiden steht. Am häufigsten kommen Bedeckung von
Fixsternen durch den Mond
[* 22] (Sternbedeckungen) als den nächsten aller Himmelskörper vor; ebenso können auch
Planeten
[* 23] vom Mond bedeckt werden. Die
Sonnenfinsternis
[* 24] ist eine Bedeckung der
Sonne
[* 25] durch den Mond.
Seltener kommen Bedeckung von
Fixsternen oder
Planeten durch einen
Planeten, noch seltener die Bedeckung eines Fixsterns
durch einen Jupitermond vor, sehr häufig dagegen die des
Jupiters und seiner Monde gegenseitig (nicht zu verwechseln mit
den Verfinsterungen der Jupitermonde durch den Jupiterschatten). Man unterscheidet bei der
Beobachtung der
Sternbedeckungen
zwei
Momente, den des Eintritts (Anfang) und des
Austritts (Ende). Der Eintritt ist der Augenblick des
Verschwindens des
Sterns am Rande des bedeckenden Himmelskörpers, der
Austritt das Wiedererscheinen desselben am andern Rande.
Bei Bedeckung von
Fixsternen durch den Mond finden Ein- und
Austritt vollständig momentan statt. Es ist dies ein
Beweis dafür, daß
der Mond jedenfalls keine merkbare
Atmosphäre hat, da diese sonst das Sternlicht schwächen und den
Stern
beim Eintritt allmählich verschwinden, beim
Austritt allmählich wieder aufleuchten lassen würde. Bei Bedeckung von
Planeten ist
die
Dauer des Ein- und
Austritts von der
Größe ihres scheinbaren Durchmessers abhängig. Die
Beobachtungen der
Sternbedeckungen
sind wegen der großen
Schärfe, mit der sie erlangt werden können, wichtig zur Bestimmung der Entfernung
und des Durchmessers des Mondes und zur Bestimmung der geogr. Länge des Beobachtungsortes.
beim Militär eine größere oder kleinere Truppenabteilung, die zur Sicherung einzelner
Personen (rekognoszierender
Offiziere,
Kuriereu. dgl.) oder solcher
Abteilungen bestimmt ist, die
¶
mehr
ent-620 weder überhaupt (Munitionskolonne, Transporte aller Art, Lazarette) oder zeitweilig (marschierende Artillerie) kampfunfähig
sind. Bedeckung von Gefangenentransporten haben gleichzeitig deren Bewachung zu besorgen.
Für Bedeckung sind auch die Ausdrücke Eskorte
und Convoi (s. d.) gebräuchlich.