wiederholten
Vorstößen ganz cerniert und geriet in
Brand. Trotzdem und trotz Munitionsmangels hielt die schwache
Besatzung
aus. Es wurde mit großer Erbitterung in der Umgürtung von und den
Barrikaden im Orte mit dem
Bajonett gefochten. Gegen
Abend
umfaßte die preuß. 5. Division den linken franz. Flügel
und befreite die
Besatzung von Beaune-la-Rolande. Dadurch wurde der franz.
General Crouzat zum Rückzuge gezwungen. Das 18. und 20. franz.
Korps hatten solche
Verluste (etwa 8000 Mann), daß sie erst nach 4 Wochen wieder verwendungsfähig wurden. Der
Verlust auf
deutscher Seite betrug 32 Offiziere, 919 Mann. –
Vgl. von Scherff, Die
Schlacht bei Beaune-la-Rolande (Berl. 1872);
(spr. bonŏahr),AlexandreLouisBertrand, eigentlich
Robineau, franz. Lustspieldichter, geb. zu
Paris,
[* 2] gest. ebenda Für den Richterstand bestimmt, wandte er sich der
Theologie zu, mußte aber wegen des
Stückes«L'Amour
quêteur» 1777 das geistliche Kleid ablegen. Nunmehr widmete er sich ausschließlich dem
Theater.
[* 3] 1793 ging er nach
Rußland,
wo er von 1796 bis 1798 die kaiserl.
Theater in
Petersburg
[* 4] leitete. Später wurde er Vorleser der Königin Luise von
Preußen
[* 5] und kehrte 1804 nach
Frankreich zurück.
Während der Restauration bekleidete er eine
Stelle in der litterar.
Abteilung des Polizeiministeriums.
Seine
Lustspiele, deren er ungefähr 200 verfaßte, sind vielfach schlüpfrig, obgleich man ihnen
Geist und
Humor nicht absprechen
kann. Die besten sind: «Vénus pélerine» (1778),
«Jeannette ou les battus ne payent pas toujours l'amende» (1780),
(spr. bopláng),VictorArthurRousseau de, franz. Dramatiker, geb. Juni 1823 zu
Paris, Sohn des
Komponisten
Amédé de Beauplan, wandte sich seit 1848 dem
Theater zu. 1871‒78 war Beauplan Abteilungsdirektor im Ministerium
der schönen Künste; seitdem zog er sich ins Privatleben zurück und starb in
Paris. hat ungefähr 30
Stücke der
verschiedensten Gattung, teils allein, teils mit andern zusammen geschrieben, von denen zu nennen sind: «La pouppée de Nuremberg»
(1852),
(spr. bopreoh),Hauptstadt des Kantons Beaupréau (286,10 qkm, 13 Gemeinden, 19751 E.)
im
ArrondissementCholet des franz. Depart. Maine-et-Loire, 19 km im NW.
von
Cholet, am rechten Ufer der links in die Loire fließenden Evre, hat (1891) 2446, als Gemeinde 3857 E., Post und
Telegraph,
[* 7] eine prächtige neue
Kirche, ein geistliches Collège, ein Hospital, auf einem Hügel ein schönes Schloß mitPark
und eisenhaltiger
Quelle;
[* 8]
betrieben wird
Woll- und Leinenfabrikation (Cholet-Stoffe) und beträchtlicher Viehhandel.
(spr. bohrĕ-),PeterGustav, während des amerik. Bürgerkrieges
General der konföderierten
Staaten, heißt
eigentlich
Toutant und nahm den
Namen Beauregard von einer seinem
Vater gehörenden Plantage an. Er wurde 1818 in der Nähe von Neuorleans
geboren,
auf der Militärschule zu Westpoint, die er 1838 als Artillerielieutenant verließ, erzogen,
nahm mit Auszeichnung am
Kriege der
Union gegen Mexiko
[* 9] teil und wurde 1847
Kapitän. Nach dem Frieden übertrug ihm die Regierung
die Leitung der Befestigungsarbeiten in Louisiana, später wurde er zum Direktor der Militärakademie zu Westpoint und zum
Oberst ernannt, nahm aber im Jan. 1861 seinen
Abschied und wurde als einer der ersten, die sich an der
Erhebung der Südstaaten beteiligten, im Febr. 1861 zum Brigadegeneral ernannt. Beauregard zwang das
Fort Sumter zur Kapitulation, erhielt im Juni den
Befehl über die in Virginien gesammelte
Armee, gewann 21. Juli die
Schlacht am
Bull-Run und wurde zum
General ernannt. Im Jan. 1862 ward er nach dem Mississippi beordert, wo er durch die
Schlacht
von Shiloh (6. und 7. April) seinen Ruf als Feldherr verlor. Im April 1864 ward er zur Verteidigung Richmonds berufen. Er hielt
es bis zur Ankunft des
Generals Lee und übernahm den
Befehl über die
Truppen in den Golfstaaten,
konnte aber den
Marsch Shermans ans
Meer nicht mehr verhindern. 1865 wurde er Präsident einer Eisenbahngesellschaft in Neuorleans
und 1878 zum
Adjutant-general von Louisiana ernannt. Er starb in Neuorleans. ^[]
bei naturwissenschaftlichen
NamenAbkürzung für Ambr. M. F. J. Palisot de
Beauvais (spr. -ßoh dĕ bowäh,
geb. 1755 zu
Arras,
[* 10] gest. 1820 zu
Paris),
schrieb: «Flore d'Oware et de
Benin» (2 Bde., 1804‒20) und «Insectes
recueillis en Afrique et en Amérique» (1805‒21).
