Besitzer, fügte dazu ein rasch aufblühendes Antiquariat. Der Verlag erlangte größere Bedeutung unter Leitung des
Nachfolgers, des spätern Gemahls der
WitweKarls, Ernst Rohmer. 1878 wurden zwei
SöhneKarls Teilhaber, deren einer, Oskar
Beck, 1884 alleiniger
Besitzer des
Geschäfts wurde. 1889 erfolgte eine
Trennung: der Verlag und die Buchdruckerei blieben
im
Besitz Oskars, und der erstere wurde unter der Firma C. H.
Becksche Verlagsbuchhandlung (s. d.) nach
München
[* 2] verlegt, während
Oskars
BruderKarlBeck und Vetter Julius
Beck das Sortiment, Antiquarium (mit guten Katalogen besonders über kath. und prot.
Theologie,
Philologie, Geschichte, litterar. Seltenheiten; Gesamtzahl bis Ende 1891: 200), die «Bienenzeitung»
(seit 1845) u. a. in Nördlingen
[* 3] unter der Stammfirma fortführen. Die in Nördlingen fortbestehende
C. H. Becksche Buchdruckerei hat
Gasmotor, 4
Pressen, 50
Personen,
Krankenunterstützungs- und
Sterbekasse (seit 1859) sowie Invalidenkasse
(seit 1869).
Verlagsbuchhandlung,C.H., in
München, im
Besitz von Oskar
Beck, geb. in Nördlingen, Vorstandsmitglied
des
Deutschen Verlegervereins und bis 1891 des
Bayrischen Buchhändlervereins. Der Verlag entstammt der C. H.
Beckschen Buchhandlung
(s. d.) in Nördlingen und wurde 1889 nach
München verlegt. Er umfaßt prot.-theol. Werke von J.
Chr. K. von Hofmann, Lobe,
Thiersch, Zöckler («Handbuch der theol. Wissenschaften», «Kommentar
zur
HeiligenSchrift»); aus der klassischen
Philologie: Werke von
Christ,
Roth,
Urlichs,
IwanMüller («Handbuch
des klassischen
Altertums»);
Lehrbücher,
die «Deutsche
[* 4] Notariatszeitung» seit 1872,
«Blätter für administrative Praxis und Polizeigerichtspflege» seit 1851; aus
der Geschichte: Werke von
Döllinger,
Friedrich, Kluckhohn, Schultheß' «Europ. Geschichtskalender» (25 Jahrg.,
1860‒85;Neue Folge, hg. von H.
Delbrück, Jahrg. 1‒8, 1880‒93),
Berichte von Mitkämpfern über den
Deutsch-FranzösischenKrieg von 1870 und 1871 (etwa 20 Bde.) u. a.
1)
Kreis
[* 5] im preuß. Reg.-Bez.
Münster,
[* 6] hat 686,8 qkm, (1890) 45290 (22984 männl., 22306 weibl.) E., 4
Städte und 19 Landgemeinden.
– 2) Kreisstadt imKreis an der Werse und der Linie Löhne-Hamm (Bahnhof Beckum-Ennigerloh) und der Zweiglinie
Beckum-Ennigerloh-Beckum-Stadt (6 km) der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 7] hat (1890) 4658 kath. E.,
Amtsgericht (Landgericht
Münster-Westfalen),
Post zweiter
Klasse und
Telegraph,
[* 8]
Zoll- und Steueramt, vier
Volksschulen, ein Rektorats- und
Krankenhaus;
[* 9] Cementfabrikation,
Kalk- und
Branntweinbrennereien, Dampfmühlen, Kalk- und Strontianitgruben. Auf dem benachbarten Hörberg
ein Aussichtsturm.
Die erneute Einbürgerung des
Ordens in
Ungarn unter dem Primas Kardinal Szcitowsky geschah unter seinem Einfluß. Am wurde
in
Rom
[* 16] nach dem
Tode Roothaans zum Ordensgeneral erwählt. Unter seiner geschickten Leitung hat der
Orden
[* 17] eine große Regsamkeit
entfaltet und wachsenden Einfluß gewonnen. 1884 legte er hohen
Alters wegen sein
Amt nieder und starb in
Rom. Beckx schrieb ein in mehrere
Sprachen übersetztes Erbauungsbuch:
«Monat Mariä»
(Wien 1843; 15. Aufl., Freiburg
[* 18] 1885).