1)
Arrondissement im franz. Depart. Oise, hat 1942,56 qkm,
(1891) 125767 E., 242 Gemeinden und zerfällt in die 12 Kantone Auneuil (180,71 qkm, 9002 E.), Beauvais-Nord-Est (55,71 qkm, 14456 E.),
Beauvais-Sud-Ouest (38,28 qkm, 13981E.),
Chaumont (287,69 qkm, 11985 E.), Coudray-St.
Germer (202,93 qkm, 9395 E.), Formerie (151,72 qkm, 8308 E.), Grandvilliers (163,71 qkm, 8944 E.),
Marseille
[* 11] (156,82 qkm, 6434 E.), Méru (164,92 qkm, 13473 E.), Nivillers (183,22 qkm, 9116 E.),
Noailles (160,54 qkm, 12325 E.),
Songeons (196,31 qkm, 8348 E.). – 2) Hauptstadt des franz. Depart.
Oise und des
Arrondissements in der alten
Provinz Isle-de-France und der Landschaft Beauvais, im
Thal
[* 12] des Oisezuflusses
Thérain gelegen, wo sich dieser mit dem
Avelon vereinigt, und an den Linien Creil-Beauvais-Gournay, Beauvais-Gisors, Beauvais-Clermont-Compiègne,
Paris-Beauvais-Amiens der Nordbahn, 88 km nordwestlich von
Paris, umgeben von bewaldeten
Höhen, ist Sitz der Departementsbehörden
und eines
Bischofs, eines Gerichtshofs, Handelsgerichts, einer Gewerbekammer und des
Stabes der 6. Infanteriebrigade und
hat (1891) 16079, als Gemeinde 19382 E., in Garnison das 51. Infanterieregiment, eine litterarische, eine ökonomische und
andere Gesellschaften, Museum, öffentliche
Bibliothek von 15000
Bänden sowie ein Kommunal-Collège, theol. Seminar,
Civil-
und Militärhospital, drei
Zeitungen¶
mehr
und ein neues Theater. Die altertümlich und schlecht gebaute Stadt besitzt eine großartige, aber unvollendete got.
Kathedrale, 1225 begonnen, mit 13 schön geschmückten Kapellen und prachtvollem Chor, die Kirche St. Etienne mit Glasmalereien
und die Kirche der Basse-Œuvre, eins der ältesten und merkwürdigsten GebäudeFrankreichs. Der alte Bischofspalast von 1500 ist
jetzt Justizpalast, und die Stadtwälle sind in schöne, schattige Promenaden verwandelt. Beauvais ist eine bedeutende
Fabrik- und Handelsstadt.
Sie besitzt eine große, 1664 von Colbert begründete Tapeten- (Gobelins-) Fabrik, Fabriken für Woll- und Baumwollwaren aller
Art, für Knöpfe und Bürsten, außerdem Spinnereien, Wollkämmereien, Bleichen, Färbereien, viele Töpfereien und Steingutfabriken.
Der Handel ist sehr lebhaft, besonders in Getreide,
[* 14] Wein und Manufakturen. In der Nähe der Stadt sind zwei kalte Mineralquellen.
– Beauvais, eine sehr alte Stadt der Bellovaker in GalliaBelgica, hieß bei den Römern Caesaromagus, dann Bellovacum und im Mittelalter
Belvacus und Belloaca; 845, 1034, 1114, 1119 oder 1120, 1124 und 1161 wurden hier Konzile gehalten. In der
Umgegend von Beauvais brach im März 1358 der Bauernkrieg (Jacquerie) aus. 1433 wurde es von den Engländern, 1472 von Karl dem Kühnen
von Burgund belagert, es wurde zuerst gerettet durch die heldenmütige Aufopferung des Jean Lignière, das zweite Mal durch
die Bürgerinnen unter der Heldin Jeanne Hachette (1851 ward der letztern eine Bronzestatue errichtet),
denen zu Ehren noch jetzt alljährlich 14. Okt. ein Fest gefeiert wird.