(spr. bekker),GustavoAdolfo, span. Dichter, geb. in
Sevilla,
[* 19] Sohn des andalus. Genremalers Joaquin Becquer (gest. 1841),
aus einer unter
Karl Ⅴ. eingewanderten deutschen Familie.
Früh verwaist, kam er 1854 nach Madrid
[* 20] und starb dort bereits
wenige
Monate nach seinem ihm eng verbundenen
Bruder Valerian Becquer, der
Talent und Kunstweise des
Vaters geerbt hatte. B.s schwermütig-schönheitsvolle
Gedichte erinnern in Form und
Gedanken an manche Lieder H. Heines. Von den Novellen und Legenden gehören
«La venta de los gatos» und
«Cartas desde mi celda» zu den besten Erzeugnissen der Prosalitteratur. Seine gesammelten Werke
erschienen Madrid 1885 (3 Bde.), mit biogr. Einleitung von Correa.
(spr. beck'réll),AntonCésar, franz. Physiker, geb. zu
Châtillon-sur-Loing im Depart. Loiret, besuchte die Polytechnische Schule zu
Paris
[* 21] und trat 1808 als
Genieoffizier in die
Armee. Er wohnte den Feldzügen von 1810 bis 1812 in
Spanien
[* 22] bei, leistete bei verschiedenen
Belagerungen, namentlich der von
Tarragona, ausgezeichnete Dienste
[* 23] und avancierte zum
Kapitän. Nach seiner Rückkehr wurde er Studieninspektor
an der Polytechnischen Schule und 1814 dem Generalstabe der
Armee beigeordnet, nahm jedoch 1815 als Bataillonschef seine Entlassung,
um sich fortan ausschließlich den Naturwissenschaften zu widmen. Er starb zu
Paris.
Die Ergebnisse seiner physik. und chem. Untersuchungen veröffentlichte er seit 1819 in den «Annales
de physique et de chimie» sowie seit 1829 in den «Mémoires»
und «Comptes rendus» der
Akademie der Wissenschaften, nachdem er 1829 Mitglied dieser Körperschaft geworden war. Mit vorzüglichem
Erfolge beschäftigte er sich mit Untersuchungen über Elektricität und
Magnetismus,
[* 24] deren Resultate er in den Werken niederlegte:
«Traité expérimental de l'électricité et du magnétisme» (7 Bde.,
Par. 1834‒40; neue Bearbeitung, 3 Bde.,
ebd. 1855‒56),
«Éléments d'électrochimie» (ebd. 1843; deutsch Erf.
1845; zum
Teil in Gemeinschaft mit seinem Sohn Edmond),
«Résumé de l'histoire
de l'électricité et du magnétisme» (1858). Von seinen übrigen wissenschaftlichen
Arbeiten sind der
«Traité de
physique dans ses rapports avec la chimie» (2 Bde., Par.
1842‒44) und «Éléments de physique terrestre et de météorologie»
(ebd. 1847) hervorzuheben. Bekannt sind B.s Leistungen in der Erforschung der elektrischen Eigenschaften des
Turmalins, in
Bezug auf die Untersuchungen über das Leitungsvermögen der Metalle u. a. m. Er konstruierte
zuerst ein konstantes
galvanisches Element, das dem zu gleicher Zeit von Daniell konstruierten sehr ähnlich
war. –
Vgl. Barral, Éloge biographique de
A. C. Becquerel (Par. 1879).
Sein Sohn,
Alexandre Edmond Becquerel, geb. zu
Paris, war zuerst Assistent am
¶
mehr
naturwissenschaftlichen Museum zu Paris, seit 1853 Professor der Physik am Konservatorium der Künste und Handwerke daselbst
und starb zu Paris. Er hat sich durch Untersuchungen über elektrisches Licht,
[* 26] den photogr. Prozeß und andere
physik.-chem. Gegenstände bekannt gemacht. Mit Hilfe seines Phosphoroskops bewies er, daß die Phosphorescenz eine
ganz allgemeine Erscheinung, und das Phosphorescenzlicht nur eine Rückstrahlung des von den fraglichen Körpern vorher absorbierten
Lichtes sei. Von seinen Schriften sind zu erwähnen: «Mémoires sur les lois qui président à la décomposition électro-chimique
des corps» (Par. 1849),
«Recherches sur les effets électriques» (ebd. 1852‒55),
«Études sur l'exposition des Londres»
(ebd. 1862),
«La lumière, ses causes et ses effets» (2 Bde.,
ebd. 1867‒68),
«Des forces physico-chimiques et de leur intervention dans la production des phénomènes
naturels» (1875, mit Atlas).
[* 27]